Ну вот и ты шагнула в пустоту, В "разверзстую" пугающую бездну. Дышать невмочь и жить невмоготу. Итог жесток - бороться бесполезно. Последний шаг, удушье и испуг, Внезапный шок, желание вернуться. Но выбор сделан - и замкнулся круг. Твой новый путь - заснуть и не проснуться. Лицо Богини, полудетский взгля

Превращение / Die Verwandlung. Уровень 4

-die-verwandlung-4
Автор:
Тип:Книга
Цена:129.00 руб.
Издательство: АСТ
Год издания: 2019
Язык: Немецкий
Просмотры: 459
Скачать ознакомительный фрагмент
КУПИТЬ И СКАЧАТЬ ЗА: 129.00 руб. ЧТО КАЧАТЬ и КАК ЧИТАТЬ
Превращение / Die Verwandlung. Уровень 4 Франц Кафка Легко читаем по-немецки Франц Кафка (1883–1924) – один из выдающихся немецкоязычных писателей XX века, бо?льшая часть работ которого была опубликована посмертно. Его произведения, пронизанные абсурдом и страхом перед внешним миром и высшим авторитетом, способные пробуждать тревожные чувства, – уникальное явление в мировой литературе. В книге даны два его лучших произведения: «Превращение» и «Письмо отца». Для удобства читателя произведения незначительно сокращены, снабжены комментарием и словарем. Предназначается для изучающих немецкий язык (уровень 4 – для продолжающих верхней ступени). Франц Кафка / Franz Kafka Превращение / Die Verwandlung © Кротова, И.В., адаптация текста, комментарии, словарь, 2019 © ООО «Издательство АСТ», 2019 Die Verwandlung Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Tr?umen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer[1 - Ungeheuer n -s, = – вредное насекомое, паразит] verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten R?cken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gew?lbten, braunen Bauch, auf dessen H?he sich die Bettdecke, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, kl?glich d?nnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen. „Was ist mit mir geschehen?“, dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten W?nden. ?ber dem Tisch, auf dem eine Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender – hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem h?bschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das tr?be Wetter – man h?rte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. „Wie w?re es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten[2 - Narrheit f =, -en – слабоумие, сумасбродство, шутовство] verg??e“, dachte er, aber das war g?nzlich undurchf?hrbar[3 - undurchf?hrbar – невыполнимый], denn er war gew?hnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenw?rtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die R?ckenlage zur?ck. Er versuchte es wohl hundertmal, schloss die Augen, und lie? erst ab, als er in der Seite einen noch nie gef?hlten, leichten, dumpfen[4 - dumpf – глухой; тупой (о боли)] Schmerz zu f?hlen begann. „Ach Gott“, dachte er, „was f?r einen anstrengenden Beruf habe ich gew?hlt! Tag aus, Tag ein[5 - Tag aus, Tag ein – день за днём] auf der Reise. Die gesch?ftlichen Aufregungen sind viel gr??er, als im eigentlichen Gesch?ft zu Hause, und au?erdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschl?sse, das unregelm??ige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!“ Er f?hlte ein leichtes Jucken[6 - Jucken n -s – зуд] oben auf dem Bauch; schob sich auf dem R?cken langsam n?her zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu k?nnen; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen wei?en P?nktchen besetzt war; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zur?ck, denn bei der Ber?hrung umwehten ihn K?lteschauer[7 - K?lteschauer m – озноб]. Er glitt wieder in seine fr?here Lage zur?ck. „Dies fr?hzeitige Aufstehen“, dachte er, „macht einen ganz bl?dsinnig. Der Mensch muss seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zur?ckgehe, um die erlangten Auftr?ge zu ?berschreiben, sitzen diese Herren erst beim Fr?hst?ck. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich w?rde auf der Stelle hinausfliegen. Wer wei? ?brigens, ob das nicht sehr gut f?r mich w?re. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zur?ckhielte, ich h?tte l?ngst gek?ndigt, ich w?re vor den Chef hin getreten und h?tte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult h?tte er fallen m?ssen! Nun, die Hoffnung ist noch nicht g?nzlich aufgegeben; habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es d?rfte noch f?nf bis sechs Jahre dauern – , mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der gro?e Schnitt gemacht. Vorl?ufig allerdings muss ich aufstehen, denn mein Zug f?hrt um f?nf.“ Und er sah zur Weckuhr hin?ber, die auf dem Kasten tickte. „Himmlischer Vater!“, dachte er. Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorw?rts, es war sogar halb vor?ber, es n?herte sich schon dreiviertel. Sollte der Wecker nicht gel?utet haben? Der n?chste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, h?tte er sich unsinnig beeilen m?ssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst f?hlte sich durchaus nicht[8 - durchaus nicht… – вовсе не, отнюдь не] besonders frisch und beweglich. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Gesch?ftsdiener hatte beim F?nfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Vers?umnis l?ngst erstattet. Es war eine Kreatur des Chefs, ohne R?ckgrat[9 - ohne R?ckgrat – бесхребетный, мягкотелый] und Verstand. Wie nun, wenn er sich krank meldete? Das w?re aber ?u?erst peinlich und verd?chtig, denn Gregor war w?hrend seines f?nfj?hrigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. Gewiss w?rde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, w?rde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorw?rfe machen[10 - j-m wegen etw. Vorw?rfe machen – упрекать кого-л. в чем-л.] und alle Einw?nde[11 - Einwand m -(e)s, -w?nde – отговорка, возражение] durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, f?r den es ja ?berhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue[12 - arbeitsscheu – уклоняющийся от работы, тунеядец] Menschen gibt. Und h?tte er ?brigens in diesem Falle so ganz unrecht? Gregor f?hlte sich tats?chlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich ?berfl?ssigen Schl?frigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kr?ftigen Hunger. Als er dies alles in gr??ter Eile ?berlegte, ohne sich entschlie?en zu k?nnen, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben – klopfte es vorsichtig an die T?r am Kopfende seines Bettes. „Gregor“, rief es – es war die Mutter – , „es ist dreiviertel sieben. Wolltest du nicht wegfahren?“ Die sanfte Stimme! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme h?rte, die wohl unverkennbar seine fr?here war, in die sich aber, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte f?rmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit belie?, um sie im Nachklang derart zu zerst?ren, dass man nicht wusste, ob man recht geh?rt hatte. Gregor hatte ausf?hrlich antworten und alles erkl?ren wollen, beschr?nkte sich aber bei diesen Umst?nden darauf, zu sagen: „Ja, ja, danke Mutter, ich stehe schon auf.“ Infolge der Holzt?r war die Ver?nderung in Gregors Stimme drau?en wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erkl?rung und schl?rfte[13 - schl?rfen – шаркать ногами] davon. Aber durch das kleine Gespr?ch waren die anderen Familienmitglieder darauf aufmerksam geworden, dass Gregor wider Erwarten[14 - wider Erwarten – неожиданно, вопреки ожиданиям] noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitent?r der Vater, schwach, aber mit der Faust. „Gregor, Gregor“, rief er, „was ist denn?“ Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: „Gregor! Gregor!“ An der anderen Seitent?r aber klagte leise die Schwester: „Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?“ Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: „Bin schon fertig“, und bem?hte sich, seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Fr?hst?ck zur?ck, die Schwester aber fl?sterte: „Gregor, mach auf, ich beschw?re dich.“ Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her ?bernommene Vorsicht, auch zu Hause alle T?ren w?hrend der Nacht zu versperren. Zun?chst wollte er ruhig und ungest?rt aufstehen, sich anziehen und vor allem fr?hst?cken, und dann erst das Weitere ?berlegen, denn, im Bett w?rde er mit dem Nachdenken zu keinem vern?nftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon ?fters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes[15 - ungeschickt – неловкий, неумелый] Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben. Dass die Ver?nderung der Stimme nichts anderes war, als der Vorbote einer t?chtigen Verk?hlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im Geringsten[16 - nicht im Geringsten – ничуть, нисколько]. Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen[17 - sich aufblasen (ie, a) – раздуваться] und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er h?tte Arme und H?nde gebraucht, um sich aufzurichten[18 - sich aufrichten – подниматься, вставать на ноги]; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er ?berdies nicht beherrschen konnte. „Nur sich nicht im Bett unn?tz aufhalten“, sagte sich Gregor. Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines K?rpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schlie?lich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne R?cksicht sich vorw?rtsstie?, hatte er die Richtung falsch gew?hlt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, dass gerade der untere Teil seines K?rpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war. Er versuchte es daher, zuerst den Oberk?rper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu. Aber als er den Kopf endlich au?erhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzur?cken, denn wenn er sich schlie?lich so fallen lie?, musste geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung[19 - die Besinnung verlieren – потерять сознание] durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben. Aber als er wieder nach gleicher M?he aufseufzend so dalag wie fr?her, und wieder seine Beinchen wom?glich noch ?rger gegeneinander k?mpfen sah und keine M?glichkeit fand, in diese Willk?r[20 - Willk?r f , = – произвол, беззаконие] Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, dass er unm?glich im Bett bleiben k?nne und dass es das Vern?nftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung best?nde, sich dadurch vom Bett zu befreien. Gleichzeitig aber verga? er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, dass viel besser als verzweifelte Entschl?sse ruhige und ruhigste ?berlegung sei. In solchen Augenblicken richtete er die Augen m?glichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Stra?e verh?llte[21 - verh?llen – скрывать, окутывать], wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. „Schon sieben Uhr“, sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, „schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.“ Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der v?lligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverst?ndlichen Verh?ltnisse. Dann aber sagte er sich: „Ehe es ein Viertel acht schl?gt, muss ich unbedingt das Bett vollst?ndig verlassen haben. Im ?brigen wird auch bis dahin jemand aus dem Gesch?ft kommen, um nach mir zu fragen, denn das Gesch?ft wird vor sieben Uhr ge?ffnet.“ Und er machte sich nun daran[22 - sich an etw. machen – приниматься, начинать], den K?rper in seiner ganzen L?nge vollst?ndig gleichm??ig aus dem Bett hinauszuschaukeln. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen lie?, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich[23 - voraussichtlich – предполагаемый, вероятный] unverletzt. Der R?cken schien hart zu sein; dem w?rde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. Das gr??te Bedenken machte ihm die R?cksicht auf den lauten Krach, den es geben m?sste und der wahrscheinlich hinter allen T?ren wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen w?rde. Das musste aber gewagt werden. Als Gregor schon zur H?lfte aus dem Bette ragte[24 - ragen – возвышаться, торчать] , fiel ihm ein, wie einfach alles w?re, wenn man ihm zu Hilfe k?me. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstm?dchen – h?tten vollst?ndig gen?gt; sie h?tten ihre Arme nur unter seinen gew?lbten R?cken schieben, ihn so aus dem Bett sch?len, sich mit der Last niederbeugen und dann blo? vorsichtig dulden[25 - dulden – терпеть, страдать от чего-л.] m?ssen, dass er den ?berschwung auf dem Fu?boden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen w?rden. Nun, ganz abgesehen davon, dass die T?ren versperrt waren, h?tte er wirklich um Hilfe rufen sollen? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein L?cheln nicht unterdr?cken. Schon war er so weit, dass er bei st?rkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt[26 - das Gleichgewicht erhalten – сохранять равновесие], und sehr bald musste er sich nun endg?ltig entscheiden, denn es war in f?nf Minuten ein Viertel acht, – als es an der Wohnungst?r l?utete. „Das ist jemand aus dem Gesch?ft“, sagte er sich und erstarrte fast, w?hrend seine Beinchen nur desto eiliger tanzten. Einen Augenblick blieb alles still. „Sie ?ffnen nicht“, sagte sich Gregor, befangen in irgendeiner unsinnigen Hoffnung. Aber dann ging nat?rlich wie immer das Dienstm?dchen festen Schrittes zur T?r und ?ffnete. Gregor brauchte nur das erste Gru?wort des Besuchers zu h?ren und wusste schon, wer es war – der Prokurist selbst. Warum war nur Gregor dazu verurteilt, bei einer Firma zu dienen, wo man bei der kleinsten Vers?umnis gleich den gr??ten Verdacht fasste[27 - den Verdacht fassen – вызывать подозрения]? Gen?gte es wirklich nicht, einen Lehrjungen nachfragen zu lassen, musste da der Prokurist selbst kommen, und musste dadurch der ganzen unschuldigen Familie gezeigt werden, dass die Untersuchung dieser verd?chtigen Angelegenheit nur dem Verstand des Prokuristen anvertraut werden konnte? Und mehr infolge der Erregung, als infolge eines richtigen Entschlusses, schwang er sich mit aller Macht aus dem Bett. Es gab einen lauten Schlag, aber ein eigentlicher Krach war es nicht. Ein wenig wurde der Fall durch den Teppich abgeschw?cht[28 - abschw?chen – смягчать, облегчать], auch war der R?cken elastischer, als Gregor gedacht hatte, daher kam der nicht gar so auffallende dumpfe Klang. Nur den Kopf hatte er nicht vorsichtig genug gehalten und ihn angeschlagen; er drehte ihn und rieb ihn an dem Teppich vor ?rger und Schmerz. „Da drin ist etwas gefallen“, sagte der Prokurist im Nebenzimmer links. Aus dem Nebenzimmer rechts fl?sterte die Schwester, um Gregor zu verst?ndigen: „Gregor, der Prokurist ist da.“ „Ich wei?“, sagte Gregor vor sich hin; aber so laut, dass es die Schwester h?tte h?ren k?nnen, wagte er die Stimme nicht zu erheben. „Gregor“, sagte nun der Vater aus dem Nebenzimmer links, „der Herr Prokurist ist gekommen und erkundigt sich[29 - sich erkundigen – осведомляться, справляться], warum du nicht mit dem Fr?hzug weggefahren bist. Wir wissen nicht, was wir ihm sagen sollen. ?brigens will er auch mit dir pers?nlich sprechen. Also bitte mach die T?r auf. Er wird die Unordnung im Zimmer zu entschuldigen schon die G?te[30 - G?te f, = – доброта] haben.“ „Guten Morgen, Herr Samsa“, rief der Prokurist freundlich dazwischen. „Ihm ist nicht wohl“, sagte die Mutter zum Prokuristen, w?hrend der Vater noch an der T?r redete, „ihm ist nicht wohl, glauben Sie mir, Herr Prokurist. Wie w?rde denn Gregor sonst einen Zug vers?umen! Der Junge hat ja nichts im Kopf als das Gesch?ft. Ich ?rgere mich schon fast, dass er abends niemals ausgeht; jetzt war er doch acht Tage in der Stadt, aber jeden Abend war er zu Hause. Da sitzt er bei uns am Tisch und liest still die Zeitung oder studiert Fahrpl?ne. Es ist schon eine Zerstreuung f?r ihn, wenn er sich mit Laubs?gearbeiten[31 - Laubs?ge f =, -n – лобзик] besch?ftigt. Da hat er zum Beispiel im Laufe von zwei, drei Abenden einen kleinen Rahmen geschnitzt; Sie werden staunen, wie h?bsch er ist; er h?ngt drin im Zimmer; Sie werden ihn gleich sehen, bis Gregor aufmacht. Ich bin ?brigens gl?cklich, dass Sie da sind, Herr Prokurist; wir allein h?tten Gregor nicht dazu gebracht, die T?r zu ?ffnen; er ist so hartn?ckig[32 - hartn?ckig – упрямый, настойчивый]; und bestimmt ist ihm nicht wohl, trotzdem er es am Morgen geleugnet hat.“ „Ich komme gleich“, sagte Gregor langsam und bed?chtig und r?hrte sich nicht, um kein Wort der Gespr?che zu verlieren. „Anders, gn?dige Frau, kann ich es mir auch nicht erkl?ren“, sagte der Prokurist, „hoffentlich ist es nichts Ernstes. Wenn ich auch andererseits sagen muss, dass wir Gesch?ftsleute ein leichtes Unwohlsein sehr oft aus gesch?ftlichen R?cksichten einfach ?berwinden m?ssen.“ „Also kann der Herr Prokurist schon zu dir hinein?“ fragte der ungeduldige Vater und klopfte wiederum an die T?r. „Nein“, sagte Gregor. Im Nebenzimmer links trat eine peinliche Stille ein, im Nebenzimmer rechts begann die Schwester zu schluchzen[33 - schluchzen – рыдать]. Warum ging denn die Schwester nicht zu den anderen? Sie war wohl erst jetzt aus dem Bett aufgestanden und hatte noch gar nicht angefangen sich anzuziehen. Und warum weinte sie denn? Weil er nicht aufstand und den Prokuristen nicht hereinlie?, weil er in Gefahr war, den Posten zu verlieren und weil dann der Chef die Eltern mit den alten Forderungen wieder verfolgen w?rde? Das waren doch vorl?ufig wohl unn?tige Sorgen. Noch war Gregor hier und dachte nicht im Geringsten daran, seine Familie zu verlassen. Augenblicklich lag er wohl da auf dem Teppich, und niemand, der seinen Zustand gekannt h?tte, h?tte im Ernst von ihm verlangt, dass er den Prokuristen hereinlasse. Aber wegen dieser kleinen Unh?flichkeit, f?r die sich ja sp?ter leicht eine passende Ausrede[34 - Ausrede f =, -n – отговорка] finden w?rde, konnte Gregor doch nicht gut sofort weggeschickt werden. Und Gregor schien es, dass es viel vern?nftiger w?re, ihn jetzt in Ruhe zu lassen, statt ihn mit Weinen und Zureden zu st?ren. Aber es war eben die Ungewissheit, welche die anderen bedr?ngte und ihr Benehmen entschuldigte. „Herr Samsa“, rief nun der Prokurist mit erhobener Stimme, „was ist denn los? Sie verbarrikadieren sich da in Ihrem Zimmer, antworten blo? mit ja und nein, machen Ihren Eltern schwere, unn?tige Sorgen und vers?umen Ihre gesch?ftliche Pflichten in einer eigentlich unerh?rten Weise. Ich spreche hier im Namen Ihrer Eltern und Ihres Chefs und bitte Sie ganz ernsthaft um eine augenblickliche, deutliche Erkl?rung. Ich staune[35 - staunen – удивляться, поражаться], ich staune. Ich glaubte Sie als einen ruhigen, vern?nftigen Menschen zu kennen, und nun scheinen Sie pl?tzlich anfangen zu wollen, mit sonderbaren Launen zu paradieren[36 - mit etw. paradieren – щеголять чем-л.]. Der Chef deutete mir zwar heute fr?h eine m?glich Erkl?rung f?r Ihre Vers?umnisse an – sie betraf das Ihnen seit kurzem anvertraute Inkasso – , aber ich legte wahrhaftig fast mein Ehrenwort daf?r ein, dass diese Erkl?rung nicht zutreffen k?nne. Nun aber sehe ich hier Ihren unbegreiflichen Starrsinn und verliere jede Lust, mich auch nur im Geringsten f?r Sie einzusetzen. Und Ihre Stellung ist durchaus nicht die festeste. Ich hatte urspr?nglich die Absicht, Ihnen das alles unter vier Augen[37 - unter vier Augen – с глазу на глаз, наедине] zu sagen, aber da Sie mich hier nutzlos meine Zeit vers?umen lassen, wei? ich nicht, warum es nicht auch Ihr Herren Eltern erfahren sollen. Ihre Leistungen in der letzten Zeit waren also sehr unbefriedigend; es ist zwar nicht die Jahreszeit, um besondere Gesch?fte zu machen, das erkennen wir an; aber eine Jahreszeit, um keine Gesch?fte zu machen, gibt es ?berhaupt nicht, Herr Samsa, darf es nicht geben.“ „Aber Herr Prokurist“, rief Gregor au?er sich und verga? in der Aufregung alles andere, „ich mache ja sofort, augenblicklich[38 - augenblicklich – сразу, немедленно] auf. Ein leichtes Unwohlsein, ein Schwindelanfall, haben mich verhindert aufzustehen. Ich liege noch jetzt im Bett. Jetzt bin ich aber schon wieder ganz frisch. Eben steige ich aus dem Bett. Nur einen kleinen Augenblick Geduld! Es geht noch nicht so gut; wie ich dachte. Es ist mir aber schon wohl. Noch gestern Abend war mir ganz gut, meine Eltern wissen es ja, oder besser, schon gestern Abend hatte ich eine kleine Vorahnung[39 - Vorahnung f =, -en – предчувствие]. Warum habe ich es nur im Gesch?fte nicht gemeldet! Aber man denkt eben immer, dass man die Krankheit ohne Zuhausebleiben ?berstehen wird. Herr Prokurist! Schonen Sie meine Eltern! F?r alle die Vorw?rfe, die Sie mir jetzt machen, ist ja kein Grund. Sie haben vielleicht die letzten Auftr?ge, die ich geschickt habe, nicht gelesen. ?brigens, noch mit dem Achtuhrzug fahre ich auf die Reise, die paar Stunden Ruhe haben mich gekr?ftigt. Halten Sie sich nur nicht auf, Herr Prokurist; ich bin gleich selbst im Gesch?ft, und haben Sie die G?te, das zu sagen und mich dem Herrn Chef zu empfehlen!“ Und w?hrend Gregor dies alles hastig ausstie? und kaum wusste, was er sprach, hatte er sich leicht dem Kasten gen?hert und versuchte nun, an ihm sich aufzurichten. Er wollte tats?chlich die T?r aufmachen, tats?chlich sich sehen lassen und mit dem Prokuristen sprechen; er war begierig zu erfahren, was die anderen bei seinem Anblick sagen w?rden. W?rden sie erschrecken, dann hatte Gregor keine Verantwortung mehr und konnte ruhig sein. W?rden sie aber alles ruhig hinnehmen, dann hatte auch er keinen Grund sich aufzuregen, und konnte, wenn er sich beeilte, um acht Uhr tats?chlich auf dem Bahnhof sein. „Haben Sie auch nur ein Wort verstanden?“, fragte der Prokurist die Eltern, „er macht sich doch wohl nicht einen Narren aus uns?[40 - einen Narren aus j-m machen – потешаться, смеяться над кем-л.]“ „Um Gottes willen“, rief die Mutter schon unter Weinen, „er ist vielleicht schwer krank, und wir qu?len ihn. Grete! Grete!“ schrie sie dann. „Mutter?“ rief die Schwester von der anderen Seite. Sie verst?ndigten sich durch Gregors Zimmer. „Du musst augenblicklich zum Arzt. Gregor ist krank. Rasch um den Arzt. Hast du Gregor jetzt reden h?ren?“ „Das war eine Tierstimme“, sagte der Prokurist, auffallend leise gegen?ber dem Schreien der Mutter. „Anna! Anna!“ rief der Vater durch das Vorzimmer in die K?che und klatschte in die H?nde, „sofort einen Schlosser[41 - Schlosser m -(e)s, =, – слесарь] holen!“ Und schon liefen die zwei M?dchen durch das Vorzimmer und rissen die Wohnungst?re auf. Man h?rte gar nicht die T?re zuschlagen; sie hatten sie wohl offen gelassen, wie es in Wohnungen zu sein pflegt, in denen ein gro?es Ungl?ck geschehen ist. Gregor war aber viel ruhiger geworden. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, vorgekommen waren. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, dass es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen. Die Zuversicht und Sicherheit, mit welchen die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl. Er f?hlte sich wieder einbezogen[42 - einbezogen – включенный, приобщенный] in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, gro?artige und ?berraschende Leistungen. Im Nebenzimmer war es inzwischen ganz still geworden. Vielleicht sa?en die Eltern mit dem Prokuristen beim Tisch und tuschelten, vielleicht lehnten alle an der T?re und horchten. Gregor schob sich langsam mit dem Sessel zur T?r hin, lie? ihn dort los, warf sich gegen die T?r, hielt sich an ihr aufrecht – die Ballen[43 - Ballen pl – подушечки (на лапах зверей)] seiner Beinchen hatten ein wenig Klebstoff – und ruhte sich dort einen Augenblick lang von der Anstrengung aus. Dann aber machte er sich daran, mit dem Mund den Schl?ssel im Schloss umzudrehen. Es schien leider, dass er keine eigentlichen Z?hne hatte, – womit sollte er gleich den Schl?ssel fassen? – aber daf?r waren die Kiefer[44 - Kiefer m -s, = – челюсть] freilich sehr stark; mit ihrer Hilfe brachte er auch wirklich den Schl?ssel in Bewegung und achtete nicht darauf, dass er sich zweifellos irgendeinen Schaden zuf?gte, denn eine braune Fl?ssigkeit kam ihm aus dem Mund, floss ?ber den Schl?ssel und tropfte auf den Boden. „H?ren Sie nur“, sagte der Prokurist im Nebenzimmer, „er dreht den Schl?ssel um.“ Das war f?r Gregor eine gro?e Aufmunterung; aber alle h?tten ihm zurufen sollen, auch der Vater und die Mutter: „Frisch, Gregor“, h?tten sie rufen sollen, „immer nur heran, fest an das Schloss heran!“ Und in der Vorstellung, dass alle seine Bem?hungen mit Spannung verfolgten, verbiss er sich mit allem, was er an Kraft aufbringen konnte, besinnungslos in den Schl?ssel. Der hellere Klang des endlich zur?ckschnappenden Schlosses erweckte Gregor f?rmlich. Aufatmend sagte er sich: „Ich habe also den Schlosser nicht gebraucht“, und legte den Kopf auf die Klinke[45 - Klinke f =, -n – дверная ручка, щеколда], um die T?re g?nzlich zu ?ffnen. Da er die T?re auf diese Weise ?ffnen musste, war sie eigentlich schon recht weit ge?ffnet, und er selbst noch nicht zu sehen. Er musste sich erst langsam um den einen T?rfl?gel herumdrehen, und zwar sehr vorsichtig, wenn er nicht gerade vor dem Eintritt ins Zimmer plump[46 - plump – неуклюже, неловко] auf den R?cken fallen wollte. Er war noch mit jener schwierigen Bewegung besch?ftigt und hatte nicht Zeit, auf anderes zu achten, da h?rte er schon den Prokuristen ein lautes „Oh!“ aussto?en – es klang, wie wenn der Wind saust und nun sah er ihn auch, wie er die Hand gegen den offenen Mund dr?ckte und langsam zur?ckwich. Die Mutter sah zuerst mit gefalteten H?nden den Vater an, ging dann zwei Schritte zu Gregor hin und fiel nieder, das Gesicht ganz unauffindbar zu ihrer Brust gesenkt. Der Vater ballte mit feindseligem Ausdruck die Faust, als wolle er Gregor in sein Zimmer zur?cksto?en, sah sich dann unsicher im Wohnzimmer um, beschattete[47 - beschatten – заслонять от солнца] dann mit den H?nden die Augen und weinte, dass sich seine m?chtige Brust sch?ttelte. Gregor trat nun gar nicht in das Zimmer, sondern lehnte sich an den T?rfl?gel[48 - T?rfl?gel m -s, = – дверная створка], so dass sein Leib nur zur H?lfte und dar?ber der seitlich geneigte Kopf zu sehen war. Es war inzwischen viel heller geworden; klar stand auf der anderen Stra?enseite ein Ausschnitt des gegen?berliegenden, endlosen, grauschwarzen Hauses – es war ein Krankenhaus – mit seinen hart die Front durchbrechenden regelm??igen Fenstern; der Regen fiel noch nieder, aber nur mit gro?en, einzeln sichtbaren und f?rmlich auch einzelnweise auf die Erde hinuntergeworfenen Tropfen. Das Fr?hst?cksgeschirr stand in ?berreicher Zahl auf dem Tisch, denn f?r den Vater war das Fr?hst?ck die wichtigste Mahlzeit des Tages, die er bei der Lekt?re verschiedener Zeitungen stundenlang hinzog[49 - hinziehen – тянуть время]. Gerade an der gegen?berliegenden Wand hing eine Photographie Gregors aus seiner Milit?rzeit, die ihn als Leutnant darstellte, wie er, die Hand am Degen[50 - Degen m -s, = – шпага], sorglos l?chelnd, Respekt f?r seine Haltung und Uniform verlangte. Die T?r zum Vorzimmer war ge?ffnet, und man sah, da auch die Wohnungst?r offen war, auf den Vorplatz der Wohnung hinaus und auf den Beginn der abw?rts f?hrenden Treppe. „Nun“, sagte Gregor und war sich dessen wohl bewusst, dass er der einzige war, der die Ruhe bewahrt hatte, „ich werde mich gleich anziehen, die Kollektion zusammenpacken und wegfahren. Wollt Ihr, wollt Ihr mich wegfahren lassen? Nun, Herr Prokurist, Sie sehen, ich bin nicht starrk?pfig[51 - starrk?pfig – упрямый] und ich arbeite gern; das Reisen ist beschwerlich, aber ich k?nnte ohne das Reisen nicht leben. Wohin gehen Sie denn, Herr Prokurist? Ins Gesch?ft? Ja? Werden Sie alles wahrheitsgetreu[52 - wahrheitsgetreu – достоверный] berichten? Man kann im Augenblick unf?hig sein zu arbeiten, aber dann ist gerade der richtige Zeitpunkt, sich an die fr?heren Leistungen zu erinnern und zu bedenken, dass man sp?ter, nach Beseitigung des Hindernisses, gewiss desto flei?iger und gesammelter arbeiten wird. Ich bin ja dem Herrn Chef so sehr verpflichtet, das wissen Sie doch recht gut. Andererseits habe ich die Sorge um meine Eltern und die Schwester. Ich bin in der Klemme[53 - in der Klemme sein – быть в затрудненном положении; сидеть на мели], ich werde mich aber auch wieder herausarbeiten. Machen Sie es mir aber nicht schwieriger, als es schon ist. Halten Sie im Gesch?ft meine Partei! Man liebt den Reisenden nicht, ich wei?. Man denkt, er verdient ein Heidengeld[54 - Heidengeld n – бешеные деньги] und f?hrt dabei ein sch?nes Leben. Man hat eben keine besondere Veranlassung, dieses Vorurteil besser zu durchdenken. Sie aber, Herr Prokurist, Sie haben einen besseren ?berblick ?ber die Verh?ltnisse als das sonstige Personal, ja sogar, ganz im Vertrauen gesagt, einen besseren ?berblick als der Herr Chef selbst, der in seiner Eigenschaft als Unternehmer sich in seinem Urteil leicht zu Ungunsten eines Angestellten beirren l??t. Sie wissen auch sehr wohl, dass der Reisende, der fast das ganze Jahr au?erhalb des Gesch?fts ist, so leicht ein Opfer von Klatschereien[55 - Klatscherei f =, -en – сплетни, болтовня], Zuf?lligkeiten und grundlosen Beschwerden werden kann, gegen die sich zu wehren ihm ganz unm?glich ist, da er von ihnen meistens gar nichts erf?hrt und nur dann, wenn er ersch?pft eine Reise beendet hat, zu Hause die schlimmen, auf ihre Ursachen hin nicht mehr zu durchschauenden Folgen am eigenen Leibe zu sp?ren bekommt. Herr Prokurist, gehen Sie nicht weg, ohne mir ein Wort gesagt zu haben, das mir zeigt, dass Sie mir wenigstens zu einem kleinen Teil recht geben!“ Aber der Prokurist hatte sich schon bei den ersten Worten Gregors abgewendet, und nur ?ber die zuckende Schulter hinweg sah er mit aufgeworfenen Lippen[56 - mit aufgeworfenen Lippen – с надутыми губами] nach Gregor zur?ck. Und w?hrend Gregors Rede stand er keinen Augenblick still, sondern verzog sich, ohne Gregor aus den Augen zu lassen, gegen die T?r, aber ganz allm?hlich[57 - allm?hlich – постепенно], als bestehe ein geheimes Verbot, das Zimmer zu verlassen Gregor sah ein, dass er den Prokuristen in dieser Stimmung auf keinen Fall weggehen lassen d?rfe, wenn dadurch seine Stellung im Gesch?ft nicht aufs ?u?erste gef?hrdet werden sollte. Die Eltern verstanden das alles nicht so gut; sie hatten sich in den langen Jahren die ?berzeugung gebildet, dass Gregor in diesem Gesch?ft f?r sein Leben versorgt war, und hatten au?erdem jetzt mit den augenblicklichen Sorgen so viel zu tun, dass ihnen jede Voraussicht abhanden gekommen[58 - abhanden kommen (a, o) – пропадать, затеряться] war. Aber Gregor hatte diese Voraussicht. Der Prokurist musste gehalten, beruhigt, ?berzeugt und schlie?lich gewonnen werden; die Zukunft Gregors und seiner Familie hing doch davon ab! W?re doch die Schwester hier gewesen! Sie war klug; sie hatte schon geweint, als Gregor noch ruhig auf dem R?cken lag. Und gewiss h?tte der Prokurist, dieser Damenfreund, sich von ihr lenken lassen; sie h?tte die Wohnungst?r zugemacht und ihm im Vorzimmer den Schrecken ausgeredet. Aber die Schwester war eben nicht da, Gregor selbst musste handeln. Und ohne daran zu denken, dass er seine gegenw?rtigen F?higkeiten, sich zu bewegen, noch gar nicht kannte, ohne auch daran zu denken, dass seine Rede m?glicher – ja wahrscheinlicherweise wieder nicht verstanden worden war, verlie? er den T?rfl?gel; schob sich durch die ?ffnung; wollte zum Prokuristen hingehen; fiel aber sofort, nach einem Halt suchend, mit einem kleinen Schrei auf seine vielen Beinchen nieder. Kaum war das geschehen, f?hlte er zum ersten Mal an diesem Morgen ein k?rperliches Wohlbehagen[59 - Wohlbehagen n – хорошее самочувствие]; die Beinchen hatten festen Boden unter sich; und schon glaubte er, die endg?ltige Besserung alles Leidens stehe unmittelbar bevor. Aber im gleichen Augenblick, als er da schaukelnd vor verhaltener Bewegung, gar nicht weit von seiner Mutter entfernt, ihr gerade gegen?ber auf dem Boden lag, sprang sie mit einem Male in die H?he, die Arme weit ausgestreckt, die Finger gespreizt, rief: „Hilfe, um Gottes willen Hilfe!“, hielt den Kopf geneigt, als wolle sie Gregor besser sehen, lief aber sinnlos zur?ck; hatte vergessen, dass hinter ihr der gedeckte Tisch stand; setzte sich eilig auf ihn; und schien gar nicht zu merken, dass neben ihr aus der umgeworfenen gro?en Kanne der Kaffee in vollem Strome auf den Teppich sich ergoss. „Mutter, Mutter“, sagte Gregor leise, und sah zu ihr hinauf. Der Prokurist war ihm f?r einen Augenblick ganz aus dem Sinn gekommen; dagegen konnte er sich nicht versagen, im Anblick des flie?enden Kaffees mehrmals mit den Kiefern ins Leere zu schnappen[60 - schnappen – щёлкать]. Dar?ber schrie die Mutter neuerdings auf, fl?chtete vom Tisch und fiel dem ihr entgegeneilenden Vater in die Arme. Aber Gregor hatte jetzt keine Zeit f?r seine Eltern; der Prokurist war schon auf der Treppe. Gregor nahm einen Anlauf, um ihn m?glichst sicher einzuholen; der Prokurist musste etwas ahnen, denn er machte einen Sprung ?ber mehrere Stufen und verschwand; „Huh!“ aber schrie er noch, es klang durchs ganze Treppenhaus. Leider schien nun auch diese Flucht des Prokuristen den Vater, v?llig zu verwirren[61 - verwirren – запутать, сбить с толку], denn statt selbst dem Prokuristen nachzulaufen oder wenigstens Gregor in der Verfolgung nicht zu hindern, packte er mit der Rechten den Stock des Prokuristen, den dieser mit Hut und ?berzieher auf einem Sessel zur?ckgelassen hatte, holte mit der Linken eine gro?e Zeitung vom Tisch und machte sich unter F??estampfen daran, Gregor durch Schwenken des Stockes und der Zeitung in sein Zimmer zur?ckzutreiben. Kein Bitten Gregors half, kein Bitten wurde auch verstanden, er mochte den Kopf noch so dem?tig drehen, der Vater stampfte nur st?rker mit den F??en. Dr?ben hatte die Mutter trotz des k?hlen Wetters ein Fenster aufgerissen, und hinausgelehnt dr?ckte sie ihr Gesicht weit au?erhalb des Fensters in ihre H?nde. Zwischen Gasse und Treppenhaus entstand eine starke Zugluft[62 - Zugluft f = – сквозняк], die Fenstervorh?nge flogen auf, die Zeitungen auf dem Tische rauschten, einzelne Bl?tter wehten ?ber den Boden hin. Unerbittlich dr?ngte der Vater und stie? Zischlaute aus, wie ein Wilder. Nun hatte aber Gregor noch gar keine ?bung im R?ckw?rtsgehen, es ging wirklich sehr langsam. Wenn sich Gregor nur h?tte umdrehen d?rfen, er w?re gleich in seinem Zimmer gewesen, aber er f?rchtete sich, den Vater durch die zeitraubende Umdrehung ungeduldig zu machen, und jeden Augenblick drohte ihm doch von dem Stock in des Vaters Hand der t?dliche Schlag auf den R?cken oder auf den Kopf. Endlich aber blieb Gregor doch nichts anderes ?brig, denn er merkte mit Entsetzen, dass er im R?ckw?rtsgehen nicht einmal die Richtung einzuhalten verstand; und so begann er, sich nach M?glichkeit rasch, in Wirklichkeit aber doch nur sehr langsam umzudrehen. Vielleicht merkte der Vater seinen guten Willen, denn er st?rte ihn hierbei nicht, sondern dirigierte sogar hie und da die Drehbewegung von der Ferne mit der Spitze seines Stockes. Wenn nur nicht dieses unertr?gliche Zischen[63 - Zischen n – шипение] des Vaters gewesen w?re! Gregor verlor dar?ber ganz den Kopf. Er war schon fast ganz umgedreht, als er sich, immer auf dieses Zischen horchend, sogar irrte und sich wieder ein St?ck zur?ckdrehte. Als er aber endlich gl?cklich mit dem Kopf vor der T?r?ffnung war, zeigte es sich, dass sein K?rper zu breit war, um ohne weiteres durchzukommen. Dem Vater fiel es nat?rlich in seiner gegenw?rtigen Verfassung auch nicht entfernt ein, etwa den anderen T?rfl?gel zu ?ffnen, um f?r Gregor einen gen?genden Durchgang zu schaffen. Seine fixe Idee war blo?, dass Gregor so rasch als m?glich in sein Zimmer m?sse. Vielmehr trieb er, als g?be es kein Hindernis, Gregor jetzt unter besonderem L?rm vorw?rts; es klang schon hinter Gregor gar nicht mehr wie die Stimme blo? eines einzigen Vaters; nun gab es wirklich keinen Spa? mehr, und Gregor dr?ngte sich – geschehe was wolle[64 - geschehe was wolle – будь что будет] – in die T?r. Die eine Seite seines K?rpers hob sich, er lag schief in der T?r?ffnung, seine eine Flanke[65 - Flanke f =, -n – бок (животного)] war ganz wund gerieben, an der wei?en T?r blieben h?ssliche Flecken, bald steckte er fest und h?tte sich allein nicht mehr r?hren k?nnen, die Beinchen auf der einen Seite hingen zitternd oben in der Luft, die auf der anderen waren schmerzhaft zu Boden gedr?ckt – da gab ihm der Vater von hinten einen starken Sto?, und er flog, heftig blutend, weit in sein Zimmer hinein. Die T?r wurde noch mit dem Stock zugeschlagen, dann war es endlich still. Erst in der Abendd?mmerung erwachte Gregor aus seinem schweren ohnmachts?hnlichen Schlaf. Der Schein der elektrischen Stra?enlampen lag bleich hier und da auf der Zimmerdecke und auf den h?heren Teilen der M?bel, aber unten bei Gregor war es finster. Langsam schob er sich, noch ungeschickt mit seinen F?hlern tastend, die er erst jetzt sch?tzen lernte, zur T?re hin, um nachzusehen, was dort geschehen war. Seine linke Seite schien eine einzige lange, unangenehm spannende Narbe und er musste auf seinen zwei Beinreihen regelrecht hinken. Ein Beinchen war ?brigens im Laufe der vormitt?gigen Vorf?lle schwer verletzt worden – es war fast ein Wunder, dass nur eines verletzt worden war – und schleppte[66 - nachschleppen – тащить за собой, волочить] leblos nach. Erst bei der T?r merkte er, was ihn dorthin eigentlich gelockt hatte; es war der Geruch von etwas Essbarem gewesen. Denn dort stand ein Napf[67 - Napf m -(e)s, N?pfe – миска, горшок] mit s??er Milch gef?llt, in der kleine Schnitten von Wei?brot schwammen. Fast h?tte er vor Freude gelacht, denn er hatte noch gr??eren Hunger, als am Morgen, und gleich tauchte er seinen Kopf fast bis ?ber die Augen in die Milch hinein. Aber bald zog er ihn entt?uscht wieder zur?ck; nicht nur, dass ihm das Essen wegen seiner heiklen linken Seite Schwierigkeiten machte – und er konnte nur essen, wenn der ganze K?rper schnaufend mitarbeitete – , so schmeckte ihm ?berdies die Milch, die sonst sein Lieblingsgetr?nk war, und die ihm gewiss die Schwester deshalb hereingestellt hatte, gar nicht, ja er wandte sich fast mit Widerwillen von dem Napf ab und kroch in die Zimmermitte zur?ck. Im Wohnzimmer war, wie Gregor durch die T?rspalte sah, das Gas angez?ndet, aber w?hrend sonst zu dieser Tageszeit der Vater seine nachmittags erscheinende Zeitung der Mutter und manchmal auch der Schwester mit erhobener Stimme vorzulegen pflegte, h?rte man jetzt keinen Laut. Nun vielleicht war dieses Vorlesen, von dem ihm die Schwester immer erz?hlte und schrieb, in der letzten Zeit ?berhaupt aus der ?bung gekommen[68 - aus der ?bung kommen – отвыкнуть, разучиться]. Aber auch ringsherum war es so still, trotzdem doch gewiss die Wohnung nicht leer war. „Was f?r ein stilles Leben die Familie doch f?hrte“, sagte sich Gregor und f?hlte, w?hrend er starr vor sich ins Dunkle sah, einen gro?en Stolz dar?ber, dass er seinen Eltern und seiner Schwester ein solches Leben in einer so sch?nen Wohnung hatte verschaffen k?nnen. Wie aber, wenn jetzt alle Ruhe, aller Wohlstand, alle Zufriedenheit ein Ende mit Schrecken nehmen sollte? Um sich nicht in solche Gedanken zu verlieren, setzte sich Gregor lieber in Bewegung und kroch im Zimmer auf und ab. Einmal w?hrend des langen Abends wurde die eine Seitent?re und einmal die andere bis zu einer kleinen Spalte ge?ffnet und rasch wieder geschlossen; jemand hatte wohl das Bed?rfnis[69 - Bed?rfnis n -ses, -se – потребность, нужда] hereinzukommen, aber auch wieder zu viele Bedenken. Gregor machte nun unmittelbar bei der Wohnzimmert?r halt, entschlossen, den z?gernden Besucher doch irgendwie hereinzubringen oder doch wenigstens zu erfahren, wer es sei; aber nun wurde die T?r nicht mehr ge?ffnet und Gregor wartete vergebens[70 - vergebens – напрасно, тщетно]. Fr?h, als die T?ren versperrt waren, hatten alle zu ihm hereinkommen wollen, jetzt, da er die eine T?r ge?ffnet hatte und die anderen offenbar w?hrend des Tages ge?ffnet worden waren, kam keiner mehr, und die Schl?ssel steckten nun auch von au?en. Sp?t erst in der Nacht wurde das Licht im Wohnzimmer ausgel?scht, und nun war leicht festzustellen, dass die Eltern und die Schwester so lange wach geblieben waren, denn wie man genau h?ren konnte, entfernten sich jetzt alle drei auf den Fu?spitzen. Nun kam gewiss bis zum Morgen niemand mehr zu Gregor herein; er hatte also eine lange Zeit, um ungest?rt zu ?berlegen, wie er sein Leben jetzt neu ordnen sollte. Aber das hohe freie Zimmer ?ngstigte ihn, ohne dass er die Ursache herausfinden konnte, denn es war ja sein seit f?nf Jahren von ihm bewohntes Zimmer – und mit einer halb unbewussten Wendung und nicht ohne eine leichte Scham eilte er unter das Kanapee[71 - Kanapee n -s, -s – (устар.) диван], wo er sich, trotzdem sein R?cken ein wenig gedr?ckt wurde und trotzdem er den Kopf nicht mehr erheben konnte, gleich sehr behaglich f?hlte und nur bedauerte, dass sein K?rper zu breit war, um vollst?ndig unter dem Kanapee untergebracht zu werden. Dort blieb er die ganze Nacht, die er zum Teil im Halbschlaf verbrachte, zum Teil aber in Sorgen und undeutlichen Hoffnungen, die aber alle zu dem Schlusse f?hrten, dass er sich vorl?ufig ruhig verhalten und durch Geduld und gr??te R?cksichtnahme der Familie die Unannehmlichkeiten[72 - Unannehmlichkeit f =, -en – неприятность] ertr?glich machen m?sse, die er ihr in seinem gegenw?rtigen Zustand nun einmal zu verursachen gezwungen war. Schon am fr?hen Morgen, es war fast noch Nacht, hatte Gregor Gelegenheit, die Kraft seiner eben gefassten Entschl?sse zu pr?fen, denn vom Vorzimmer her ?ffnete die Schwester, fast v?llig angezogen, die T?r und sah mit Spannung herein. Sie fand ihn nicht gleich, aber als sie ihn unter dem Kanapee bemerkte – Gott, er musste doch irgendwo sein, er hatte doch nicht wegfliegen k?nnen – erschrak sie so sehr, dass sie, ohne sich beherrschen zu k?nnen, die T?r von au?en wieder zuschlug. Aber als bereue[73 - bereuen – каяться, раскаиваться] sie ihr Benehmen, ?ffnete sie die T?r sofort wieder und trat, als sei sie bei einem Schwerkranken oder gar bei einem Fremden, auf den Fu?spitzen[74 - auf den Fu?spitzen – на цыпочках] herein. Gregor hatte den Kopf bis knapp zum Rande des Kanapees vorgeschoben und beobachtete sie. Ob sie wohl bemerken w?rde, dass er die Milch stehen gelassen hatte, und zwar keineswegs aus Mangel an Hunger, und ob sie eine andere Speise hereinbringen w?rde, die ihm besser entsprach? T?te sie es nicht von selbst, er wollte lieber verhungern, als sie darauf aufmerksam machen, trotzdem es ihn eigentlich ungeheuer dr?ngte, unterm Kanapee vorzuschie?en, sich der Schwester zu F??en zu werfen und sie um irgendetwas Gutes zum Essen zu bitten. Aber die Schwester bemerkte sofort mit Verwunderung den noch vollen Napf, aus dem nur ein wenig Milch ringsherum versch?ttet war, sie hob ihn gleich auf, zwar nicht mit den blo?en H?nden, sondern mit einem Fetzen[75 - Fetzen m -s, = – лохмотья], und trug ihn hinaus. Gregor war ?u?erst neugierig, was sie zum Ersatz bringen w?rde, und er machte sich die verschiedensten Gedanken dar?ber. Niemals aber h?tte er erraten k?nnen, was die Schwester in ihrer G?te wirklich tat. Sie brachte ihm, um seinen Geschmack zu pr?fen, eine ganze Auswahl, alles auf einer alten Zeitung ausgebreitet. Da war altes halbverfaultes Gem?se; Knochen vom Nachtmahl her, die von fest gewordener wei?er Sauce umgeben waren; ein paar Rosinen und Mandeln; ein K?se, den Gregor vor zwei Tagen f?r ungenie?bar[76 - ungenie?bar – несъедобный] erkl?rt hatte; ein trockenes Brot, ein mit Butter beschmiertes und gesalzenes Brot. Au?erdem stellte sie zu dem allen noch den wahrscheinlich ein f?r allemal f?r Gregor bestimmten Napf, in den sie Wasser gegossen hatte. Und aus Zartgef?hl, da sie wusste, dass Gregor vor ihr nicht essen w?rde, entfernte sich eiligst und drehte sogar den Schl?ssel um, damit nur Gregor merken k?nne, dass er es so behaglich[77 - behaglich – приятный, покладистый] machen d?rfe, wie er wolle. Gregors Beinchen schwirrten, als es jetzt zum Essen ging. Seine Wunden mussten ?brigens auch schon vollst?ndig geheilt sein, er f?hlte keine Behinderung mehr, er staunte dar?ber und dachte daran, wie er vor mehr als einem Monat sich mit dem Messer ganz wenig in den Finger geschnitten, und wie ihm diese Wunde noch vorgestern genug weh getan hatte. „Sollte ich jetzt weniger Feingef?hl[78 - Feingef?hl n -(e)s, -e – чуткость, такт] haben?“, dachte er und saugte schon gierig an dem K?se, zu dem es ihn vor allen anderen Speisen gezogen hatte. Rasch verzehrte er den K?se, das Gem?se und die Sauce; die frischen Speisen dagegen schmeckten ihm nicht. Er war schon l?ngst mit allem fertig und lag nun faul auf der gleichen Stelle, als die Schwester zum Zeichen, dass er sich zur?ckziehen solle, langsam den Schl?ssel umdrehte. Das schreckte ihn sofort auf, trotzdem er schon fast schlummerte, und er eilte wieder unter das Kanapee. Aber es kostete ihn gro?e Selbst?berwindung, auch nur die kurze Zeit, w?hrend welcher die Schwester im Zimmer war, unter dem Kanapee zu bleiben, denn von dem reichlichen Essen hatte sich sein Leib ein wenig gerundet und er konnte dort in der Enge kaum atmen. Unter kleinen Erstickungsanf?llen sah er zu, wie die nichtsahnende Schwester mit einem Besen nicht nur die ?berbleibsel zusammenkehrte, sondern selbst die von Gregor gar nicht ber?hrten Speisen. Kaum hatte sie sich umgedreht, zog sich schon Gregor unter dem Kanapee hervor und streckte und bl?hte sich[79 - sich bl?hen – надуваться]. Auf diese Weise bekam nun Gregor t?glich sein Essen, einmal am Morgen, wenn die Eltern und das Dienstm?dchen noch schliefen, das zweite Mal nach dem allgemeinen Mittagessen, denn dann schliefen die Eltern gleichfalls noch ein Weilchen, und das Dienstm?dchen wurde von der Schwester mit irgendeiner Besorgung weggeschickt. Gewiss wollten auch sie nicht, dass Gregor verhungere, aber vielleicht h?tten sie es nicht ertragen k?nnen, von seinem Essen mehr als durch H?rensagen[80 - H?rensagen n – слухи] zu erfahren, vielleicht wollte die Schwester ihnen auch eine m?glicherweise nur kleine Trauer ersparen, denn tats?chlich litten sie ja gerade genug. Mit welchen Ausreden man an jenem ersten Vormittag den Arzt und den Schlosser wieder aus der Wohnung geschafft hatte, konnte Gregor gar nicht erfahren, denn da er nicht verstanden wurde, dachte niemand daran, auch die Schwester nicht, dass er die anderen verstehen k?nne, und so musste er sich, wenn die Schwester in seinem Zimmer war, damit begn?gen, nur hier und da ihre Seufzer und Anrufe der Heiligen zu h?ren. Erst sp?ter, als sie sich ein wenig an alles gew?hnt hatte, erhaschte[81 - erhaschen – поймать, перехватить] Gregor manchmal eine Bemerkung, die freundlich gemeint war oder so gedeutet werden konnte. „Heute hat es ihm aber geschmeckt“, sagte sie, wenn Gregor unter dem Essen t?chtig aufger?umt hatte, w?hrend sie im gegenteiligen Fall, der sich allm?hlich immer h?ufiger wiederholte, fast traurig zu sagen pflegte: „Nun ist wieder alles stehen geblieben.“ * * * W?hrend aber Gregor unmittelbar keine Neuigkeit erfahren konnte, erhorchte er manches aus den Nebenzimmern, und wo er nur einmal Stimmen h?rte, lief er gleich zu der betreffenden T?r und dr?ckte sich mit ganzem Leib an sie. Besonders in der ersten Zeit gab es kein Gespr?ch, das nicht irgendwie, wenn auch nur im geheimen, von ihm handelte. Zwei Tage lang waren bei allen Mahlzeiten Beratungen dar?ber zu h?ren, wie man sich jetzt verhalten solle; aber auch zwischen den Mahlzeiten sprach man ?ber das gleiche Thema, denn immer waren zumindest zwei Familienmitglieder zu Hause, da wohl niemand allein zu Hause bleiben wollte und man die Wohnung doch auf keinen Fall g?nzlich verlassen konnte. Auch hatte das Dienstm?dchen gleich am ersten Tag knief?llig[82 - knief?llig – на коленях] die Mutter gebeten, sie sofort zu entlassen, und als sie sich eine Viertelstunde danach verabschiedete, dankte sie f?r die Entlassung unter Tr?nen, wie f?r die gr??te Wohltat, die man ihr hier erwiesen hatte, und gab, ohne dass man es von ihr verlangte, einen f?rchterlichen Schwur[83 - Schwur m -(e)s, Schw?re – клятва] ab, niemandem auch nur das Geringste zu verraten. Nun musste die Schwester im Verein mit der Mutter auch kochen; allerdings machte das nicht viel M?he, denn man a? fast nichts. Immer wieder h?rte Gregor, wie der eine den anderen vergebens zum Essen aufforderte und keine andere Antwort bekam, als: „Danke, ich habe genug“ oder etwas ?hnliches. Getrunken wurde vielleicht auch nichts. ?fters fragte die Schwester den Vater, ob er Bier haben wolle, und herzlich erbot sie sich, es selbst zu holen, und als der Vater schwieg, sagte sie, um ihm jedes Bedenken zu nehmen, sie k?nne auch die Hausmeisterin darum schicken, aber dann sagte der Vater schlie?lich ein gro?es „Nein“, und es wurde nicht mehr davon gesprochen. Schon im Laufe des ersten Tages legte der Vater die ganzen Verm?gensverh?ltnisse und Aussichten sowohl der Mutter, als auch der Schwester dar[84 - die ganzen Verm?gensverh?ltnisse und Aussichten darlegen – полностью изложить имущественные положения и перспективы]. Hie und da[85 - hie und da – там и сям] stand er vom Tische auf und holte aus seiner kleinen Wertheimkassa, die er aus dem vor f?nf Jahren erfolgten Zusammenbruch seines Gesch?ftes gerettet hatte, irgendeinen Beleg oder irgendein Vormerkbuch. Man h?rte, wie er das komplizierte Schloss aufsperrte und nach Entnahme des Gesuchten wieder verschloss. Diese Erkl?rungen des Vaters waren zum Teil das erste Erfreuliche, was Gregor seit seiner Gefangenschaft zu h?ren bekam. Er war der Meinung gewesen, dass dem Vater von jenem Gesch?ft her nicht das Geringste ?briggeblieben war, zumindest hatte ihm der Vater nichts Gegenteiliges gesagt, und Gregor allerdings hatte ihn auch nicht darum gefragt. Gregors Sorge war damals nur gewesen, alles daranzusetzen, um die Familie das gesch?ftliche Ungl?ck m?glichst rasch vergessen zu lassen. Und so hatte er damals mit ganz besonderem Feuer zu arbeiten angefangen und war fast ?ber Nacht aus einem kleinen Kommis[86 - Kommis m =, = – приказчик] ein Reisender geworden, der nat?rlich ganz andere M?glichkeiten des Geldverdienens hatte, und dessen Arbeitserfolge sich sofort in Form der Provision zu Bargeld verwandelten, das der erstaunten und begl?ckten Familie zu Hause auf den Tisch gelegt werden konnte. Es waren sch?ne Zeiten gewesen, und niemals nachher hatten sie sich, wenigstens in diesem Glanze, wiederholt, trotzdem Gregor sp?ter so viel Geld verdiente, dass er den Aufwand der ganzen Familie zu tragen[87 - den Aufwand tragen (u, a) – нести расходы] im Stande war und auch trug. Man hatte sich eben daran gew?hnt, sowohl die Familie, als auch Gregor, man nahm das Geld dankbar an, er lieferte es gern ab, aber eine besondere W?rme wollte sich nicht mehr ergeben. Nur die Schwester war Gregor doch noch nahe geblieben, und es war sein geheimer Plan, sie, die zum Unterschied von Gregor Musik sehr liebte und r?hrend Violine zu spielen verstand, n?chstes Jahr, ohne R?cksicht auf die gro?en Kosten[88 - ohne R?cksicht aus die Kosten – без оглядки на стоимость], auf das Konservatorium zu schicken. ?fters w?hrend der kurzen Aufenthalte Gregors in der Stadt wurde in den Gespr?chen mit der Schwester das Konservatorium erw?hnt, aber immer nur als sch?ner Traum, an dessen Verwirklichung nicht zu denken war, und die Eltern h?rten nicht einmal diese unschuldigen Erw?hnungen gern; aber Gregor dachte sehr bestimmt daran und beabsichtigte, es am Weihnachtsabend feierlich zu erkl?ren. Solche in seinem gegenw?rtigen Zustand ganz nutzlose Gedanken gingen ihm durch den Kopf, w?hrend er dort aufrecht an der T?re klebte und horchte. Manchmal konnte er vor allgemeiner M?digkeit gar nicht mehr zuh?ren und lie? den Kopf nachl?ssig gegen die T?r schlagen, hielt ihn aber sofort wieder fest, denn selbst das kleine Ger?usch, das er damit verursacht hatte, war nebenan geh?rt worden und hatte alle verstummen lassen. „Was er nur wieder treibt“, sagte der Vater nach einer Weile, offenbar zur T?re hingewendet, und dann erst wurde das unterbrochene Gespr?ch allm?hlich wieder aufgenommen. Gregor erfuhr nun zur Gen?ge[89 - zur Gen?ge – вдоволь, достаточно] dass trotz allen Ungl?cks ein allerdings ganz kleines Verm?gen aus der alten Zeit noch vorhanden war, das die nicht anger?hrten Zinsen[90 - Zinsen m pl – проценты, арендная плата] in der Zwischenzeit ein wenig hatten anwachsen lassen. Au?erdem aber war das Geld, das Gregor allmonatlich nach Hause gebracht hatte – er selbst hatte nur ein paar Gulden f?r sich behalten – , nicht vollst?ndig aufgebraucht worden und hatte sich zu einem kleinen Kapital angesammelt. Gregor, hinter seiner T?re, nickte eifrig, erfreut ?ber diese unerwartete Vorsicht und Sparsamkeit. Eigentlich h?tte er ja mit diesen ?bersch?ssigen Geldern die Schuld des Vaters gegen?ber dem Chef weiter abgetragen haben k?nnen, und jener Tag, an dem er diesen Posten h?tte loswerden k?nnen, w?re weit n?her gewesen, aber jetzt war es zweifellos besser so, wie es der Vater eingerichtet hatte. * * * Nun gen?gte dieses Geld aber ganz und gar nicht, um die Familie etwa von den Zinsen leben zu lassen; es gen?gte vielleicht, um die Familie ein, h?chstens zwei Jahre zu erhalten, mehr war es nicht. Es war also blo? eine Summe, die man eigentlich nicht angreifen durfte, und die f?r den Notfall zur?ckgelegt werden musste; das Geld zum Leben aber musste man verdienen. Nun war aber der Vater ein zwar gesunder, aber alter Mann, der schon f?nf Jahre nichts gearbeitet hatte und sich jedenfalls nicht viel zutrauen durfte; er hatte in diesen f?nf Jahren, welche die ersten Ferien seines m?hevollen und doch erfolglosen Lebens waren, viel Fett angesetzt und war dadurch recht schwerf?llig geworden. Und die alte Mutter sollte nun vielleicht Geld verdienen, die an Asthma litt, der eine Wanderung durch die Wohnung schon Anstrengung verursachte, und die jeden zweiten Tag in Atembeschwerden auf dem Sopha beim offenen Fenster verbrachte? Und die Schwester sollte Geld verdienen, die noch ein Kind war mit ihren siebzehn Jahren, und der ihre bisherige Lebensweise so sehr zu g?nnen[91 - g?nnen – радоваться за кого-л.] war, die daraus bestanden hatte, sich nett zu kleiden, lange zu schlafen, in der Wirtschaft mitzuhelfen, an ein paar bescheidenen Vergn?gungen sich zu beteiligen und vor allem Violine zu spielen? Wenn die Rede auf diese Notwendigkeit des Geldverdienens kam, lie? zuerst immer Gregor die T?re los und warf sich auf das neben der T?r befindliche k?hle Ledersofa, denn ihm war ganz hei? vor Besch?mung und Trauer. Oft lag er dort die ganzen langen N?chte ?ber, schlief keinen Augenblick und scharrte[92 - scharren – скрести, царапать] nur stundenlang auf dem Leder. Oder er scheute nicht die gro?e M?he, einen Sessel zum Fenster zu schieben, dann die Fensterbr?stung hinaufzukriechen und, in den Sessel gestemmt, sich ans Fenster zu lehnen, offenbar nur in irgendeiner Erinnerung an das Befreiende, das fr?her f?r ihn darin gelegen war, aus dem Fenster zu schauen. Denn tats?chlich sah er von Tag zu Tag die auch nur ein wenig entfernten Dinge immer undeutlicher; das gegen?berliegende Krankenhaus, dessen nur allzu h?ufigen Anblick er fr?her verflucht hatte, bekam er ?berhaupt nicht mehr zu Gesicht, und wenn er nicht genau gewusst h?tte, dass er in der stillen, aber v?llig st?dtischen Charlottenstra?e wohnte, h?tte er glauben k?nnen, von seinem Fenster aus in eine Ein?de[93 - Ein?de f =, -n – глушь] zu schauen, in welcher der graue Himmel und die graue Erde ununterscheidbar sich vereinigten. Nur zweimal hatte die aufmerksame Schwester sehen m?ssen, dass der Sessel beim Fenster stand, als sie schon jedes Mal, nachdem sie das Zimmer aufger?umt hatte, den Sessel wieder genau zum Fenster hinschob, ja sogar von nun ab den inneren Fensterfl?gel offen lie?. H?tte Gregor nur mit der Schwester sprechen und ihr f?r alles danken k?nnen, was sie f?r ihn machen musste, er h?tte ihre Dienste leichter ertragen; so aber litt er darunter. Die Schwester suchte freilich die Peinlichkeit des Ganzen m?glichst zu verwischen, und je l?ngere Zeit verging, desto besser gelang es ihr nat?rlich auch, aber auch Gregor durchschaute mit der Zeit alles viel genauer. Schon ihr Eintritt war f?r ihn schrecklich. Kaum war sie eingetreten, lief sie, ohne sich Zeit zu nehmen, die T?re zu schlie?en, so sehr sie sonst darauf achtete, jedem den Anblick von Gregors Zimmer zu ersparen, geradewegs zum Fenster und riss es, als ersticke sie fast, mit hastigen H?nden auf, blieb auch, selbst wenn es noch so kalt war, ein Weilchen beim Fenster und atmete tief. Mit diesem Laufen und L?rmen erschreckte sie Gregor t?glich zweimal; die ganze Zeit ?ber zitterte er unter dem Kanapee und wusste doch sehr gut, dass sie ihn gewiss gerne damit verschont[94 - verschonen – пощадить] h?tte, wenn es ihr nur m?glich gewesen w?re, sich in einem Zimmer, in dem sich Gregor befand, bei geschlossenem Fenster aufzuhalten. Einmal, es war wohl schon ein Monat seit Gregors Verwandlung vergangen, und es war doch schon f?r die Schwester kein besonderer Grund mehr, ?ber Gregors Aussehen in Erstaunen zu geraten[95 - in Erstaunen geraten – удивляться, изумляться], kam sie ein wenig fr?her als sonst und traf Gregor noch an, wie er, unbeweglich und so recht zum Erschrecken aufgestellt, aus dem Fenster schaute. Es w?re f?r Gregor nicht unerwartet gewesen, wenn sie nicht eingetreten w?re, da er sie durch seine Stellung verhinderte, sofort das Fenster zu ?ffnen, aber sie trat nicht nur nicht ein, sie fuhr sogar zur?ck und schloss die T?r; ein Fremder h?tte geradezu denken k?nnen, Gregor habe ihr aufgelauert[96 - auflauern – подкарауливать, поджидать] und habe sie bei?en wollen. Gregor versteckte sich nat?rlich sofort unter dem Kanapee, aber er musste bis zum Mittag warten, ehe die Schwester wiederkam, und sie schien viel unruhiger als sonst. Er erkannte daraus, dass ihr sein Anblick noch immer unertr?glich war und ihr auch weiterhin unertr?glich bleiben m?sse, und dass sie sich wohl sehr ?berwinden musste, vor dem Anblick auch nur der kleinen Partie seines K?rpers nicht davonzulaufen, mit der er unter dem Kanapee hervorragte. Um ihr auch diesen Anblick zu ersparen, trug er eines Tages auf seinem R?cken – er brauchte zu dieser Arbeit vier Stunden – das Leintuch[97 - Leintuch n -(e)s, -t?cher – простыня] auf das Kanapee und ordnete es in einer solchen Weise an, dass er nun g?nzlich verdeckt war, und dass die Schwester, selbst wenn sie sich b?ckte, ihn nicht sehen konnte. W?re dieses Leintuch ihrer Meinung nach nicht n?tig gewesen, dann h?tte sie es ja entfernen k?nnen, denn dass es nicht zum Vergn?gen Gregors geh?ren konnte, sich so ganz und gar abzusperren, war doch klar genug, aber sie lie? das Leintuch, so wie es war, und Gregor glaubte sogar einen dankbaren Blick erhascht[98 - erhaschen – поймать, схватить] zu haben, als er einmal mit dem Kopf vorsichtig das Leintuch ein wenig l?ftete, um nachzusehen, wie die Schwester die neue Einrichtung aufnahm. In den ersten vierzehn Tagen konnten es die Eltern nicht ?ber sich bringen[99 - ?ber sich bringen – решиться, осмелиться], zu ihm hereinzukommen, und er h?rte oft, wie sie die jetzige Arbeit der Schwester v?llig erkannten, w?hrend sie sich bisher h?ufig ?ber die Schwester ge?rgert hatten, weil sie ihnen als ein etwas nutzloses M?dchen erschienen war. Nun aber warteten oft beide, der Vater und die Mutter, vor Gregors Zimmer, w?hrend die Schwester dort aufr?umte, und kaum war sie herausgekommen, musste sie ganz genau erz?hlen, wie es in dem Zimmer aussah, was Gregor gegessen hatte, wie er sich diesmal benommen hatte, und ob vielleicht eine kleine Besserung zu bemerken war. Die Mutter ?brigens wollte verh?ltnism??ig bald Gregor besuchen, aber der Vater und die Schwester hielten sie zuerst mit Vernunftgr?nden zur?ck. Sp?ter aber musste man sie mit Gewalt zur?ckhalten, und wenn sie dann rief: „Lasst mich doch zu Gregor, er ist ja mein ungl?cklicher Sohn! Begreift ihr es denn nicht, dass ich zu ihm muss?“, dann dachte Gregor, dass es vielleicht doch gut w?re, wenn die Mutter hereink?me, nicht jeden Tag nat?rlich, aber vielleicht einmal in der Woche; sie verstand doch alles viel besser als die Schwester, die trotz all ihrem Mute doch nur ein Kind war und im letzten Grunde vielleicht nur aus kindlichem Leichtsinn eine so schwere Aufgabe ?bernommen hatte. * * * Der Wunsch Gregors, die Mutter zu sehen, ging bald in Erf?llung. W?hrend des Tages wollte Gregor schon aus R?cksicht auf seine Eltern sich nicht beim Fenster zeigen, kriechen konnte er aber auf den paar Quadratmetern des Fu?bodens auch nicht viel, das ruhige Liegen ertrug er schon w?hrend der Nacht schwer, das Essen machte ihm bald nicht mehr das geringste Vergn?gen, und so nahm er zur Zerstreuung die Gewohnheit an, kreuz und quer ?ber W?nde und Plafond[100 - Plafond m -s, -s – потолок] zu kriechen. Besonders oben auf der Decke hing er gern; es war ganz anders, als das Liegen auf dem Fu?boden; man atmete freier; ein leichtes Schwingen ging durch den K?rper; und in der fast gl?cklichen Zerstreutheit, in der sich Gregor dort oben befand, konnte es geschehen, dass er zu seiner eigenen ?berraschung sich loslie? und auf den Boden klatschte. Aber nun hatte er nat?rlich seinen K?rper ganz anders in der Gewalt als fr?her und besch?digte sich selbst bei einem so gro?en Falle nicht. Die Schwester nun bemerkte sofort die neue Unterhaltung, die Gregor f?r sich gefunden hatte, und da setzte sie es sich in den Kopf, Gregor das Kriechen in gr??tem Ausma?e zu erm?glichen und die M?bel, wegzuschaffen. Nun war sie aber nicht im Stande, dies allein zu tun; den Vater wagte sie nicht um Hilfe zu bitten; das Dienstm?dchen h?tte ihr ganz gewiss nicht geholfen; so blieb der Schwester also nichts ?brig, als einmal in Abwesenheit des Vaters die Mutter zu holen. Mit Ausrufen erregter Freude kam die Mutter auch heran, verstummte aber an der T?r vor Gregors Zimmer. Zuerst sah nat?rlich die Schwester nach, ob alles im Zimmer in Ordnung war; dann erst lie? sie die Mutter eintreten. Gregor hatte in gr??ter Eile das Leintuch noch tiefer und mehr in Falten gezogen, das Ganze sah wirklich nur wie ein zuf?llig ?ber das Kanapee geworfenes Leintuch aus. Gregor unterlie? auch diesmal, unter dem Leintuch zu spionieren; er verzichtete darauf, die Mutter schon diesmal zu sehen, und war nur froh, dass sie nun doch gekommen war. „Komm nur, man sieht ihn nicht“, sagte die Schwester, und offenbar f?hrte sie die Mutter an der Hand. Gregor h?rte nun, wie die zwei schwachen Frauen den immerhin schweren alten Kasten von seinem Platze r?ckten, und wie die Schwester immerfort den gr??ten Teil der Arbeit f?r sich beanspruchte, ohne auf die Warnungen der Mutter zu h?ren, welche f?rchtete, dass sie sich ?beranstrengen werde. Es dauerte sehr lange. Wohl nach schon viertel st?ndiger Arbeit sagte die Mutter, man solle den Kasten doch lieber hier lassen, denn erstens sei er zu schwer, sie w?rden vor Ankunft des Vaters nicht fertig werden und mit dem Kasten in der Mitte des Zimmers Gregor jeden Weg verrammeln[101 - verrammeln – загромождать] Конец ознакомительного фрагмента. Текст предоставлен ООО «ЛитРес». Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=42249021&lfrom=688855901) на ЛитРес. Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом. notes Примечания 1 Ungeheuer n -s, = – вредное насекомое, паразит 2 Narrheit f =, -en – слабоумие, сумасбродство, шутовство 3 undurchf?hrbar – невыполнимый 4 dumpf – глухой; тупой (о боли) 5 Tag aus, Tag ein – день за днём 6 Jucken n -s – зуд 7 K?lteschauer m – озноб 8 durchaus nicht… – вовсе не, отнюдь не 9 ohne R?ckgrat – бесхребетный, мягкотелый 10 j-m wegen etw. Vorw?rfe machen – упрекать кого-л. в чем-л. 11 Einwand m -(e)s, -w?nde – отговорка, возражение 12 arbeitsscheu – уклоняющийся от работы, тунеядец 13 schl?rfen – шаркать ногами 14 wider Erwarten – неожиданно, вопреки ожиданиям 15 ungeschickt – неловкий, неумелый 16 nicht im Geringsten – ничуть, нисколько 17 sich aufblasen (ie, a) – раздуваться 18 sich aufrichten – подниматься, вставать на ноги 19 die Besinnung verlieren – потерять сознание 20 Willk?r f , = – произвол, беззаконие 21 verh?llen – скрывать, окутывать 22 sich an etw. machen – приниматься, начинать 23 voraussichtlich – предполагаемый, вероятный 24 ragen – возвышаться, торчать 25 dulden – терпеть, страдать от чего-л. 26 das Gleichgewicht erhalten – сохранять равновесие 27 den Verdacht fassen – вызывать подозрения 28 abschw?chen – смягчать, облегчать 29 sich erkundigen – осведомляться, справляться 30 G?te f, = – доброта 31 Laubs?ge f =, -n – лобзик 32 hartn?ckig – упрямый, настойчивый 33 schluchzen – рыдать 34 Ausrede f =, -n – отговорка 35 staunen – удивляться, поражаться 36 mit etw. paradieren – щеголять чем-л. 37 unter vier Augen – с глазу на глаз, наедине 38 augenblicklich – сразу, немедленно 39 Vorahnung f =, -en – предчувствие 40 einen Narren aus j-m machen – потешаться, смеяться над кем-л. 41 Schlosser m -(e)s, =, – слесарь 42 einbezogen – включенный, приобщенный 43 Ballen pl – подушечки (на лапах зверей) 44 Kiefer m -s, = – челюсть 45 Klinke f =, -n – дверная ручка, щеколда 46 plump – неуклюже, неловко 47 beschatten – заслонять от солнца 48 T?rfl?gel m -s, = – дверная створка 49 hinziehen – тянуть время 50 Degen m -s, = – шпага 51 starrk?pfig – упрямый 52 wahrheitsgetreu – достоверный 53 in der Klemme sein – быть в затрудненном положении; сидеть на мели 54 Heidengeld n – бешеные деньги 55 Klatscherei f =, -en – сплетни, болтовня 56 mit aufgeworfenen Lippen – с надутыми губами 57 allm?hlich – постепенно 58 abhanden kommen (a, o) – пропадать, затеряться 59 Wohlbehagen n – хорошее самочувствие 60 schnappen – щёлкать 61 verwirren – запутать, сбить с толку 62 Zugluft f = – сквозняк 63 Zischen n – шипение 64 geschehe was wolle – будь что будет 65 Flanke f =, -n – бок (животного) 66 nachschleppen – тащить за собой, волочить 67 Napf m -(e)s, N?pfe – миска, горшок 68 aus der ?bung kommen – отвыкнуть, разучиться 69 Bed?rfnis n -ses, -se – потребность, нужда 70 vergebens – напрасно, тщетно 71 Kanapee n -s, -s – (устар.) диван 72 Unannehmlichkeit f =, -en – неприятность 73 bereuen – каяться, раскаиваться 74 auf den Fu?spitzen – на цыпочках 75 Fetzen m -s, = – лохмотья 76 ungenie?bar – несъедобный 77 behaglich – приятный, покладистый 78 Feingef?hl n -(e)s, -e – чуткость, такт 79 sich bl?hen – надуваться 80 H?rensagen n – слухи 81 erhaschen – поймать, перехватить 82 knief?llig – на коленях 83 Schwur m -(e)s, Schw?re – клятва 84 die ganzen Verm?gensverh?ltnisse und Aussichten darlegen – полностью изложить имущественные положения и перспективы 85 hie und da – там и сям 86 Kommis m =, = – приказчик 87 den Aufwand tragen (u, a) – нести расходы 88 ohne R?cksicht aus die Kosten – без оглядки на стоимость 89 zur Gen?ge – вдоволь, достаточно 90 Zinsen m pl – проценты, арендная плата 91 g?nnen – радоваться за кого-л. 92 scharren – скрести, царапать 93 Ein?de f =, -n – глушь 94 verschonen – пощадить 95 in Erstaunen geraten – удивляться, изумляться 96 auflauern – подкарауливать, поджидать 97 Leintuch n -(e)s, -t?cher – простыня 98 erhaschen – поймать, схватить 99 ?ber sich bringen – решиться, осмелиться 100 Plafond m -s, -s – потолок 101 verrammeln – загромождать
Наш литературный журнал Лучшее место для размещения своих произведений молодыми авторами, поэтами; для реализации своих творческих идей и для того, чтобы ваши произведения стали популярными и читаемыми. Если вы, неизвестный современный поэт или заинтересованный читатель - Вас ждёт наш литературный журнал.