×åòûðå âðåìåíè ãîäà.. Òàê äàâíî íàçûâàëèñü èõ âñòðå÷è - Ëåòî - ðîçîâûì áûëî, êëóáíè÷íûì, Äî áåçóìèÿ ÿðêî-áåñïå÷íûì. Îñåíü - ÿáëî÷íîé, êðàñíîðÿáèííîé, Áàáüèì ëåòîì ñïëîøíîãî ñ÷àñòüÿ, À çèìà - ñíåæíî-áåëîé, íåäëèííîé, Ñ âîñõèòèòåëüíîé âüþãîé íåíàñòüÿ.. È âåñíà - íåâîçìîæíî-ìèìîçíîé, ×óäíî ò¸ïëîé è ñàìîé íåæíîé, È íè êàïåëüêè íå ñåðü¸çíîé - Ñóìàñøåä

Mattes Blut

mattes-blut
Òèï:Êíèãà
Öåíà:409.98 ðóá.
ßçûê: Íåìåöêèé
Ïðîñìîòðû: 50
Ñêà÷àòü îçíàêîìèòåëüíûé ôðàãìåíò
ÊÓÏÈÒÜ È ÑÊÀ×ÀÒÜ ÇÀ: 409.98 ðóá. ×ÒÎ ÊÀ×ÀÒÜ è ÊÀÊ ×ÈÒÀÒÜ
Mattes Blut Amy Blankenship Als eine Werw?lfin hatte Jade schon immer den Eindruck gehabt, dass alle Alpha-M?nner einfach nur selbst-verliebte, mordende, Macho-Tyrannen sind, die die Mitglieder des Rudels nur als Trittsteine benutzen, um selbst zum K?nig der Sippe zu werden. Sie musste es wissen. Ihr Bruder, ihr Verlobter und ihr Geiselnehmer waren alle Alphas der ?rgsten Sorte. Nachdem sie alle Beweise hatte, die sie brauchte, um zu wissen, dass Alphas nichts Gutes bedeuteten, schwor Jade sich, dass sie niemals einem Werwolf, welcher Art auch immer vertrauen w?rde… und sich schon gar nicht in einen verlieben wollte. Es wird schwierig, diesen Schwur zu befolgen, als sie von einem blonden, blau?ugigen Alphamann gerettet wird, der den K?rper eines Griechischen Gottes hat. Egal wie engagiert sie auch k?mpft, Jade f?rchtet sich vor diesem einen Alphamann, gegen den sie verlieren wird. Table of Contents Kapitel 1 (#ulink_3ce4115c-d06d-5751-9e4a-ac58990cb71f) Kapitel 2 (#ulink_39068266-fbf7-5314-9e27-8b577db64d5c) Kapitel 3 (#ulink_dcb4561e-b8f3-542d-84c2-12c203f92156) Kapitel 4 (#ulink_417a02b6-c392-5be3-a9cf-26fa34ece2bc) Kapitel 5 (#ulink_085796dc-85ad-538f-b438-451dbe968ddd) Kapitel 6 (#litres_trial_promo) Kapitel 7 (#litres_trial_promo) Kapitel 8 (#litres_trial_promo) Kapitel 9 (#litres_trial_promo) Kapitel 10 (#litres_trial_promo) Kapitel 11 (#litres_trial_promo) Kapitel 12 (#litres_trial_promo) Kapitel 13 (#litres_trial_promo) Kapitel 14 (#litres_trial_promo) Kapitel 15 (#litres_trial_promo) Kapitel 16 (#litres_trial_promo) Mattes Blut Blutsb?ndnis-Serie Buch 10 Amy Blankenship, RK Melton Translated by Martina Hillbrand (https://www.traduzionelibri.it/profilo_pubblico.asp?GUID=fed007dfaf061d98c1cfff6a25035574&caller=traduzioni) Copyright © 2012 Amy Blankenship Zweite Auflage herausgegeben von Amy Blankenship Ins Deutsche ?bersetzt von Martina Hillbrand Alle Rechte vorbehalten. Kapitel 1 Vor elf Jahren… LA, der Hogo-Schrein. Tasuki lauschte der Stille des Hauses und langsam trieb sie ihn in den Wahnsinn. Er k?nnte jetzt auch nicht schlafen, wenn sein Leben daran h?ngen w?rde. Er kletterte aus seinem Bett und schaltete das Licht an, sodass er das Bild sehen konnte, das er in den Rahmen des Spiegels seiner Kommode gesteckt hatte. Es war das Bild der Schwester seines besten Freundes, das er genommen hatte, als niemand hingeschaut hatte. Das Foto war perfekt, hatte festgehalten, wie das Sonnenlicht ihre sch?nen, smaragdgr?nen Augen beleuchtete. An dem Tag, wo es aufgenommen worden war, musste es windig gewesen sein, denn es schien, als w?rde ihr Haar sich wie ein Rahmen um ihr s??es Gesicht ausbreiten. Er hatte sich nie eine Freundin gew?nscht, aber das kleine M?dchen, das ihn aus dem Foto ansah, war das Einzige, woran er im Moment denken konnte. W?hrend er die Hand nach dem Bild ausstreckte, hielt er pl?tzlich inne, als er etwas Wei?es im Hintergrund seines Spiegelbildes sah, das sich bewegte. Er drehte sich um und ging zum Fenster, um zum Haus der Nachbarn hin?berzusehen. Er runzelte die Stirn, als er Kyoko erkannte, die ein wei?es Nachthemd trug und auf ihrem Balkon stand. Was machte sie um diese Uhrzeit drau?en? Tasuki ?ffnete vorsichtig das Fenster, wobei er hoffte, dass es nicht quietschen und seinen Vater aufwecken w?rde. Er st?hnte, als es auf halbem Wege stecken blieb, und er es mit Gewalt nach oben schieben musste, sodass es sich schlie?lich mit einem lauten Knall ganz ?ffnete. Kyoko trat hinaus auf den kleinen Holzbalkon, der an ihr Schlafzimmer im oberen Stock grenzte. Die k?hle Nachtluft f?hlte sich angenehm an, als sie mit dem unteren Rand ihres knielangen Nachthemds spielte, und ihr nussbraunes Haar aus ihrem Gesicht blies. Smaragdgr?ne Augen starrten hoch in den Sternenhimmel und ihre Lippen verzogen sich zu einem L?cheln, das nur ein gl?ckliches M?dchen zustande brachte. Es war schon fast Mitternacht, aber sie konnte nicht schlafen. Sie war zu aufgeregt. Es war fast ihr Geburtstag und dann w?rde sie zehn Jahre alt sein. All ihre Freunde aus der Schule w?rden zu ihrer Party kommen, sogar einige Freunde ihres Bruders Tama. Tama war ein Jahr j?nger als sie, aber schon so viel gr??er. Doch sie war nicht eifers?chtig, sie liebte ihren Bruder ?ber alles. Tama hatte sie letztens verteidigt, als sie auf dem Heimweg von der Schule gewesen waren. Einige der Jungen aus der Schule hatten begonnen, sich ?ber sie lustig zu machen, weil sie behaupteten, dass sie von einem verr?ckten alten Mann erzogen wurde, der jedem erz?hlte, dass es D?monen wirklich gab. Einer der Jungen war sogar so weit gegangen, dass er behauptet hatte, dass er geh?rt hatte, wie sein Vater seiner Mutter erz?hlt hatte, dass die Leute aus dem Irrenhaus ihren Gro?vater mit einer Zwangsjacke holen kommen w?rden. Kyoko hatte ihre Schultasche zu Boden geworfen und war auf den Jungen losgegangen, der solche L?gen erz?hlte. Er war ein b?ser Junge, dieser Yohji! Die gemeinen Kinder hatten keine Chance gehabt, als Tama und Tasuki pl?tzlich aufgetaucht waren. Tasuki hatte sie von dem anderen Jungen weggezogen und sich zwischen sie und ihren Gegner gestellt, w?hrend Tama einen dicken Ast vom Boden aufgehoben und ihn wie einen Baseballschl?ger gehalten hatte. Yohji hatte nur gelacht, wollte vor seinen Freunden gut aussehen und hatte Tama beschuldigt, dass er ebenso verr?ckt w?re, wie seine Schwester. Tama hatte ihm mit dem Ast auf den Arm geschlagen, sodass Yohji sich den Ellbogen hielt und vor Schmerz auf die Knie sank. Als Yohjis gro?er Bruder ankam, um es Tama zur?ckzuzahlen, z?gerte Tasuki keine Sekunde und schleuderte den gr??eren Jungen r?ckw?rts gegen dessen Bruder. Kyoko hatte gedacht, dass der Kampf vorbei war, und war froh gewesen... aber Tama war noch nicht zufrieden. Ihr Bruder hatte sich zu Tasuki umgedreht und geschrien: „Ich bin ihr Besch?tzer… ich! Nicht du!“ Kyoko kicherte ?ber die Erinnerung an den w?tenden Ausdruck auf Tasukis Gesicht. Es war dieser Ausdruck gewesen, der den b?sen Jungs erst richtig Angst gemacht hatte. Sie hatte einschreiten m?ssen, um den Streit zwischen ihrem Bruder und Tasuki zu schlichten, ehe es alles vorbei war. Sie waren doch beste Freunde, um Himmels Willen, und es war einfach falsch, anzusehen, wie sie stritten. Schlussendlich hatten sie sich beide darauf geeinigt, dass sie beide sie besch?tzen w?rden. Sie nannten sich jetzt ihre Besch?tzer… sie hatten sogar ein Blutsb?ndnis dar?ber geschlossen. Zumindest hatte Tama ihr das erz?hlt. Schon alleine der Gedanke, dass sie von Besch?tzern umgeben war, gab Kyoko ein so angenehmes Gef?hl, dass sie meinte, dass ihr nie etwas zusto?en k?nnte. Nachdem Tasuki im Haus nebenan wohnte, konnten sie immer gemeinsam zur Schule und nach Hause gehen, und die anderen Kinder w?rden sie in Ruhe lassen. Ihr L?cheln wurde sogar noch gl?cklicher, als sie die alte Standuhr unten zw?lf schlagen h?rte. Es war Mitternacht vorbei, damit war sie jetzt offiziell zehn Jahre alt. Sie schielte hin?ber zu Tasukis Haus und ihr Gesicht erhellte sich, als sie sah, wie er an seinem Fenster stand, und sie beobachtete. Sie wollte gerade winken, aber pl?tzlich drehte er sich um und das Licht in seinem Zimmer ging aus, gleich nachdem er hinter dem Vorhang verschwunden war. Kyoko biss sich auf ihre Unterlippe und fragte sich, ob sein Vater ihn dabei ertappt hatte, dass er so sp?t noch auf war. Sie verstand nicht, wieso Tasukis Eltern ihm ?berhaupt vorschrieben, wann er im Bett sein musste. Er war zw?lf Jahre alt und in ihren Augen war er damit ein gro?er Junge. Wenn sie gro? waren, w?rden sie heiraten… das hatte er ihr gerade heute noch gesagt. Sie blickte hinaus auf den Teich, der hinter dem Schreinhaus ihres Gro?vaters angelegt war, und seufzte leise, als sie das Spiegelbild des Mondes in dem stillen Wasser sah. Kyoko legte ihren Kopf ein wenig zur Seite, als etwas von dem Schreinhaus ihre Aufmerksamkeit erregte und sie fragte sich, ob ihr Gro?vater noch innerhalb der Holzw?nde war. Sie h?tte schw?ren k?nnen, dass er schon im Bett lag. Mit einem angestrengten Blick auf das kleine H?uschen konnte sie ein blaues Leuchten in dessen Inneren erkennen. Sie kaute auf ihrer Unterlippe, als sie sich ?ber das Gel?nder lehnte, um besser sehen zu k?nnen. Das Licht, das durch die Spalten in dem Holz schien, war… wie schwarzes Licht, aber blauer. Ihre smaragdgr?nen Augen wurden schmal, als sie dachte, dass sie einen Schatten sah, der sich vor dem Licht bewegte, sodass sie hinuntergehen wollte, um nachzusehen. Kyoko verzog das Gesicht und blies sich ihre Stirnfransen aus den Augen, als sie sich daran erinnerte, was das letzte Mal geschehen war, als sie dem heiligen Schreinhaus zu nahe gekommen war. Ihr Gro?vater war hineingegangen, und hatte die T?r einen kleinen Spalt breit offengelassen. Alles, was sie getan hatte, war, hineinzusp?hen und er war v?llig ausgerastet. „Ich verstehe nicht, wo das Problem ist… es ist doch nur eine Statue einer Prinzessin“, fl?sterte Kyoko noch einmal dieselben Worte, wie an jenem Tag. Gro?vater hatte daraufhin die T?r zugeschlagen und sie versperrt. Er hatte so besorgt ausgesehen, als er sich umgedreht und ihr gesagt hatte, dass sie nie, niemals dort hineingehen durfte. Sie hatte es ihm sofort versprochen, denn wenn etwas ihrem Gro?vater solche Angst machte… wollte sie nichts damit zu tun haben. Doch das war vor ein paar Monaten gewesen und ihre Neugier nagte schwer an ihr. Mit einem verschmitzten L?cheln schaute Kyoko ?ber ihre Schulter in ihr Schlafzimmer, um sicherzugehen, dass die Luft rein war, ehe sie auf das Gel?nder kletterte und ihre F??e auf der anderen Seite hinunterh?ngen lie?. Wenn irgendjemand wach gewesen w?re und dies gesehen h?tte, h?tte sie gro?e Probleme bekommen. Aber so zu sitzen war es allemal wert, eine Standpauke zu bekommen. Nachdem alles andere hinter ihr war, wo sie es nicht sehen konnte, hatte sie fast das Gef?hl, durch die Nacht zu schweben, w?hrend sie auf das Wasser blickte. Ihre Aufmerksamkeit kehrte wieder zur?ck zum Schreinhaus, als das blaue Licht pl?tzlich viel heller wurde, als w?rde ein Stern geboren werden. Mit einem blendenden Blitz explodierte es pl?tzlich. Die T?r des Schreinhauses wurde aus ihren Angeln gerissen und landete mit einem dumpfen Knall, der von einem lauten Platschen gefolgt wurde. ‚Ein Platschen?‘, dachte Kyoko. Sie riss ihren Kopf wieder herum und schaute auf das glitzernde Wasser des Teiches, wo nun kreisf?rmige Wellen zu sehen waren, die sich von dem Punkt ausdehnten, wo etwas gerade hineingefallen war. Ohne an die gef?hrliche H?he ihres Balkons zu denken, drehte sie sich um und lie? sich von den H?nden von der Unterkante des Gel?nders h?ngen, ehe sie sich fallen lie?. Kaum, dass ihre kleinen F??e im Gras landeten, lief sie los, aus Angst, dass ihr Gro?vater irgendwie ins Wasser geschleudert worden war. Von der kleinen Br?cke aus sprang Kyoko ins Wasser, in die Richtung, von wo aus sich die Wellen kreisf?rmig ausbreiteten. Sie nahm sich nicht die Zeit, ?ber das eisige Stechen des kalten Wassers nachzudenken, als sie mit kr?ftigen St??en zum tiefsten Punkt des Teichs tauchte. Sie wusste, dass es zu dunkel sein w?rde, um etwas zu sehen, aber trotzdem ?ffnete sie ihre Augen in dem tr?ben Wasser. Ihr Gro?vater war hier irgendwo und sie musste ihm helfen. Ihre Lippen ?ffneten sich ?berrascht, als sie doch etwas im Wasser sah… etwas, das so hell war, dass es fast blendete. Genau da, in der Mitte des Lichts war ein Engel und er sank langsam zum Grund des Teichs. Sie konnte f?hlen, wie das eiskalte Wasser in ihre Lungen schoss, als sie verzweifelt nach der leuchtenden Hand griff. Er war wundersch?n und sah aus, als w?rde er schlafen. Fl?gel… er hatte silberne Fl?gel. Nachdem sie seine Hand fest gepackt hatte, zog sie so fest sie konnte, aber dadurch kam sie ihm nur n?her. Sie versuchte, ihm etwas zuzurufen, aber dadurch gelangte nur noch mehr Wasser in ihre Lungen. Es tat nicht weh, aber ihr war kalt… und sie war so m?de. Kyoko f?hlte, wie sich seine Finger um ihre Hand schlossen, und ihr letzter Gedanke war, dass ein Engel gekommen war, um sie in den Himmel zu bringen, damit sie wieder bei ihrer Mami und ihrem Papi sein konnte. Toya kam ruckartig wieder zu Bewusstsein und ?ffnete seine Augen. Wasser? Wieso war er im Wasser? Er f?hlte, wie jemand seine Hand ber?hrte, und wandte seinen Kopf herum, um ein kleines M?dchen bei ihm im Wasser zu sehen. Ihr Haar, das an der Oberfl?che trieb, umrahmte das h?bscheste Gesicht, aber ihre Augen waren geschlossen, und ihre herzf?rmigen Lippen leicht ge?ffnet. Als ihm klar wurde, was das bedeutete, zog Toya sie in seine Arme und schoss so schnell aus dem Wasser heraus, dass er riesige Wellen schlug. Als er auf das kleine B?ndel in seinen Armen hinuntersah, setzte sein Atem aus… sie war wundersch?n und sah so zerbrechlich aus. Er streckte seine Fl?gel nach oben und sank hinunter auf das weiche Gras, wo er sie vorsichtig hinlegte. Toya legte seine Hand auf ihr Herz und betete, dass er es schlagen f?hlen k?nnte. Seine goldenen Augen wurden gro?, und sein eigenes Herz begann zu rasen, als er f?hlte, wie seine Besch?tzermacht sich in seiner Handfl?che sammelte. Hei?e Tr?nen traten in seine Augen, sodass das Bild vor ihm verschwamm. Seine Augen verf?rbten sich leicht silbern, als er f?hlte, wie seine Besch?tzermacht nach ihr griff. „Kyoko?“ Toya konnte f?hlen, wie sich ihre Macht mit der seinen vermischte, sich zwischen seiner Hand und ihrem Herzen sammelte, und er wusste, dass er recht hatte. Er hatte sie endlich wiedergefunden, aber in dieser Welt war sie erst ein Kind. Er hob seinen Blick zum Himmel und flehte: „Du hast mich doch nicht grundlos hierher gebracht… oder? Bitte sag, dass ich nicht nur gekommen bin, um wieder zuzusehen, wie sie stirbt. Ich kann es nicht… ich werde es nicht tun.“ Als nichts geschah, dr?ckte Toya sie fest an sich und das Echo seines verzweifelten Winselns war zu h?ren, als sie reglos blieb. Er dr?ckte sein Gesicht in ihren Hals und schmiegte seine Brust an ihre, wollte, dass ihr Herz das seine schlagen f?hlte. „Verdammt, Kyoko, ich bin hier… f?hle mich.“ Toyas Nerven zerbr?ckelten mit jeder Sekunde mehr, bis er schlie?lich nicht mehr konnte und schrie: „Bitte…lass mich sie diesmal retten!“ Instinktiv wandte er sein tr?nenverschmiertes Gesicht dem kleinen H?uschen zu, das ein paar Meter entfernt stand. Dort… gleich hinter der T?r war die Jungfernstatue. Als er den leuchtenden Blick des Herzens der Zeit sah, f?hlte Toya, wie seine Wut ihn ?bermannte und er setzte alles auf eine Karte. „Es ist mir egal, wenn die D?monen kommen, und du kannst deinen verdammten Kristall haben. Es ist mir alles egal… ich will nur sie! Ich liebe sie. Ich habe sie schon immer geliebt. Wage es nicht, sie mir wieder wegzunehmen!“ Die leuchtenden Augen der Statue schienen ihn einen Moment lang nachdenklich zu betrachten, dann leuchteten sie heller. Ohne ein Wort wusste Toya, was das Herz der Zeit von ihm wollte. Er f?hlte sich v?llig ruhig, sein ?rger wie weggeblasen, als er seinen Blick von der Statue l?ste und auf das sterbende Kind in seinen Armen sah. „Wenn ich sie damit rette“, fl?sterte Toya, war bereit, alles zu opfern, solange sie nur leben durfte. Ihr kleiner K?rper begann im gleichen blauen Licht zu leuchten, wie seiner. Indem er seine Lippen auf die ihren presste, schenkte Toya ihr seinen Atem… besiegelte ihr Schicksal, gerade als ihr Herz wieder zu schlagen begann. Das Wasser in ihren Lungen verdampfte, als Kyoko die warme Luft einatmete und sich aus der z?hen Dunkelheit nach oben k?mpfte. W?rme, sie war davon umgeben. Sie bem?hte sich, ihre Augen zu ?ffnen, als sie sich an den Engel erinnerte, den sie retten hatte wollen. W?hrend sie das Wasser wegblinzelte, wartete sie darauf, dass das blendend blaue Licht erlosch. Als es endlich dunkler wurde, erkannte sie, dass der Engel sie in den Armen hielt und sie beobachtete. Nachdem sie f?hlte, wie ihre Lippen kribbelten, ber?hrte sie sie staunend mit ihren Fingerspitzen. Toya konnte seinen Blick nicht von ihr losrei?en, nachdem sie diese smaragdgr?nen Augen ge?ffnet hatte, die ihn mit einer liebenden Neugier und Intelligenz betrachteten. Er f?hlte, wie sich seine Brust schmerzhaft verkrampfte, als sie ihn anl?chelte. Er f?hlte den ganzen Schmerz seiner inneren Wunden, als sie ihre Finger hob, um ihre Lippen zu ber?hren, als w?sste sie, dass er sie gek?sst hatte. „Was bringt einen Engel zum Weinen?“, fragte Kyoko, als sie die Tr?nen sah, die ?ber seine Wangen liefen. Toya sah, wie ihr L?cheln verblasste, und erkannte… er weinte. „Ich weine nicht.“ Er blinzelte die Tr?nen weg und wischte mit der Hand ?ber seine Wange. Er musste noch mehr Tr?nen wegwischen, konnte sie nicht aufhalten. „Versprich mir einfach nur, dass du nicht mehr ins Wasser gehst, bevor du schwimmen lernst.“ Er konnte schon f?hlen, wie er aus ihrer Welt verschwand… aber solange sie lebte, war das egal. Kyoko richtete sich in seinen Armen auf und schaute auf den Teich, dann zur?ck in sein Gesicht. „Ich hatte vergessen, dass ich es nicht kann“, fl?sterte sie, w?hrend sie sich innerlich fragte, wie man so etwas vergessen konnte. Toya konnte das Leuchten der Statue ?ber ihre Schulter sehen, und wusste, dass seine Zeit knapp wurde. Die H?nde der Jungfer hatten noch heller zu leuchten begonnen, und in der Ferne konnte er die Monster seiner Welt h?ren, die versuchten, durch den Spalt zu kommen. Die Barriere zwischen den Welten war immer dort am schw?chsten, wo Kyoko war. Ohne Vorwarnung dr?ckte er Kyoko fest an sich, vermisste sie jetzt schon. Er rieb seine Wange an ihrem nussbraunen Haar und seine Stimme zitterte, als er fl?sterte: „Ich muss zur?ck auf die andere Seite gehen, um die D?monen davon abzuhalten, hierherzukommen.“ „Du klingst wie Opa… er wei? alles ?ber die D?monen“, sagte Kyoko und dr?ckte ihr Ohr an seine Brust, damit sie seinem Herzschlag lauschen konnte. Sie legte einen ihrer Arme um seinen R?cken und fragte sich, wieso sie seine Fl?gel nicht f?hlen konnte, wenn sie doch wusste, dass sie da waren. W?hrend er wieder auf diese Unschuld hinunterblickte, hob er ihr Kinn, um in diese umwerfenden, gr?nen Augen sehen zu k?nnen. „Habe keine Angst vor den D?monen, Kyoko… du hast die Macht, sie aus dieser Welt wegzuschicken.“ Mit dieser Offenbarung schielte Toya wieder zur?ck zu der Jungfernstatue. Er konnte f?hlen, wie die D?monen gef?hrlich schnell durch das Herz der Zeit kamen. Nachdem er sie im Gras abgesetzt hatte, stand Toya auf und ging zur Statue, w?hrend er schon seine Zwillingsdolche zog. „Und ich bin kein Engel… ich bin dein Besch?tzer. Mein Name ist Toya.“ Immer noch auf ihren Knien beugte Kyoko sich nach vor und sah zu, wie er das Schreinhaus betrat und es in einem blauen Nebel zu leuchten begann. Sie schrie, als ein paar Arme pl?tzlich aus dem Licht ragten und den Engel packten, woraufhin mehrere D?monen neben ihm erschienen. Als ihr Schrei und das Br?llen des Engels durch die Nacht hallten, begann das Licht der Statue nach innen zu implodieren, als w?rde es von einem Staubsauger aufgesaugt werden. Kyoko konnte h?ren, wie die Hintert?r des Hauses zugeschlagen wurde, aber sie konnte ihren Blick nicht von dem Engel und den D?monen l?sen. Stolpernd kam sie auf die F??e und rannte auf den offenen Eingang des Schreinhauses zu. Sie konnte ihren Gro?vater und ihren Bruder ihren Namen schreien h?ren, aber es war Tasuki, der sich ihr schnell n?herte. Genau in dem Moment, wo sie die Hand ausstreckte, um den Engel zur?ckzuhalten, schlossen sich Tasukis Arme um sie, sodass sie den Boden unter den F??en verlor, aber eine Sekunde zu sp?t. Als Kyokos Zeigefinger die ausgestreckte Hand der Statue nur kurz streifte, schossen dicke Lichtstrahlen aus genau dem Punkt, den sie ber?hrt hatte. F?r Tasuki sah es so aus, als w?re gerade ein ganzer Eimer voll Feuerwerke auf einmal direkt vor seinem Gesicht gez?ndet worden. Einer dieser Lichtstrahlen traf Tasukis linke Brust, sodass der Junge vor Schreck den Kopf einzog. Doch statt Schmerz zu f?hlen, f?hlte er sich, als w?rde etwas sein Inneres auff?llen… so, als ob er sein ganzes Leben lang etwas vermisst h?tte, und es endlich zur?ckgekommen w?re. Seine Augen wurden gro?, als er ein sch?nes Band aus fluoreszierend blauem Licht sah, das noch immer Kyokos Fingerspitzen mit den H?nden der Statue verband, als wollte es versuchen, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Tasuki blinzelte, als er einen Augenblick lang einen h?bschen Kristall sah, der in dem Band kreiste. Nachdem er Kyoko davon entfernen wollte, stolperte er r?ckw?rts, seine Arme fest um sie geschlungen. Der Kristall drehte sich schneller, bis er explodierte und Lichtsplitter diesmal gerade in die H?he schossen und sich ?ber die Stadt verteilten… es sah aus wie eine ?berw?ltigende Wunderkerze in der dunklen Nacht. Tasuki atmete schwer. Als er wieder zur?ck zu seinem Schlafzimmerfenster geschlichen war, hatte er den fremden Mann mit Kyoko in seinen Armen gesehen und die Panik hatte ihn ergriffen, als er erkannt hatte, wie schlaff ihr K?rper war. Er wusste nicht genau, was der Mann gemacht hatte, aber er war froh gewesen, als das Licht ihn weggesaugt hatte, zusammen mit den rot?ugigen D?monen. „Der Engel braucht unsere Hilfe!“, schrie Kyoko und versuchte, sich von Tasuki loszurei?en, aber er war zu stark. Als sie sah, wie ihr Gro?vater zwischen sie und die Statue trat, rief sie verst?ndnislos: „Da sind D?monen in der Statue und sie werden ihn verletzen. Du k?mpfst doch gegen D?monen… geh und hilf ihm… bitte!“ Sie lehnte sich zur?ck an Tasuki und schluchzte, als sie den ?ngstlichen Ausdruck wieder ?ber das Gesicht ihres Gro?vaters flimmern sah, nur dass er diesmal noch viel schlimmer war. „Du kannst… ihm nicht helfen?“ Opa Hogo drehte sich um und schaute in den Schrein. Die Schutzsiegel, die er im ganzen Schreinh?uschen verteilt hatte, rauchten noch, aber hatten sich gro?teils in Asche verwandelt. Nachdem er dem Schrein wieder den R?cken zugekehrt hatte, betrachtete er den Jungen, der seine Enkelin in seinen Armen hielt, und f?hlte einen kalten Schauder ?ber seinen R?cken kriechen. Tasukis Augen waren normal weich und braun… nicht so w?tend violett wie jetzt, wo er die Statue mit seinem Blick aufspie?te. Sein Blut war k?lter als Eis geworden, als er die Verbindung gesehen hatte, die Kyoko mit der Jungfernstatue gehabt hatte, und Gro?vater wusste, dass ihre Zeit abgelaufen war. Die Erscheinung des Kristalls war schon schlimm genug, aber mit anzusehen, wie er so zersplitterte, erweckte eine gro?e Angst in ihm. Es war ihm auch nicht entgangen, dass ein St?ck des Kristalls in die Brust des kleinen Tasuki geschossen war. „Die Schriften hatten recht“, fl?sterte er heiser, w?nschte sich, dass es eine L?ge w?re. Opa Hogo richtete seinen Blick zum Himmel und schickte ein stilles Gebet an welche Gottheit auch immer ihn erh?ren wollte, bat um Hilfe. Er musste die Kinder hier wegbringen und, noch wichtiger… er musste Kyoko von Tasuki trennen. Ohne es zu wollen, w?rde der Junge die D?monen geradewegs zu Kyoko f?hren und die Besch?tzer des Kristalls w?rden ihm bald folgen. Tasuki zuckte, als Kyoko aus seinen Armen gerissen wurde. Er richtete seine violetten Augen auf denjenigen, der sie ihm weggenommen hatte… ihren Gro?vater. Er sollte ihre Schultern wirklich nicht so brutal festhalten. „Tasuki, du solltest in der Nacht nicht hier drau?en sein. Wenn du nicht willst, dass ich deinen Vater aufwecke, dann solltest du nach Hause gehen. Jetzt“, befahl Opa Hogo mit barscher Stimme. Er schob Kyoko in Tamas Arme und wandte sich dann den zwei Enkeln zu, deren Vormund er war. Tasuki starrte Kyoko an, beobachtete, wie sie ihr Gesicht an Tamas Brust vergrub und weiterhin um den Engel weinte, von dem sie meinte, dass er von den D?monen get?tet worden war. „Kyoko, ich werde dich morgen zur Schule begleiten“, erkl?rte Tasuki, warf dem Schrein einen letzten b?sen Blick zu und drehte sich um, um in sein eigenes Haus zu gehen. Opa Hogo wartete, bis Tasuki wieder durch sein Schlafzimmerfenster geklettert war. Er atmete tief ein, wusste, dass es eine grobe Meinungsverschiedenheit geben w?rde, wenn seine Enkel erst einmal herausfanden, was sie nun machen w?rden. „Packt eure Sachen, Kinder… wir fahren in einer Stunde los“, trug er ihnen auf. ***** Heute… TEP-Hauptquartier im Schloss. Storm lehnte sich in seinem Stuhl zur?ck und starrte hoch zur Decke, verloren in seinen eigenen Gedanken ?ber die Besch?tzer. Die Legende ?ber die urspr?nglichen Besch?tzer erz?hlte eine merkw?rdige Liebesgeschichte mit einem paradoxen Ende. Er war neugierig geworden, nachdem er die komische Legende gefunden hatte, und hatte sie zur?ckverfolgt bis zu einem m?chtigen Kristall, der als der Sch?tzende Herzkristall bekannt war. Das alleine war schon keine einfache Aufgabe gewesen, nachdem die Legende einmal auf Papier geschrieben war, einen Moment in Stein gemei?elt und im n?chsten Augenblick wieder spurlos verschwunden war. Selbst f?r den Zeitreisenden war sie ein R?tsel. Die ?lteste Legende ?ber den Kristall, der zwischen den Dimensionen existieren konnte, erz?hlte von zwei Zwillingen, Besch?tzern, zwei Unsterblichen, die die Menschenwelten davor sch?tzten, mit der D?monenwelt in Ber?hrung zu geraten. Diese zwei m?chtigen Unsterblichen hatten sich in eine Menschenfrau verliebt, die mithilfe eines Kristalls, den ihr Vater erzeugt hatte, durch einen Riss zwischen den Dimensionen gekommen war. Die beiden Besch?tzer hatten um sie gek?mpft, und dabei fast die Barriere zerst?rt, die sie bewachen sollten. Einer der beiden Zwillinge hatte den gef?hrlichen Konflikt beenden wollen, indem er den paradoxen Kristall genommen und ihn mit der Seele der Frau verschmolzen hatte, wobei er eine Statue von ihr erzeugt hatte, die aus dem Material hergestellt war, das alle Dimensionen trennte. Er hatte gedacht, dass sie in allen Welten, die sie besch?tzten, gleichzeitig erscheinen w?rde, wenn er die drei verband. Er hatte vorgehabt, seinen Zwillingsbruder dann in einer dieser Parallelwelten einzuschlie?en, sodass sie beide sie haben konnten. Aber es funktionierte nicht so wie geplant. Als die Frau, die Statue und der Kristall miteinander verbunden waren, verschwand sie pl?tzlich aus der D?monenwelt und der Riss war wieder versiegelt. Als der andere Bruder herausfand, was sein Zwillingsbruder angestellt hatte, wodurch sie von der Frau getrennt worden waren, hatte die Eifersucht ihn zur Rage getrieben und er hatte seinen Bruder get?tet, sodass ihrer beider Seelen zersplitterten. Nachdem sie unsterblich waren und nie wirklich sterben konnten, verwandelten sich ihre Seelen und f?nf neue Besch?tzer erschienen, die sich allesamt immer noch zu der Frau hingezogen f?hlten, die nun in allen Parallelwelten existierte. Er betrachtete die Decke, wusste, dass diese f?nf Besch?tzer nun im dritten Stock des Schlosses lebten. Das R?tsel war f?r Storm schwer zu verstehen, denn der Kristall sprang nicht nur in Zeit und Raum… er wanderte auch zwischen den Dimensionen. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, sich aus Dingen herauszuhalten, die ein Zeitreisender nicht beeinflussen konnte. Jetzt, wo die D?monen schon in LA waren und seine M?chte bis zum ?u?ersten beansprucht wurden, war es nicht der richtige Moment, sein Gl?ck herauszufordern, au?er er wollte riskieren, in eine Parallelwelt gesogen zu werden, ohne einen Weg zur?ck in diese. Nein… die Besch?tzer waren auf sich alleine gestellt. Kapitel 2 Tasukis Laune hatte sich nicht viel verbessert, seit er auf die Station zur?ckgekommen war. Den ganzen Weg dorthin hatte er Polizisten ?ber Funk von D?monensichtungen berichten geh?rt. Es erinnerte ihn immer wieder an das erste Mal, wo er einen D?mon gesehen hatte… in der Nacht, in der Kyoko verschwunden war. Er ber?hrte die Stelle an seinen Rippen, wo das Licht in jener Nacht in ihn eingedrungen war, und runzelte die Stirn, als er an die Angst und die Entt?uschung dachte, die er gef?hlt hatte, als er am n?chsten Morgen erkannt hatte, dass die Hogo-Familie weg war. Er war gekommen, um mit Kyoko zur Schule zu gehen, wie er versprochen hatte, aber das Haus war verlassen gewesen. Diese Tatsache hatte ihm lange keine Ruhe gelassen und er war immer noch nicht dar?ber hinweg. Verdammt, er hatte immer noch Kyokos Geburtstagsgeschenk. Es war ein kleiner, goldener Freundschaftsring, den er mit Hilfe seiner Gro?mutter, Frau Tully, ausgesucht hatte. In den letzten elf Jahren hatte er immer wieder Tr?ume von Kyoko und den D?monen gehabt. Merkw?rdiger Weise war sie ?ber die Jahre in seinen Tr?umen auch ?lter geworden und nun wurden die Tr?ume immer h?ufiger und immer verst?render. Der Gedanke, dass sie irgendwo da drau?en in Gefahr war, lie? ihn oft ganze N?chte lang kein Auge zutun. Seufzend schob er Kyoko aus seinen Gedanken und sah zu, als vier der f?nf Wachen aus der Lagerhalle, die sie ger?umt hatten, ?ber die Stra?e auf die Polizeistation gebracht wurden, damit sie dort von Boris und seinen Leuten befragt werden konnten. Der Wachmann, der Micah fast erschossen h?tte, w?rde in einem speziellen Verh?rzimmer hier in der Abteilung befragt werden. Das Zimmer war verst?rkt worden, nur f?r den Fall, dass sie irgendwelche Paranormalen verh?ren wollten… sogar niedrige D?monen, wenn es sein musste. Wenn es nach Tasuki ging, dann hatten sie nicht mehr gemacht, als drei der vielen entf?hrten Frauen zu befreien und ein paar Wachleute festzunehmen, die mehr Muskeln als Hirn hatten. Er w?rde nicht einmal an feiern denken, es sei denn, einer der Wachleute plauderte aus, wo Lucca die restlichen Gefangenen versteckte. Er glaubte wirklich nicht, dass diese Lakaien viel mehr wussten, als das, was ihre kleinen Aufgaben betraf und sich nur um ihre n?chste Zigarette k?mmerten. Er lehnte sich an die Wand und beobachtete, wie der gro?e Lieferwagen r?ckw?rts in die Garage ihres Geb?udes fuhr. Er nahm an, dass Titus derjenige sein w?rde, der das Abladen der Wolfsfrau beaufsichtigen w?rde… nachdem er der Alpha war und so. Wenn es nach ihm ginge, dann w?rde sie auf ihren eigenen beiden Beinen… oder vier… wie sie wollte, das Geb?ude betreten. So wie er die Dinge sah, hielten ihre Retter sie ebenso sehr gefangen, wie die Sklavenh?ndler es getan hatten. Tasuki schaute nur mit zusammengezogenen Augenbrauen zu, als Titus auf der Fahrerseite des Wagens ausstieg und die T?r zuschlug. Der Hauptgrund f?r seinen b?sen Blick war die kleine Gruppe M?nner, die um das hintere Ende des Fahrzeugs versammelt waren und darauf warteten, einen Blick auf die Wolfsfrau zu erhaschen. Seine Aufmerksamkeit wurde von Micah abgelenkt, als dieser den f?nften Wachmann um den Lieferwagen herum f?hrte… nicht besonders sanft, musste man anmerken. Micah hatte den Mantelkragen des Wachmanns fest im Griff und schob den Mann an dem Wagen vorbei. Tasuki grinste innerlich, als er sah, dass der Puma ein kleines Bisschen Rache ?ben konnte, als er den widerspenstigen Mann vor sich herschob. Die F??e des Werwolfs waren sehr eng aneinandergefesselt, sodass er nur sehr kleine Schritte machen konnte. „Vergn?gst du dich?“, fragte Tasuki, als Micah sich n?herte. „Noch nicht“, sagte Micah mit einem Grinsen und zog den Kragen des Werwolfs fest zur?ck, sodass das Hemd unter der Jacke gegen dessen Kehle dr?ckte. Der Mann lie? ein gurgelndes Ger?usch h?ren und b?umte sich auf. „Aber es wird langsam.“ Tasuki hob eine Augenbraue ?ber Micahs Verhalten, aber er musste zugeben, dass er, wenn ihm jemand eine Pistole an den Kopf gehalten h?tte… auch so handeln w?rde. Der Wachmann sah ihn und fauchte, wobei alle seine menschlich aussehenden Z?hne sichtbar wurden, und Tasuki legte seinen Kopf zur Seite und fragte sich, wie der Werwolf auf die Idee kommen konnte, dass das be?ngstigend war, wenn er in seiner menschlichen Gestalt war. „Ja, ja. Br?ll, fauch, sabber dir auch, du Arschloch“, entgegnete Tasuki mit gelangweilter Stimme. Micah lachte ?ber Tasukis Mut angesichts eines w?tenden Werwolfs. Er begann langsam zu denken, dass Tasuki derjenige w?re, der unverletzt davonkommen w?rde, wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Irgendetwas an dem Neuling war anders und ein Formwandler ignorierte seine Instinkte nie. Er schob den Wachmann vor sich her zu dem speziellen Verh?rzimmer und gab ihm einen Arschtritt, nur weil er es konnte. Der Wachmann stolperte vorw?rts, wobei er mit der Schulter gegen den metallenen T?rrahmen stie?. Ein unwillk?rliches Jaulen kam ?ber die Lippen des Mannes… und klang genauso wie ein getretener Welpe, nicht wie ein wilder Werwolf. „Ups.“ Micahs Stimme triefte vor Sarkasmus. „Hat das weh getan? Ich bin normal sanfter, aber ich habe anscheinend ein Problem mit Leuten, die versuchen, mir eine Kugel ins Hirn zu jagen. Also wenn ich schlecht gelaunt wirke, bitte… nimm es pers?nlich.“ Er holte sich noch mehr Gl?cksgef?hle, indem er den Werwolf im wahrsten Sinne des Wortes in das Zimmer warf. Dann seufzte er zufrieden, als der Mann in den Titan-Tisch krachte, der mitten im Zimmer am Boden festgeschraubt war. Nachdem er hinter ihn getreten war, packte Micah den Werwolf und dr?ckte ihn in den Titan-Stuhl, der aussah wie die elektrischen St?hle, die sie in Gef?ngnissen f?r Hinrichtungen verwendeten. Sobald der Werwolf bemerkte, welche Art von Stuhl es war, schien er noch einen Energieschub zu bekommen und wehrte sich wieder. Micah machte es wirklich Spa?, die Handgelenke des Wachmanns in die Handschellen am Stuhl zu dr?cken und diese zu schlie?en. „Und jetzt nage dir nicht die H?nde ab, bevor wir fertig sind… okay?“, befahl Micah und ignorierte den langen Schwall an Beleidigungen, die ihm nachgerufen wurden. Tasuki sch?ttelte den Kopf ?ber Micahs Benehmen und richtete seinen Blick wieder auf den Lieferwagen, wo er den Rand des K?figs durch die offenen T?ren sehen konnte. Die Tatsache, dass er wusste, dass da eine Frau in dem K?fig war, verst?rte ihn sehr, aber nur er konnte zur G?nze verstehen, wieso. Er schob die Gedanken zur Seite und dr?ckte sich von der Wand ab, als Titus mit leeren H?nden auf ihn zu kam. „Also, was wirst du tun?“, fragte Tasuki leise. „Ihren K?fig in eine Gef?ngniszelle stecken?“ Titus runzelte die Stirn ?ber den sarkastischen Ton von Tasukis Stimme. „Ich werde in ein paar Minuten ihren K?fig ?ffnen und sie in eine Zelle setzen. Sie doppelt einzusperren, w?re ein bisschen zu viel, aber wir brauchen einen Ort, wo sie bleiben kann, bis wir uns ?berlegt haben, was das Sicherste f?r sie ist.“ „Wieso l?sst du sie nicht im Night Light bleiben, mit den anderen Werw?lfen? Zumindest k?nntet ihr sie dann immer im Auge behalten“, fragte Tasuki, der auf dem Weg hierher schon zu diesem Schluss gekommen war. Titus sch?ttelte seinen Kopf. „Das ist eine noch schlechtere Idee, als sie in eine Gef?ngniszelle zu stecken.“ Tasuki zog die Augenbrauen zusammen. „Das verstehe ich nicht.“ „Siehst du nicht, wie sie alle um ihren K?fig versammelt sind?“, fragte Titus, w?hrend er die Menge mit einem b?sen Blick musterte. „Ja… es macht mich richtig w?tend“, bemerkte Tasuki. Titus sah ihm in die Augen, hatte pl?tzlich etwas mehr Respekt vor dem Neuling. „Dann sollten wir die Sightseeingtour vielleicht aufl?sen.“ Micah gesellte sich in genau diesem Moment zu ihm und schickte einen zornigen Blick hin?ber auf die Polizisten. „Ja, sie benehmen sich wie l?ufige Hunde.“ Tasuki hob eine Augenbraue ?ber den Vergleich. „In diesem Fall… ist das wahrscheinlich wahr.“ „Mehr als ihr denkt“, bemerkte Titus und wandte sich zu den besagten M?nnern. „In Ordnung Jungs, Zeit wieder an die Arbeit zu gehen“, erkl?rte er laut. „Es ist ja nicht so, als h?ttet ihr noch nie einen weiblichen Werwolf gesehen.“ Titus runzelte die Stirn, als einige von ihnen so aussahen, als wollten sie seinem Befehl nicht gehorchen… ihr Sextrieb lie? sie schon mit dem verkehrten Kopf denken. Er war wirklich nicht in der Stimmung, seine Autorit?t als Alpha spielen zu lassen. Wenn es nach ihm ging, dann war er nur zwischenzeitlich der Alpha-Mann… aber Boris schien zu meinen, dass es auf Dauer war. Nachdem Lucca der einzige andere Alpha-Mann in der Stadt war, schien es, dass es keine Option war, die Stelle nur vor?bergehend zu besetzen. „Jetzt!“, donnerte Titus, sodass die M?nner die K?pfe einzogen und sich schnell verkr?melten. Als sie weg waren, ging er zu der K?figt?r und ?ffnete sie, um die W?lfin in die Zelle zu bringen, wo sie in Sicherheit sein w?rde. „Gibt es im Night Light nicht einen Polizisten, den du damit beauftragen kannst, auf sie aufzupassen, damit sie nicht wieder eingesperrt sein muss?“, fragte Tasuki dessen Haut zu kribbeln begann, als er sich dem K?fig n?herte. „Sie braucht die Gitterst?be als Schutz vor dem Rudel, dem du sie so dringend ausliefern m?chtest“, erkl?rte Micah. „Verstehst du, wir sperren sie nicht ein, damit sie unsere Gefangene ist. Es geschieht zu ihrem Schutz. Ein weiblicher Werwolf, der keinen Partner hat, ist eine sehr wertvolle Sache und Titus will sein Rudel wirklich nicht daf?r bestrafen m?ssen, dass sie mit ihren tieferen Organen denken… wenn du verstehst, was ich meine.“ „Und um alles nur noch schlimmer zu machen… haben wir in dem M?lleimer neben ihrem K?fig leere Spritzen gefunden, nachdem du gegangen bist. Die Etiketten belegen, dass sie ihr Hormone gespritzt haben“, bemerkte Titus. „Hormone?“, fragte Tasuki, der das Gef?hl hatte, dass, was auch immer die anderen ihm verklickern wollten, ihm einfach viel zu hoch war. „Sie haben versucht, sie l?ufig zu machen, damit sie sie z?chten k?nnen“, erkl?rte Titus mit kalter Stimme. „?ber siebzig Prozent der W?lfe sind single und die meisten haben menschliche Partnerinnen. Es w?rde nicht viel brauchen, um einen Aufstand auszul?sen. Soweit ich wei?… ist sie wahrscheinlich die einzige weibliche Werw?lfin in der Stadt, die erwachsen ist und keinen Partner hat. Unsere Rasse neigt dazu, um Frauen zu k?mpfen, noch lange bevor sie erwachsen sind.“ Tasuki runzelte die Stirn, erkannte pl?tzlich die andere Sichtweise. „Wenn das so ist, dann verstehe ich es sogar… aber es ist trotzdem nicht gut.“ Micah klopfte ihm auf die Schulter. „Ist schon in Ordnung… es gibt noch immer eine Menge Dinge ?ber Formwandler, die du nicht wei?t, aber du lernst ja schnell. Schon bald wirst du unsere ungeschriebenen Gesetze interpretieren k?nnen, ohne mit der Wimper zu zucken.“ „Gro?artig“, brummte Tasuki. „Noch mehr Gesetze zu lernen.“ Titus kletterte hoch und in den K?fig, aber als er sich b?ckte, um sie hochzuheben, traf ihn ihr Geruch und er fluchte. Das letzte Mal, als er in der N?he einer l?ufigen Formwandlerin gewesen war, hatte er sich eine blutige Nase von der Faust eines eifers?chtigen Sonnengottes geholt. Wenn er sonst nichts konnte, dann lernte er zumindest schnell. „He Micah, hast du noch dieses Parfum, das deinen Geruch ?berdeckt?“ Er fing das Fl?schchen auf, als es geflogen kam. In wenigen Sekunden war die Flasche leer und er steckte sie in seine Hosentasche. Vorsichtig hob er die W?lfin hoch in seine Arme und verlie? mit ihr den K?fig. Tasuki konnte nur die Sch?nheit des Tieres bewundern, als Titus sie in die Helligkeit des Geb?udes trug. Ihr Fell war matt schwarz und von den wenigen Augenblicken, wo er sie in der Lagerhalle durch die Gitterst?be gesehen hatte, wusste er, dass ihre Augen eine h?bsche goldene Farbe mit blauen und gr?nen Flecken darin hatten. „Ich m?chte wissen, wie alt sie ist“, ?berlegte Tasuki leise, als wollte er sie nicht wecken, obwohl man ihm gesagt hatte, dass das Bet?ubungsmittel sie noch eine Weile schlafen lassen w?rde. „Boris meint, dass sie etwa zwanzig ist, nach der Gr??e ihrer F??e zu urteilen“, antwortete Micah mit gerunzelter Stirn. „Aber es sieht so aus, als h?tte ihr die Gefangenschaft ziemlich zugesetzt.“ Nachdem er sie in die leere Gef?ngniszelle gebracht hatte, legte Titus die W?lfin vorsichtig auf das Bett. Er hatte die Unterhaltung zwischen Micah und Tasuki geh?rt und betrachtete sie genauer. Er musste im Stillen zugeben, dass Luccas Leute sie offensichtlich nicht gut behandelt hatten. Obwohl ihr Fell sch?n und schwarz war, war es schmutzig und zerzaust, was darauf hindeutete, dass sie sich schon seit einiger Zeit weigerte, sich wieder in ihre menschliche Gestalt zu verwandeln. Ihre Fu?ballen waren zerkratzt und rau und ein paar Brandwunden durch den Viehtreiber waren auch sichtbar. Er wusste, wieso sie sich geweigert hatte, sich zu verwandeln, und bewunderte ihren Stolz. Wenn sie sie in ihrer menschlichen Gestalt vorgefunden h?tten… dann h?tten sie sie vergewaltigt. Sie verwendete die einzige Waffe, die sie gegen sie hatte… die Tatsache, dass ein weiblicher Werwolf in seiner tierischen Gestalt nicht schwanger werden konnte. Es zeigte nicht nur ihren starken Willen, sondern auch ihre Intelligenz. Nachdem er seine eigenen Gef?hle wieder in sich eingeschlossen hatte, verlie? Titus die Zelle und verschloss die T?r hinter sich. Sie w?rde immer noch w?tend sein, wenn sie aufwachte, aber zumindest war die Gef?ngniszelle um vieles besser als der K?fig, in dem sie gewesen war. „Sollten wir nicht damit beginnen, den Wachmann zu befragen, und zu sehen, ob er wei?, wo sie die anderen Geiseln haben?“, fragte Tasuki und machte sich schon auf den Weg zum Beobachtungsraum. Titus wollte gerade antworten, als einer der Polizisten, die bei der R?umung der Lagerhalle nicht dabei gewesen waren, durch die T?r schl?pfte und Richtung Zellen ging. „Wo, zum Teufel, willst du hin, Phillip?“, fragte Titus scharf. Der Polizist, einer der j?ngeren Werw?lfe in der Polizei, erstarrte mitten im Schritt und l?chelte verschmitzt. „Ich war nicht in der Lagerhalle dabei und wollte sehen, ob sie sich schon in ihre menschliche Gestalt verwandelt hat.“ Micah stie? Tasuki mit dem Ellbogen an. „Siehst du, was ich meine?“ Tasuki zog seine Augenbrauen zusammen und verschr?nkte seine Arme vor der Brust. „Leider.“ Der Grund, weshalb der Polizist gekommen war, lie? Tasuki rot sehen, sein Zorn brauste auf. Wenn die W?lfin sich wieder in einen Menschen verwandelte, w?rde sie keinerlei W?rde mehr haben, weil sie nackt w?re. Diese Tatsache machte ihm sehr deutlich, dass Micahs Warnung bez?glich der Wolfsinstinkte richtig war. „Sie ist ein lebendes Wesen so wie du, nicht eine verdammte Sex-Show“, knurrte Tasuki den Polizisten an, ehe er in das Beobachtungszimmer st?rmte. „Der Junge hat Mut, das muss man ihm lassen“, murmelte Micah. Titus wandte sich mit erhobener Augenbraue an Phillip. „Ich sch?tze, du hast deine Antwort. Solange ihr keine anderen Befehle erhaltet, haben sich alle von dieser Abteilung fernzuhalten… verstanden? Oder eigentlich, wieso bleibst du nicht bei der T?r und stellst sicher, dass nicht jemand anders auch auf dieselbe Idee kommt wie du.“ „Was soll ich ihnen sagen?“ Phillip war dumm genug, das zu fragen, dann machte er schnell mehrere Schritte r?ckw?rts, als Titus auf ihn zu kam. „Du sagst ihnen, dass ich gesagt habe, dass der erste Idiot, der den Kopf durch diese T?r steckt, ihn abgerissen bekommt“, donnerte Titus. Er schaute Phillip w?tend nach, der fast ?ber seine eigenen F??e stolperte, als er sich eiligst aus dem Staub machte. „Hat dir schon jemand gesagt, dass du einen verdammt guten Alpha-Mann abgibst?“, lachte Micah und klopfte Titus auf den R?cken. Titus sch?ttelte den Kopf und meinte: „Wir sollten vielleicht eine Runde drehen und alle verdammten T?ren und Fenster verriegeln, nur f?r den Fall, dass sich irgendwo ein Mutiger findet. Ich will nicht abgelenkt werden, wenn wir uns um den Idioten k?mmern, der in dem anderen Zimmer angekettet ist.“ „Wir werden uns vielleicht einen Schichtplan ?berlegen m?ssen, damit immer jemand hier ist, um sie zu bewachen“, bemerkte Micah. „Aber im Augenblick denke ich, Tasuki k?nnte unseren Mann da drinnen in den Wahnsinn treiben, wenn wir nicht bald kommen.“ Titus hob eine Augenbraue. „Auch richtig.“ Im Beobachtungszimmer umklammerte Tasuki die R?ckenlehne des Stuhls und starrte w?tend auf den Werwolf auf der anderen Seite des verspiegelten Fensters. Er schloss seine Augen, konnte nicht verhindern, dass die verhassten Erinnerungen zur?ckkamen um ihn heimzusuchen. Es war der letzte Traum, den er von ihr gehabt hatte… aber das war das letzte Mal gewesen, wo er geschlafen hatte. Dieses Mal war da ein K?fig gewesen, der in der Mitte einer riesigen H?hle gestanden hatte, hinter dessen Gittern Kyoko gefangen gewesen war. Aber in dem Traum hatte es sich so angef?hlt, als h?tte ein Monster sie ihm gestohlen. Er hatte den K?fig panisch umkreist, auf der Suche nach einer M?glichkeit, ihn zu ?ffnen und sie vor dem Monster zu retten, aber dicke Eisenstangen waren alles, was er fand. Er hatte versprochen, sie zu retten… aber wie konnte er das tun, wenn das verdammt Ding nicht einmal eine T?r hatte? Er schielte hoch und traf Kyokos Blick gerade in dem Moment, als H?nde aus der Dunkelheit sich nach ihm austreckten und ihn in seinen Tod zerrten… er erinnerte sich daran, wie er gestorben war. Tasuki ?ffnete die Augen, als die Erinnerung verblasste. Egal wie oft er den Traum getr?umt hatte, das Ende war immer dasselbe gewesen… er starb und Kyoko war immer noch in dem verdammten K?fig gefangen. Er fuhr sich mit der Hand durch sein Haar, versuchte, sich wieder zu beruhigen. Egal wie real die Erinnerungen an die Tr?ume erschienen… sie waren nur in seinem Kopf und dort sollten sie auch bleiben. Mit Blick auf den Entf?hrer im anderen Zimmer beschloss er, seine Wut an dem echten Monster abzureagieren, das Spa? daran fand, M?dchen in K?fige zu sperren. Wieso nicht… er hatte nichts Besseres zu tun. Micah folgte Titus in das Beobachtungszimmer, wo Tasuki an dem Stuhl lehnte und mit w?tendem Blick durch das verspiegelte Glas schaute. Wenn Blicke t?ten k?nnten, w?re der andere Mann nun ein Fettfleck auf dem Stuhl. „K?nnen wir den Strom in dem Stuhl anschalten, damit er tanzt?“, fragte Tasuki… nur halb im Scherz. „Klingt verlockend, aber nein“, entgegnete Titus. „Phillips Grund hierher zu kommen hat allerdings eine wichtige Angelegenheit aufgeworfen.“ Tasuki nickte. „Du musst ihr Kleidung besorgen und in die Zelle legen, nur f?r den Fall, dass sie aufwacht und sich verwandeln will.“ Er betrachtete die beiden Formwandler, als keiner von ihnen sich regte. „Vielleicht hat die Polizistin, die in der Lagerhalle dabei war, extra Kleidung in der Garderobe. Soll ich gehen und fragen?“ „Nein, sie hat schon genug damit zu tun, die anderen Frauen zum Arzt zu begleiten“, erkl?rte Micah, dann rieb er sich sein Kinn, bis ihm die L?sung d?mmerte. „Aber ich habe eine Idee.“ „Das ist neu“, sagte Titus und grinste, als er daf?r Micahs Ellbogen in die Rippen bekam. „Ha ha“, knurrte Micah. „Wie ich sagte… lass mich Alicia anrufen, sie kann ihr ein paar Kleidungsst?cke bringen.“ „Wer ist Alicia?“, fragte Tasuki. „Micahs kleine Schwester“, erkl?rte Titus. „Er ist ein wenig launisch, seit sie sich k?rzlich mit einem Sonnengott gepaart hat.“ „Ein Sonnengott?“, fragte Tasuki verwirrt. Das war neu f?r ihn, obwohl er sich fragte, wieso er ?berhaupt noch ?berrascht war. Man sollte meinen, er w?re mittlerweile immun. “H?r auf, allen zu erz?hlen, was ich zum Fr?hst?ck gegessen habe”, brummte Micah und zog sein Handy heraus. W?hrend er die Nummer w?hlte, seufzte er, wusste, dass Titus recht hatte. Er war in letzter Zeit eindeutig nicht gut aufgelegt, weil er seine Schwester vermisste, und Damon war ein Arschloch, weil er sie immer tagelang vor ihm versteckte. Dies war tats?chlich ein gro?artiger Grund, sie zu sehen und herauszufinden, ob sie noch immer gl?cklich mit Herrn Besitzergreifend war. „Du willst Alicia durch die ganze Stadt fahren lassen, nur um uns ein paar Kleidungsst?cke zu bringen?“ Titus hob eine Augenbraue. „Leicht verzweifelt?“ “Was, um alles in der Welt, ist ein Sonnengott?” Tasuki wollte es wirklich wissen, damit er es zu seiner wachsenden Liste von Dingen auf seiner innerlichen Wand der Merkw?rdigkeiten h?ngen konnte. Micah hatte gerade anrufen wollen, als Titus seine Gr?nde in Frage stellte. Mit einem Geistesblitz kam er schnell zu einer noch besseren Ausrede. „Genau genommen denke ich, wir k?nnten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, erkl?rte Micah grinsend. „Alicia hat mir erz?hlt, dass Damon sie gelehrt hat, Leute ihrer Gedankenkontrolle zu unterwerfen.“ Er zeigte auf den Mann auf der anderen Seite der Glasscheibe. „Wir k?nnten ihn wahrscheinlich foltern bis er stirbt und nicht viel mehr aus ihm herausbekommen, als Alicia mit ein paar einfachen Fragen erfahren kann. Au?erdem muss er ihr die Wahrheit sagen, w?hrend wir… keine M?glichkeit haben, herauszufinden, ob er uns einfach nur eine Menge Schei?e erz?hlt, um keine Probleme mit Lucca zu bekommen.“ „Schon gut“, seufzte Tasuki, der die Tatsache, dass er v?llig ignoriert wurde, hinnehmen musste. „Ich bin sicher, ich werde es irgendwann verstehen.“ Kapitel 3 Alicia hatte sich gerade eine Tasse Kaffee gemacht, als ihr Handy zu l?uten begann. Sie eilte zu ihrer Handtasche und nahm das Ger?t mit einem schnellen Blick auf das Display. Mit einem breiten L?cheln hielt sie es an ihr Ohr. „He Micah, was gibt’s?“ „Hast du ein wenig Zeit f?r deinen gro?en Bruder?“, fragte Micah, w?hrend er den anderen beiden M?nnern den R?cken zukehrte, damit sie sein erleichtertes Gesicht nicht sehen konnten. Er hatte schon halb erwartet, dass Damon seinen Anruf beantworten w?rde. Alicia zuckte ihre Schultern. „Ich sch?tze schon. Damon ist mit Michael und Kane unterwegs. Er wird wohl nicht so schnell zur?ckkommen.“ „Gut, weil du musst mir einen richtig gro?en Gefallen tun. Wir haben hier eine Werw?lfin in einer Zelle, die wir aus einer Lagerhalle der Sklavenh?ndler befreit haben. Sie hat sich noch nicht verwandelt, aber wenn sie wieder ihre menschliche Gestalt annimmt… wird sie Kleider brauchen. Meinst du, du kannst etwas f?r sie auf die Polizeistation bringen?“ Alicia betrachtete ihren riesigen Kleiderschrank ehe sie nickte. „Ja, ich sch?tze, ich kann etwas ausgraben. Wann soll ich kommen?“ “So bald wie m?glich”, antwortete Micah. „Wir wissen nicht, wann sie von ihrer Beruhigungsspritze wieder aufwacht.“ „Bin schon unterwegs“, sagte Alicia. „Brauchst du sonst noch was?“ „Gut, dass du fragst“, sagte Micah, sodass Alicia das L?cheln in seiner Stimme h?ren konnte. „Du musst f?r mich einen anderen Wolf deiner Gedankenkontrolle unterwerfen, und ihm ein paar Fragen stellen. Meinst du, du schaffst das?“ „Ja“, antwortete Alicia ein wenig zu schnell. „Ich ziehe mich nur schnell an und suche ein paar Sachen f?r die arme Frau zusammen, dann komme ich.“ Sie legte das Telefon weg und ein breites Grinsen erhellte ihr Gesicht, als sie sich eilig anzog. Es war sch?n, etwas zu tun zu haben, w?hrend Damon weg war. Zumindest f?hlte sie sich so n?tzlich und wenn alles gut ging, konnte sie Damon beweisen, dass sie auch alleine Dinge auf die Reihe bekam. Schnell schl?pfte sie in ihre Lieblingsjeans und eines von Damons schwarzen Hemden, holte eine kleine Reisetasche und nahm zwei Garnituren Kleidung aus dem Schrank. Eine f?r den Fall, dass sie weiche Sachen mit Spitzen mochte, und eine, die ihr das Gef?hl geben w?rde, stark zu sein und alles unter Kontrolle zu haben. Wieso sollte sich die Frau nicht entscheiden d?rfen zwischen h?bsch und cool. Au?erdem hatte Damon ihren Schrank zur H?lfte mit Bad Girl-Klamotten gef?llt, damit sie zu seinem Bad Boy-Image passte. Nachdem sie die Kleider eingepackt hatte, durchst?berte sie die neue Unterw?sche, die sie bekommen hatte, um nach etwas zu suchen, das sie noch nicht getragen hatte, und steckte auch diese Teile in die Tasche. Sie nahm an, dass die Frau auch kleine Dinge wie saubere Unterw?sche, eine Zahnb?rste und vielleicht ein wenig Makeup wertsch?tzen w?rde, nachdem sie gefangen gehalten worden war. Schlie?lich sah sie sich noch einmal im Zimmer um, um sicherzugehen, dass sie nichts vergessen hatte. Als ihr Blick auf ihre Kommode fiel, nahm sie auch noch einen Kamm, eine B?rste und ein paar Haarspangen, sodass die Frau ihre Haare hochstecken konnte, wenn sie wollte. Alicia l?chelte, als sie die Tasche ?ber ihre Schulter h?ngte und zur T?r ging. Sie freute sich darauf, Micah wiederzusehen, obwohl erst wenige Tage vergangen waren. Sie vermisste ihn. Die Tatsache, dass er ausgerechnet sie anrief, wenn er Hilfe brauchte, war f?r sie sehr aufregend. Endlich durfte sie jemanden mit gutem Grund ihrer Gedankenkontrolle unterwerfen und die Tatsache, dass er ein Werwolf war, machte die Herausforderung nur noch gr??er. Menschen konnte man viel leichter kontrollieren, weil sie sich eigentlich nicht wehren konnte, es sei denn, sie hatten besondere Gaben oder Zauber, die sie sch?tzten, wie ihre Halskette. Damon hatte ihr gesagt, dass Formwandler schwieriger zu kontrollieren waren, weil alle ihrer f?nf Sinne besser waren. Leider hatte sie bisher noch kaum eine Gelegenheit gehabt, auch nur an Menschen zu ?ben, nachdem Damon sie kaum aus dem Schlafzimmer lie?. Alicia hob ihre Schultern. Dies war eine einzigartige Chance f?r sie, ein echtes Training ohne sexuelle Ablenkungen zu bekommen. Gerade als sie aus ihrem Schlafzimmer kam, st?rmte Kane zur Eingangst?r herein und murmelte vor sich hin. „Ist etwas geschehen?“, fragte Alicia. Kane schien sie nicht zu h?ren und murmelte weiter etwas von einer Frau namens Olivia. Pl?tzlich erstarrte er und fluchte laut. „Verdammt“, rief Kane. „Nicht Olivia… Viktoria.“ Michael und Damon kamen in diesem Moment herein, beide kicherten ?ber Kanes Verhalten. Alicia st?hnte fast ?ber Damons Timing. Obwohl sie froh war, dass er gesund und munter zur?ck war, hatte sie gehofft, Zeit zu haben, zur Polizeistation zu fahren und zur?ckzukommen, ohne dass er es bemerkte. „Also du bist der Mann, der sich an die Namen von jeder Frau erinnert, mit der er je zusammen war“, stichelte Damon. „Ich erinnere mich daran“, knurrte Kane. „Wer ist dann Olivia?“, fragte Michael. „Fahr zur H?lle!“, murmelte Kane, ehe er auf sein Schlafzimmer zu steuerte. „Ich sch?tze, damit ist diese Frage beantwortet“, bemerkte Michael und ging zur Treppe, aber hielt dann an, als er Alicia neben ihrem Schlafzimmer stehen sah, wobei sie aussah, als h?tte man sie gerade mit der Hand in der Keksdose ertappt. Kane schloss die Schlafzimmert?r hinter sich und schaute Tabatha an, die vor ihm stand, die Arme vor ihrer Brust verschr?nkt. „Also wer sind Olivia und Victoria?“, fragte sie. „Damons und Michaels Ex-Freundinnen“, antwortete Kane ohne jegliches Z?gern und verschloss ihre Lippen mit den seinen. Im Hauptraum wurde Damons Blick sofort von Alicia auf sich gezogen und er l?chelte fast, als er sah, dass sie eines von seinen Hemden trug. Doch als er sah, wie sie auf ihre Unterlippe biss, runzelte er die Stirn und er betrachtete sie genauer. Seine Augen wurden gef?hrlich schmal, als er die Reisetasche sah, von der sie nicht einmal den Rei?verschluss geschlossen hatte, und die ?ber ihrer Schulter hing. Alicia blinzelte, als Damon pl?tzlich wenige Zentimeter vor ihr stand und ihr den Weg verstellte, indem er je eine Hand gegen die beiden Seiten des T?rrahmens stemmte… wodurch sie in dem Holzrahmen eingeschlossen war. Er beugte sich nach vor und betrachtete sie genau, ohne ein Wort zu sagen, aber seine Augen sprachen B?nde. Sie f?hlte, wie sie ein wenig nerv?s wurde, und versuchte, das zu verbergen, indem sie l?chelnd sagte: „Sch?n, dass du wieder zur?ck bist.“ „Findest du das?“, fragte Damon, der es nicht schaffte, seine dunkle Seite davon abzuhalten, sich in ihm zu regen. „Wenn ich ein paar Minuten sp?ter gekommen w?re… w?rst du noch immer hier, um auf mich zu warten?“ Alicia konnte ihren Instinkt nicht unterdr?cken und hob ihre Hand, um die Halskette zu ber?hren, die nicht mehr um ihren Hals hing. Pl?tzlich erinnerte sie sich daran, dass sie sie Nick gegeben hatte, und zog innerlich den Kopf ein, als sie bemerkte, wie Damons Blick ihrer nerv?sen Bewegung folgte und dann schnell wieder hochschoss, um sie mit dunkelvioletten Augen aufzuspie?en. In diesem Moment wusste Alicia, dass er durchdrehen w?rde, wenn sie log, und das bedeutete viele Gefahren… unter anderem, dass er ihr den Hintern versohlen w?rde. Obwohl sie f?hlte, wie ihre Wangen bei dem Gedanken hei? wurden, hob sie ihr Kinn trotzig an und erz?hlte ihm ruhig die Wahrheit. „Nein.“ Sie seufzte, als Damon die T?r ?ffnete und sie r?ckw?rts ins Zimmer dr?ngte. Dann zuckte sie zusammen, als die T?r hinter ihm ins Schloss krachte. Der Bruchteil einer Sekunde, in dem sie Michaels Gesicht sehen konnte, ehe die T?r dazwischenkam, gen?gte, um ihr Sorgen zu bereiten. „Wohin wolltest du?“, fragte Damon, wobei er darauf achtete, dass die Frage in der Vergangenheit gestellt war. „Ich wollte nur gehen, um mich mit Micah zutreffen“, sagte Alicia in dem Versuch, das Missverst?ndnis aufzukl?ren, ehe sie mit dem Gesicht zum Boden quer ?ber seinem Scho? landen w?rde. „Wolltest du die Nacht mit ihm verbringen?“, fragte Damon leise. Ein verwirrter Blick strich ?ber Alicias Gesicht, ehe sie ihren Blick auf die offene Reisetasche richtete. Sie sah die h?bsche, schwarze Unterw?sche und eine B?rste herausschauen und seufzte. Okay… sie konnte sogar verstehen, wie Damon auf seine Gedanken kam, aber das w?rde sie nicht davon abhalten, ihm geh?rig die Meinung zu sagen, dar?ber, dass er so perverse Gedanken hatte. „Er braucht mich“, knurrte Alicia, aber er unterbrach sie sofort. „Das kann ich mir vorstellen.“ Damon kam schnell einen Schritt n?her und schaute auf sie hinunter. Was Micah wirklich brauchte, war ein Priester, der seine Grabrede halten konnte. „Wei?t du was?“, fragte Alicia langsam und hob ihren Blick, um seinen festzuhalten. „Du bist… ein Idiot.“ „Wenn ich ein Idiot bin, weil ich dich davon abhalte, mich zu verlassen… dann bitte, gerne“, entgegnete Damon. „Nein, du bist ein Idiot, weil du denkst, dass ich vorhatte, dich zu verlassen“, fauchte Alicia, die f?hlte, wie ihre eigene Wut wuchs, weil er immer noch so voreilige Schl?sse zog. „Die Kleider… sind nicht… f?r mich… Damon“, sagte sie mit zusammengebissenen Z?hnen. „Oh ja, lass uns sehen, wie sie Micah stehen“, drohte Damon, der sich schon bildlich vorstellte, wie er Micah mit Alicias Spitzenunterhose erw?rgte. Alicia wollte ver?rgert knurren, aber unterlie? es, weil Glas im Zimmer war. Genau genommen war sie stolz auf Damon, dass er noch nicht alles zerbrochen hatte. Sie zuckte, als der Spiegel ihrer Kommode einen Sprung bekam… Murphys Gesetz in Aktion. „Verdammt, Damon, h?r auf so dumm zu sein!“, zischte Alicia und kam noch n?her auf ihn zu, packte seinen Hemdkragen und zog sein Gesicht zu sich herunter. Sie hatte vom besten Lehrer der Welt gelernt, wie man andere einsch?chterte… von ihm. „Micah und sein Team bei der Polizei haben heute Nacht eine Werw?lfin von den Sklavenh?ndlern befreit. Ich wollte ihr die Kleider bringen, damit sie etwas zum Anziehen hat, wenn sie sich wieder verwandelt. Ich wollte gerade zur Polizeistation fahren, weil ich ein gro?es M?dchen bin, Damon, und alleine klarkomme.“ „Oh, meinst du das?“, fragte Damon scharf, denn er wusste, dass sie die Tatsache, dass die Stadt vor D?monen wimmelte, vergessen hatte. „Ich wei? es. Du hast gerade deinem Bruder geholfen… jetzt gehe ich, um meinem zu helfen. Und seit wann darf ich meiner Familie nicht mehr helfen, wenn sie mich um einen Gefallen bitten?“ Alicia hob eine Augenbraue, als wartete sie nur darauf, dass er nein sagte. „Dann ist es dir auch recht, wenn ich mitkomme… nicht wahr?“, knurrte Damon, dem das Bild von ihr, wie sie eine kleine Tasche hielt, wie eine kleine Ausrei?erin, nicht gefiel. Alicia grinste. „Gut, und wenn ich dir beweise, dass deine Annahme falsch ist… wirst du mich dich ans Bett fesseln lassen.“ „Wir verhandeln hier nicht“, erkl?rte Damon und verschr?nkte seine Arme. „Nein, du hast recht… es ist eine Wette“, entgegnete Alicia mit einem arroganten Ausdruck auf ihrem Gesicht betont. „Und wenn du mir durch diese T?r folgst… gehst du sie mit mir ein.“ Damit hob sie ihr Kinn noch ein wenig h?her und trat an Damon vorbei zur T?r hinaus. Damons Lippen wurden schmal und sein Blick streifte den Spiegel, als noch weitere Spr?nge darin entstanden. Er beruhigte seine Wut, froh, dass er missverstanden hatte, was sie vorgehabt hatte. Au?erdem musste er zugeben, dass es eine ziemlich interessante Idee war, Alicia ihn an das Bett fesseln zu lassen. Michael hielt es innerhalb der vier W?nde nicht mehr aus und ging hinauf aufs Dach, als Alicia und Damon wieder in ihrem Schlafzimmer verschwanden. Er grinste ?ber die T?r, die sich nicht mehr wirklich schlie?en lie?, und wusste, dass sie das bald reparieren w?rden m?ssen. Der fr?he Abend versprach k?hl zu werden und er schloss seine Augen zufrieden, als die angenehme Brise sein Gesicht streichelte. Das Ger?usch der Eingangst?r machte ihn neugierig und er ging zur Dachkante, um hinunterzusehen. Er beobachtete, wie Damon und Alicia aus dem Geb?ude kamen, wobei Alicia sehr selbstbewusst aussah. Er f?hlte, wie sich seine Mundwinkel anheben wollten, als Damon sich beeilen musste, um ihre Hand halten zu k?nnen. Er hatte anfangs nicht so dar?ber gedacht, aber nun musste er zugeben… Alicia war die perfekte Partnerin f?r seinen Bruder. Sie wusste, wie sie mit seinem Temperament umgehen musste, und trotzdem bekommen konnte, was sie wollte. Er hob eine Augenbraue, als Damon sie zu ihm umdrehte, um sie zu k?ssen. Das P?rchen nahm sich einen Augenblick, um sich wieder zu vers?hnen, ehe Damon zu ihm hoch schielte und selbst eine Augenbraue hob. Michael legte seinen Kopf zur Seite und zuckte die Schultern, wobei er der Versuchung widerstand, etwas zu rufen. Als w?rde er sp?ren, was durch Michaels Kopf ging, zog Damon Alicia ein wenig fester an sich und schlang die Schatten um sie. Michael sch?ttelte seinen Kopf und grinste, als er sich umdrehte, um wieder zur?ck nach drinnen zu gehen. Er blieb mitten im Schritt stehen, als er f?hlte, wie Tabathas und Kanes Leidenschaft im Inneren des Geb?udes gipfelte. „So viel dazu“, murmelte er und wandte seine Aufmerksamkeit den hohen Geb?uden in der Umgebung des renovierten Clubs zu. Er lockerte seine Schultern und seinen Nacken, als er pl?tzlich die aufgestaute Energie in sich f?hlte, die freigelassen werden wollte. Seine Gedanken richteten sich auf Aurora und die eilige Leidenschaft, die sie beide geteilt hatten, als sie einander getroffen hatten. Sie war wie eine Naturgewalt, die sein bestes St?ck schon mit einem kurzen Blick steif werden lie?. Er schloss seine Augen und stellte sich vor, wie er seine Z?hne in ihre Haut bohrte, als sie gemeinsam ihren H?hepunkt erreichten… er ihr seinen Samen gab, w?hrend er ihr Blut trank. Der s??e Geschmack klebte noch an seinen Lippen und er fuhr mit der Zunge dar?ber, als die Sehnsucht nach einem neuerlichen Schluck davon ihn langsam ?bermannte. Er wollte… nein er musste wieder tief in ihr sein und ihr Blut schmecken. Michaels Augen ?ffneten sich ruckartig, er erkannte Sucht, wenn er sie sah. Kopfsch?ttelnd beschloss er, dass er einfach nur die ?bersch?ssige Energie, die durch ihn str?mte, seit er Auroras Blut getrunken hatte, abreagieren musste. W?rde der Rauschzustand jemals v?llig verschwinden, oder war er dazu verdammt, sich f?r immer nach diesem ersten Schluck ihres Blutes zu sehnen? Er trat vom Rand des Dachs und streifte durch die Stadt auf der Suche nach etwas… irgendetwas, das ihn auf andere Gedanken bringen konnte. Er hatte Aurora die Freiheit von Samuel schenken wollen, und er w?rde nicht Samuels Position als ihr Herr einnehmen. Er erinnerte sich daran, wie sie die H?nde desjenigen gehalten hatte, den sie ihren Bruder nannte… den sch?nen Skye. Es war eine sanfte Ber?hrung gewesen… weich und kindlich, nicht die Leidenschaft, die sie ihm gezeigt hatte. Er w?rde ihr die Liebe ihres Bruders zugestehen und w?rde sich selbst besch?ftigen, w?hrend er darauf wartete, dass sie zu ihm zur?ckkam. Als er durch die Stra?en lief, f?hlte Michael immer mehr D?monen… diejenigen, die sp?t am Abend aus ihren Verstecken kamen und den armen Seelen auflauerten, die sich im Dunklen noch nach drau?en wagten. Der Drang zu k?mpfen ?bermannte ihn und er l?chelte, wusste, dass er seine ?bersch?ssigen Energien daf?r verwenden konnte, ein paar D?monen aus dieser Welt zu entfernen. Er hatte seine Ablenkung gefunden. Seine Sinne leiteten ihn zu den Slums und sein scharfer Blick sprang von Person zu Person auf der Suche nach dem perfekten Opfer, ?hnlich wie die seelenlosen Vampire ihre menschlichen Opfer ausw?hlten… nur sein Ziel lebte mehr auf der dunklen Seite. Er kam an einigen niedrigen D?monen vorbei, die an einer Stra?enecke in einer kleinen Gruppe standen. Nach au?en hin erschienen sie wie eine normale Bande Jugendlicher und Michael betrachtete sie genauer, als er an ihnen vor?ber spazierte. Vor seiner Ankunft waren sie laut und ungest?m gewesen, aber als er sich n?herte, wurden sie still. Einer seiner Mundwinkel hob sich zu etwas wie einem gemeinen Grinsen, als w?rde er ihnen still mitteilen, dass er genau wusste, was sie waren. Er machte sich nicht die M?he, sich noch einmal umzudrehen, als er das Ger?usch von Schritten h?rte, die sich hinter ihm schnell entfernten. Vielleicht waren die niedrigen D?monen kl?ger als er meinte. An der n?chsten Kreuzung sah Michael sich zwischen den Geb?uden und den schmutzigen Stra?en um, immer noch auf der Suche. Er wollte gerade weitergehen, als er Macht f?hlte… reine, s??e, gef?hrliche Macht. Seine Augen wurden schmal, als er sie sogar riechen konnte und ein Schwindelgef?hl stieg in seinen Kopf. Es war keine gro?e Macht, aber sie war stark genug, um in ihm den Drang zu erzeugen, sie zu vernichten. Das Ger?usch eines l?utenden Gl?ckchens lie? ihn den Kopf drehen und seine violetten Augen erblickten eine Frau, die aus einem heruntergekommenen Getr?nkeladen auf der anderen Stra?enseite trat. Sie trug ein Top aus Leder und einen kurzen, durchsichtigen Minirock und Netzstr?mpfe, sowie schwarze St?ckelschuhe. Ihr Haar leuchtete in allen Farben von neongr?n ?ber pink bis schwarz und blond. Sie zog eine kleine Flasche Alkohol aus der Tasche in ihrer Hand und ?ffnete sie. Sie kippte sie in ihren Mund und trank auf einen Zug die H?lfte leer, dann wischte sie mit ihrem Handr?cken ?ber ihren Mund. Obwohl sie nach au?en hin v?llig menschlich wirkte, konnte er das wahre Gesicht des D?mons darunter sehen. Michael entspannte sich k?rperlich und mental. Die meisten D?monen, denen er in der Vergangenheit begegnet war, hatten keine Ahnung, was er wirklich war… sie meinten allerh?chstens, dass er ein Vampir war. Als er f?hlte, wie die tr?gerische Ruhe ?ber ihn schwappte, trat er vom Gehsteig auf die Stra?e. Die D?monin drehte ihren Kopf um ihn anzusehen und l?chelte mithilfe des K?rpers, den sie gestohlen hatte, um ihr Opfer anzulocken. Michael wusste, dass D?monen sich auch schon fr?her von Vampiren ern?hrt hatten… selbst Misery hatte sie auf diese Art benutzt. „Sch?nen Abend, H?bscher“, sagte die D?monin und klimperte mit ihren langen Wimpern. Michael kam auf sie zu und streifte mit seiner linken Schulter an ihrer, als er sie umkreiste, w?hrend er den K?rperkontakt beibehielt. „Ja, das ist es“, fl?sterte Michael, spielte das Spiel mit. „Und wer bist du?“ „Was auch immer du willst, kann ich sein“, fl?sterte sie zur?ck. „Ich m?chte, dass du du bist“, sagte Michael in ihr Ohr, als er wieder vor ihr stehenblieb. Er ?ffnete mit einem langsamen L?cheln seinen Mund leicht, sodass sie seine Fangz?hne sehen konnte, die immer dazu f?hrten, dass er und seine Br?der f?lschlicher Weise f?r Vampire gehalten wurden. Die D?monin legte ihren Kopf zur Seite und erwiderte sein L?cheln. „Ich sehe.“ Michael nickte und schloss seinen Mund wieder. „Nat?rlich.“ „Du kannst mich Morgana nennen.“ Sie schlang ihre H?nde um einen seiner Arme und zog ihn mit sich in die Richtung eines alten, einst?ckigen Hauses am Ende der Stra?e. Sie betraten das Geb?ude und Morgana schloss die T?r hinter ihnen. Michael sah sich um und lie? die gro?e Anzahl Leichen, die herumlagen, auf sich wirken. Der Ort stank nach altem Blut und Verwesung… er passte zu der fleischfressenden D?monin, die seinen Ellbogen umklammerte. „Gef?llt dir mein Haus?“, fl?sterte Morgana, dann kicherte sie, als sie sich umdrehte, um ihr Handwerk zu bewundern. Michael zuckte die Schultern. „Es wird besser aussehen, wenn deine Leiche zwischen den anderen liegt.“ Er duckte sich gerade rechtzeitig, um Morganas pl?tzlich langen Klauen auszuweichen, die versuchten, seinen Kopf vom Rest seines K?rpers zu trennen. Indem er seinen Oberk?rper geschickt wendete, rammte Michael seinen Ellbogen in ihren Magen, sodass sie zusammensackte. Seine Faust kam hoch und traf sie genau in die Nase, so fest, dass sie r?ckw?rts durch die Luft flog. Morgana landete hart am Boden und starrte den Vampir w?tend an, ihr Gesicht verzog sich dabei zu einer grotesken Maske als ihr wahres Ich zum Vorschein kam. Ihre nussbraunen Augen wurden lang und blutrot, w?hrend ihre Augenbrauen schr?g wurden und ihr einst h?bscher Mund sich zu einem schrecklichen L?cheln voller schief stehender, kaputter Z?hne ausdehnte. Ihre lange Zunge schoss hervor und leckte das Blut weg, das von ihrer flachen Nase tropfte. Michael verzog das Gesicht… sie war wirklich ekelerregend. Er w?rde der Stadt eindeutig einen Gefallen tun, wenn er diese hier aus dem Verkehr zog. Solch eine H?sslichkeit ruinierte die Landschaft. Indem sie r?ckw?rts auf die Wand kletterte, nutzte sie sie als Sprungbrett, um sich wieder auf ihn zu werfen, ihre ausgefahrenen Klauen voraus. Diesmal erwischte sie die Vorderseite seines Hemds und hinterlie? ein paar Kratzer… nicht gef?hrlich aber so, dass er blutete. Er ballte seine rechte Faust und traf die D?monin ins Gesicht, sodass ihr Kopf sich unnat?rlich weit herumdrehte. Nach einem schnellen Tritt in ihr Knie h?rte er Knochen brechen. Er f?hlte kein Mitleid, denn die D?monin behauste ohnehin eine Leiche. Als sie zum zweiten Mal zu Boden sank, n?herte Michael sich langsam und packte Morgana am Haar. Er hob sie vom Boden hoch und hielt eine halbe Sekunde lang inne und schloss seine Augen, als der Geruch des D?monenblutes endlich seine Sinne durchdrang. „D?monen sind nichts als monstr?se Hybriden, die von den Gefallenen Engeln, die eure Eltern waren, ausgesto?en wurden“, zischte Michael, dem pl?tzlich sehr klar wurde, was ein D?mon wirklich war. Er hatte die schwachen Spuren von Blut von Gefallenen Engeln in D?monen nie zuvor bemerkt… aber jetzt wusste er, wie sie schmeckten. Die Gefallenen Engel und die Sonneng?tter waren sich in dieser Sache sehr ?hnlich… sie konnten Monster erzeugen, wenn sie es wollten. Der einzige Unterschied war die Art, wie sie sie schufen. Morgana griff nach dem Arm, der ihr Haar hielt und senkte ihre Klauen in das Fleisch, das sie erreichen konnte. Sie schrie auf, als sie pl?tzlich ?ber dem Boden schwebte und hinunter in w?tende, violette Augen blickte. Die billigen St?ckelschuhe fielen zu Boden und sie schloss ihre andere Hand um seinen Nacken, um zu versuchen, sein R?ckgrat zu brechen, und sich zu befreien. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr K?rper erschlaffte, als dieser violette Blick sie durchdrang… sodass sie nur noch von ihrem Haar hing. „Lass mich gehen“, fl?sterte Morgana, die es nun mit der Angst zu tun bekam. Sie war stark, eine der st?rksten in diesem Teil der Slums, aber dieser Vampir, von dem sie gemeint hatte, dass sie ihn leicht erledigen konnte, war viel st?rker als alles, was ihr je begegnet war. „Dich gehen lassen?“, fragte Michael, als k?nnte er das Konzept nicht verstehen. „Du hast all diese Menschen und D?monen get?tet und dich von ihnen ern?hrt, so wie es aussieht, und nun willst du, dass ich dich gehen lasse?“ „Ich kann dir all das Menschenblut besorgen, das du willst“, winselte Morgana. „Ich werde deine Dienerin sein… ich werde sie anlocken und zu dir bringen.“ „Ich brauche keine Hilfe dabei, mein n?chstes Mahl zu fangen“, sagte Michael grob. Seine Stimme wurde pl?tzlich weich: „Aber, meine Liebe… ich traue mich zu wetten, dass D?monen besser schmecken als Menschen.“ Morgana schrie auf, als pl?tzlich ein schrecklicher Schmerz durch ihre Schulter schoss und sie f?hlte, wie der Vampir das Leben aus ihr saugte, sodass sie ein unmenschliches Heulen h?ren lie?. Sie wehrte sich wieder und schlug mit ihren Klauen nach ihm, aber die wahre Dunkelheit n?herte sich von den R?ndern ihres Blickfeldes. „Wer bist du?“, fl?sterte sie mit ihrem letzten Atemzug. Michael saugte die letzten Tropfen von Morganas Lebensenergie aus ihr, ehe er sie fallen lie?t. Er grinste, als ihre Leiche mit einem dumpfen Ger?usch am Boden auftraf. Wer h?tte gedacht, dass er einen D?mon t?ten konnte, indem er ihn trank… er wollte wetten, dass selbst die D?monen diesen kleinen Trick nicht kannten, nachdem die seelenlosen Vampire nur menschliches Blut wollten. Mit Abscheu schaute er hinunter auf den verschrumpelten D?mon: „Du kannst mich Michael nennen.“ Er landete leichtf??ig am Boden und ging zum Eingang. Mit dem ?rmel wischte er das restliche Blut von seinen Lippen, dann ?ffnete er die T?r, trat auf den Gehsteig hinaus und r?ckte seine Jacke zurecht, damit die Risse in seinem Hemd verdeckt wurden. Michael drehte sich um und ging zur?ck in die Richtung, aus der er gekommen war, als er eine gro?e Gruppe D?monen bemerkte, die nun vor dem Eingang des Hauses standen. Sie mussten Morganas Untertanen gewesen sein, die denjenigen sehen wollten, der ihre Herrin vernichtet hatte. Diese Kreaturen zeigten keinerlei Anzeichen von menschlichem Leben und Michael zollte ihnen keine Achtung, als er ruhig an ihnen vorbei spazierte. Er hatte erledigt, was er vorgehabt hatte, und keine der anderen Kreaturen hier verdiente seine Aufmerksamkeit… ihre niedrige Macht war seine Zeit nicht wert. Je mehr Macht ein D?mon hatte, umso mehr w?rde er schmecken wie das Blut der Gefallenen Engel… dessen war er sicher. Der Energieschub von Morganas Blut pulsierte nun warm und schwindelerregend durch seine Adern. Es w?rmte ihn und verbesserte seine Sinne… das kannte er schon von den Malen, wo er von Aurora getrunken hatte. Michael erstarrte, als er seine Gedanken so richtig realisierte. Panik mischte sich sofort zu dem Rausch und der Gedanke an Aurora erzeugte eine schwere Ladung Angst in seinem Magen, gefolgt von einem eiskalten Schaudern. Er erinnerte sich an Kanes Warnung am Dach nachdem sie Samuel erledigt hatten. Er hatte Aurora ?ber die Gefahren davon gewarnt, ihn ihr Blut trinken zu lassen. Nachdem er nach einer Ausrede suchte, konzentrierte er sich auf die Erinnerung davon, wie Samuel Aurora damit k?dern hatte wollen, als er ihr von den D?monen erz?hlt hatte, die frei in der Stadt herumliefen und stark genug waren, Gefallene Engel zu t?ten… D?monen die schon mehrfach Gefallene Engel ermordet hatten. Diese D?monenmeister waren eine Gefahr f?r Aurora… diesbez?glich hatte Samuel nicht gelogen. Ein langsames L?cheln streichelte Michaels Lippen. Er hatte nun einen guten Grund daf?r, von den D?monen zu trinken, die in Los Angeles freigelassen worden waren. Nicht nur w?rde er damit Aurora besch?tzen, sondern er konnte auch seinen Hunger nach ihrem Blut mit dem verd?nnten Blut eines Hybriden stillen. Indem er nur kleine Mengen trank, konnte er die unerw?nschten Nebeneffekte wie Erdbeben und Tod durch Syn besser kontrollieren. „Zwei Fliegen mit einer Klappe“, ?berlegte Michael und steckte seine H?nde in seine Hosentaschen, als er sich auf die Suche nach seinem n?chsten Opfer machte. Kapitel 4 Micah seufzte zum hundertsten Mal seit er Alicia angerufen hatte. Bisher war Tasuki sechsmal gegangen, um nach der W?lfin zu sehen, Titus hatte drei weitere Polizisten vertrieben, die Phillip alleine nicht mehr von den Zellen fernhalten konnte und der gefangene Wachmann hatte begonnen, an seinem Handgelenk zu nagen, um eine Flucht aus dem Stuhl zu versuchen. Nat?rlich konnte der Wachmann nicht so viel daf?r, dass er pl?tzlich unbedingt verschwinden wollte. Ihnen war langweilig geworden und so hatten sie begonnen, ihn ?ber die Fernsprechanlage damit zu ?rgern, dass sie ihm erz?hlten, was Lucca ihm alles antun w?rde, wenn er herausfand, dass er ein Spitzel war. „So wollte ich meinen Tag nicht verbringen“, jammerte Tasuki. „Ganz deiner Meinung“, murmelte Micah, der hoffte, dass Alicia sich endlich beeilte. Nachdem sie gesagt hatte, dass Damon nicht bei ihr war, wollte er sie nur noch mehr sehen. Tasuki schielte hin?ber zu Micah. „Was ich dich noch fragen wollte: Wie viele Pumas und Jaguare gibt es eigentlich in der Stadt?“ „Mindestens ein paar Hundert“, antwortete Micah. „Aber nicht alle davon sind bei ihrem Rudel. Einige sind zufrieden mit ihren Partnern und versuchen, ein normales Menschenleben zu leben. Ich wei? sogar von einigen, die so tun, als w?ren sie v?llig menschlich… sodass nicht einmal ihre Partnerinnen wissen, dass sie Formwandler sind.“ „Habt ihr nicht irgendwelche Bed?rfnisse oder so?“, fragte Tasuki neugierig. Micah l?chelte. „Ja, das ist eines der wenigen Dinge, die Hollywood richtig geraten hat. Wenigstens einmal alle paar Monate m?ssen wir aus der Stadt hinaus und uns verwandeln. Alles, was die Formwandler, die vorgeben, dass sie Menschen sind, daf?r machen m?ssen, ist zu sagen, dass sie ein Wochenende zelten gehen oder so. Wir k?nnen mit normalem Essen und einem normalen Leben sehr gut leben, aber wenn wir nicht ab und zu einmal in der Wildnis wir selbst sein k?nnen, werden wir h?ufig etwas gereizt… oder noch schlimmer.“ Tasuki grinste: „Ich sch?tze, es ist schon l?nger her, dass du in der Wildnis warst.“ Micahs b?se Antwort kam nicht mehr ?ber seine Lippen, als die Eingangst?r ge?ffnet wurde, und er h?rte, wie zwei Leute hereinkamen. Er ging zur Zimmert?r und ?ffnete sie einen Spalt um sehen zu k?nnen. Ein Teil seiner Freude erstarb, als er sah, dass Damon auch mitgekommen war. „Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, dass ein Sonnengott Ehrfurcht erregend sein k?nnte… du wirst gleich einen kennenlernen“, bemerkte Micah leicht sarkastisch. „Ich bin immer noch der Meinung, dass es nur ein anderes Wort f?r Volltrottel ist.“ Tasuki hob eine Augenbraue. „Ist es klug, jemanden mit dem Titel Gott einen Volltrottel zu nennen?“ „Wenn es stimmt“, meinte Micah achselzuckend. Damon grinste und fragte sich, wie lange der uniformierte Polizist vor der T?r noch auf einem Bein stehen w?rde. Das hatte er davon, wenn er Alicia sagte, dass sie nicht hinein durfte. Als er Titus auf sie zu kommen sah, fragte er sich innerlich, wie ein Alphawerwolf aussehen w?rde, der auf seinen H?nden umherlief und von unten Befehle erteilte. Damon seufzte, scheinbar war ihm jetzt schon langweilig. „Alicia, sch?n, dass du gekommen bist“, sagte Titus und nickte dann Damon halbherzig zur Begr??ung zu. Er musste sich davon abhalten, sein Kinn zu ber?hren, als er an die Kraft von Damons Schlag bei ihrer ersten Begegnung dachte. Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Alicia und erblickte die schwarze Ledertasche, die sie trug. „Sind das die Sachen, die du f?r sie gebracht hast?“ Alicia nickte und gab ihm die Tasche. „Ja, ich habe auch eine B?rste und ein wenig Makeup eingepackt, nur f?r den Fall.“ Titus l?chelte. „Ich bin sicher, sie wei? es sehr zu sch?tzen. Ich habe sie in die einzige Zelle gelegt, die eine Dusche eingebaut hat. Sie ist keine Gefangene, aber als wir sie gerettet haben, war sie sehr mitgenommen und damit sehr gef?hrlich, daher mussten wir ihr eine Beruhigungsspritze geben“, erkl?rte er, wobei er den Teil, dass sie auch noch l?ufig war, ?bersprang. „Hoffentlich wird sie sich beruhigen, wenn sie all diese Sachen vorfindet, wenn sie aufwacht. Lass mich ihr das schnell bringen und dann legen wir los.“ Die Muskeln in Damons Kiefer spannten sich an, als er seine Z?hne aufeinanderbiss. Er schaute hinunter auf Alicias Kopf und fragte sich, was genau Titus damit gemeint hatte, dass sie ‚loslegen‘ wollten. Alicia biss sich auf die Lippe, als ihr einfiel, dass sie Damon noch nicht von dem anderen Grund, weshalb sie kommen hatte sollen, erz?hlt hatte. In dem Versuch, Titus aufzuhalten, fragte sie schnell: „Darf ich sie sehen?“ Titus zuckte die Schultern. „Wieso nicht.“ Er f?hrte Alicia und ihren stattlichen Partner durch die T?r, die zu den Zellen f?hrte. Als sie zur Zelle kamen, zog Titus schnell die Schl?ssel hervor und ?ffnete die T?r. Nachdem er die Tasche auf den Boden neben das Bett gelegt hatte, entfernte er sich schnell wieder. „Sie ist h?bsch“, fl?sterte Alicia, der sie leidtat. „Es sieht so aus, als w?re sie seit Wochen in ihrer Wolfsgestalt… das ist gef?hrlich, nicht wahr?“ „Ja, ich hoffe, dass sie sich hier sicher genug f?hlt, um sich wieder zur?ckzuverwandeln, wenn sie aufwacht“, antwortete Titus. „Sie ist noch kaum erwachsen“, bemerkte Damon, dann legte er einen Arm um Alicia, als er ihr Mitgef?hl sp?rte. „Boris sch?tzte sie ungef?hr zwanzig“, entgegnete Titus. „Arme Frau“, sagte Alicia leise und pl?tzlich hatte sie sehr viel Lust dazu, den Mann ihrer Gedankenkontrolle zu unterwerfen. Wenn er hierf?r verantwortlich war… ihre Augen wurden ein wenig schm?ler, als sie sich ?berlegte, wie man ein solches Verbrechen bestrafen konnte. Micah hatte perfektes Timing, kam gerade aus dem Beobachtungsraum, als sie wieder zur?ckkamen. Er riss sogar seine Augen ein wenig auf, um ?berraschung vorzut?uschen, als h?tte er nicht gewusst, dass sie schon angekommen war. „Da ist ja meine verlorene Schwester“, sagte er freudig und wurde mit einer festen Umarmung begr??t. Zu Micahs Entt?uschung lie? Alicia ihn gleich wieder los, aber er nahm an, dass Damon eifers?chtig werden w?rde, wenn sie einander zu lange umarmten. „Wie geht es dir?“, fragte Micah, w?hrend er eine blonde Str?hne aus ihren Augen strich. „Gut“, antwortete Alicia und zwinkerte dann Damon zu, in der Hoffnung, ihn positiv zu stimmen, bevor sie die Bombe platzen lie?en und er den anderen Grund, weshalb sie gekommen war, erfuhr. „Es tut mir leid, dass du mich so selten siehst, aber mein Partner hat die Angewohnheit, mich tagelang zu einer willigen Gefangenen zu machen.“ Damon grinste ?ber Alicias Wortwahl, dann schaute er ?ber Micahs Schulter, als er einen anderen Mann sah, der aus demselben Zimmer kam, in dem Micah gewesen war. Seine Stirn legte sich in leichte Falten ?ber die merkw?rdige Aura des Mannes. Obwohl er Seelen nicht sehen konnte, so wie Gefallene Engel es konnten, konnte er die Aura um Menschen meistens lesen, wenn er sich anstrengte. Bei diesem Mann hier brauchte er sich nicht anzustrengen… er leuchtete von innen fluoreszierend blau. „Das ist Tasuki, einer der menschlichen Polizisten“, stellte Micah ihn vor. „Trevor hat zuf?llig herausgefunden, dass Tasuki von der Existenz der Paranormalen wusste, also wurde er in unsere Abteilung versetzt.“ Menschlich? Damon grinste ?ber ihre Unwissenheit. Dieser Mann war so viel mehr als ein einfacher Mensch. „Du musst Alicia sein“, sagte Tasuki mit einem offenen L?cheln und streckte dann Damon seine Hand hin, nachdem er aus Micahs Beschwerden schon genug ?ber Damons Temperament erfahren hatte. „Es freut mich, euch beide kennenzulernen.“ Damon starrte einen Moment auf die Hand, ehe er sie ergriff. Dieser Mann stellte keine Gefahr f?r Alicia dar, also w?rde er ihn nicht auffliegen lassen. „Also, wo ist der Werwolf, den ich meiner Gedankenkontrolle unterwerfen soll?“, fragte Alicia. „Ich nehme an, er ist einer der Typen, die die Frau entf?hrt haben?“ Damon schaute wieder hinunter auf den Kopf seiner Partnerin, diesmal w?tend. „Du hast nichts davon gesagt, dass du einen Werwolf deiner Gedankenkontrolle unterwerfen sollst.“ „Du hast mir auch nicht wirklich die Gelegenheit daf?r gegeben“, sagte Alicia trotzig. „?brigens, du schuldest mir was.“ „Ich habe die Wette nicht angenommen“, sagte Damon mit einem teuflischen Grinsen.“ „Zu dumm“, sagte Alicia mitleidig und lachte fast, als sie sah, wie Damons Augen schmal wurden, als er sie ansah. Schnell richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Aufgabe, die vor ihr lag, ehe Damon einen Weg finden konnte, um sie aufzuhalten. „Ich werde diesen Mistkerl dazu bringen, dass er alles ausplaudert, bis zu seinen kleinen S?nden in der Schule, wenn du mich zu ihm bringst.“ Tasuki trat zur Seite und zeigte mit der Hand auf den Beobachtungsraum. „Dein Opfer ist hier drinnen.“ Alicia betrat das kleine Zimmer, Damon und Micah ihr dicht auf den Fersen. Tasuki schenkte Titus ein wissendes Grinsen ?ber deren besch?tzerisches Verhalten, ehe er sich zu ihnen gesellte. Titus grinste nur kopfsch?ttelnd. Diese beiden w?rden sich wohl nie ?ndern, aber zumindest war es unterhaltsam, ihnen zuzusehen. Alle f?nf schauten durch das verspiegelte Fenster auf den Werwolf im Befragungsraum auf der anderen Seite der Glasscheibe. Der verdammte Idiot versuchte immer noch, sich aus dem Stuhl zu befreien. Beide Handgelenke und seine F??e waren angekettet. Mittlerweile hatte er es geschafft, die Schrauben, die den Stuhl im Boden verankert hatten, zu lockern und schaukelte nun vor und zur?ck, um den Stuhl zum Sturz zu bringen. „F?nf Dollar darauf, dass er umf?llt und sich den Kopf verletzt“, sagte Tasuki pl?tzlich. Damon grinste ?ber den Versuch des ‚Menschen‘ lustig zu sein. „Zehn Dollar, dass er einfach umf?llt und versucht, sich zur T?r zu bewegen“, nahm Micah die Wette an und die beiden M?nner setzten sich, um zuzusehen. Damons Grinsen wurde breiter, als er beschloss… ein wenig nachzuhelfen. Als der Wolf den Stuhl wieder bewegte, fiel er um und der Mann traf mit dem Kopf am Boden auf… so fest, dass er bewusstlos wurde. Tasuki unterdr?ckte halb ein Lachen und streckte seine Hand aus, um Micah zu signalisieren, dass er ihm Geld schuldete. „Ja,ja, Anf?ngergl?ck“, sagte Micah gutm?tig, zog seine Brieftasche heraus gab Tasuki einen Zehner. „Es war sch?n, mit dir Gesch?fte zu machen“, sagte Tasuki und steckte die Banknote ein. „Wollen wir wetten, wie lange er au?er Gefecht ist?“ Alicia hatte den Werwolf ruhig beobachtet. Sie hatte gedacht, dass sie zumindest ein wenig nerv?s sein w?rde, aber erstaunlicher Weise kam das Gef?hl gar nicht auf. Sie f?hlte sich mutig und holte tief Luft, wusste, dass es Damon nicht gefallen w?rde, was sie zu sagen hatte. „Lasst mich ein paar Minuten mit ihm alleine“, sagte Alicia. „Das glaube ich nicht“, knurrte Damon ?berhaupt nicht begeistert. Alicia zeigte ihm einen Schmollmund. „Und wie erwartest du, dass ich irgendetwas lernen soll, wenn du immer da bist, um mir zu helfen?“ „Ich werde immer da sein, um dir zu helfen“, korrigierte Damon. „Ach ja?“. Alicia stemmte ihre H?nde in ihre H?ften, als sie beschloss, dass sie mit einem umwerfenden Augenaufschlag diesmal nicht weit kommen w?rde, also probierte sie es mit der Wahrheit. „Was ist, wenn wir irgendwie getrennt werden, und ich muss eine gef?hrliche Situation… alleine bew?ltigen?“ „Du wirst nicht alleine in das Zimmer gehen“, beharrte Damon und verschr?nkte die Arme vor seiner Brust. „Wei?t du, es w?re sch?n, wenn du mir genug vertrauen w?rdest, dass ich auch einmal was alleine machen kann, statt immer ein verdammtes Kinderm?dchen zu haben.“ Sie kehrte ihm den R?cken zu. „Du bist schlimmer als meine Br?der.“ Damon zog seine Augenbrauen zusammen, als er Alicias R?cken betrachtete, w?hrend Micahs Gesichtsausdruck verletzt erschien. „K?nntest du nicht mit ihr hineingehen und sie zumindest alleine probieren lassen, ehe du ihr hilfst?“, fragte Micah, der ausnahmsweise einmal Frieden mit Damon schlie?en wollte. Alicia schaute ?ber ihre Schulter auf Damon, denn Micahs Vorschlag klang vern?nftig. „Wir brauchen wirklich jedes Bisschen Information, das wir von ihm bekommen k?nnen. Ich wei? sicher, dass die Frauen, die wir heute Nacht befreit haben, nicht die einzigen sind, die unsere Hilfe brauchen“, f?gte Titus noch einen Grund hinzu. „Dieser Typ wei? vielleicht, wo noch mehr versteckt sind.“ Damon seufzte innerlich, als er zusah, wie ein betroffener Blick ?ber Alicias Gesicht huschte. Er wurde zu weich. „In Ordnung, Alicia, wir werden beide in das Zimmer gehen, aber der Werwolf geh?rt dir alleine.“ Alicias Gesichtsausdruck ver?nderte sich und sie l?chelte Damon an, ehe sie ihre Arme um ihn schlang und ihn dankbar umarmte. Einige Leute verstanden Damon wohl nicht, aber sie tat es… und sie liebte jeden Zentimeter von ihm. Tasuki f?hrte das Paar in das Befragungszimmer und schloss die T?r hinter ihnen. Er gesellte sich schnell wieder zu Micah und Titus, damit er zuschauen konnte. Micah drehte einen Stuhl um und setzte sich hin, die Lehne zischen seinen Beinen, die Arme auf der Lehne verschr?nkt. Titus lehnte sich an die Wand neben dem Fenster, w?hrend Tasuki es sich auf der anderen Seite ebenso gem?tlich machte. „Was genau wird sie tun?“, fragte Tasuki, als er zusah, wie Damon sich b?ckte und den Stuhl des Mannes wieder aufrichtete, obwohl dieser noch immer bewusstlos war. „Wei?t du, wie Vampire in Filmen Menschen hypnotisieren, sodass sie Dinge tun, die sie normalerweise nicht tun w?rden?“, fragte Micah. Tasuki zuckte die Schultern. „Das schon… aber ich dachte, nachdem sie eine Formwandlerin ist, so wie du, wird sie das nicht k?nnen, und au?erdem habe ich mein Vertrauen in Filme schon l?ngst verloren.“ „Normalerweise hat ein Formwandler diese F?higkeit nicht“, erkl?rte Titus. „Aber Alicia ist ein anderer Fall. Die Partnerin eines Sonnengottes zu sein, hat Vorteile.“ Tasuki seufzte schwer. „Und wann werdet ihr mir erz?hlen, was ein Sonnengott ist?“ „Wenn wir es herausgefunden haben“, antwortete Micah selbstgef?llig, als h?tte er gerade das Welthungerproblem gel?st. Der Werwolf ?ffnete seine Augen und warf sich pl?tzlich in seinem Stuhl vorw?rts auf Alicia, knurrend und fauchend. „Typisch… jetzt schicken sie ausgerechnet eine Miezekatze.“ Die Bemerkung ?ber Alicias Katzenerbe lie? Damon reagieren und bevor irgendjemand auch nur mit der Wimper zucken konnte, stand er einen halben Meter vor dem Werwolf, eine Hand um den Hals des Mannes gelegt. Zu jedermanns Schock stand Alicia pl?tzlich zwischen den beiden, einen w?tenden Blick auf Damon gerichtet. „Du hast es versprochen“, zischte Alicia. „Und ich nehmen an… nichts ist schwieriger meiner Gedankenkontrolle zu unterwerfen, als eine Leiche.“ W?hrend Damon den Hals loslie?, schoss er einen brandgef?hrlichen Blick auf den Werwolf ab, als seine violetten Augen sich verdunkelten. Der Werwolf schluckte, als sein Stuhl zu wackeln begann und der Tisch sich gegen die Schrauben stemmte, die ihn am Boden festhielten. Eine der Schrauben schoss pl?tzlich aus ihrer Verankerung und klang fast wie ein Schuss in der Totenstille. „Damon!“, schrie Alicia. „Ich will nur sichergehen, dass wir uns verstehen“, sagte Damon und lehnte sich dann an die Wand auf der anderen Seite des Tischs. „Wenn er es nicht verstanden hat… ich schon“, fl?sterte Tasuki, obwohl die Gegensprechanlage im Moment stumm geschaltet war. Alicia ging zu dem anderen Stuhl am Tisch und setzte sich hin, um dem Werwolf, der nun nachdenklich aussah, anzusehen. „Was, zur H?lle, willst du?“, fragte der Wolf, der mittlerweile zu dem Schluss gekommen war, dass er sowieso sterben w?rde, egal ob er redete oder nicht. „Meinen sie, dass sie mich zum Reden bringen, indem sie ein h?bsches M?dchen herschicken?“ Er lehnte sich ein wenig nach vor. „Es gibt nichts, was du tun kannst, wodurch ich mich gegen Lucca wenden w?rde. Ich muss dir etwas sagen, S??e, ich habe einen verdammten Harem, der da drau?en auf mich wartet.“ Alicia l?chelte sanft und beugte sich nach vor. „Da bin ich mir sicher, aber bevor du zu ihnen gehst, willst du noch meine Fragen beantworten. Ich suche eine Freundin von mir… sie ist verschwunden und ich wollte wissen, ob du sie gesehen hast.“ „Ich habe eine Menge Frauen gesehen“, sagte er mit einem gemeinen Grinsen, wobei er ?berhaupt nicht bemerkte, dass er schon gehorchte. „Aber ich habe schon lange keine Pumas unter meine liebenden Fittiche genommen.“ „Sie ist kein Puma“, sagte Alicia und legte ihren Kopf zur Seite, wurde ein wenig ?berm?tig, als der Kopf des Wolfs ihrer Bewegung folgte. Sie zeigte ihre ?berraschung nach au?en nicht, als sie pl?tzlich ein merkw?rdiges Bild von einer anderen Frau sah, und erkannte, dass es seine Gedanken waren, die sie sah… nicht ihre. Alicia beschloss, die wenigen Erinnerungen, die sie wie Blitzlichter in seinem Kopf sehen konnte, zu ihrem Vorteil zu nutzen. „Meine Freundin ist ein Mensch, rotblondes Haar, gr?ne Augen und auf ihrem R?cken hat sie eine T?towierung von H?nden, die einen Kristall halten.“ Der Wachmann zog genervt seine Stirn in Falten. „Ja… diese hei?e Nummer hatten wir vor ein paar Wochen. Lucca hat sie selbst genommen. Er nimmt sich die Guten immer selbst.“ Alicia legte ihren Kopf zur anderen Seite und er folgte ihr. „Wo ist Lucca?“, fragte sie sanft. „Wei? nicht“, antwortete der Wolf m?rrisch. „Er ist klug… erz?hlt nicht jedem alles… wei?t du? Er hat so viele von uns, die in verschiedenen Bereichen arbeiten… niemand wei?, wo die anderen Bereiche sind. Damit wir, wenn wir auffliegen, die anderen nicht verraten k?nnen.“ Alicias Augen wurden gr??er, ihre Pupillen dehnten sich aus und sie zog den Werwolf noch tiefer in ihre Kontrolle. Seine Antworten wollten sie w?tend machen, aber sie hielt die Emotion zur?ck. „Wo findet ihr die meisten Frauen, die ihr entf?hrt?“, wollte sie wissen. „Manchmal in Tanzclubs oder dem schlechten Teil der Stadt, wo die Obdachlosen einfache Beute sind… niemand k?mmert sich um sie und niemand wird sie vermissen.“ „In den Slums“, meinte Micah nachdenklich. „Das klingt logisch.“ „Wieso?“, fragte Titus. „Alicia hat dort vor einiger Zeit schlechte Bekanntschaften gemacht“, antwortete Micah, als er sich an die beiden Werw?lfe erinnerte, die sie in der Seitengasse ausgesaugt hatte. Er schob die Erinnerung weit weg. „Es ist keine sch?ne Gegend… viele Drogendealer und Prostituierte. Es gibt dort auch jede Menge D?monenaktivit?t.“ „Und meine Freundin? Wo habt ihr sie gefunden?“, fragte Alicia, denn in der Erinnerung des Mannes hatte die Kleidung der Frau eher wie ein Abendkleid einer reichen Frau ausgesehen. „Sie und diese Werw?lfin haben vor ?ber einem Monat gemeinsam im Night Light getanzt. Parker hat eine Droge in ihre Getr?nke gegeben und die beiden wussten nicht mehr, wie ihnen geschah.“ Micahs Stuhl fiel um, als er so schnell aufstand. „Sie haben sie einen Monat lang in diesem K?fig gehalten!“, donnerte er, unbeschreiblich w?tend dar?ber, dass Frauen aus seinem Club entf?hrt worden waren. „Ich hatte schon den Verdacht. Darum habe ich Anthony damit konfrontiert.“ Titus hob seine Hand abwehrend in Richtung Micah und dr?ckte den Knopf der Gegensprechanlage. „Alicia, kannst du die Erinnerungen dieses Mannes ver?ndern?“ „Es gibt viele Dinge, die ich im Moment mit ihm machen k?nnte“, sagte sie, ohne den gefangenen Werwolf aus den Augen zu lassen. „Wir k?nnen ihn vielleicht sp?ter noch gebrauchen“, bemerkte Titus. „Also willst du, dass ich seine Erinnerungen so ver?ndere, dass er den Rest seines Lebens brav ist?“ Titus hob eine Augenbraue. „Das ist keine schlechte Idee… ?berzeuge ihn, dass er Teil meines Rudels ist und dass Lucca sein Feind ist. Und wenn es dir nichts ausmacht, m?chte ich, dass du mit den anderen vier Wachen, die wir gefunden haben, dasselbe machst.“ „Du k?nntest ihn dir gegen?ber loyal machen und dann als Spion zur?ck zu Lucca schicken“, schlug Damon vor, wissend, dass Titus ihn h?ren konnte. Titus z?gerte, bevor er die Gegensprechanlage wieder anschaltete. „Werde ich ihm vollst?ndig vertrauen k?nnen?“ „Alicia?“ Damon grinste, denn er wusste, dass sie diesen Typen am liebsten dazu bringen w?rde, seine eigenen Augen auszukratzen und seine Zunge zu verschlucken. „Klar doch“, sagte Alicia mit einem zuckers??en L?cheln. Titus l?chelte zufrieden, als Alicia noch ein paar ihrer eigenen Regeln hinzuf?gte… etwa, dass er an seinen freien Abenden Schwulenbars besuchte, und nie wieder eine Frau jeglicher Rasse sexuell anziehend fand „Autsch“, sagte Micah und grinste von einem Ohr zum anderen. „Ich habe noch nie so etwas gesehen“, fl?sterte Tasuki. Micah grunzte, als er das Lachen zur?ckhalten wollte. „Willkommen in unserer Welt. Das ist noch der normale Alltag verglichen mit einigen Dingen, die hier vor sich gehen.“ „Sieht so aus, als w?re sie fertig“, sagte Titus und dr?ckte sich von der Wand ab, gerade als die T?r aufging. „War das gut genug f?r dich?“, fragte Alicia grinsend. „Perfekt wie immer“, lobte Micah. „Ich bringe dich r?ber auf die Polizeiwache, damit du mit den anderen arbeiten kannst“, sagte Titus aber schielte hin?ber zu Damon, um seine Zustimmung einzuholen. Alicia ging zu ihrem Bruder und umarmte Micah noch einmal. „Danke, dass du mich hier helfen lassen hast. Ich fand es richtig sch?n, gebraucht zu werden, und wenn ihr noch mehr b?se Jungs schnappt, die eine Verbesserung brauchen k?nnen, ruft mich einfach an.“ Schnell l?ste sie sich aus seinen Armen und folgte Titus zur T?r hinaus. Micah grinste ihr nach, aber sein Gesichtsausdruck wurde sofort wieder ernst, als er Damons Blick sah, der ihn aufspie?te. Mit einem schweren Seufzen sch?ttelte er seinen Kopf und verdrehte die Augen, ehe er sich von dem Mann abwandte. Micah lehnte sich neben die Glasscheibe und betrachtete den Werwolf ausf?hrlich, pl?tzlich blinzelte er ?berrascht, als ein Sprung im Glas direkt vor seinem Gesicht erschien. Tasuki entfernte sich einen Schritt von dem Puma, als er einen goldenen Glanz in seinen Augen erscheinen sah. Der Anblick von goldenen Augen stachelte seine Erinnerungen an und das Bild des Mannes mit den goldenen Augen, den Kyoko einen Engel genannt hatte, suchte ihn heim. Die Ger?usche im Zimmer entfernten sich und Tasuki sch?ttelte die Vision schnell wieder ab, als Micah mit der Faust in die Glasscheibe schlug. Das Fenster zersplitterte und der Werwolf, der noch im Befragungsraum sa?, fuhr erschrocken zusammen. „Beruhige dich“, sagte Tasuki leise. Micah sch?ttelte seinen Kopf. „Er h?lt Alicia von ihrer Familie fern und denkt, dass alle nur auf eine Gelegenheit warten, sie ihm wegzunehmen.“ Tasuki verlie? das kleine Zimmer und ging zum Aufenthaltsraum, sein Ziel… die Kaffeemaschine. Er hatte das Gef?hl, dass, mit all den Visionen, die er hatte… Schlaf wohl keine gute Idee w?re. Bisher hatte er es zwei Tage ohne Schlaf durchgehalten… was w?rde ein weiterer schon ausmachen? Es war ja nicht so, als k?nnte er pl?tzlich verr?ckt werden, oder so… man musste normal sein, damit das geschehen konnte. Nach ein paar Minuten v?lliger Stille ging Tasuki zu den Gef?ngniszellen, aber blieb stehen, als die Eingangst?r ge?ffnet wurde, und Titus mit einem Grinsen auf seinem Gesicht eintrat. „Damon scheint es ein wenig eilig zu haben, also programmiert er drei der Wachm?nner gleichzeitig um, w?hrend Alicia den letzten bearbeitet“, erkl?rte er. „Typisch“, rief Micah aus dem Beobachtungsraum. Tasuki beschloss, die Bemerkung zu ignorieren. „Was ist mit dem ‚Herrn gehe nur noch in Schwulenbars‘, da drinnen?“, fragte er, wobei er mit dem Kopf in die Richtung des Befragungsraums nickte, wo der Werwolf noch immer an den Stuhl gekettet war. „Wir werden ihn und die anderen Wachleute zu einem gr??eren Gef?ngnis auf der anderen Seite der Stadt transportieren. Nur zu dumm, dass sie den Fahrer ?berw?ltigen und unterwegs entkommen k?nnen werden“, antwortete Titus grinsend. Tasuki runzelte die Stirn. „Was, wenn Lucca Verdacht sch?pft?“ „Wenn wir nur einen der Wachm?nner gehen lassen h?tten, dann hast du recht… Lucca w?rde schnell Verdacht sch?pfen. Darum lasse ich sie als Gruppe entkommen, sich gewaltsam den Weg aus dem Polizeigewahrsam k?mpfen. Lucca wird ihnen wahrscheinlich noch eine verdammte Bef?rderung geben, daf?r, dass sie uns eins auswischen“, antwortete Titus, der im Stillen Damon f?r die Idee dankbar war. „?brigens, du musst etwas f?r mich tun.“ „Was denn?“, fragte Tasuki. Titus hielt ihm die leere Parfumflasche hin. „Fahr zum Hexenbr?u und kauf noch eine Flasche von dem Zeug.“ Tasuki griff nach der Flasche und hob eine Augenbraue ?ber die geringe Gr??e. „Soll ich gleich mehr als nur eine kaufen?“ „Keine schlechte Idee“, antwortete Titus und drehte den Kopf, als er Micah knurren h?rte. „Ich sollte wohl besser da reingehen, bevor Micah seine Frustration an diesem armen Typen ausl?sst.“ Kapitel 5 Jade zuckte, als sie Glas brechen h?rte und ?ffnete ihre Augen einen Spalt weit. Nachdem sie erwartete hatte, den K?fig zu sehen, in dem sie den letzten Monat eingesperrt gewesen war, war sie im ersten Moment sehr verwirrt, als sie erkannte, dass sie auf einer kleinen Liege lag. Man hatte ihr wieder Drogen verabreicht… so viel wusste sie. Sie erinnerte sich noch an das Stechen des Bet?ubungspfeils, der auf sie geschossen worden war. Langsam atmete sie ein, schn?ffelte an der Luft, um eine Vorstellung von ihrer Umgebung zu bekommen. Die Ger?che hier waren anders… sauberer… nicht schmutzig wie in der Lagerhalle, in der sie gewesen war. Je mehr die Wirkung des Bet?ubungsmittels nachlie?, umso klarer wurde ihre Sicht. Jade bemerkte, dass die Gitterstangen anders waren, und weiter weg. Ohne sich zu bewegen, um nicht zu verraten, dass sie wieder wach war, suchte sie mit ihrem Blick die Umgebung ab und erkannte, dass sie recht hatte… sie war in einer Gef?ngniszelle, nicht mehr in dem normalen K?fig. Es war keine gro?e Verbesserung, aber immerhin konnte sie sich weit genug von den Gitterst?ben entfernen, sollten sie sie wieder mit diesem dummen Viehtreiber angreifen. Sie konnte in der Ferne dumpf Stimmen vernehmen und hielt still, wartete darauf, dass all ihre Sinne wieder ganz wach wurden, sodass sie versuchen konnte, zu verstehen, was sie sagten. Sie erkannte den Geruch des Menschen, der sie aus ihrem K?fig befreien hatte wollen, und f?hlte sich beruhigt, weil er in der N?he war. Es gab keine M?glichkeit, die Sorge und das Mitgef?hl, das aus seinen Poren gestr?mt war, vorzut?uschen. Sie verzog leicht die Nase, als sie den Geruch von einem der Wachm?nner aus der Lagerhalle in der N?he wahrnahm, aber das war nichts im Vergleich zu dem unnachahmlichen Geruch eines Alpha-Mannes. Sie schluckte ihr Knurren hinunter, hasste alle Alpha-M?nner und mit gutem Grund… es war der Verrat von mehr als nur einem Alpha gewesen, durch den sie ?berhaupt erst in dieser Situation gelandet war. Sie beobachtete durch ihre langen Wimpern wie einer der M?nner… offensichtlich der Alpha-Mann, aus dem Zimmer trat und an ihrer Zelle vorbeiging. Sie erinnerte sich daran, wie er neben dem ?lteren Werwolf gestanden hatte, der mit dem Bet?ubungspfeil auf sie geschossen hatte. Wieder musste sie ein Knurren zur?ckhalten, als sein m?chtiger Geruch ihr direkt in die Nase str?mte. Er hatte wahrscheinlich den Befehl gegeben, ihr ein Bet?ubungsmittel zu geben. Nicht weit hinter ihm war der Menschenmann. Sie hielt den Atem an, als der Mann lange genug stehenblieb, um sie anzusehen und zu seufzen, ehe er weiterging. „Geh und hol ihn da raus“, befahl Titus. „Und sieh zu, dass du dich nicht mit Damon in die Haare kriegst, wenn er noch da ist. Er und deine Schwester waren wirklich eine gro?e Hilfe.“ Jade wartete, als sie Bewegungen h?rte und eine neue Stimme etwas dar?ber murmelte, dass er Urlaub brauchte, ehe Schritte sich ihrer Zelle n?herten. Sie sah zuerst den Katzenmenschen… einen stark aussehenden Mann mit schmutzig-blondem Haar und merkw?rdig blauen Augen, der mit einer der Wachen aus der Lagerhalle vorbeiging. Alles um sie herum schien zur Polizei zu geh?ren, aber hier war der Mann, der sie gefoltert hatte, und lief auf freiem Fu? herum, w?hrend sie noch immer in einem K?fig sa?. Unf?hig ihre Reaktion zu kontrollieren, sprang Jade von der Liege und warf sich auf die Gitterst?be, die sie von dem Mann trennten. „Nein!“, rief Tasuki, als er sah, dass die W?lfin wach war und sich gegen das Gitter warf, um zu dem b?sen Mann, der zu einem Rudelmitglied geworden war, zu gelangen. „Beruhige dich“, sagte Tasuki und n?herte sich vorsichtig der Zelle. „Du wirst dich verletzen.“ Jade fauchte und knurrte noch immer ihren einstigen Folterknecht an, w?hrend sie versuchte, sich zwischen den Gitterstangen hindurch zu quetschen. Dies war das Arschloch, dem es eine kranke Freude bereitet hatte, ihr st?ndig zu erz?hlen, was er mit ihr machen wollte, wenn die Hormone, die man ihr gespritzt hatte, zu wirken begannen. Wenn sie je in seine N?he kommen konnte, w?rde er das eine K?rperteil verlieren, mit dem er am meisten geprahlt hatte. Der Wachmann erstarrte und starrte auf die Gef?ngniszelle und die W?lfin, als er f?hlte, wie sein neues Gewissen sich so stark bemerkbar machte, dass ihm fast ?bel wurde wegen der Art, wie er sie behandelt hatte. Er atmete schnell ein und hob seine Schultern, fest entschlossen, zu helfen, die anderen Frauen zu befreien, um wiedergutzumachen, was er in der Vergangenheit getan hatte. Êîíåö îçíàêîìèòåëüíîãî ôðàãìåíòà. Òåêñò ïðåäîñòàâëåí ÎÎÎ «ËèòÐåñ». Ïðî÷èòàéòå ýòó êíèãó öåëèêîì, êóïèâ ïîëíóþ ëåãàëüíóþ âåðñèþ (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=48773196&lfrom=688855901) íà ËèòÐåñ. Áåçîïàñíî îïëàòèòü êíèãó ìîæíî áàíêîâñêîé êàðòîé Visa, MasterCard, Maestro, ñî ñ÷åòà ìîáèëüíîãî òåëåôîíà, ñ ïëàòåæíîãî òåðìèíàëà, â ñàëîíå ÌÒÑ èëè Ñâÿçíîé, ÷åðåç PayPal, WebMoney, ßíäåêñ.Äåíüãè, QIWI Êîøåëåê, áîíóñíûìè êàðòàìè èëè äðóãèì óäîáíûì Âàì ñïîñîáîì.
Íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë Ëó÷øåå ìåñòî äëÿ ðàçìåùåíèÿ ñâîèõ ïðîèçâåäåíèé ìîëîäûìè àâòîðàìè, ïîýòàìè; äëÿ ðåàëèçàöèè ñâîèõ òâîð÷åñêèõ èäåé è äëÿ òîãî, ÷òîáû âàøè ïðîèçâåäåíèÿ ñòàëè ïîïóëÿðíûìè è ÷èòàåìûìè. Åñëè âû, íåèçâåñòíûé ñîâðåìåííûé ïîýò èëè çàèíòåðåñîâàííûé ÷èòàòåëü - Âàñ æä¸ò íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë.