Êîò ìóðëû÷åò... áåë è ñåð, Îí ïîíÿòëèâûé... Æèë äà áûë ýñýñýñýð - Òðàâû ìÿòíûå. Òðàâû ìÿòíûå, åùå Ìàòü-è-ìà÷åõà, Ðåêè ñ ñèãîì è ëåù¸ì - Ìàòåìàòèêà! Óðàâíåíèÿ, èêñû, Ñèíóñ-êîñèíóñ... Âîçëå ñòàäà âîë÷üÿ ñûòü... Ïàðíè ñ êîñàìè... Ñ÷àñòüå óøëîå ëîâè - Äåâêè ñ âîëîñîì Ðàñïåâàëè î ëþáâè Ñëàäêèì ãîëîñîì... À âåñåííåþ ïîð

Ring der Drachen

Ring der Drachen Morgan Rice Das Making of Riley Paige #4 „Hat alle Zutaten f?r sofortigen Erfolg: Verschw?rungen, Gegenkomplotte, Geheimnisse, tapfere Ritter und jung erbl?hende Beziehungen voller gebrochener Herzen, T?uschung und Verrat. Es wird Ihnen stundenlange Unterhaltung verschaffen und alle Altersgruppen begeistern. Eine Bereicherung f?r die Bibliothek aller Fantasy-Leser.“. – Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (zu Ring der Zauberei). „Dies ist der Beginn von etwas Bemerkenswertem“. – San Francisco Book Review (zu Queste der Helden). Von der #1 Bestseller-Autorin Morgan Rice, Autorin von Queste der Helden (?ber 1.300 5-Sterne-Bewertungen) kommt eine packende neue Fantasy-Serie: . In RING DER DRACHEN (Das Zeitalter der Magier – Buch Vier), hat Ravin das K?nigreich umstellt. Mit dem Feigling Vars als Befehlshaber und nur den Gezeiten, die sie vor dem Untergang noch sch?tzen k?nnen, liegt die Stadt im Chaos und droht, zerst?rt zu werden… Allein der Junge kennt den wahren M?rder des K?nigs. Wird er noch die Gelegenheit bekommen, das Geheimnis zu enth?llen und das Schicksal der Stadt zu ?ndern?. Wird Devin das neue Schwert fertigschmieden? Wird Lenore ihre Liebe zu Devin erkennen? Wird Greave das Heilmittel f?r seine Schwester noch rechtzeitig finden?. Und wird Nerra sich erheben und eine Armee von Drachen anf?hren?. DAS ZEITALTER DER MAGIER erz?hlt eine epische Saga ?ber ein Netz von Liebe, Leidenschaft und Geschwisterrivalit?t; von Schurken und verborgenen Sch?tzen; von Geheimnissen; von M?nchen und Kriegern; von Ehre und Verrat, Schicksal und Bestimmung. Es ist eine Geschichte, die Sie bis in die fr?hen Morgenstunden fesseln wird. Sie wird Sie in eine andere Welt entf?hren und Sie werden Figuren erleben, die Sie nie vergessen werden. Es ist gro?artige Unterhaltung, geschlechter- und generationen?bergreifend f?r alle, die eine gute Fantasy-Saga zu sch?tzen wissen… Buch #5 (DIE KRONE DER DRACHEN) wird bald verf?gbar sein… „Eine temperamentvolle Fantasy-Saga … Nur der Beginn einer epischen Serie f?r junge Erwachsene.“. – Midwest Book Review (zu Queste der Helden). „Aktionsgeladen … Rices Stil ist wasserdicht und die Pr?misse faszinierend.“. – Publishers Weekly (zu Queste der Helden) Morgan Rice RING DER DRACHEN RING DER DRACHEN (DAS ZEITALTER DER MAGIER – BUCH VIER) MORGAN RICE INS DEUTSCHE ?BERSETZT VON ANGELA LESSENIG Morgan Rice Morgan Rice ist #1 Bestseller-Autor und USA Today-Bestsellerautor der epischen Fantasy-Serie RING DER ZAUBEREI, die siebzehn B?cher umfasst; der Bestseller-Serie WEG DER VAMPIRE, bestehend aus zw?lf B?chern; der Bestseller-Serie TRILOGIE DES ?BERLEBENS, einem postapokalyptischen Thriller mit drei B?chern; der epischen Fantasy-Serie VON K?NIGEN UND ZAUBERERN, bestehend aus sechs B?chern; der epischen Fantasy-Serie F?R RUHM UND KRONE, bestehend aus acht B?chern; der epischen Fantasy-Serie EIN THRON F?R SCHWESTERN, bestehend aus acht B?chern; der neuen Science-Fiction-Serie CHRONIK DER INVASION mit vier B?chern; der Fantasy-Serie OLIVER BLUE UND DIE SCHULE F?R SEHER, bestehend aus vier B?chern; der Fantasy-Serie DER WEG DES STAHLS, bestehend aus vier B?chern; und der neuen Fantasy-Serie DAS ZEITALTER DER MAGIER. Morgans B?cher sind in Audio- und Printausgaben erh?ltlich, und ?bersetzungen sind in ?ber 25 Sprachen erh?ltlich. Morgan freut sich, von Ihnen zu h?ren. Besuchen Sie also www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com/), um sich in die E-Mail-Liste einzutragen, ein kostenloses Buch und kostenlose Werbegeschenke zu erhalten, die kostenlose App herunterzuladen, die neuesten exklusiven Nachrichten zu erhalten und sich auf Facebook und Twitter zu verbinden. Und bleiben Sie in Kontakt! B?CHER VON MORGAN RICE DAS ZEITALTER DER MAGIER REICH DER DRACHEN (BUCH #1) THRON DER DRACHEN (BUCH #2) VON DRACHEN GEBOREN (BUCH #3) RING DER DRACHEN (BUCH #4) OLIVER BLUE UND DIE SCHULE F?R SEHER DIE ZAUBERFABRIK (BUCH #1) DIE KUGEL VON KANDRA (BUCH #2) DIE OBSIDIANE (BUCH #3) DAS FEUERZEPTER (BUCH #4) DIE INVASIONSCHRONIKEN ?BERMITTLUNG (BUCH #1) ANKUNFT (BUCH #2) DER WEG DES STAHLS EHRE WEM EHRE GEB?HRT (BUCH #1) NUR DEN TAPFEREN (BUCH #2) NUR DEN AUSERW?HLTEN (BUCH #3) EIN THRON F?R SCHWESTERN EIN THRON F?R SCHWESTERN (BUCH #1) EIN GERICHT F?R DIEBE (BUCH #2) EIN LIED F?R WAISEN (BUCH #3) EIN KLAGELIED F?R DIE PRINZESSIN (BUCH #4) EIN JUWEL F?R K?NIGE (BUCH #5) EIN KUSS F?R K?NIGINNEN (BUCH #6) EINE KRONE F?R M?RDER (BUCH #7) EIN H?NDEDRUCK F?R THRONERBEN (BUCH #8) F?R RUHM UND KRONE SKLAVIN, KRIEGERIN, K?NIGIN (BUCH #1) SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (BUCH #2) RITTER, THRONERBE, PRINZ (BUCH #3) REBELL, SCHACHFIGUR, K?NIG (BUCH #4) SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (BUCH #5) HELD, VERR?TER, TOCHTER (BUCH #6) HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (BUCH #7) SIEGER, BESIEGTER, SOHN (BUCH #8) VON K?NIGEN UND ZAUBERERN DER AUFSTAND DER DRACHEN (BUCH #1) DER AUFSTAND DER TAPFEREN (BUCH #2) DAS GEWICHT DER EHRE (BUCH #3) DIE SCHMIEDE DES MUTS (BUCH #4) EIN REICH DER SCHATTEN (BUCH #5) DIE NACHT DER VERWEGENEN (BUCH #6) VON K?NIGEN UND ZAUBERERN: EINE KURZGESCHICHTE DER RING DER ZAUBEREI QUESTE DER HELDEN (BUCH #1) MARSCH DER K?NIGE (BUCH #2) FESTMAHL DER DRACHEN (BUCH #3) KAMPF DER EHRE (BAND #4) DER SCHWUR DES RUHMS (BAND #5) ANGRIFF DER TAPFERKEIT (BAND #6) RITUS DER SCHWERTER (BAND #7) GEW?HR DER WAFFEN (BAND #8) HIMMEL DER ZAUBER (BAND #9) MEER DER SCHILDE (BAND #10) REGENTSCHAFT DES STAHLS (BAND #11) LAND DES FEUERS (BAND #12) DIE HERRSCHAFT DER K?NIGINNEN (BAND #13) DER EID DER BR?DER (BAND #14) DER TRAUM DER STERBLICHEN (BAND #15) DAS TOURNIER DER RITTER (BAND #16) DAS GESCHENK DER SCHLACHT (BAND #17) DIE TRILOGIE DES ?BERLEBENS ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1) ARENA ZWEI (BAND #2) DER WEG DER VAMPIRE GEWANDELT (BAND #1) VERG?TTERT (BAND #2) VERRATEN (BAND #3) BESTIMMT (BAND #4) BEGEHRT (BAND #5) VERM?HLT (BAND #6) GELOBT (BAND #7) GEFUNDEN (BAND #8) ERWECKT (BAND #9) ERSEHNT (BAND #10) BERUFEN (BAND #11) BESESSEN (BAND #12) GEFALLENE VAMPIRE VOR DEM MORGENGRAUEN (BUCH #1) Ausgew?hltes Kritikerlob f?r Morgan Rice "Wenn Sie glaubten, dass es nach dem Ende der Serie RING DER ZAUBEREI keinen Grund mehr zum Leben g?be, haben Sie sich geirrt. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN hat Morgan Rice eine weitere brillante Serie entwickelt, die uns in eine Fantasy-Welt von Trollen und Drachen, von Tapferkeit, Ehre, Mut, Magie und Schicksal entf?hrt. Morgan hat es wieder geschafft, starke Figuren zu kreieren, mit denen wir auf jeder Seite mitfiebern. Eine Bereicherung f?r die Bibliothek aller Leser, die eine gut geschriebene Fantasystory lieben.“     – Books and Movie Reviews, Roberto Mattos "Eine actiongeladene Fantasystory, die Fans von Morgan Rices fr?heren Romanen und Fans von Werken wie DIE ERAGON-TETRALOGIE von Christopher Paolini begeistern wird. Fans von Fiktion f?r junge Erwachsene werden diese neueste Arbeit von Rice verschlingen und um mehr bitten.“     – The Wanderer, A Literary Journal (zu Der Aufstand der Drachen) „Eine temperamentvolle Fantasy-Erz?hlung, die Elemente von Geheimnis und Intrige in ihre Handlung einbindet. Bei Queste der Helden geht es darum, den Mut zu finden, seiner Bestimmung zu folgen, die zu Wachstum, Reife und Brillanz f?hrt. Wer kraftvolle Fantasy-Abenteuer sucht, wird von den Protagonisten und Aktionen dieser Erz?hlung mit packenden Begegnungen belohnt. Thors Entwicklung von einem vertr?umten Kind zu einem jungen Erwachsenen mit unm?glichen ?berlebenschancen findet vor diesem mitrei?enden Hintergrund statt. Der Beginn einer epischen Serie f?r junge Erwachsene.“     – Midwest Book Review (D. Donovan, eBook-Rezensent) “Der Ring der Zauberei hat alle Zutaten f?r einen umgehenden Erfolg: Komplotte, Gegenkomplotte, Geheimnisse, tapfere Ritter und junge, erbl?hende Beziehungen voller gebrochener Herzen, T?uschung und Verrat. Es wird Ihnen stundenlange Unterhaltung verschaffen und alle Altersgruppen begeistern. Eine Bereicherung f?r die Bibliothek aller Fantasy-Leser.“     – Books and Movie Reviews, Roberto Mattos „In diesem actiongeladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Reihe Ring der Zauberei (die derzeit 14 B?cher umfasst) stellt Rice den Lesern den 14-j?hrigen Thorgrin "Thor" McLeod vor, dessen Traum es ist, sich der Silberlegion anzuschlie?en, den Elite-Rittern des K?nigs. Rices Stil ist wasserdicht und die Pr?misse faszinierend. “     – Publishers Weekly Wussten Sie, dass ich mehrere Serien geschrieben hat? Wenn Sie noch nicht alle kennen, klicken Sie einfach auf einen der Titel und holen Sie sich den Serienauftakt! Freuen Sie sich ?ber Sie kostenlose B?cher? Setzten Sie Ihren Namen auf die E-Mail Liste von Morgan Rice und erhalten Sie vier kostenlose B?cher, drei kostenlose Karten, eine kostenlose App, ein kostenloses Spiel, einen kostenlosen illustrierten Roman, sowie exklusive Werbegeschenke! Zum Abo geht es hier: www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com/) Copyright © 2020 by Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Au?er mit Genehmigung unter dem U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Ver?ffentlichung vervielf?ltigt, weitergegeben oder in jedweder Form durch jegliche Mittel ?bertragen oder in einer Datenbank oder einem Speichersystem gespeichert werden, ohne ausdr?ckliche Genehmigung des Autors. Dieses eBook ist rein f?r Ihre pers?nliche Unterhaltung lizenziert.  Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Leser weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch gerne mit anderen Personen teilen m?chten, erwerben Sie bitte eine weitere Kopie f?r jeden weiteren Leser. Wenn Sie dieses eBook lesen ohne eine eigene Kopie erworben zu haben, geben Sie es bitte zur?ck und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dieses Buch beruht auf Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Gegebenheiten sind entweder vom Autor ausgedacht oder fiktional verwendet. Jede ?hnlichkeit zu real existierenden Personen, lebend oder verstorben, ist absolut zuf?llig. Coverbild Copyright  kevron2001, lizenziert durch Shutterstock.com. KAPITEL EINS Meister Grey stand mit weit ausgebreiteten Armen hoch ?ber Royalsport, w?hrend er die Flut, die er gerufen hatte und die nun die Bach- und Flussbetten in der Stadt ?berschwemmte, unnat?rlich hoch hielt. Er sp?rte, wie die Schwere von allem, was geschah, ihn zu belasten begann. Er hatte gewusst, dass so viel Wasser kommen w?rde, hatte gewusst, dass es viele Tote geben w?rde, aber die Realit?t war schlimmer, viel schlimmer. Eine Schwei?perle tropfte ?ber sein Gesicht, w?hrend er ?ber die Stadt blickte. Die Dunkelheit war f?r ihn dabei kein Hindernis. Er hatte dieses Geheimnis schon vor langer Zeit gelernt. Unten konnte er sehen, wie sich Royalsport ausbreitete und durch das tosende Wasser in seine getrennten Bezirke zerteilt wurde, von denen jeder jetzt eine kleine Insel f?r sich war. Auf diesen Inseln schw?rmten Hunderte, wenn nicht Tausende von Truppen in rot und purpurfarben Uniformen, den Farben der M?nner von K?nig Ravin. Zumindest hatte seine Magie sie verstreut ?ber die Inseln in Gruppen aufgeteilt und es bedeutete ebenfalls, dass der gr??te Teil der Streitkr?fte immer noch am Rande der Stadt gefangen war und nur einen Ring um Royalsports Ausg?nge legen konnte. Eine andere Gruppe befand sich in dem Bezirk, in dem das Haus der Waffen normalerweise sogar im Dunkeln Rauch und Flammen ausstie?, jetzt jedoch lagen seine ?fen still, und die M?nner waren damit besch?ftigt, es zu verteidigen. Weitere hatten sich in den anderen Bezirken um die H?user der Gelehrten, der Kaufleute und der Seufzer ausgebreitet. Voneinander abgeschnitten, k?nnten sie weniger Schaden anrichten, aber es gab trotzdem noch viel Schaden, den sie dem K?nigreich zuf?gen konnten und w?rden, jetzt, wo es so viele ihrer Leute einfach weggesp?lt hatte. Meister Grey zuckte bei diesem Gedanken zusammen. Wie viele Leben hatte er heute Nacht genommen, wie viele waren am Flussufer gest?rzt und eingebrochen und in den Tiefen ertrunken? So viele es auch waren, waren es einfach nur noch mehr Gesichter f?r die Abrechnung, die auf den Magier wartete und von der ein Teil von ihm wusste, dass sie eines Tages f?llig w?rde. Schlie?lich wurden alle Dinge am Ende irgendwie ausgeglichen. All dies, um sie vor einem Ansturm auf die Burg zu bewahren, bei dem die Betroffenen geschlachtet worden w?ren, wenn die Soldaten dem Blutrausch freien Lauf lie?en. Zumindest war dies Meister Grey gelungen. Unten konnte er die Gruppe von K?nig Ravin sehen, die im Adelsviertel in der N?he der Burg gefangen war und nicht weiterkommen konnte. Ein Teil von Meister Grey w?nschte sich, er k?nnte mit seiner Magie einfach das Herz des Mannes f?r immer anhalten. Es w?rde so viel Leid ersparen, aber es w?rde zu viele andere Dinge in Bewegung setzen. Er musste darauf vertrauen, dass die Dinge, die bereits geschahen, ausreichten, dass die Personen, die in diesem Moment bereits ihr Schicksal erf?llten, alles waren, was er sich von ihnen erhoffte. Auf jeden Fall ver?nderte es den, der solche Dinge mit Magie bewirkte. Er war nicht einer der Verborgenen, die das Gleichgewicht der Dinge au?er Kraft setzten und zunehmend verzerrte Versionen ihrer selbst wurden. Er arbeitete mit diesem Gleichgewicht, und das gab ihm die Kraft. Wie eine Ermahnung an die Grenzen dieser Kraft, begannen Meister Greys H?nde nun zu zittern, doch er behielt den Zauber bei, und sein Geist hielt alle wichtigen Verbindungsglieder fest, die erforderlich waren, um Wasser dahin zu schicken, wo es unter normalen Umst?nden nicht sein sollte. Jede Sekunde, die er festhielt, war eine mehr, in der sich die Bewohner des Schlosses besser vorbereiten konnten und die Ereignisse auf den ihnen gegebenen Wegen voranschreiten konnten. Meister Grey dachte an Devin, der geschickt worden war, um die Fragmente des unvollendeten Schwertes zu sammeln. An Erin, die unten in den Gassen k?mpfte; an die Personen, die noch darauf warteten, ihren Teil zu erf?llen. Im Moment war sein Teil einfach: Er musste an dem Zauber festhalten. Sekunde f?r Sekunde wurde es jedoch schwieriger. Fr?her oder sp?ter w?rde er scheitern und dann … dann w?rde der Sturm der Gewalt folgen. * K?nig Ravin starrte auf den Turm, der sich neben der Burg erhob. Der Magier stand dort oben und f?r einen Moment war sich Ravin sicher, dass der Mann in seine Richtung schaute. Das war gut; lass den Feind ruhig jenen sehen, der ihn und alle anderen holen w?rde. Um ihn herum lagen die Geb?ude des Adelsviertels still in der Dunkelheit, die Bewohner waren zu ver?ngstigt, um auf die Stra?e zu kommen. Sie hatten guten Grund, Angst zu haben: Um Ravin herum lagen die Leichen derer, die ihm im Weg gestanden hatten. Vorher hatten die feindlichen Soldaten versucht, ihren Vormarsch in den Bezirk zu blockieren, aber jetzt standen nur noch seine eigenen M?nner dort. Die Stra?en hier geh?rten ihnen, die M?nner warteten schweigend auf seine Befehle. „Was fordert Ihr von uns, mein K?nig?“, fragte einer seiner Offiziere. „Schreiten wir voran zum Schloss?“ Ravin dachte dar?ber nach; er war sich sicher, dass sich zumindest einige seiner M?nner ins Wasser des Burggrabens werfen w?rden, wenn er den Befehl g?be, und wenn er dort seine vollen Kr?fte gehabt h?tte, h?tte er es vielleicht in Betracht gezogen und die L?cke mit dem blo?en Gewicht der zahlenm??igen ?bermacht geschlossen. Er hatte jedoch nur diese wenigen und im Moment bestand keine Notwendigkeit. Ravin war kein Magier, aber er hatte etwas ?ber Magie und ihre Grenzen gelernt, genauso wie er etwas ?ber alle anderen Waffen gelernt hatte, zu denen ein K?nig Zugang haben k?nnte. Meister Grey war zweifellos m?chtig, aber er war immer noch ein Mensch, hatte immer noch Grenzen. „Der Zauber wird irgendwann fallen“, sagte Ravin mit ruhiger Stimme und zeigte seinen Truppen, dass dieser R?ckschlag kein Problem war. „Arbeitet daran, die Bezirke wieder zu verbinden. Werft Seile zwischen den H?usern, damit M?nner dar?ber klettern und Nachrichten bringen k?nnen. Kontaktiert die M?nner, die wir in jedem Bezirk haben.“ „Ja, mein K?nig“, sagte der Mann, nickte einigen der M?nner dort zu und schickte sie weg, um die Befehle zu erf?llen. Ravin ?berlegte, was der Magier wohl zu tun versuchte. F?r einen anderen Mann mochte es offensichtlich gewesen sein: Einzelne Truppen abschneiden und sie dann von den Verteidigern auseinandernehmen lassen. F?r Ravin ergab das jedoch keinen Sinn. Es waren noch nicht genug Truppen in der Stadt, um so eine Strategie anzuwenden. Stattdessen w?re  die Invasion dadurch nur langsamer. Was dann noch? Vielleicht hoffte der Mann, dass Ravin in Panik geraten und sich zur?ckziehen w?rde, oder er hoffte, dass die Verteidiger sich ausreichend vorbereiten k?nnten, um die Burg zu halten, wenn er nur lange genug durchhielt. Vielleicht war auch sein einziger Gedanke, die Burg zu besch?tzen. Nicht jeder dachte so tief ?ber Strategie nach wie Ravin, vielleicht nicht einmal Magier. Vielleicht h?tte seine Strategie funktioniert, w?re Ravin nicht so sorgf?ltig vorbereitet oder w?re er ein weniger geduldiger Kommandant gewesen. Vielleicht h?tte es auch funktioniert, wenn Ravin nicht rechtzeitig aus dem Bachbett herausgekommen w?re. Wenn man um eine Krone k?mpfte, war es ein effektiver Weg, den Mann zu t?ten, der sie tragen wollte. Dies war auch etwas, das Ravin ihm nicht vergeben w?rde. Der Magier w?rde f?r diesen Versuch, ihn zu t?ten, sterben. Aber jetzt noch nicht. „Ausbreiten“, sagte er den anderen. „Einer von Euch findet einen hohen Platz und signalisiert den anderen mit Eurer Fackel. Sagt dem Rest der M?nner, dass sie dasselbe tun sollen. Ich m?chte, dass sie die Stadt halten, sie einnehmen. Brecht jeden Widerstand, und jeder, der sich auf der Stra?e zeigt, ist Freiwild, aber zerst?rt nicht mehr als n?tig.“ „Wo werdet Ihr sein, Majest?t?“, fragte der Offizier. „Folgt mir.“ Ravin w?hlte eine beliebige Adligen-Residenz aus, eine mit elegantem Mauerwerk um die T?r und Pflanzen in den Fenstern, die wie Tr?nen f?r die Toten in der Stadt herabfielen. Er trat an die T?r und schlug mit der Faust dagegen. Verst?ndlicherweise antwortete ihm nur die Stille. Ravin hob einen Fu?, trat mit dem klobigen Stiefel gegen die T?r und zerschmetterte die Riegel, die sie hielten, mit einem einzigen Tritt. Er betrat einen Flur, in dem Gem?lde hingen, eines nach dem anderen zeigten sie Personen, wahrscheinlich die Ahnen, die die Abstammung des Besitzers und sein Recht auf alles, was sie besa?en, bekr?ftigen sollte. W?hrend Ravin sie betrachtete, trat ein Mann aus dem D?mmerlicht des Hauses heraus und eilte mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Ravin schlug es beiseite und hackte dann sein eigenes Schwert durch die Brust des Mannes, sodass er zu Ravins F??en fiel. „Wenn Ihr damit nicht angefangen h?ttet, h?ttet Ihr weitergelebt“, sagte er. Er ging durch das Haus zu der Stelle, an der sich eine K?che befand, und folgte dem einzigen Lichtschein, den er innerhalb des Hauses sehen konnte. Er stie? dort die T?r auf und fand eine Frau und ihre T?chter, wie er vermutete, die hinten in der K?che zusammengekauert waren, zusammen mit einer Anzahl Diener. Sie dr?ngten sich am Feuer zusammen und versuchten, einen gro?en Holztisch, der auf die Seite gekippt war, als eine Art Barrikade zu benutzen. Ein paar m?nnliche Bedienstete hatten Messer in der Hand und traten vor, als k?nnten sie k?mpfen. Ravin hob sein Schwert, die Klinge noch feucht vom Blut des Mannes, der sich ihm gestellt hatte. „Glauben Sie wirklich, Sie k?nnen mich besiegen?“, forderte er die Diener heraus. „Ich bin Ravin, K?nig der drei K?nigreiche, Ihr rechtm??iger Herrscher. Knien Sie nieder oder Sie werden sterben.“ Er legte die volle Befehlsgewalt in seine Stimme und sah, wie die M?nner erblassten, als sie die Ungeheuerlichkeit verstanden, mit der sie konfrontiert waren. Das Messer des einen rasselte zu Boden, das andere war nicht so schnell. Ravin verlor die Geduld, er steckte sein Schwert in die Brust dieses Mannes und ignorierte die Schreie der Frauen um ihn herum. Ravin trat ihn zur?ck und schob den Tisch wieder auf die F??e. Er nahm einen Stuhl, stellte ihn vor den Tisch und legte sein immer noch blutiges Schwert darauf. Er sah sich nach denen seiner M?nner um, die ihm gefolgt waren. „Ich werde hier bleiben. Geht Euren Pflichten nach.“ Sie machten sich auf den Weg, nur ein paar blieben als seine Leibw?chter zur?ck. Ravin sa? da und betrachtete die, die noch lebten. Alle waren jetzt auf den Knien und sahen ihn mit offensichtlichem Entsetzen an. „Einer von Euch, bringt mir Wein“, sagte er. „Der Rest von Euch akzeptiert eine einfache Tatsache: Alles, was Ihr f?r Euer Eigentum gehalten habt, geh?rt jetzt mir – Eure M?nze, Euer Eigentum, Ihr selbst. Diese Stadt, dieses ganze K?nigreich geh?rt mir. “ Oder das w?rde es, sobald der Zauber des Magiers fiel. KAPITEL ZWEI Der gro?e Saal des Schlosses war voller Aktivit?ten, seine Teppichquadrate waren ?berf?llt mit Menschen, die mit jeder m?glichen Aufgabe betraut hin und her eilten, und die hohen Steinmauern hallten mit Gespr?chsfetzen, w?hrend sie versuchten, herauszufinden, was als N?chstes zu tun war. Insofern erinnerte es Lenore an das gesch?ftige Treiben in den Wochen vor ihrer Hochzeit, als das ganze Schloss voller Vorbereitungen auf die Festlichkeiten war, aber jetzt war nichts Leichtes oder Freudiges an den Dingen. Stattdessen waren einige der Banner an den W?nden heruntergezogen worden und Adlige stritten derzeit dar?ber, ob sie zerschnitten werden sollten, um provisorische Bandagen herzustellen, w?hrend der Thron leer stand, ohne ein Zeichen von Vars, um ihn zu f?llen, und dem Mann, der dort h?tte sitzen sollen, tot. Allein der Gedanke daran erf?llte Lenore mit Trauer, aber sie durfte ihre Gef?hle nicht zeigen und sie musste das ruhige Zentrum sein, um das sich andere drehen konnten. Sie brauchten jemanden, der die Kontrolle ?bernahm, ruhig war und bereit, das Denken zu ?bernehmen, wenn sie nur handeln wollten; Sie brauchten eine Prinzessin, und das bedeutete, dass Lenore die Rolle spielte, auf die sie sich ihr ganzes Leben vorbereitet hatte. „Nein“, sagte sie, „Verbarrikadiert nicht nur die Au?ent?r der gro?en Halle. Ich m?chte, dass die Teile festgenagelt werden.“ „Aber wo sollen wir N?gel finden?“, fragte ein Adliger. Lenore war nicht erfreut dar?ber, dass er sie nach Anweisungen fragte, da er sie nur ein oder zwei Tage zuvor noch als h?bsches, nutzloses Schmuckst?ck angesehen hatte. „Ich wei? es nicht. Durchsucht die Lagerr?ume des Schlosses, wenn es sein muss“, sagte Lenore. „Geht.“ Der Mann ging ohne weitere Fragen. Viele von ihnen handelten, ohne ihre Anweisungen infrage zu stellen. Lenore vermutete, dass vieles damit zu tun hatte, wer sie war: die Schwester des neuen K?nigs und die Frau von Herzog Viris' Sohn. M?glicherweise hatte ein Teil davon auch damit zu tun, dass die Leute einfach wollten, dass ihnen jemand sagte, was sie jetzt tun sollten, da sie mitten in einer Krise steckten. Lenore w?nschte sich, es g?be jemanden, der es ihr sagen k?nnte. Sie hatte im Moment so viel Angst wie nie zuvor in ihrem Leben. In ihrer Stadt war eine Armee, die sich aus Leuten zusammensetzte, die sie entf?hrt hatten. Die Ritter des Sporns waren verschwunden, ebenso die meisten Soldaten. Wie sollten sie sich gegen all das behaupten? Wenn die Burg fiel, was dann? W?rden alle darin au?er Kontrolle geraten? Das war nicht einmal das Schlimmste, was Lenore sich vorstellen konnte, angesichts der schrecklichen Dinge, die einigen ihrer Dienstm?dchen w?hrend der Entf?hrung widerfahren waren. Sie war nur in einer Schlacht gewesen, und das war schon schrecklich genug gewesen, aber wie w?rde es sein, wenn eine ganze Horde au?er Kontrolle geratener Soldaten in die Burg einfiel? Dann war da noch K?nig Ravin, der Mann, der befohlen hatte, sie zu entf?hren, der Mann, der f?r den Tod ihres Bruders und ihres Vaters verantwortlich war. Lenore hatte die Geschichten ?ber seine Grausamkeit geh?rt, eine schlimmer als die andere. Allein beim Gedanken an ihn lief ihr ein Angstschauer den R?cken hinunter. „Hoheit“, sagte ein Diener. „Wollt Ihr Waffen aus der Waffenkammer hierher bringen?“ Lenore betrachtete ihre potenziellen Truppen. Es gab Diener, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben ein Schwert gehalten hatten. Da war eine Anzahl von Adligen, von denen viele ?lter waren und von denen die meisten genauso ?ngstlich aussahen, wie Lenore sich f?hlte. Trotzdem war es vielleicht besser, zumindest zu versuchen, zu k?mpfen. Schnell zu sterben k?nnte besser sein als die Alternativen. „Holen Sie, was Sie k?nnen f?r die Menschen hier“, sagte sie. Sie zeigte auf einen anderen Diener. „Gehen Sie mit ihm.“ „Ja, Hoheit“, sagte der Mann. Lenore organisierte weiterhin, was sie konnte, um die Burg zu verteidigen, und wandte sich abwechselnd an Diener und Adlige. „Nehmt mit, wen Ihr braucht und geht in die K?che, um alles ?l einzusammeln, das Ihr finden k?nnt. Bringt es zum Torhaus und beginnt, es zu erhitzen, bereit zum Gie?en. Ihr, schlie?t die Tore und bringt das Fallgitter herunter.“ „Was ist mit denen in der Stadt?“, fragte der Mann. Lenores Herz brach bei der Frage und bei der Antwort darauf, die sie nicht sagen wollte. „Sie … mit dem hohen Wasser haben sie keine Chance zur?ckzukommen. Wenn wir sie zur?ckkehren sehen, k?nnen wir … k?nnen wir Seile fallen lassen.“ Sie sagte nicht, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass sie zur?ckkehrten. Sie w?rde nicht dar?ber nachdenken, denn Erin und ihr seltsamer M?nch waren immer noch da drau?en und k?mpften gegen den Feind. Vielleicht waren sie dort drau?en sogar sicherer als im Schloss, weil es bedeutete, dass sie die M?glichkeit hatten, sich zu verstecken und zu rennen, wenn die Zeit gekommen war. Nicht dass Erin jemals bereitwillig rennen w?rde, aber vielleicht w?rde Odd sie dazu bringen. Lenore sah sich um und wusste, dass sie und die anderen dort keine Chance hatten, zu rennen. Ihre einzige Hoffnung war es, zu versuchen, das Schloss zu halten, und die Wahrheit war, dass sie zu wenig Leute hatten, um es zu tun. Sie k?nnte jedem Diener einen Speer geben und darauf bestehen, dass sich jeder Adlige an den W?nden aufstellte, um die entgegenkommende Flut abzuwehren, und es w?re immer noch nicht ann?hernd genug. Die Aufgaben, die sie den Menschen stellte, gab sie ihnen, weil sie wusste, dass sie sich in einer Zeit wie dieser n?tzlich f?hlen mussten, nicht, weil sie glaubte, dass es tats?chlich irgendetwas n?tzen w?rde, wenn K?nig Ravins Armee kam. Vielleicht h?tte es geholfen, wenn sie tats?chlich mehr ?ber Strategie gewusst h?tte. Gegenw?rtig stammte alles, was sie befohlen hatte, aus halb erinnerten Fragmenten, Erinnerungen daran, wenn Erin darauf bestanden hatte, den Ort vor imagin?ren Feinden zu verteidigen, als sie noch klein waren, oder wenn Rodry oder ihr Vater Geschichten dar?ber erz?hlt hatten, wie sie gegen diesen oder jenen Feind gek?mpft hatten. Einiges schien offensichtlich, aber zu viel davon war es nicht. Sie w?nschte sich zum hundertsten Mal, dass jemand anderes hier w?re, um die Dinge zu regeln. Vars sollte jetzt K?nig sein, aber er war nicht hier, um zu befehlen. Rodry und ihr Vater waren beide weg, genau in dem Moment, als sie alle ihre F?higkeiten im Krieg am dringendsten brauchten. Erin war drau?en in der Stadt und tat, was sie konnte, an dem Ort, an dem es am meisten helfen k?nnte. Selbst als Lenore den Sinn begriffen hatte und verstand, dass es mit so wenigen Truppen besser war, in der Stadt zuzuschlagen und zu rennen, als im Schloss zu warten, w?nschte sie sich, ihre Schwester w?re neben ihr. Sie w?nschte sich sogar Finnal herbei, obwohl Lenore nicht wusste, was sie ?ber ihren Ehemann denken sollte. War er der gute Mann, den er manchmal schien, oder der grausame, der er anderen gegen?ber zu sein schien? W?rde ein Barde diese Geschichte erz?hlen, so w?re dies der Moment, in dem er hereinkam, um das Kommando ?ber alles zu ?bernehmen und Lenore zu beweisen, wie sehr er sie liebte. Stattdessen gab es kein Zeichen von ihm. Vielleicht spielte er seine Rolle bei der Verteidigung der Stadt? Noch mehr als Finnal w?nschte sich Lenore, Devin w?re da. Er war klug und freundlich, und jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, f?hlte sie sich … sie f?hlte sich sicher. Wenn er dort w?re, g?be es vielleicht einen Trick, den er von Meister Grey gelernt hatte, irgendeinen Weg, wie er helfen k?nnte, sie zu sch?tzen. Noch mehr als nach ihrem Ehemann sehnte sich Lenore nach seiner Gegenwart. Vielleicht war es auch gut, dass er nicht da war. Vielleicht war es besser, dass er irgendwo in der Welt war und die seltsame Aufgabe erf?llte, die der Magier ihm gestellt hatte. Vielleicht w?re er dort sicherer. Ganz bestimmt sicherer als Lenore hier war. Lenore dachte immer noch dar?ber nach, als ihre Mutter den Raum betrat. Ihr Schritt erregte zuerst ihre Aufmerksamkeit; f?r so viele Tage zuvor war K?nigin Aethe wie ein gebeugtes und zerbrochenes Ding herumgelaufen. Jetzt, obwohl sie immer noch schwarze Trauerkleidung trug, trat sie mit dem selbstbewussten Schritt eines Generals in die Mitte des Raumes. „Wer ist hier verantwortlich?“, forderte sie. Alle Augen schauten Lenore an. „Ich denke … ich denke, dass ich es bin, Mutter“, sagte Lenore. Ihre Mutter legte eine Hand auf ihre Schulter. „Dann solltest du das nicht alleine machen m?ssen. Ihr“, sagte sie und zeigte auf einen Adligen. „Warum steht Ihr unt?tig herum? Findet etwas N?tzliches, auch wenn es nur darum geht, diese Banner zu zerschneiden, um daraus Bandagen zu machen.“ Sie hatte offensichtlich erkannt was Lenore f?r ihre Leute im Sinn hatte, obwohl sie die ganze Zeit nicht da gewesen war. „Aber die Banner“, sagte der Mann. „Sie tragen das k?nigliche Wappen.“ „Glaubt Ihr, meinen Mann interessierten mehr die Banner oder die Leute, die sie trugen?“, schnappte K?nigin Aethe zur?ck. „Ich bin die Frau eines K?nigs und die Stiefmutter eines anderen. Wenn ein Mann verblutet, weil wir nicht genug Bandagen hatten, werde ich Euch daf?r verantwortlich machen.“ Der Adlige eilte seiner Aufgabe nach. Lenore konnte nur ihre Mutter anstarren. „Ich habe ewig versucht, sie dazu zu bringen“, sagte sie. „Ja, nun, sie sind eher daran gew?hnt, dass ich hart bin“, sagte K?nigin Aethe. Sie sah Lenore in die Augen. „So wie ich mit dir wegen Finnal hart war. Eine Mutter sollte f?r ihre Tochter da sein und nicht nur dann, wenn sie das tut, was sie von ihr erwartet.“ Nach ihrem letzten Gespr?ch, als ihre Mutter nicht zugeh?rt und stattdessen Lenore ihren Kummer entgegengeworfen hatte, als ob ihre eigenen Schwierigkeiten angesichts dessen niemals von Bedeutung sein k?nnten, war dies das Letzte, was Lenore erwartet hatte. „Danke“, sagte Lenore und umschloss die Hand ihrer Mutter mit ihrer eigenen. „Du solltest mir nicht daf?r danken m?ssen, dass ich mich wie eine Mutter benehme“, sagte sie. „Du hattest recht, als du mir sagtest, dass es mehr auf der Welt gibt, als nur meinen Kummer.“ „Es tut mir leid“, sagte Lenore. „Ich war hart, als ich es sagte. Ich vermisse Vater auch.“ „Ich wei?“, sagte K?nigin Aethe. „Aber du hattest recht. Es gibt Dinge, die gr??er sind, als all das. Sein K?nigreich, unser K?nigreich, ist in Gefahr, und ich werde nicht tatenlos zusehen. Ich werde tun, was erforderlich ist, um es zu sch?tzen, und dich. Was auch immer ich daf?r tun muss.“ KAPITEL DREI Erin kniete auf einer Mauer und beobachtete mit Abscheu, wie drei von K?nig Ravins Soldaten unten vorbeikamen. In der Dunkelheit des fr?hen Morgens konnten sie sie nicht sehen und es war vielleicht besser so. Erin hatte sich nie sehr um ihr Aussehen gek?mmert, ihr dunkles Haar immer kurz geschnitten, damit es nicht im Weg war, und Tuniken und Hosen anstelle von Kleidern getragen, wann immer sie konnte. Jetzt jedoch sah sie aus wie ein Monster. Es war nicht nur das Blut, das ihre R?stung bedeckte, oder die Dellen darin, von den Schl?gen ihrer Feinde. Da war auch der Schmutz, der sorgf?ltig ?ber ihre R?stung und ihr Gesicht verschmiert war, ihre Tarnung f?r die Dunkelheit. Mehr als alles andere jedoch, stand in ihrem Gesicht, was sie f?hlte. Odd hatte vielleicht Zeit damit verbracht, sie zu lehren, mit Gelassenheit zu k?mpfen, aber in diesem Moment konnte Erin nur Zorn auf die M?nner sp?ren, die in ihre Heimatstadt eingedrungen waren. Sie sprang von der Wand herunter und stie? einen Wutschrei aus, als sie mit ihrem Speer voraus landete und ihn in den ersten der drei Soldaten rammte. Mehr Blut spritzte auf, als sie ihren Feind aufspie?te, und schloss sich der Patina auf ihrer R?stung an. Sie schlug hart auf den Boden auf, rollte sich auf die F??e und lie? ihren Speer f?r einen Moment zugunsten eines langen Messers zur?ck, das sie mit beiden H?nden hielt. Die beiden verbliebenen Soldaten drehten sich jetzt zu ihr um, waren aber zu sehr in Schock durch den Angriff, sie reagierten zu langsam und Erin war bereits in der N?he des zweiten und stach mit beiden kurzen Klingen zu, sodass er sein Schwert nicht mehr zum Einsatz bringen konnte. Sie hielt den sterbenden Mann zwischen sich und dem dritten und benutzte ihn als Schutzschild, um den Schlag einer Axt zu blockieren. Sie lie? ihren bereits toten Feind fallen und zog die Axt seines Kameraden mit sich – es stellte sich heraus, dass der letzte Mann seine Axt mit einem St?ck Schnur um sein Handgelenk geschlungen hatte, damit er sie nicht mitten im Kampf fallen lie?. Seine Axt zog ihn nach vorne und er bot ihr eine weite ?ffnung in die Erin hineinsprang, um ihr Messer seitlich in seinen Hals zu versenken. Wie viele waren das jetzt? Zu Beginn der Nacht hatte Erin versucht, die Zahlen im Auge zu behalten, und sogar versucht, mit den M?nnern, die ihr folgten, ein Spiel daraus zu machen. Jetzt hatte sie den ?berblick verloren; daf?r waren es einfach zu viele gewesen. Es war weit entfernt von den Ritterspielen, zu denen sie Rodry manchmal ?berredet hatte, mit ihr zu spielen, als sie noch klein war. Weit entfernt von der Art von schneller, gerechter Gewalt, die sie in dem Dorf erlebte, das Ravins Stille M?nner eingenommen hatten und wo sie mit Sir Til und Sir Fenir Seite an Seite gek?mpft hatte. Dies war z?he Arbeit, von Haus zu Haus, sie schlugen zu und rannten, t?teten und verschwanden wieder im Schutz der Dunkelheit. Erin holte ihren Speer, setzte einen Fu? auf den R?cken des ersten Soldaten und zog, bis er sich mit einem h?sslichen Ger?usch l?ste. Sie reinigte gerade ihr Messer und ihren Speer von den gr?bsten Blutspuren, als sie das Ger?usch von Stiefeln h?rte, die sich n?herten, und sah weitere zwanzig von Ravins Soldaten, die sich schnell n?herten, beleuchtet vom Licht ihrer Laternen. „Verdammt“, fluchte sie und rannte los. Hinter Erin beschleunigten sich die Schritte, und jetzt rannte Erin schneller und schlug Haken nach links und rechts. Sie hoffte, dass sie die Stra?en von Royalsport wirklich so gut kannte, wie sie dachte. Ja, dies war die Stra?e der T?pfer, und dies war die Gasse, in die sie in den besseren Tagen ihren Abfallton geworfen hatten. Erin wusste, wo sie war. Das machte sie nicht sicherer. Ein Armbrustbolzen blitzte an ihrer Schulter vorbei und sie verst?rkte ihren Zickzack, um ihrem Feind kein stilles Ziel zu pr?sentieren. Sie sprang ?ber einen Stapel Kisten, h?rte Gestalten hinter sich durch und sprintete, um ihren Abstand zu wahren. Sie war m?de und nicht nur vom Laufen. Sie trug inzwischen ein Dutzend kleiner Wunden von K?mpfen fr?her in der Nacht. Sie war mehr Stunden auf den Beinen gewesen, als sie sich erinnern konnte, und dann war da die endlose, bet?ubende Gewalt von allem, bei jedem Schritt starben M?nner um sie herum, Freund und Feind. Trotzdem trug der Kampfrausch sie durch all das hindurch, sie lief weiter und geriet erneut in einen Innenhof, der roch, als st?nde er hinter einer Gerberei. Der Gestank war ein noch gr??erer Angriff auf ihren Geruchssinn als das Blut. Es gab keinen offensichtlichen Ausweg aus dem Hof, also drehte sie sich in Position und beobachtete, wie die Soldaten kamen. Sie bewegten sich jetzt langsamer, als sie bemerkten, dass sie nirgendwo anders hin rennen konnte. „Jetzt!“, rief sie. M?nner kletterten auf den D?chern in Sicht und hielten B?gen und Armbr?ste, Speere und, zu diesem Zeitpunkt, sogar Steine. Sie begannen mit ihrem Sperrfeuer und schossen auf den eingeschlossenen Feind, w?hrend einige von ihnen nach hinten zogen, um jeden Fluchtversuch im Keim zu ersticken. Um sich zu befreien, st?rzte einer der M?nner mit erhobenem Schwert auf Erin zu. Erin trat gerade rechtzeitig zur Seite und trieb ihren Speer in seine Eingeweide, als sein Hieb an ihr vorbeisurrte. Dann sprangen ihre M?nner von den D?chern und fielen nach ihrer ersten Salve der Gewalt mit Schwertern, Kn?ppeln und ?xten ?ber den Feind her. Sie hackten die Soldaten des S?dk?nigreichs nieder und t?teten sie nacheinander, aber sie zahlten einen Preis. Erin sah, wie einer der edlen Gefolgsleute mit einem kurzen Schwert durchbohrt wurde und sah, wie der Kopf eines Gardisten durch den Aufprall eines Streitkolbens aufplatzte. Jedes Mal, wenn sie einen ihrer Leute fallen sah, zuckte Erin zusammen und f?hlte es, als w?rde die Waffe in ihr eigenes Fleisch eindringen. Sie wusste jedoch, dass dies der Preis des Kommandos war; Sie konnte nicht alle Leute, die ihr folgten, in Sicherheit bringen. Sie konnte nur hoffen, dass jedes verlorene Leben ihrer M?nner so viele tote Feinde wie m?glich ebenfalls das Leben kostete. Der Kampf im Hof war schnell und brutal, K?nig Ravins Soldaten waren in weniger als einer Minute tot. Erin und ihre M?nner blieben jedoch nicht am selben Fleck, um sich auszuruhen, weil noch mehr kommen w?rde. Es kamen immer mehr. Stattdessen schnappten sie sich so viele Waffen wie sie konnten von den Toten und machten sich auf den Weg durch die Stra?en, hielten sich an die kleinen Gassen und vertrauten darauf, dass sie die Stadt besser kannten als ihre Feinde. „Wie viele mehr noch?“, fragte ein Mann hinter Erin. Sie konnte seine M?digkeit h?ren, teilte sie sogar, aber sie wusste, dass sie es nicht zeigen konnte. „So viele wie n?tig, um sie aus unserer Stadt zu vertreiben“, antwortete Erin. „Wir gehen weiter. Wir h?ren nicht auf. Das Leben eines jeden h?ngt davon ab.“ Sie war sich sicher, dass ihr Bruder oder ihr Vater oder sogar Lenore in diesem Moment eine mitrei?ende Rede gehalten h?tten; alles, was Erin tun konnte, war mit gutem Beispiel voranzugehen. „Befestigt ein Seil, das hin?berf?hrt.“ Der Mann grummelte, nickte aber und ging zu einem der Geb?ude, die dem Bach am n?chsten lagen, schleuderte ein Seil dar?ber und zog daran, bis er sicher war, dass es sich an einem Schornstein auf der anderen Seite verfangen hatte. Erins M?nner banden das nahe Ende auf ihrem Dach ab, aber sie war diejenige, die darauf stieg und so flink wie ein Akrobat darauf lief. Unter ihr toste der normalerweise ruhige Bach, der zwischen dem ?rmsten Bezirk und dem Unterhaltungsviertel floss, sich nun aber anh?rte wie der Slate. Oben konnte Erin die Gestalt von Meister Grey sehen, der immer noch seinen Zauber aufrechterhielt. „Ich wei?, dass dies den Feind verlangsamt, Magier, aber es macht es uns auch nicht gerade leicht“, murmelte sie, als sie leichtf??ig auf dem gegen?berliegenden Dach landete. Dort sah sie, dass das Gewirr des Seils fast gel?st war; noch ein oder zwei Sekunden, oder w?re sie schwerer gewesen, und Erin w?re ins Wasser gest?rzt. Sie band es fest und stellte sicher, dass ihre M?nner folgen konnten. Sie eilten ihr nach und zogen ein zweites Seil ?ber das erste, damit sie leichter ?berqueren konnten. „Es sieht so aus, als h?tte der Feind die gleiche Idee gehabt“, sagte einer von ihnen, w?hrend er sich hin?ber hangelte. „Ich bin sicher, dass ich Lampenlicht am anderen Ufer gesehen habe.“ „Wo?“, fragte Erin und kletterte die Seite eines Geb?udes hinauf, bis sie eine Stelle sah, an der die Lichter zu nahe am Fluss zu sein schienen. Sie rannte darauf zu und eilte mit den M?nnern, die ihr folgten, durch die Gassen. Sie bewegte sich langsamer, als sie sich in der Dunkelheit n?herte. Schlie?lich sah sie eine H?ngebr?cke zwischen zwei Geb?uden, ?ber die sich ein Mann bewegte. Er sah aus wie ein Bote, aber es war Erin egal, was er tat, sie interessierte nur, dass er daran beteiligt war, die Menschen in ihrer Stadt zu ermorden. Sie ergriff den Kopf ihres Speers, schlug damit auf und schnitt eines der Seile mit einem einzigen Schlag ab. Der Mann schien zu sp?ren, dass etwas nicht stimmte. Er drehte sich um und ging zur?ck zum anderen Ufer, aber Erin schnitt bereits ein zweites Seil ab. Sie sah den Schatten des Boten ins Wasser fallen, und Erin wandte sich an die M?nner, die ihr folgten. „Wir k?nnen es nicht zulassen“, sagte Erin. „Aber wir k?nnen es f?r unsere Zwecke nutzen. Wir schleichen uns an und schneiden ihre Br?cken mit M?nnern darauf ab. Wir t?ten diejenigen, die ?berquert haben. Wenn sie Befehle f?r die anderen Truppen in der Stadt haben, ?ndern wir sie, um sie in Fallen zu f?hren. Bei allem, was sie tun, werden wir einen Weg finden, sie dazu zu bringen, mit ihrem Leben daf?r zu bezahlen.“ „Und was ist mit unserem Leben?“, fragte einer ihrer M?nner. „Wollt Ihr die Wahrheit h?ren?“, fragte Erin. „Unser Leben spielt momentan keine Rolle. Denkt an all die anderen Menschen in dieser Stadt, an diejenigen, die sterben oder kaum mehr als Sklaven sein werden, wenn das s?dliche K?nigreich Royalsport einnimmt. Ihre einzige Hoffnung ist, dass wir in Bewegung bleiben und so viele von Ravins M?nnern wie m?glich t?ten.“ Vielleicht w?rde sie mit so wenigen Truppen um ihn herum sogar Gl?ck haben und K?nig Ravin selbst  finden, um ihn zu t?ten. Im Laufe der Nacht schien es jedoch immer weniger wahrscheinlich. Nein, es war nicht einmal mehr Nacht. Erin konnte einen d?nnen Lichtstreifen am Horizont sehen, rot wie das Blut, das in den Stra?en der Stadt vergossen wurde. Normalerweise h?tte sie die Morgend?mmerung begr??t, aber jetzt verfluchte sie sie. Die Dunkelheit war ihr Freund und ihr Schutz; Licht war das Letzte, was sie brauchten. Erin wusste, dass sie sich bald zum Schloss zur?ckziehen musste; Sie hasste den Gedanken, Lenore und ihre Mutter so lange so unbewacht zu lassen. Im Moment musste sie jedoch versuchen, weiterzuk?mpfen, auch wenn die Zahl der Armee des S?dk?nigreichs im Vergleich zu ihrer eigenen kleinen und zersplitterten Streitmacht endlos schien. „Wir sind noch nicht fertig“, versprach Erin ihren Soldaten. „Kommt schon.“ Mit dem Speer in der Hand st?rzte sie sich ins fr?he Morgenlicht und suchte nach der n?chsten Gruppe ihrer Feinde, die sie t?ten konnte. KAPITEL VIER Odd schnitt einen Soldaten, der auf ihn zukam, der Schlag kam genau zum richtigen Zeitpunkt, sodass er den Angriff seines Feindes beiseite schlug w?hrend gleichzeitig die Schwertspitze in seine Kehle schnitt. Bei einem Ger?usch neben sich wirbelte er herum und parierte einen weiteren Angriff. Er trat zu und sandte den Mann zu Boden. Blitzschnell schnitt er dann einen dritten und zwang ihn, den Schlag, den er gerade auf Schwertmeister Wendros vorbereitete, abzubrechen. „Vorsicht“, sagte Odd. „Dieser hat Euch fast erwischt.“ „Ich wusste, dass Ihr ihn abfangen w?rdet“, antwortete der Schwertmeister, entwaffnete einen entgegenkommenden Soldaten fachm?nnisch und schob dann seine eigene schlanke Klinge durch die Brust des Mannes. Um sie herum war der Trainingsraum des Hauses der Waffen voller Gewalt, die Schmiede und die Lehrer k?mpften Seite an Seite, w?hrend K?nig Ravins Soldaten auf sie zukamen, und versuchten, die Kontrolle ?ber die Waffen zu ?bernehmen. Odd sah M?nner mit H?mmern und Klingen k?mpfen und sowohl ihre Werkzeuge als auch die Waffen nutzen, die sie mit ihnen hergestellt hatten. Hier im Trainingsring, wo Odd und Schwertmeister Wendros R?cken an R?cken k?mpften, kletterten M?nner ?ber die Holzgel?nder, die den Raum umgaben, und kamen zu zweit auf sie zu und griffen mit Schwertern, Hellebarden, Speeren und Streitaxt an. Odd lenkte ein Schwert nach links ab, schlug mit dem Knauf seines Langschwerts einen Feind bewusstlos und enthauptete ihn dann fast mit einem R?ckhandschlag. Einer kam von der anderen Seite herein und Wendros schlug die Klinge nach oben, die auf Odd gerichtet war, und hielt Odd so den Weg frei, um den Soldaten niederzuschlagen. „Ihr seid sehr gut“, bemerkte Wendros, der sich mit scheinbar m?heloser Leichtigkeit bewegte, um einer Axt auszuweichen, und den Mann t?tete, der mit erhobener Klinge auf ihn zukam. „Nach den Ger?chten hatte ich angenommen, dass Ihr wilder w?rt.“ Odd grunzte eine Antwort und versank in dem Raum, in dem er jetzt k?mpfte. Ruhige Pr?zision trat an die Stelle der Wut und seine Klinge schoss erneut heraus, um zwei weitere Gegner abzuwehren. „Ist es wirklich der richtige Zeitpunkt f?r dieses Gespr?ch?“, fragte er, als der Stich einer Klinge ?ber seinem Arm ihn zu sich zur?ckbrachte. Als Antwort schlug er zu, sp?rte den Aufprall seines Schwertes auf das Fleisch, hatte aber keine Zeit anzuhalten und das Ergebnis zu sehen. „Das ist passiert, weil Ihr Euer Handgelenk etwas zu sehr rollt, w?hrend Ihr vom Parieren zum Konter ?bergeht“, sagte Schwertmeister Wendros. Wie um die Feststellung zu unterstreichen, lenkte er eine Klinge ab und schob dann sein eigenes Schwert durch das Dach des Mundes eines Mannes. „Wenn ich eine Schwertstunde m?chte, werde ich Euch fragen“, sagte Odd. Er duckte sich erneut, t?tete einen anderen Mann und ging weiter. Die Gewalt in dieser Phase hatte etwas Mechanisches, sodass anstatt ?ber Finte und Konter, Taktik und Distanz nachzudenken, nur die Bewegung und das T?ten von einem Gegner zum n?chsten wichtig waren. Trotzdem lie? Schwertmeister Wendros alles m?helos aussehen. Er bewegte sich reibungslos und mit perfektem Timing, schien nie in Eile zu sein, schien immer da zu sein, wo er sein musste. Er lenkte Hiebe ab und lie? sie vorbei schlagen, schlug mit beinahe nebens?chlicher T?dlichkeit zu und hinterlie? eine Spur von K?rpern. Nur das Hinken seines verletzten Beines brachte ihn kaum merklich aus dem Gleichgewicht, verlangsamte ihn und lie? einiges seiner Beinarbeit etwas ruckartig wirken. W?hrend Odd einen weiteren Gegner niederschlug, musste er sich fragen, was f?r ein gro?artiger Schwertk?mpfer der Schwertmeister in seiner Bl?tezeit gewesen sein musste. Odd war immer als einer der gef?hrlichsten Ritter des Sporns angesehen worden, aber der Schwertmeister wirkte wie aus einer anderen Welt. Es war ein Wunder, dass Odd ihn niemals aufgesucht hatte, um gegen ihn zu k?mpfen. Odd versank tiefer in der Meditation der Gewalt und erlebte jeden Moment so lebendig, dass es seine Sinne zu f?llen schien. Alle Farben des Ortes waren heller, die Ger?usche der Schlacht klarer, jede mit ihrer eigenen Botschaft, und er stellte fest, dass er das Auf und Ab des Kampfes um ihn herum dadurch erst so gut erkennen konnte. Es gab jetzt weniger kleine K?mpfe um sie herum, die K?mpfer fielen oder siegten, Odd wusste nicht welche. Er konnte das Atmen der M?nner erkennen, die auf sie zukamen, jedes Detail eines Schwertes erfassen, das seinen Sch?del anvisierte, in dem Moment, in dem er auswich und den Mann mit einem Aufw?rtsschub t?tete. Bald gab es keine Feinde mehr zu bek?mpfen. In dem Raum um den Trainingsring herum standen keine Feinde mehr, der Raum enthielt nur ihre Leichen, der Geruch des Todes erf?llte alles. Oben, durch breite, gew?lbte Fenster, glaubte Odd, einen d?nnen Streifen der r?tlichen Morgend?mmerung zu sehen. „Ich h?tte nie gedacht, dass wir lange genug leben w?rden, um das zu sehen“, sagte er und sah zu Schwertmeister Wendros hin?ber. Der Mann sa? auf einem der Gel?nder des Trainingsrings und band sich mit einem Stoffstreifen eine Wunde am Oberk?rper. Odd hatte den Hieb nicht durchdringen sehen, hatte nicht geglaubt, dass irgendetwas durch das dichte Netz seiner Verteidigung gelangen k?nnte. „Es gab Zeiten, da w?re dies auch nicht geschehen“, sagte der Schwertmeister mit einem irritierten Zungenschnalzen. Odd konnte ihm das wohl glauben. „Ich h?tte damals gerne mit Euch gek?mpft“, sagte Odd. Der Schwertmeister runzelte die Stirn. „Ich h?tte es nicht," er antwortete. „Ich habe von dem Mann geh?rt, der Ihr wart. Wir h?tten nicht gek?mpft, wenn es nicht bis zum Tod gewesen w?re.“ Odd senkte den Kopf, weil er die Wahrheit in diesen Worten nicht leugnen konnte. Einst h?tte sein Stolz nicht zugelassen, dass ein Mann mit Wendros' F?higkeiten existierte, ohne ihn herauszufordern, und seine Kampfwut h?tte nichts weniger als Blut gefordert. „Ich bin nicht der Mann, der ich war“, sagte Odd. Es war eher eine Hoffnung als eine Tatsache. „Wer von uns ist das schon?“, konterte Wendros. „Es ist mir eine Ehre, jetzt neben Euch zu k?mpfen.“ Das ?berraschte Odd ein wenig. Erin schien erfreut zu sein, seine Sch?lerin zu sein, aber sie wusste nicht genau, wer er war und was er getan hatte. Schwertmeister Wendros war alt genug, um es zu wissen, aber er schreckte nicht vor ihm zur?ck, wie es die meisten Ritter des Sporns getan h?tten. „Also“, sagte Wendros. „Gibt es einen Plan f?r all das hier?“ „Wir helfen, wo wir k?nnen“, sagte Odd. „Es gibt zu viele Feinde und zu wenige von uns. Prinzessin Erin f?hrt M?nner auf der Stra?e an, sie schlagen zu und rennen. Sie hat mich hierher geschickt, um zu versuchen, M?nner und Waffen f?r den Kampf zu sichern.“ Es waren jedoch nur noch wenige M?nner ?brig. W?hrend die Schulungsr?ume leer von Invasoren standen, standen auch nur noch wenige Waffenlehrer und Schmiede im Raum, und die meisten von ihnen waren verwundet. „Geht“, befahl Odd ihnen. „Es sind zu wenige von Euch ?brig, um dieses Haus zu halten. Macht beim Kampf auf der Stra?e mit. T?tet Eure Feinde und bleibt in Bewegung. Geht.“ Sie gingen, offensichtlich froh, jemanden zu haben, der sich anh?rte, als w?sste er, was er tat, der ihnen Befehle erteile. „Wir sollten uns ihnen wahrscheinlich anschlie?en“, sagte Wendros. Er sprang von seinem Platz auf der Reling und sein verletztes Bein wackelte leicht. „Bald“, antwortete Odd. „Wann immer Ihr soweit seid.“ „Versucht nicht, mich zu bemitleiden“, antwortete der Schwertmeister, „Sonst werden wir wirklich k?mpfen.“ Trotzdem gingen sie viel langsamer als die anderen durch das Haus der Waffen, gingen in die R?ume hinunter, in denen die Schmieden lagen, und bewegten sich zum Ausgang. Die Schmieden lagen jetzt still, nur ein schwaches Leuchten ging von ihnen aus und trug zum Licht der Morgend?mmerung bei. „Glaubt Ihr, wir k?nnen das gewinnen?“, fragte Wendros ihn. Odd zuckte die Achseln. „Manchmal geht es nur darum, wie lange Ihr k?mpft und wie gut.“ Sie waren immer noch auf den Weg zum Ausgang, als mehr von Ravins M?nnern das Haus der Waffen betraten. Ein Paar kam zuerst herein, und Odd schnitt sie leicht ab, aber mehr folgten ihnen und noch mehr waren hinter ihnen. Sie str?mten in das Haus der Waffen, fast zu viele, um sie zu z?hlen. Sicherlich zu viele, als dass die beiden sie bek?mpfen k?nnten. Trotzdem wog Odd sein Schwert in der Hand. „Plant Ihr, wieder anzugreifen?“, fragte Wendros. „Nein“, sagte Odd. „Wir k?mpfen und ziehen uns zur?ck und nutzen die Schmieden als Deckung.“ Es war ein guter Plan, und sie zogen sich zusammen zur?ck und n?herten sich einem Ausgang. Der Feind r?ckte zun?chst langsam vor, als wollte niemand der Erste sein, der sie erreichte. Dann trat ein Mann vor und griff sie an, und Odd schlug ihn nieder. Weitere M?nner str?mten herein und kamen aus allen Richtungen auf ihn und Wendros zu. Jetzt war keine Zeit f?r Eleganz, keine Zeit f?r Geschicklichkeit. Es war nur Zeit zum Hacken und Schlagen, um Schritt f?r Schritt Boden zu schaffen. F?r den Moment war es in Ordnung, denn die Schmieden sch?tzten die beiden, als sie Seite an Seite k?mpften, aber ein Blick zur?ck sagte Odd, dass es ein Problem geben w?rde; das gleiche Problem, mit dem er und Erin auf der Br?cke konfrontiert waren. Hinter den Schmieden, in Richtung des Ausgangs, auf den sie zusteuerten, ?ffnete sich der Raum und ihre Feinde w?rden sie umzingeln k?nnen. Nur bezweifelte Odd sehr, dass dieses Mal eine Armee kommen w?rde, um sie zu retten. „Es gibt ein Problem“, sagte Schwertmeister Wendros, der offensichtlich das gleiche Problem gesehen hatte. Sein Schwert fegte herum, um sich an die Klinge eines Feindes zu binden, als er ihn t?tete. „Aber es ist zumindest ein Problem mit einer L?sung.“ „Welche L?sung?“, fragte Odd und schnitt einen anderen Mann nieder, dann noch einen. „Ich halte die Stellung, w?hrend Ihr flieht“, sagte Wendros. Er lenkte einen Schlag ab und trat einen Soldaten in zwei andere zur?ck. Es verlangsamte sie f?r einen Moment. „Was? Nein“, sagte Odd und nicht nur, weil ihm die Idee, vor einem Kampf davonzulaufen, nicht gefiel. Der Schwertmeister hatte ihn wie Seinesgleichen behandelt, nicht wie einen tollw?tigen Hund, der auf seine Feinde zeigte und den Rest der Zeit davonlief. „Seid Ihr der Meinung, dass ich rennen kann?“, fragte Wendros, als er einen anderen Mann t?tete. „Geht, Odd!“ „Ich … danke“, sagte Odd. Er fiel zur?ck und ging zur T?r. Er konnte jedoch nicht anders, als zur?ckzublicken. Was er sah, brannte sich so fest in sein Gehirn ein wie jede andere dunkle Erinnerung an sein Leben. Er sah, wie Wendros sich in einem Wirbel aus Stahl bewegte und seine Feinde so gerade eben zu ber?hren schien, aber die Sch?rfe seiner Klinge reichte aus, um sie mit genau dieser Ber?hrung zu t?ten. Er wickelte sich um Schwerter und band sich an sie und t?tete die M?nner, die auf ihn zukamen, als sie begannen, um ihn herum zu str?men. Wenn sein verletztes Bein nicht den Halt verloren h?tte, als er sich umdrehte, um sich mit einem anderen zu befassen, h?tte er es vielleicht sogar mit allen aufnehmen k?nnen. So wie es war, verlor er f?r einen Moment das Gleichgewicht und bot seinem Gegner eine L?cke in seiner Verteidigung. Ein Schwert fand sie und er stand wie erstarrt da, als er es trotz allem noch schaffte, einen weiteren Soldaten zu t?ten. KAPITEL F?NF Meister Grey sp?rte, wie das Licht der Morgend?mmerung ?ber ihn hereinbrach. An einem anderen Tag mochte die W?rme angenehm gewesen sein, aber jetzt war es eine St?rung. Bei Magie ging es darum, die Kr?fte der Welt auszugleichen, und jede Ver?nderung konnte dieses Gleichgewicht st?ren. Die Morgend?mmerung f?hlte sich wie ein st?rmischer Wind an, der an die R?nder seines Geistes dr?ckte und ihn hin und her schlug, unm?glich zu kontrollieren. „Nur … ein paar … Minuten … l?nger“, murmelte Grey durch zusammengebissene Z?hne. Er war der Drehpunkt, ?ber den sich die Hebel der Welt bewegten, die Nabe des Rades, das stille Zentrum im Herzen von allem. Aber er war nicht still. Er hatte fast von Anfang an vor Anstrengung gezittert, Schwei? sickerte in seine Robe, w?hrend er sich bem?hte, alles in Verbindung zu halten und die Magie durch ihn flie?en zu lassen. Mit jedem Moment, in dem ein Zauber andauerte, wurde es schwieriger, ihn aufrechtzuerhalten. Die ordentlichen Strukturen der ersten Augenblicke verfielen und wurden wilder, w?hrend die Kr?fte in ihm hin und her schlugen. Der Zauber eines Neulings w?rde an diesem Punkt zusammenbrechen, wie es so viele von Devin bei der Formgebung des Sternenmetalls getan hatten. Ein erfahrener Magier konnte sich f?r eine Weile anpassen, aber Meister Grey hatte diese Anstrengung stundenlang gehalten, sich an jede Ver?nderung angepasst und alles wieder in das Ganze gebracht. Es kam jedoch ein Punkt, an dem selbst er es nicht mehr lange halten konnte, und jetzt hatte Meister Grey eine Entscheidung zu treffen. Er konnte etwas l?nger durchhalten, sich an die absolute Grenze bringen, aber irgendwann w?rde der Druck dazu f?hren, dass der Zauber zusammenbrach und er mit ihm. Und dann … w?re er zu ersch?pft, um zu fliehen, unf?hig, sich zu wehren, wenn K?nig Ravins Streitkr?fte hereinkamen. Wenn sie ihn gefangen nahmen, was dann? Meister Grey war nicht arrogant genug zu glauben, dass er in den H?nden von Ravins Folterern keine Geheimnisse preisgeben w?rde, dass er ihnen keine Hilfe geben w?rde, wenn sie ihn dazu zw?ngen. Er konnte das nicht zulassen. Es gab immer noch Dinge, die passieren mussten, immer noch Dinge, die er tun musste, oder alle drei K?nigreiche w?rden durch schlimmere Dinge als nur die Streitkr?fte von K?nig Ravin bedroht sein. Er sah sich ein letztes Mal in der Stadt um. In das Licht der Morgend?mmerung getaucht musste man kein Magier sein, um die Ausbreitung der Armee des S?dk?nigreichs zu erfassen. Sie f?llte jetzt alle unteren Viertel der Stadt und w?rde sich bald auch bis auf die Burg ausbreiten. Er nahm das Rauschen des Wassers in sich auf, dessen gewaltige Str?mung durch die Kan?le lief, die die Stadt trennten. Grey dachte an all diejenigen, die gestorben waren und noch sterben k?nnten. Er konnte nur hoffen, dass er durch seine Handlungen einige gerettet hatte. Vielleicht w?rde es die folgenden Todesf?lle ein wenig ausgleichen. Er lie? den Zauber fallen. Es war, als w?rde man die Z?gel eines Hengstes loslassen, der angreifen wollte. Die aufgestaute Kraft brach in einem Donnerschlag aus, der ?ber Royalsport hallte, selbst als die Wut des Wassers unter ihm nachlie?. Die B?che begannen zu fallen und das Wasser floss nach so langer Zeit wieder in Richtung Meer. Die Wasserst?nde sanken und bald wusste Meister Grey, dass Ravins Truppen in der Lage sein w?rden, ?ber sie hinweg zu str?men, unaufhaltsam, wenn sie wieder zu einem Ganzen zusammengef?gt wurden. Er musste gehen. Er ging zu der Truhe, die er in seinen Zimmern eingeschlossen hatte, und nahm den Inhalt heraus. Dann stand er da, sch?pfte aus seiner Kraft und hoffte, dass er noch genug Kraft daf?r hatte. Es gab einige magische K?nste, die Meister Grey besser verstand als jeder andere Lebende. Was er als N?chstes tat, war eine von ihnen. Er nahm diese Kraft und formte sie so, dass Nebel den Raum f?llten und sogar die W?nde verdeckten. Meister Grey ging Schritt f?r Schritt durch diese Nebel, durch die Zwischenr?ume. Im Turmraum begannen sich die Nebel zu heben, trieben von den Fenstern und brannten im Sonnenlicht weg. Sie hatten jedoch lange genug gedauert, denn als sie sich hoben, war Meister Grey verschwunden. * Vars floh mit der Geschwindigkeit eines gejagten Tieres durch die Tunnel, die von der Burg f?hrten, stolperte ?ber sich selbst und erhob sich wieder, ohne sich darum zu k?mmern, dass seine Knie von dem harten Stein verletzt wurden. In diesem Moment war alles, was z?hlte, sich so weit wie m?glich zu entfernen, sich in Sicherheit zu bringen. Er war jetzt schmutzig vom Staub und dem Schmutz des Tunnels, seine k?niglichen Kleider waren an den Stellen gerissen, auf die er gest?rzt war, sein dunkles Haar war schmutzig, seine Gesichtsz?ge mit Staub verschmiert. Es gab Abschnitte, in denen der Tunnel eng war, und Vars war froh, dass er nicht so breit oder so gro? war wie sein Bruder Rodry. Aber Rodry w?re auch nicht hier unten gewesen. Er w?re geblieben, um zu k?mpfen. Angst trieb ihn an, dr?ckte ihn nach vorne und verlieh ihm eine Geschwindigkeit, die seine Beine zu keinem anderen Zeitpunkt besessen h?tten. Er wusste, dass K?nig Ravin ihn f?r den Thron t?ten w?rde, um klar zu machen, dass er das K?nigreich erobert hatte, und um gleichzeitig einen Rivalen zu entfernen. Vars verfluchte sich f?r seine Angst, auch wenn sie sich als Segen erwies, sie lie? ihn entkommen, lie? ihn ?berleben. Jeder Schritt f?hlte sich wie ein Schritt n?her an die Sicherheit an, aber auch so, als w?rde er seine Pflichten aufgeben und vor all den Dingen davonlaufen, an denen er so hart gearbeitet hatte. Sein Vater w?re nicht gerannt. Sein Bruder auch nicht. Nat?rlich w?ren beide auch gestorben. Vars hatte alles, was er als K?nig tun konnte, getan, hatte seine Streitkr?fte geschickt, um der Bedrohung durch das s?dliche K?nigreich entgegenzuwirken. Was h?tte irgendjemand sonst mehr tun k?nnen? Vor sich sah Vars einen Lichtspalt und ging darauf zu. Dort fand er einen Rost, der von innen mit braunen und roten Rostschrauben befestigt war. Vars zog mit aller Kraft daran und w?nschte sich in diesem Moment, er h?tte mehr Zeit damit verbracht, seinen K?rper so zu st?rken, wie Rodry es immer gesagt hatte. Er sp?rte, wie das Metall in seine H?nde schnitt, aber er machte weiter und zog an den Bolzen, bis das Metall kreischte und schlie?lich nachgab. Er st?rzte zu Boden, als der Rost aufklappte. Vars rappelte sich im Licht der Morgend?mmerung wieder auf und schnappte nach Luft. Er stieg herauf und sah sich um, um herauszufinden, wo er war. Irgendwo im Unterhaltungsviertel, dachte er, weil er die seidenumh?llten Umrisse des Hauses der Seufzer erkannte, das sich ?ber den Rest der H?user erhob. Es war schon mal besser, als im Schloss zu sein, aber er musste immer noch die Stadt verlassen. Vars ging mit gesenktem Kopf durch die Stra?en und zog sich jedes Mal in einen Hauseingang zur?ck, wenn er Soldaten kommen h?rte. Er sah, wie sie in Formation vorbeimarschierten, die Stra?en f?r sich einnahmen und versuchten, alles zu tun, was milit?risch n?tzlich war. Er sah einen B?rger, der ihnen im Weg stand, er versuchte, sich umzudrehen und zu rennen. Ohne zu z?gern, schlugen sie ihn nieder. Vars schluckte und wusste, dass sie ihm dasselbe antun w?rden, wenn sie ihn sahen, aber zum Gl?ck gingen sie vorbei und er lief weiter in Richtung Stadtrand. Die ungeheure Flut der B?che war zur?ckgewichen und so kletterte Vars durch ein schlammiges Bachbett, hielt sich geduckt und versuchte, zu den Stadtmauern zu gelangen. Er wusste, dass er nicht versuchen konnte, durch die Tore zu entkommen, aber es gab immer andere Wege in eine Stadt hinein und auch heraus. Er hatte sie manchmal benutzt, wenn er sich mit Lyril oder anderen Frauen getroffen hatte. Vars fragte sich, was mit der Adligen, die ihn unbedingt heiraten wollte, geschehen war, seit er sie fortgeschickt hatte. Wahrscheinlich kauerte sie irgendwo in einem Haus; das oder sie versuchte, einen s?dlichen Offizier zu verf?hren. Sie hatte immer gute ?berlebensk?nste besessen. Vars konnte jetzt die Mauern vor sich sehen und die Stelle, an der ein kleiner Handschuhladen stand, fast an die Mauern gelehnt. Er schaute in beide Richtungen die Stra?e entlang, stellte sicher, dass keine Soldaten zu sehen waren, und sprintete dann zum Laden, um Deckung zu finden. Er glitt dahinter zu einem Raum, an dem es eine ?ffnung in der Mauer gab, die von Holzbrettern bedeckt war. Sie war lange Zeit von Schmugglern benutzt worden und Vars war nur allzu bereit gewesen, ein Auge zuzudr?cken, wenn er sie im Austausch nutzen konnte, um diskret kommen und gehen zu k?nnen, wenn er es gerade brauchte. Und selbstverst?ndlich gelegentlich ein kleines „Geschenk“. Jetzt w?rde diese ?ffnung sein Leben retten. Alles, was er tun musste, war durchzukommen, auf der anderen Seite ein Pferd zu finden und in die Sicherheit der Landschaft hinauszureiten. Er w?rde sich verstecken, bis er einen Weg zur?ck an die Macht finden konnte. Vars b?ckte sich und schob sich durch die L?cke. Er bewegte sich schnell und wollte nicht gesehen werden. Er schob die Decke auf der anderen Seite beiseite; er hatte es geschafft! Er war in Sicherheit! Dann packten ihn grobe H?nde und zogen ihn aus der L?cke ins Freie. Sie warfen ihn auf den Boden und neben ihm konnte Vars ein halbes Dutzend Leichen auf einem Haufen liegen sehen, auf den sie geworfen worden waren. Er rollte sich auf den R?cken und blickte in die Gesichter von zwei von K?nig Ravins Soldaten. Der Schrecken durchfuhr ihn, als er bemerkte, dass sie offensichtlich bereitgestellt worden waren, um die ?ffnung zu bewachen und jeden zu t?ten, der versuchte zu fliehen. In einem solchen Moment h?tte Rodry oder sogar Erin wahrscheinlich gek?mpft. Lenore w?re zweifellos in W?rde gestorben, Greave wahrscheinlich, w?hrend er etwas Ergreifendes zitierte, ?ber das die Menschen jahrhundertelang sprechen w?rden. Vars war keiner von ihnen. Stattdessen tat er, als sich ein Schwert ?ber ihm erhob, das Einzige, woran er denken konnte: Er hob kapitulierend die H?nde. „Mein Name ist K?nig Vars des Nordreichs“, sagte er. „Und ich bin lebend f?r K?nig Ravin hundertmal n?tzlicher als tot!“ KAPITEL SECHS Greave eilte den Hafen entlang, der hinter der Stadt Astare lag. Sein dunkles Haar wehte in der Meeresbrise, seine fast femininen Gesichtsz?ge waren von den Tagen mit dem dunklen Bart, der ungez?hmt wuchs, etwas aufgeraut, seine Kleidung war von den Reisen und der Gewalt befleckt. Er versuchte, den Schmerz des Verlustes zu unterdr?cken, den er bei jedem Schritt f?hlte, w?hrend er sich umsah und versuchte, ein Boot zu finden, das ihn in Sicherheit bringen w?rde. ?ber ihm erklangen die Ger?usche der Invasion in der Stadt. Es schien jetzt keine offensichtlichen Kandidaten zu geben. Die Schiffe des s?dlichen K?nigreichs bewachten das Gr??te der dortigen Schiffe und lie?en keine Flucht zu, w?hrend kleinere Schiffe sich entfernten und zum Ozean hin zerstreuten. Das bedeutete, dass nur noch wenige von ihnen ?brig waren und ihre Kapit?ne lieber Risiken auf dem offenen Meer eingingen, statt dort zu sitzen und darauf zu warten, dass die M?nner von K?nig Ravin sie fanden. Greave konnte ihnen keinen Vorwurf daraus machen. Vielleicht … vielleicht h?tte er einfach auf das Boot steigen sollen, das er mit Aurelle losgeschickt hatte, und danach alles kl?ren sollen. Nein. Allein bei dem Gedanken an Aurelle verkrampfte Greaves Herz sich vor Schmerz. Als sie mit ihm auf diese Reise gekommen war, hatte er gedacht, sie tat es, weil sie ihn liebte, so wie er sie geliebt hatte. Greave war ihr so tief verfallen, dass er erst gesehen hatte, als es viel zu sp?t war, was sie war: eine Spionin, die ihn davon abhalten sollte, das verborgene Heilmittel gegen die Schuppenkrankheit zu finden – auch wenn es bedeutete, ihn zu t?ten. Es war egal, dass sie ihm am Ende geholfen hatte; der Verrat … tat zu weh, um es einfach vergessen zu k?nnen. Greaves Hand ging zu der Stelle in seiner Tunika, an der er die Seite versteckt hatte, die er aus Hillards Notizen herausgerissen hatte. Das Pergament war sicher, auch wenn der Rest von Astares unterirdischer Bibliothek durch Aurelles Hand verbrannt war. Wenn er sich nur in Sicherheit bringen k?nnte, einfach die Zutaten finden, die er brauchte … In diesem Moment konnte Greave jedoch kein Boot mehr sehen, das ihn in Sicherheit bringen k?nnte. Es gab einige, aber sie waren eindeutig zu gro? f?r einen Mann, selbst wenn er viel ?ber das Segeln gewusst h?tte. Schlimmer noch, da waren Soldaten, die den Klippenweg hinunterstiegen, der zu den Docks f?hrte, sich darunter ausbreiteten und sich bewegten, als ob sie nach etwas suchten. Greave versuchte sich zu zwingen, ruhig zu sein. Es konnte nicht f?r ihn sein. Die M?nner, die ihm und Aurelle in der gro?en Bibliothek nachgekommen waren, waren tot, entweder direkt von Aurelle get?tet oder von dem Feuer gefangen, das sie dort gelegt hatten, als sie flohen. Es schmerzte Greave immer noch, Teil so vieler Zerst?rungen gewesen zu sein, an einem Ort , der so viel Wissen enthielt, aber es gab nichts, was er tun konnte, um das jetzt zu ?ndern. Er lief weiter bis zum letzten der h?lzernen Kais und hoffte, dass wenigstens ein Kapit?n noch ?brig sein w?rde, der ihm helfen k?nnte. Es gab jedoch niemanden und keine Boote, die er stehlen konnte, um seine begrenzten nautischen F?higkeiten gegen die Gezeiten auf die Probe zu stellen. Es gab nur Stapel von Vorr?ten, die darauf warteten, welche Schiffe als N?chstes in den Hafen kamen oder vielleicht von denen zur?ckgelassen wurden, die ausgelaufen waren: Teerf?sser, Kisten mit Schiffszwieback, Kisten mit Salzfisch. Greave drehte sich um, um die Docks entlangzugehen, entschlossen, sich unerkannt unter die Einheimischen zu mischen und einen Ausweg aus Astare zu finden, aber als er es tat, sah er die Soldaten, die zu den Docks gekommen waren, mit den wenigen Einwohnern sprechen, die dort noch ?brig waren. Er sah jemanden in seine Richtung deuten. „Nein“, sagte Greave. „Sie k?nnen mich nicht suchen.“ Es schien jedoch ganz so. Vielleicht hatte es doch jemand aus der brennenden Bibliothek heraus geschafft, oder vielleicht hatte jemand ihn und Aurelle auf der Stra?e entdeckt und erkannt. Was auch immer es war, es bedeutete, dass Greave in schrecklicher Gefahr war … und jetzt gab es keine Aurelle, die ihn besch?tzte. Greave lachte bitter ?ber diesen Gedanken, sich jetzt jemanden herbei zu w?nschen, der ihn so schwer verletzt hatte, nur weil ihre F?higkeiten mit einem Messer sich als n?tzlich erwiesen hatten. Hatte der Philosoph Serecus nicht geschrieben, dass Liebe weniger wichtig war als die Dinge, die im Leben praktisch sind? Hatte Yerrat nicht geschrieben, dass es besser war, einen starken Feind an seiner Seite gegen einen gemeinsamen Feind zu haben als schwache Freunde? Greave dachte immer, dass etwas in der ?bersetzung verloren gegangen war. Es war jedoch sinnlos, sich jetzt Aurelle herbei zu w?nschen, sei es in der Erinnerung an die Weichheit ihrer Haut oder nur, weil sie einen Mann schneller t?ten konnte, als Greave blinzeln konnte. Sie war weg, ihre ?berfahrt bezahlt, der Kapit?n hatte geschworen, nicht umzudrehen. Greave musste seinen eigenen Weg dorthin finden. Er ging wieder das Dock hinunter, auf dem er sich befand. Er war zu langsam, zu sehr in Gedanken an Aurelle gefangen, um sich so schnell zu bewegen, wie er sollte. Selbst hier schien es, dass sie ihn geschw?cht hatte. Die Soldaten, die nach ihm gefragt hatten, befanden sich jetzt am Ende des Docks, und mindestens einer hatte Brandspuren auf seiner Uniform, die besagten, dass er dem Feuer der Bibliothek entkommen sein musste. „Es gibt keinen Ort, an den Ihr rennen k?nnt, Prinz Greave!“, rief der Mann. „Oh, wir wissen, dass Ihr es seid und auch, was wir mit Euch tun werden, weil Ihr versucht habt, uns zu verbrennen, bevor wir Euch K?nig Ravin ?bergeben – Ihr werdet Euch w?nschen, dass Ihr Royalsport nie verlassen h?ttet!“ Greave zog sich die Docks hinunter zur?ck und die Soldaten folgten im gem?chlichen Tempo der M?nner, die wussten, dass ihr Opfer nicht entkommen konnte. Das Problem war, dass sie recht zu haben schienen. Greave dachte ?ber all die Dinge nach, die er ?ber die Taktiken und Strategien der gro?en Kommandeure gelesen hatte. Alle Strategiespiele, die er gespielt hatte, w?rden einem General helfen, das Kommandieren zu lernen. Keines von ihnen schien eine Antwort auf diese Situation zu haben – ein Mann, der nichts vom Schwertspiel wusste, der sich mindestens zwanzig M?nnern gegen?bersah und nirgendwohin fliehen konnte. Was w?rde Aurelle tun? Der Gedanke kam Greave abrupt und unerwartet und ein Teil von ihm wollte ihn unterdr?cken, nur weil es weh tat, an das Rot ihrer Haare oder das tiefe Gr?n ihrer Augen zu denken. Aber im Moment war das nicht der Teil von ihr, den er nun brauchte. Er brauchte die r?cksichtslose Frau, die unter der Oberfl?che gewesen war, jene, die die gro?e Bibliothek von Astare in Brand gesteckt hatte, nur damit sie … Das war's. Greave wich weiter zur?ck und ging weiter, bis er mit den Teerf?ssern auf einer H?he war. Mit viel Anstrengung kippte er eines davon um und lie? den Inhalt ?ber den Kai str?men. Er nahm Feuerstein und Stahl von seinem G?rtel und sah, wie sich die Augen der Soldaten weiteten. „Das werdet Ihr nicht tun“, sagte der Soldat, der am weitesten vorne stand. „Ihr werdet get?tet.“ „Eigentlich“, sagte Greave, „habe ich den Verdacht, dass ich mit dem Wind, der in diese Richtung weht, und dem Brennmaterial, das von mir weg flie?t, eine gute Chance habe, dies zu ?berleben. Ihr jedoch …“ Er schlug mit seinem Feuerstein Funken und lie? sie auf den Teer fallen. Es brauste auf als Antwort und Greave musste sich r?ckw?rts auf das Ende des Docks werfen, als das Feuer ausbrach. Innerhalb von Sekunden hatte es das Dock verzehrt und loderte in den Himmel. Diejenigen der Soldaten, die nicht schnell genug aus dem Weg rennen konnten, fielen schreiend und versuchten, das Feuer zu l?schen, w?hrend es sie fra?. Das Feuer schoss am Dock entlang und z?ndete mehr Teerf?sser an. Greave sp?rte, wie das Dock erbebte, als sie vor Hitze explodierten und weitere Flammen hoch in die Luft schossen. Das Dock taumelte, als sich die H?lzer unter der Belastung spalteten, und Greave musste k?mpfen, um das Gleichgewicht zu halten. Die Hitze des Feuers war immens wie das Dr?hnen einer Schmiede an einem Sommertag. Es verschlang die Vorr?te entlang des Docks mit der Gier, die nur Feuer haben konnte, und ein Teil von Greaves Gedanken versuchte, sich an alles zu erinnern, was er ?ber die Eigenschaften von Flammen gelesen hatte, wie Gelehrte theoretisiert hatten, dass solche Dinge aus der Luft gezogen werden k?nnten mit nichts mehr als Kraftstoff und Funken. Nichts davon schien ausreichend zu erkl?ren, wie sich das Feuer entlang des Hafens von Astare auf den Weg zu den anderen Docks machte und sich so schnell ausbreitete, dass Greave Soldaten verbrennen sah, die nicht wegrennen konnten. Das Feuer auf dem Dock war nicht weniger intensiv und die H?lzer bewegten sich, als die Flammen den Kleber und das Seil aufl?sten, die sie hielten. Greave hatte einen Moment Zeit, sich zu fragen, ob dies tats?chlich der am besten kalkulierte Plan gewesen war, und dann fiel er und st?rzte in die schockierende K?lte des Wassers. Holme und Holzlatten fielen wie Hagel auf das Wasser um Greave, sodass es so aussah, als k?nnte ihn jeden Moment eines davon treffen, aber das geschah nicht. Greave hielt den Atem an und versuchte, seine Angst vor den Dingen, die dort lauern k?nnten, zu unterdr?cken. Er hatte aus erster Hand gesehen, wie gef?hrlich die Kreaturen des tiefen Wassers sein konnten, konnte nur hoffen, dass es hier in der N?he der Docks nichts so Gef?hrliches g?be. Sogar unter Wasser sp?rte er die Hitze der Flammen ?ber sich und sah das flackernde Licht des Feuers, das sich auszubreiten schien, um die Welt zu erf?llen. Als seine Lungen es nicht l?nger aushalten konnten, tauchte Greave auf. Der Hafen war jetzt ein Inferno, alles, was Greave erkennen konnte, stand in Flammen, sogar die gro?en Schiffe an den Docks mussten umdrehen und auf das offene Meer zusteuern, um Sch?den zu vermeiden. Eines war nicht schnell genug, und Greave sah, wie das Feuer wie eine Kerze auf seine Takelage kletterte und die Segel so beleuchtete, dass sie an der Spitze loderten. Er sah sich um und versuchte einen Ausweg aus dem Inferno zu finden. Ein ganzer Abschnitt des Docks lag wie ein Flo? auf dem Wasser, ein Quadrat aus Holz, vielleicht doppelt so lang wie ein Mann auf jeder Seite. Im Wasser schwebten einige der verlassenen F?sser. Greave schwamm zu ihnen hin?ber, dachte nach und versuchte herauszufinden, wie viele er brauchen w?rde. Langsam und mit akribischer Sorgfalt begann er, sie unter dem gebrochenen Abschnitt in Position zu bringen und sie mit dem bereits vorhandenen Seil festzurren. Es dauerte lange Minuten, aber im Moment achtete niemand auf Greave. Als er sicher war, dass er alles getan hatte, was er konnte, stieg er auf das provisorische Flo? und griff nach einem St?ck Holz, um es als Ruder zu verwenden. Das Flo? wackelte, hielt aber und Greave begann vom Hafen aus zu paddeln. Er war sich nicht sicher, wie weit er so kommen w?rde oder wie viel Kontrolle er haben w?rde, wenn ihn die Str?mungen ergreifen w?rden, aber alles war besser als hierzubleiben. Er hatte immer noch die Seite aus dem Buch mit der Methode f?r die Heilung und alles, was er tun musste, war, die Zutaten zu finden. Astare brannte hinter ihm, als er auf das offene Meer zusteuerte, aber trotzdem machte sich Greave mit Hoffnung in seinem Herzen auf den Weg. KAPITEL SIEBEN „Bringt mich zur?ck!“, beharrte Aurelle zu dem Kapit?n des kleinen Schiffes, das sie aus Astare herausf?hrte. „Bitte, ich kann Greave nicht alleine lassen. Er wird dort sterben.“ Es machte keinen Unterschied, da alle ihre anderen Bitten auch keinen Unterschied gemacht hatten. Der Kapit?n war ein gro?er Mann mit einem versteinerten Gesicht, das nicht viel zeigte, aber jetzt l?chelte er. „Er wird sterben, weil Ihr nicht da seid, um ihn zu besch?tzen?“ Die Mannschaft um Aurelle lachte, und das w?hlte das Durcheinander von Schmerz, Trauer und Scham in ihrem Innern noch mehr auf. Nat?rlich wusste sie, was sie sahen, als sie sie ansahen, dasselbe, was sie seit dem Moment, als sie Greave traf, so sorgf?ltig projiziert hatte. Ihr rotes Haar peitschte vielleicht jetzt im Wind, anstatt in einem kunstvollen edlen Zopf gefangen zu sein, aber sie sahen immer noch ihre edlen Kleider, die zarte Eleganz ihrer Gesichtsz?ge, die Schlankheit ihres K?rpers, alles bis auf die simple Tatsache, dass sie eine Frau war. All das lie? sie annehmen, dass sie schwach und hilflos war. Sie trat von dem Kapit?n zur?ck und dachte verzweifelt nach, um einen Weg zu finden, zu Greave zur?ckzukehren und ihm alles zu erkl?ren. Alles w?re in Ordnung, wenn sie ihm nur zeigen k?nnte … wenn sie ihm nur beweisen k?nnte, dass sie ihn liebte. Sie klammerte sich an die Reling des Bootes und versuchte herauszufinden, ob sie irgendwie zur?ck zu Greave schwimmen konnte, aber es war jetzt zu weit, und auf jeden Fall w?rden die gro?en Schiffe des s?dlichen K?nigreichs sie wahrscheinlich aufhalten, bevor sie auf halbem Weg dort war. Sie musste einen anderen Weg finden, und das Haus der Seufzer hatte ihr viele Wege beigebracht. Sie beobachtete die Funktionsweise des Bootes und versuchte herauszufinden, ob sie es auf irgendeine Weise durch einen Unfall bewerkstelligen konnte. Sie beobachtete ein halbes Dutzend M?nner, die sich perfekt aufeinander abgestimmt bewegten, um einen reibungslosen Ablauf zu gew?hrleisten, und es war klar, dass sie es ohne ihre Hilfe nicht schaffen w?rde, umzudrehen. Welche M?glichkeit kam als N?chstes in Frage? Sie wartete bis zu der Gelegenheit, als der Kapit?n f?r einen Moment unter Deck ging, dann schl?pfte sie in den Raum hinter ihm und versuchte einzusch?tzen, wie dies am besten zu tun war. Was w?rde sie tun, um nach Greave zur?ckzukehren? Besser gefragt: Was w?rde sie nicht tun? „Seid Ihr hier, um mich dazu zu bringen, mein Boot wieder umzudrehen?“, fragte der Kapit?n als sie sich ihm n?herte. „Das bin ich“, sagte Aurelle. „Ich muss zu meinem Prinzen zur?ckkehren. Ich werde alles tun, um zur?ckzukommen. Alles.“ Sie trat n?her an den Kapit?n heran. „Glaubt Ihr wirklich, dass das funktionieren wird?“, fragte er. Aurelle zog ein Messer und dr?ckte es mit einer geschmeidigen Bewegung gegen die Kehle des Kapit?ns. „Bringt mich jetzt zur?ck“, forderte sie. „T?tet mich, und meine M?nner werden Euch t?ten“, sagte der Kapit?n. Das Schlimmste war, dass es wahrscheinlich die Wahrheit war. Mit gen?gend Versteckm?glichkeiten h?tte Aurelle es mit allen M?nnern dort einzeln aufnehmen k?nnen, aber auf dem kleinen Raum des Bootes w?rde sie gegen sechs M?nner k?mpfen. Selbst ein Ritter des Sporns h?tte das wahrscheinlich nicht tun k?nnen, und sie war keine Ritterin. Es war immer besser, ein Messer in den R?cken zu stecken, als offen zu k?mpfen. Selbst wenn sie es irgendwie geschafft h?tte, sie alle zu t?ten, h?tte sie dann keine M?glichkeit, das Boot umzudrehen. Aurelle konnte es nicht alleine zur?ck zum Hafen steuern. „Warum dreht Ihr nicht um?“, forderte sie. Der Kapit?n zuckte die Achseln. „Ich bin der Krone treu und ich bin treu, sobald ich bezahlt bin. Prinz Greave hat mich daf?r bezahlt, Euch bis nach Royalsport zu bringen, und das werde ich tun.“ „Aber er wird dort sterben“, sagte Aurelle. „Wir m?ssen ihn retten. Ich … ich liebe ihn.“ „Meine M?nner haben wahrscheinlich nichts von dem geh?rt, was Ihr und der Prinz zueinander gesagt habt“, sagte der Kapit?n, „Aber ich habe es geh?rt. Ich wei? wer Ihr seid. Ich wei?, was Ihr seid, meine Dame, und ich habe keine Geduld f?r diese Art von T?uschung. Ich bringe Euch zur?ck und Ihr habt Gl?ck, dass wir Euch nicht einfach die Kehle durchschneiden und Euch ?ber Bord werfen, weil Ihr den Prinzen verraten habt.“ Er ging wieder an Deck und es dauerte einen Moment, bis Aurelle sich in der Lage f?hlte zu folgen. Der blo?e Schock ihres Versagens hielt sie f?r einen Moment an Ort und Stelle. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie einen Weg finden w?rde, dieses Boot umzudrehen, sicher, dass sie einen Weg finden w?rde, die Welt zu manipulieren, um das zu tun, was sie f?r ihre Zwecke brauchte. Jetzt steckte sie fest. Mit einem Seufzer ging sie wieder an Deck. Dort sah sie die Docks von Astare in Flammen stehen. „Nein!“ Aurelle schrie auf, als sie die brennenden Schiffe und das Holz der Dockfront in Flammen aufgehen sah. Sie sah eine einsame Gestalt am brennenden Ende eines der Docks stehen, und sie sah, wie es unter ihm zusammenbrach und Feuer die Welt um ihn herum zu verzehren schien. „Nein, bitte nein.“ Aurelle sah zum Kapit?n hin?ber, aber er setzte gerade mehr Segel und brachte sie so schnell es ging von Astare weg. Auf keinen Fall w?rde er jetzt umdrehen, auf keinen Fall w?rde er sein Boot gegen Greaves ausdr?cklichen Befehl in die Flammen steuern, die es verzehren k?nnten. Als sie sich an die Reling des Fischerboots klammerte, sp?rte Aurelle, wie ihr Herz brach. Sie hatte gewusst, dass sie mehr f?r Greave empfand als jemals zuvor f?r irgendjemanden, mehr als sicher oder vern?nftig war, aber dies … es konnte nur so weh tun, jemanden zu verlieren, wenn man ihn mehr liebte als alles andere auf der Welt. Zumindest nahm Aurelle an, dass dies der Fall war; Sie hatte noch nie jemanden so geliebt. Im Haus der Seufzer war Aurelle immer stolz darauf gewesen, dass etwas so Dummes wie Emotionen sie nicht ber?hren konnte. Sie hatte alle Arten gesehen, wie Menschen versuchten, sich gegenseitig zu benutzen, und sich selbst als realistisch hinsichtlich der Transaktionen gesehen, die im Mittelpunkt aller Dinge standen, auch wenn andere versuchten, dumme Bed?rfnisse oder Gef?hle hineinzubringen, die am Ende nur im Weg waren. Als sie eine der Auserw?hlten gewesen war, die spionierten und aus den Schatten heraus handelten, war es f?r Aurelle leicht gewesen. Es f?hlte sich kaum wie ein Verrat an, wenn es keine Liebe gab. Jetzt f?hlte es sich jedoch so an, als h?tte sie alles verraten. Sie hatte Greave verraten, indem sie ihn ?berhaupt erst ausspioniert hatte, und sie hatte all das verraten, was sie sein sollte, indem sie es gewagt hatte, sich in ihn zu verlieben. Aurelle wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sie schaute zur?ck auf die lodernden Flammen im Hafen, und genau in diesem Moment f?hlte es sich so an, wie es ihr Herz tat, alles stand in Flammen, sodass bald nur mehr Asche ?brig sein w?rde. Aurelle vermutete, dass dieser Verlust der Invasion des S?dk?nigreichs schaden k?nnte, aber das war kein Trost. Auf jeden Fall war der Kampf in Astare beendet; die Stadt geh?rte ihnen. Das Schlimmste war, dass ihre Arbeitgeber wahrscheinlich mit dem Ergebnis zufrieden sein w?rden. Sie konnte sich fast vorstellen, wie Herzog Viris l?cheln w?rde, wenn sie ihm erz?hlte, dass die Bibliothek, in der sich das Rezept f?r das Heilmittel gegen Schuppenkrankheiten befand, verbrannt war, dass der Prinz, der danach gesucht hatte, zusammen mit dem Rezept verschwunden war. Selbst wenn sie ihm sagen w?rde, dass sie nichts davon getan hatte, w?rde der Herzog wahrscheinlich annehmen, dass sie nur vorsichtig war und w?re mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Dinge. Aurelle konnte sich vorstellen, wie er es feiern wollte, denn ein Mann wie er w?rde sie niemals als etwas anderes als eine Kurtisane sehen, wie viel sie auch f?r ihn tat. Meredith … Aurelle wusste, dass die Herrin des Hauses der Seufzer immer im Interesse des Gleichgewichts, des K?nigreichs und des Hauses handelte und immer versuchte, die Frauen und M?nner zu sch?tzen, die ihm dienten. Aurelle konnte ihr keine Schuld geben, weil sie das Geld des Herzogs genommen hatte, da sie wusste, dass es dem Haus der Seufzer Einfluss geben w?rde, wenn Aurelle Erfolg h?tte. Sie konnte jedoch Herzog Viris und seinen Sohn die Schuld geben. Er dachte wahrscheinlich, dass Aurelle dumm war und keinen seiner Pl?ne durchschauen konnte. Der Wunsch, die k?nigliche Familie zu destabilisieren und gleichzeitig Finnal immer h?her zu treiben, war so offensichtlich, wenn man wusste, was hinter den Kulissen vor sich ging. Die Tatsache, dass M?nner wie er oft so dachten, war zumindest ein Beweis daf?r, dass das Haus der Seufzer gut in dem war, was es tat. Greave war nicht so … er hatte nicht so gedacht und dieser Gedanke reichte aus, um eine neue Welle von Schmerz durch Aurelle zu senden. Er war die einzige Person, die sie jemals so geliebt hatte, wie sie war, und nicht f?r das, was sie f?r sie tun konnte. Die einzige Person, die sie jemals geliebt hatte, und jetzt war er weg. Aurelle stand an der Reling und f?hlte sich v?llig untr?stlich, w?hrend Astare in der Ferne verschwand. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun w?rde oder wohin sie gehen w?rde, wenn sie wieder in Royalsport war. Sie wollte Herzog Viris einfach nicht sagen, dass er Erfolg gehabt hatte, dass alle seine Pl?ne verwirklicht wurden. Sie erkannte, was sie stattdessen tun wollte, und es war dumm und gef?hrlich und w?rde sie wahrscheinlich in mehr Schwierigkeiten bringen, als sie hoffen konnte, zu ?berleben. Wenn sie einfach zur?ckgehen und so tun w?rde, als h?tte sie die Arbeit perfekt gemacht, w?re sie gut bezahlt und k?nnte sich als zus?tzliche Belohnung wahrscheinlich sogar in eine Machtposition man?vrieren. Aurelle wollte nichts davon tun. Sie konnte den Gedanken an eine Welt nicht ertragen, in der Greave verschwunden war.  Und der Gedanke an eine Welt, in der Finnal an die Macht kam, w?hrend Herzog Viris im Hintergrund weiterl?chelte, war ihr unertr?glich. Sie konnte diesen Gedanken nicht zu Ende denken … warum tat sie also nichts dagegen? Was sie erwog, w?rde Greave nicht zur?ckbringen. Es w?rde keinen der Sch?den r?ckg?ngig machen, die sie in der Welt angerichtet hatte, w?rde die Dinge nicht wiedergutmachen, aber vielleicht, nur vielleicht, w?rde es die Welt zu einem besseren Ort machen. Sie w?rde die beiden t?ten. KAPITEL ACHT Das Wasser schlug auf Renard ein und warf ihn m?helos herum wie einen Spielball und er schien vom Wasser selbst abzuprallen. Er war ein gro?er Mann, aber das Wasser spielte mit ihm und bewegte sein nicht unerhebliches  Gewicht, als w?re es nichts. Es zerrte an dem Umhang, den Renard trug, sodass er zu einem Bleigewicht um seine Schultern wurde. Renard riss an dem Kleidungsst?ck, bis er sich l?sen konnte, aber die Schlie?e verfing sich in seinem roten Haar und hielt ihn fest, als der Umhang an einem Felsen h?ngen blieb. Renard riss sich eine Haarstr?hne heraus, um sich zu befreien, und wurde dann von der Str?mung weitergetrieben. Renard k?mpfte, um an der Oberfl?che zu bleiben und versuchte, sich zu erinnern, warum es so eine gute Idee gewesen war, sich ?berhaupt erst ins Wasser zu werfen. Er kam hoch, holte Luft und erinnerte sich, als er die gro?e rote Masse des Drachen in der Ferne verweilen sah. Was war ein bisschen Wasser im Vergleich dazu, lebendig verbrannt zu werden? Der Fluss gab eine Antwort darauf, als er ihn wieder nach unten saugte und ihn mit gr??erer Geschwindigkeit vorw?rtstrieb, als Renard es zu Pferde jemals h?tte schaffen k?nnen. Er prallte gegen Steine, sp?rte, wie sie in seine Rippen schlugen, und musste seine Arme und Beine benutzen, um sich von den schlimmsten von ihnen wegzudr?cken, bevor sie ihn zerschmettern konnten. Zumindest konnte es kaum schlimmer werden. Er kam an die Oberfl?che und bereute es sofort, das gedacht zu haben. Vor ihm gab das Wasser Schaum und Spr?hnebel ab, w?hrend der Fluss einfach hinter den Spitzen einiger Felsen zu verschwinden schien. Ein Wasserfall oder ein Wehr lag vor ihm und Renard wollte wirklich nicht herausfinden, welches von beiden es war, indem er hinunterst?rzte. Er schwamm zum Ufer, er versuchte, nicht gegen den Fluss anzuk?mpfen, sondern sich schr?g hin?berschleppen zu lassen. Schon nach den ersten paar Z?gen erkannte er, dass es nicht funktionieren w?rde. Der Fluss war zu stark und zog ihn zu schnell. Jetzt musste Renard entscheiden, ob er riskieren w?rde, ?ber den Rand zu treiben oder gegen die Felsen zu prallen, die er sehen konnte – aber in letzter Zeit schien es, als w?re sein ganzes Leben zu einer einzigen Wahl zwischen zwei ?beln geworden. Renard vermutete, dass die meisten Menschen die Felsen gew?hlt und versucht h?tten, sich an sie zu klammern, um nicht den Wasserfall hinunterzust?rzen. Sie w?ren wahrscheinlich an ihnen zu Tode gest?rzt, und Renard war zudem nie jemand gewesen, der sich an die sichere Option geklammert hatte. Er schwamm zu dem offenen Wasser zwischen ihnen, hatte einen Moment Zeit, um zu sehen, wie sich dieser Raum ?ber drei?ig Meter bis zum Abgrund erstreckte, und dann fiel er. Renard verwandelte den Sturz in einen Tauchgang, so gut er konnte, aber trotzdem war sein Sturz in das Wasser, das auf ihn wartete, alles andere als elegant. Da unten war ein kreisf?rmiger See und Renard konnte nur hoffen, dass er tief genug war, oder dieser Sturz w?rde ein sehr pl?tzliches Ende haben. Er streckte die H?nde aus und teilte das Wasser, als er es mit einem Aufprall traf, der bis in die Knochen schmerzte. Renard bog sich zur?ck und versuchte, seinen Tauchgang flacher zu machen, aber trotzdem schlug er so hart auf den Boden des Sees auf, dass es ihm den restlichen Atem aus den Lungen schlug. Oben sah Renard die Oberfl?che als einen Lichtkreis, der viel zu weit weg schien, um ihn zu ber?hren. Renards Lungen fingen bereits an zu brennen und er musste k?mpfen, um nicht zu atmen, als er sich auf den Weg zum Licht machte. Es schien ewig zu dauern, bis er dort ankam. Renards Sicht begann sich zu verdunkeln, Druck stieg in seinem Kopf auf, bis es schien, als w?rde er explodieren. Er w?rde bald atmen, ob er wollte oder nicht, und das w?rde bedeuten, dass Wasser in ihn str?mte und ihn ertr?nkte … Renard zerriss die Oberfl?che als er auftauchte und schnappte nach Luft. Er starrte hinauf und sah den donnernden Wasserfall hoch ?ber sich, und von hier unten schien er noch h?her zu sein als beim Fallen. Wasser schlug um ihn herum in den See und in diesem Moment schien es Renard das Erfrischendste auf der Welt zu sein, denn es bedeutete, dass er am Leben war. „Ich lebe!“, rief der Welt zu, was wahrscheinlich ein dummer Schachzug war. Er hatte bereits  ausreichend Gelegenheit gehabt, festzustellen, dass die G?tter viel zu viel Spa? daran hatten, ihn zu qu?len. Renard schwamm zum Ufer. Als er dort ankam, schleppte er sich aus dem Wasser und legte sich auf das steinige Ufer, bis auf die Haut durchn?sst und ersch?pft. Er lag eine Ewigkeit dort, die Sonne schien hei? und es f?hlte sich an, als w?rde Dampf von ihm aufsteigen. Renard ?berpr?fte seine Besitzt?mer und versuchte herauszufinden, was die Reise flussabw?rts ?berlebt hatte. Er hatte kein Schwert, aber immer noch ein langes Messer an der H?fte. Sein M?nzbeutel hatte ?berlebt, was bedeutete, dass er dank des Amuletts, das er in Geertstown verkauft hatte, immer noch viel Geld hatte. Renard wusste, ohne zu schauen, dass das Amulett noch da war. Er konnte es f?hlen, es zog an den R?ndern seines Wesens und saugte ihm nach und nach das Leben aus. In diesem Moment f?hlte sich Renard gebrochen und verletzt, ersch?pft und kaum in der Lage, wieder zu Atem zu kommen. Trotzdem konnte er etwas viel Heimt?ckischeres darunter f?hlen, als das Amulett begann, ihm das Leben zu entziehen. Warum war er nicht schon tot? Renard war normalerweise kein Mann, der solche Fragen stellte, denn es schien nur eine Einladung zum Scheitern zu sein, aber im Moment wunderte er sich einfach nur. Er konnte auch nichts anderes tun, als sich wundern, denn selbst mit dem Gedanken an einen Drachen irgendwo in der Ferne, der ihn m?glicherweise verfolgte, war er zu ersch?pft, um sich sofort zu bewegen. Der Hehler, an den er das Amulett verkauft hatte, war weniger als eine Stunde nach dem Verkauf gestorben und so vollst?ndig entleert, dass er kaum noch menschlich aussah. Ja, der Mann war alt gewesen, aber trotzdem konnte Renard nicht glauben, dass das ausreichen w?rde, um so viel zu bewirken. Es gab da noch etwas, etwas, das er nicht verstand. Schlie?lich schaffte es Renard, sich in eine sitzende Position und dann auf die F??e zu stemmen. Er wusste, ohne dass es ihm gesagt wurde, was er tun musste, hatte es gewusst, seit er das Amulett in Geertstown gestohlen hatte: Er brauchte die Hilfe eines Magiers. Das Problem war immer noch das gleiche. Magier waren eher selten und  jemanden zu finden, der genug ?ber Magie wusste, um mit einem Amulett fertig zu werden, vor dem selbst die Verborgenen mit all ihrer schrecklichen Kraft Angst hatten … wie konnte er jemals hoffen, einen Mann zu finden, der das konnte? Renard begann zu laufen, und seine Kleidung tropfte bei jedem Schritt. Er war ein Dutzend Schritte gegangen, bevor er ?berhaupt begriff, in welche Richtung er ging. Der Sonnenstand gab ihm die Antwort darauf. Er lief nach Osten in Richtung Royalsport. Er wusste, dass das ein dummer Schachzug war, denn alle Ger?chte in Geertstown besagten, dass der Krieg nach Osten kommen w?rde. Eine Stadt voller Diebe und Schmuggler hatte sich im Vergleich zu dem, was im Rest des K?nigreichs geschah, wie ein sicherer Hafen angef?hlt. Nat?rlich brannte derzeit ziemlich viel in Geertstown, dank des Drachen, der nach dem Amulett gesucht hatte. Renard nahm es jetzt heraus und starrte es an. In der Mitte seines achteckigen Umfeldes lag eine Drachenschuppe, auf jeder Seite befand sich ein andersfarbiger Edelstein, der im Sonnenlicht leuchtete. „Ich h?tte dich zur?cklassen sollen“, sagte Renard zum Amulett. „Wann habe ich angefangen, das Richtige zu tun?“ Er hatte es jedoch getan. Er hatte es zur?ckgenommen wegen all des Schadens, der sonst entstehen w?rde, und weil die Alternative darin bestand, etwas so M?chtiges den Verborgenen zu ?berlassen. Diese Motivation hatte bereits ausgereicht, um Renard dazu zu bringen, es mit Leuten aufzunehmen, die ihn mit ihrer Magie auseinanderrei?en konnten. Eine Reise nach Royalsport, um einen Magier zu finden, war nichts im Vergleich dazu. Er wusste, wen er brauchte, denn es gab nur einen Mann, der bei so etwas helfen konnte. Renard brauchte die Hilfe des Magiers des K?nigs, Meister Grey. Er musste zum Magier gehen, auch wenn das bedeutete, sich durch das Kriegsgeschehen im Osten zu bewegen, und er musste um seine Hilfe bitten. Entweder das oder einfach dem Magier das Amulett in seine Hand dr?cken und wegrennen, in der Hoffnung, dass dies ausreichen w?rde, um die Verbindung zu unterbrechen, und dass der Magier wissen w?rde, was zu tun ist. In jedem Fall ging Renard weiter ?ber den felsigen Boden in der Hoffnung, eine Stra?e zu finden. Als er einen Weg fand, folgte er ihm, bis er zu einem gr??eren Weg f?hrte, und ging weiter. Er war zum n?chsten Dorf unterwegs, bevor er sich einen Blick zur?ck erlaubte. Der Gedanke an das, was dort lauern k?nnte, hatten seine Augen so lange nach vorne gerichtet gehalten. Schlie?lich konnte sich Renard jedoch nicht l?nger zur?ckhalten. Er sah ?ber die Schulter, starrte und suchte das Land und den Himmel ab. Es dauerte nicht lange, bis er fand, wonach er suchte. Es war jetzt nur mehr ein Punkt, aber es war da, sodass Renard wusste, dass er keinen Augenblick l?nger in diesem oder einem anderen Dorf anhalten durfte, als er brauchte, um ein Pferd zu stehlen. Der Drache hing dort in der Ferne und folgte langsam, und Renard wusste, dass er wieder versuchen w?rde, ihn zu verbrennen, wenn er nicht schnell zum Magier gelangen w?rde, Krieg oder nicht Krieg. KAPITEL NEUN Nerra starrte zu der gro?en dunklen Masse des Drachen auf, der sich ?ber ihr aufrichtete, und sie war sich sicher, dass sie sterben w?rde. Das tiefe, unergr?ndliche Gelb seiner Augen starrte auf sie hinunter und betrachtete Nerra, als wollte es herausfinden, wie leicht es sie verschlingen k?nnte. Die zerst?rte Kolonie um sie herum war ausreichend Beweis, dass es nur ein Flackern ihres Atems dauern w?rde, um sie zu zerst?ren. Seltsamerweise war jedoch das, was ihr Herz in diesem Moment am meisten erf?llte, nicht Entsetzen, sondern Faszination. Im Vergleich zu dem Drachen, dessen Ei sie gefunden hatte, war dieser Drache riesig und gl?nzend und dunkel, und jetzt konnte Nerra sehen, dass die Schw?rze tats?chlich ein Dutzend verschiedener Schattierungen und Farbt?ne war, von den hellsten Graut?nen bis zum tiefen Schwarz des Teers und der Schatten des Nachthimmels. Seine Schuppen waren so breit geworden, dass sie auf seiner Unterseite wie Panzerplatten wirkten, die einzigen Farbtupfer darauf das Gelb seiner Augen und das tiefe Rot der Innenseite seines Mundes, als der Drache ihn weit ?ffnete. Er schoss eine Flamme neben Nerra und das r?ckte die Furcht zur?ck in den Vordergrund von Nerras Gedanken. Sie drehte sich um und rannte, stolperte durch die Tr?mmer der zerst?rten Kolonie und lief auf die B?ume zu, nicht auf die felsige Dunkelheit des offenen Gel?ndes, in der Hoffnung, dass sie ihr Schutz geben w?rden. Nerra h?rte ein Br?llen hinter sich und rannte weiter. Jetzt war sie im Dschungel des Inselinneren und die Sonne schien durch den Baldachin, als sie weiterlief. Die Pflanzen, die Nerra beim Laufen erkennen konnte, waren nicht so wie die, die sie von zu Hause kannte, ?ppig und gr?n, hell und leuchtend und f?llten ihre Nase mit ihren D?ften. Gingen diese ?berw?ltigenden D?fte und Farben wirklich von ihnen aus oder lag es an dem, was sie geworden war? Oben, selbst durch die Baumkronen, konnte Nerra den Schatten des Drachen erkennen, der ?ber sie hinwegflog, riesig und breit, und leicht mit ihr Schritt halten konnte. Nerra konnte nicht anders, als darauf zu starren, gefangen zwischen ihrem Entsetzen bei dem Gedanken an ein so gro?es Raubtier ?ber ihr und der Bewunderung dieser Eleganz, mit der er durch die Luft segelte. Er schien zu gleiten und zu schweben, schlug kaum mit den riesigen Fl?geln, und blies eine Flamme in die Luft vor ihm, um eine Thermik zu erzeugen, die seinen Flug erleichterte. Moment mal, woher wusste Nerra das? Sie hatte ihren eigenen Drachen gesehen, hatte nat?rlich ein Gef?hl der Verbundenheit damit gesp?rt, aber sie hatte nichts dar?ber gewusst, wie ihre K?rper funktionierten oder was es bedeutete, ein Drache zu sein. Dieses Wissen schien nun pl?tzlich in ihr zu sein und sich aufzubauen, es war unm?glich zu ignorieren. Als sie eine Lichtung erreichte, konnte Nerra nicht anders, als den Drachen anzustarren und sie verstand, dass seine Krallen fast so geschickt waren wie H?nde, verstand, wie sein K?rper Magie aus der Luft heraus nehmen und sie in Flamme oder Schatten oder Nebel wandeln konnte. Sie wusste, dass dieser Drache weiblich war und dass er selbst f?r seine Art gro? war. Nerra verbrachte lange Sekunden damit, den Drachen anzustarren, und in diesen Sekunden erschien eine flackernde Bewegung zu ihrer Linken. Sie sah, wie etwas Schuppenf?rmiges und Bestialisches aus den B?umen sprang und mit entbl??ten Z?hnen auf sie zu sprang, bereit zu bei?en. Nerra erkannte, dass es den verdrehten Gestalten der Verwandlungen, die sie auf der Insel der Hoffnung beobachtet hatte, ?hnlich war, aber dieses schien irgendwie tierischer zu sein, als sei schon seine Ursprungsform etwas gewesen, das nicht menschlich war. Es war jedoch keine Zeit, herauszufinden was, weil es sich bereits auf sie st?rzte. Normalerweise w?re Nerra gerannt, h?tte nicht gewusst, was sie sonst tun sollte, aber jetzt lie? ihr Instinkt sie mit krallenf?rmigen H?nden zuschlagen. Diese Krallen schlugen eine Furche ?ber das Fleisch der Kreatur und zwangen sie, zur?ckzuspringen. Es starrte sie an, zischte und entbl??te seine Z?hne, als w?rde es wieder auf Nerra zuspringen, und in diesem Moment schlossen sich zwei weitere an. Nerra wusste auf die gleiche instinktive Weise, wie sie wusste, wie der Drache aufstieg, dass es zwar leicht genug sein w?rde, es mit einem der Echsenverwandten aufzunehmen, aber dass drei auf einmal schwieriger sein w?rden. Sie umzingelten sie und Nerra vermutete, dass sie sterben w?rde. Sie sah, wie der Drache wie ein Stein in Richtung Erde st?rzte, die Fl?gel an die Seiten gepresst, als er hineinst?rzte und fiel, bis er fast am Boden war, bevor er seine Fl?gel wieder ausbreitete und sie heftig schlug, was einen solchen Luftstrom verursachte, dass es Nerra von den F??en riss. Die Eidechsengestalten wurden ebenfalls verstreut. Êîíåö îçíàêîìèòåëüíîãî ôðàãìåíòà. Òåêñò ïðåäîñòàâëåí ÎÎÎ «ËèòÐåñ». Ïðî÷èòàéòå ýòó êíèãó öåëèêîì, êóïèâ ïîëíóþ ëåãàëüíóþ âåðñèþ (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=63590456&lfrom=688855901) íà ËèòÐåñ. Áåçîïàñíî îïëàòèòü êíèãó ìîæíî áàíêîâñêîé êàðòîé Visa, MasterCard, Maestro, ñî ñ÷åòà ìîáèëüíîãî òåëåôîíà, ñ ïëàòåæíîãî òåðìèíàëà, â ñàëîíå ÌÒÑ èëè Ñâÿçíîé, ÷åðåç PayPal, WebMoney, ßíäåêñ.Äåíüãè, QIWI Êîøåëåê, áîíóñíûìè êàðòàìè èëè äðóãèì óäîáíûì Âàì ñïîñîáîì.
Íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë Ëó÷øåå ìåñòî äëÿ ðàçìåùåíèÿ ñâîèõ ïðîèçâåäåíèé ìîëîäûìè àâòîðàìè, ïîýòàìè; äëÿ ðåàëèçàöèè ñâîèõ òâîð÷åñêèõ èäåé è äëÿ òîãî, ÷òîáû âàøè ïðîèçâåäåíèÿ ñòàëè ïîïóëÿðíûìè è ÷èòàåìûìè. Åñëè âû, íåèçâåñòíûé ñîâðåìåííûé ïîýò èëè çàèíòåðåñîâàííûé ÷èòàòåëü - Âàñ æä¸ò íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë.