Êàêîå, â ñóùíîñòè, íåëåïîå çàíÿòèå ïèñàòü ñòèõè: ......................è "ãëàç ëóíû", è "ñîëíöà äèñê" êàê ìèð ñòàðû. ............................Äóøè øèðîêèå îáúÿòèÿ òîëïå íàâñòðå÷ó ðàñïàõíóòü... - ................................................ïîäîáíûé ðèñê ê ÷åìó òåáå? - ........................Ãëóõîé ñòåíîé - íåïîíèìàíèå; ðàçäàâëåí òÿæåñòüþ

Wenn Sie F?rchtete

Wenn Sie F?rchtete Blake Pierce "Ein Meisterwerk voller Thriller und Geheimnisse. Blake Pierce hat hervorragende Arbeit geleistet und Charaktere mit einer psychologischen Seite entwickelt, die so gut beschrieben ist, dass wir uns in ihren K?pfen f?hlen, ihren ?ngsten folgen und ihren Erfolg anfeuern. Voller Wendungen wird dieses Buch Sie bis zum Umbruch der letzten Seite wach halten". --B?cher und Filmkritiken, Roberto Mattos (re Verschwunden) WENN SIE F?RCHTETE (Ein Kate Wise Mystery) ist Buch Nr. 6 in einer neuen Psychothriller-Serie des Bestsellerautors Blake Pierce, dessen Bestseller Nr. 1 Verschwunden (Buch Nr. 1) (ein kostenloser Download) ?ber 1.000 F?nf-Sterne-Rezensionen erhalten hat. Als eine weitere Frau tot in einem leerstehenden Vorstadthaus Haus gefunden wird, muss das FBI die brillante FBI-Spezialagentin Kate Wise, 55, anrufen und sie bitten, aus ihrem Vorruhestand zur?ckzukehren, um den psychotischen M?rder zu fassen.Aber warum inszeniert der M?rder die Leichen in leeren H?usern in einer Vorstadt?Was haben die Opfer gemeinsam?Und kann Kate den M?rder, trotz ihres Alters, rechtzeitig aufhalten, um das Leben einer anderen Frau zu retten?WENN SIE F?RCHTETE ist ein actiongeladener Thriller mit herzergreifender Spannung. WENN SIE F?RCHTETE ist Buch Nr. 6 in einer fesselnden neuen Serie, die Sie bis sp?t in die Nacht bl?ttern l?sst. Buch Nr. 7 der KATE WISE MYSTERY SERIE wird bald erh?ltlich sein. wenn sie f?rchtete (Ein Kate Wise Mystery - Buch 6) B l a k e P i e r c e Blake-Pierce Blake Pierce ist der USA Today Bestsellerautor der RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher sechzehn B?cher umfasst. Er ist ebenfalls der Autor der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die bisher aus dreizehn B?chern besteht, der AVERY BLACK Mystery-Reihe, die aus sechs B?chern besteht, der KERI LOCKE Mystery-Reihe, die in f?nf B?chern erh?ltlich ist, der DAS MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher f?nf B?cher umfasst, der KATE WISE Mystery-Reihe, von der bisher sechs B?cher erh?ltlich sind, der spannenden CHLOE FINE psychologischen Suspense-Mystery-Reihe, die bisher aus f?nf B?chern besteht, der JESSE HUNT psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, von der es bisher f?nf B?cher gibt, der AU PAIR psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, die bisher aus zwei B?chern besteht, und der ZOE PRIME Mystery-Reihe, von der bisher zwei B?cher erwerblich sind. Blake ist selbst ein passionierter Leser und lebenslanger Fan der Mystery- und Thriller-Genres, weshalb er sich freuen w?rde, von Ihnen zu h?ren. Besuchen Sie doch seine Webseite www.blakepierceauthor.com, um mehr ?ber ihn herauszufinden und in Kontakt zu bleiben! Urheberrecht © 2019 von Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Ver?ffentlichung ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln vervielf?ltigt, verbreitet oder ?bertragen oder in einer Datenbank oder einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur zu Ihrem pers?nlichen Vergn?gen lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen verschenkt werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen m?chten, kaufen Sie bitte f?r jeden Empf?nger ein zus?tzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben, oder es nicht nur f?r Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zur?ck und kaufen Sie Ihr eigenes Exemplar. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist ein fiktives Werk. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorf?lle sind entweder das Produkt der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede ?hnlichkeit mit tats?chlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist v?llig zuf?llig. Buchcover Copyright Lukiyanova Natalia frenta, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com. B?CHER VON BLAKE PIERCE DAS AU-PAIR SO GUT WIE VOR?BER (Band #1) SO GUT WIE VERLOREN (Band #2) SO GUT WIE TOT (Band #3) ZOE PRIME KRIMIREIHE GESICHT DES TODES (Band #1) GESICHT DES MORDES (Band #2) GESICHT DER ANGST (Band #3) JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE DIE PERFEKTE FRAU (Band #1) DER PERFEKTE BLOCK (Band #2) DAS PERFEKTE HAUS (Band #3) DAS PERFEKTE L?CHELN (Band #4) DIE PERFEKTE L?GE (Band #5) CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE NEBENAN (Band #1) DIE L?GE EINES NACHBARN (Band #2) SACKGASSE (Band #3) STUMMER NACHBAR (Band #4) KATE WISE MYSTERY-SERIE WENN SIE W?SSTE (Band #1) WENN SIE S?HE (Band #2) WENN SIE RENNEN W?RDE (Band #3) WENN SIE SICH VERSTECKEN W?RDE (Band #4) WENN SIE FLIEHEN W?RDE (Band #5) WENN SIE F?RCHTETE (Band #6) DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE BEOBACHTET (Band #1) WARTET (Band #2) LOCKT (Band #3) NIMMT (Band #4) LAUERT (Band #5) T?TET (Band #6) RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE VERSCHWUNDEN (Band #1) GEFESSELT (Band #2) ERSEHNT (Band #3) GEK?DERT (Band #4) GEJAGT (Band #5) VERZEHRT (Band #6) VERLASSEN (Band #7) ERKALTET (Band #8) VERFOLGT (Band #9) VERLOREN (Band #10) BEGRABEN (Band #11) ?BERFAHREN (Band #12) GEFANGEN (Band #13) RUHEND (Band #14) GEMIEDEN (Band #15) VERMISST (Band #16) EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE EINST GEL?ST MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE BEVOR ER T?TET (Band #1) BEVOR ER SIEHT (Band #2) BEVOR ER BEGEHRT (Band #3) BEVOR ER NIMMT (Band #4) BEVOR ER BRAUCHT (Band #5) EHE ER F?HLT (Band #6) EHE ER S?NDIGT (Band #7) BEVOR ER JAGT (Band #8) VORHER PL?NDERT ER (Band #9) VORHER SEHNT ER SICH (Band #10) VORHER VERF?LLT ER (Band #11) VORHER NEIDET ER (Band #12) VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13) AVERY BLACK MYSTERY-SERIE DAS MOTIV (Band #1) LAUF (Band #2) VERBORGEN (Band #3) GR?NDE DER ANGST (Band #4) RETTE MICH (Band #5) ANGST (Band #6) KERI LOCKE MYSTERY-SERIE EINE SPUR VON TOD (Band #1) EINE SPUR VON MORD (Band #2) EINE SPUR VON SCHW?CHE (Band #3) EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4) EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5) INHALT PROLOG (#u6a012b12-b214-591a-a753-f94f6db413bc) KAPITEL EINS (#u35afbf21-c726-5f02-8b19-23a8ad9538dc) KAPITEL ZWEI (#ue05bfd0c-7c6b-5f3f-a317-c372f43d5c40) KAPITEL DREI (#u093110fb-c44b-55d8-a35b-05c392af6007) KAPITEL VIER (#u6a9cb499-99f1-54e1-8dea-4b76dc323705) KAPITEL F?NF (#u0d72b5e4-0db9-5db3-8663-58ebb645793c) KAPITEL SECHS (#u67b27668-be6a-5496-8029-03beb850f7c2) KAPITEL SIEBEN (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHT (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUN (#litres_trial_promo) KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ELF (#litres_trial_promo) KAPITEL ZW?LF (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SECHZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL SECHSUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) PROLOG Als Tamara Bateman um 15:30 Uhr das zweist?ckige Haus betrat, wurde sie daran erinnert, warum sie ihren Job so sehr liebte. Als Immobilienmaklerin in Estes, Delaware, sah sie mindestens vier neue H?user pro Woche. Meistens waren diese H?user im besten Falle Kopien von anderen H?usern in der Gegend, normalerweise mit einem Preis irgendwo in den oberen vierhunderttausend. Aber ab und zu betrat sie ein Haus und bekam eine G?nsehaut ... ein Gef?hl, dass dieses Haus ein au?ergew?hnliches Zuhause f?r jemanden sein w?rde. Das Haus in der Hammermill Street 157 war eines dieser H?user. Es war nicht ganz so modern gebaut wie einige der H?user, die sie diese Woche gezeigt hatte, aber es war modern genug. Im Jahr 2005 gebaut und nur von einem Ehepaar ohne Kinder bewohnt, bevor es an einen Eigent?mer verkauft wurde, der es noch weiter herrichtete, hatte es immer noch diesen Geruch nach neu. Das hatte nat?rlich auch viel mit der einwandfreien Reinigungsarbeit der engagierten Reinigungskr?fte zu tun. Es war ein wundersch?nes Haus. Alle B?den waren poliert, jede Wand frisch gestrichen und die Fenster zum Garten im Hinterhof waren zum Sterben sch?n. Mit der Arbeit eines professionellen Innenarchitekten und einigen modernen M?beln w?rde die Wohnung schnell vom Markt sein und ein tolles Zuhause abgeben. Tamara hatte es schon seit zwei Wochen immer wieder pr?sentiert aber obwohl es ein allgemeines reges Interesse gab, hatte noch niemand ein legitimes Angebot gemacht. Ohne M?bel und vor kurzem makellos gereinigt, war es im Wesentlichen eine leere Leinwand. Aber sie begann sich auch zu fragen, ob es die mangelnde Einrichtung war, was ihr hier fehlte. Sie nahm ihr Telefon heraus und begann, sich Notizen zu machen, um die Ausschreibung zu verbessern. Sie wusste, dass es keine wirkliche Wissenschaft gab, um die Texte f?r Verkaufsbl?tter zu schreiben, aber sie genoss es, es zu tun. Sie hatte das Gef?hl, ein H?ndchen daf?r zu haben - fast so, als sei sie eine seltsame Art von Poetin. Und da sie morgen zwei Vorf?hrungen hatte, wollte sie sichergehen, dass sie es in seinem besten Licht pr?sentierte. Sie ging durch den gro?en Wohnraum, dann durch die wundersch?ne K?che mit der Bauernhaussp?le und den industriell angehauchten Barhockern. Als sie versuchte, ein nicht allt?gliches Wort f?r die Marmorarbeitsplatten zu finden, h?rte sie, wie sich ?ber ihr etwas bewegte. Es war nur ein leichtes Klopfen, kaum zu h?ren, aber definitiv da. Sie drehte den Kopf und lauschte wieder auf das Ger?usch und da war tats?chlich etwas. Die Ger?usche waren keine Schritte, sondern leiser. Sie stellte sich vor, dass eines der Fenster ge?ffnet sein k?nnte. Die leichte Herbstbrise drau?en k?nnte die Vorh?nge von einer Seite zur anderen wehen. Das war fast genau das, wonach es sich anh?rte. Aber dann dachte sie, dass seit zwei oder drei Tagen niemand mehr hier drin gewesen war. Und die einzigen Leute, die im Moment die Schl?ssel f?r die Wohnung hatten, waren sie selbst und der Bauunternehmer. Sie beschloss fast, es zu ignorieren, aber dann kam es wieder. Diesmal war sie fast sicher, dass das Ger?usch das Rascheln der Vorh?nge war. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Bauunternehmer vorbeigekommen war, um das Fenster zu ?ffnen - noch viel weniger, dass er es offen gelassen hatte. Sie versuchte sich zu erinnern, ob es in den letzten drei Tagen geregnet hatte. Sie glaubte zwar nicht, aber selbst wenn nicht, gab es alle m?glichen Arten von V?geln und Insekten, die hineinfliegen konnten. Ver?rgert marschierte Tamara zur?ck durch den Wohnbereich und zu der Treppe, die in den zweiten Stock f?hrte. Als sie die Stufen hinaufstieg, dachte sie ?ber weitere Phrasen nach, um zu erkl?ren, wie breit und ger?umig die Treppe war. Bevor sie das obere Ende der Treppe erreichte, h?rte sie das Ger?usch wieder. Diesmal war es lauter und konstanter. Und jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, ob es das Wehen der Vorh?nge war. Nun klang es wie Schritte. Das machte keinen Sinn. Nur der Besitzer und der Bauunternehmer - ein sechsundf?nfzigj?hriger Mann namens Bob - hatten den anderen Schl?ssel, und er war gerade in New York und genoss eine Show mit seiner Frau. Tamara wusste das, weil er es ihr beim letzten Mal, als sie sich gesehen hatten, erz?hlt hatte. Und der Eigent?mer hatte sich nie um eines seiner H?user gek?mmert seit er die Immobilienagentur beauftragt hatte. Also, wer zum Teufel ist dort oben? Es ?berraschte sie selbst, als sie noch ein paar Schritte nach oben ging. Sie war nur zwei Treppenstufen vom Flur im zweiten Stock entfernt. Sie konnte den Teppich und die B?den der ersten beiden ge?ffneten T?ren entlang des Flurs sehen. Sie h?tte fast gerufen, aber dann dachte sie, es w?re dumm gewesen. Wenn jemand hier w?re, w?re es vielleicht f?r sie von Vorteil, wenn sie nicht w?ssten, dass sie hier war. Sei nicht dumm, sagte sie zu sich selbst. In diesem Haus gibt es nichts zu stehlen. Wenn hier jemand ist, ist es entweder Bob oder ein neugieriger Nachbar. Und wenn sie reingekommen sind, bedeutet das, dass der Bauunternehmer die T?r wie ein Idiot unverschlossen gelassen hat. Es w?re nicht das erste Mal, dass Bob vergessen hat, ein Grundst?ck abzuschlie?en, nachdem er dort vorbeigekommen war. Aber dann kamen die Schritte wieder, von irgendwo ganz nah. Und dann war da nur noch ihr angstvolles, aufgeregtes Atmen zu h?ren. Tamara folgte ihrem Instinkt. Sie legte ihre Neugierde ab und st?rzte die Treppe hinunter. Sie versuchte ihr Telefon zu erreichen und wollte die Polizei rufen. Selbst wenn sich herausstellte, dass es nichts war, war ihr ihre Sicherheit lieber, als dass es ihr leidt?te. Sie w?rde lieber... Sie h?rte direkt hinter sich Schritte poltern. Sie sp?rte das Beben im Treppenhaus unter ihren F??en. Sie lie? einen kleinen Schrei los, als sie sich dem Ende der Treppe n?herte, aber mehr kam ihr nicht ?ber die Lippen. Etwas schlug sie von hinten hart auf den Hinterkopf und der Schmerz schoss bis hinunter in ihren R?cken. Tamara wand sich strampelnd auf dem Boden. Sie hielt sich die H?nde vor ihr Gesicht, um nicht verletzt zu werden. Dabei verdrehte sie sich das Handgelenk. Sie h?rte es knacken, war sich dessen aber nur schwach bewusst. Sie dachte immer noch an die donnernden Schritte, die von hinten gekommen waren. Sie war in einem nebligen Zustand der Benommenheit, ihr Kopf dr?hnte vor Schmerz und ihr Handgelenk begann dumpf zu pochen. Sie versuchte, sich umzudrehen, um ihren Angreifer zu sehen, aber sie hatte nicht die Gelegenheit dazu. Sie f?hlte, wie etwas Raues ?ber ihren Kopf glitt und dann auf ihrem Hals liegen blieb. Dann wurde es zusammengezogen... und pl?tzlich k?mpfte sie nicht mehr darum, sich ihrem Angreifer zu stellen. Sie k?mpfte nur mehr um Luft. Und als es ihr vor lauter Schmerz in Nacken und Lunge schwarz vor Augen wurde, war es ein Kampf, den sie schnell verlor. KAPITEL EINS Die Kinder in „Stranger Things“ fingen an, Kate Wise zu nerven. Sie nahm an, dass es Sinn ergab. Sie waren wie alle anderen Kinder. Aufregend und s??, wenn man sie zum ersten Mal traf, aber mit der Angewohnheit, mit zunehmendem Alter irritierend zu werden. Kate hatte das Gef?hl, dass sie die Kinder von Stranger Things ziemlich gut kannte; sie hatte die erste und zweite Staffel innerhalb von drei Tagen inhaliert. Und jetzt, wo sie auf Staffel drei zusteuerte, dachte sie nicht, dass sie das noch schaffen w?rde. Kate legte ihre Apple TV-Fernbedienung auf ihren Couchtisch und stand auf. Sie schaute auf die Uhr und war etwas erschrocken, als sie feststellte, dass es irgendwie 17:10 Uhr geworden war. Dann schaute sie auf den Beistelltisch neben der Couch, auf den Stapel von B?chern, die sie am letzten Wochenende im Antiquariat in Carytown gekauft hatte. Sie hatte einen eher langweiligen Blick auf das Leben von John Wayne Gacy geworfen - aber sie hatte nicht die geistige Kapazit?t gehabt, um damit umzugehen... oder mit irgendeinem Buch, was dieses Thema betraf. Also hatte sie sich dazu entschlossen, endlich ihren Netflix-Account zu benutzen, etwas, das sie nur besa?, weil Allen sie dazu ?berredet hatte. Sie hatten sich einige Dinge zusammen angesehen, haupts?chlich Dokumentarfilme und The Office, aber sie hatten schnell gemerkt, dass sie sich, wenn sie zusammen waren, viel lieber unterhielten. Aber, da Kate in letzter Zeit viel alleine gewesen war, fand sie heraus, dass sie lieber einfach nur dahinvegetierte. Sie hatte es nie wirklich genossen, viel Zeit vor dem Fernseher zu verbringen, aber in letzter Zeit schien es, dass sie anfing, geistlose Dinge zu genie?en, die sie einfach den Stecker ziehen und sich von allem l?sen lie?en. Sie fing an, die Idee zu genie?en, der realen Welt zu entfliehen; ob es nun darum ging, einige Zeit mit den Kindern in Upside Down zu verbringen oder Interesse an Grey's Anatomy vorzut?uschen, es war sch?n, sich mental eine Weile das Drama eines anderen anzusehen. Sie hatte ja genug Zeit gehabt, dies zu tun. Direktor Duran war seinen w?tenden Worten treu geblieben und hatte seit ?ber sechs Wochen nicht mehr die Hand nach ihr ausgestreckt. Sie wusste, dass sie nicht gefeuert werden w?rde, sondern dass sie nur f?r F?lle in Betracht gezogen wurde, die ihre fachliche Kompetenz oder eingehende Recherchen erforderten. Er hatte sie ein wenig gescholten und ihr dann gesagt, dass sie nur in der Forschungsarbeit eingesetzt werden w?rde – h?chstens eine Rettungsleine f?r andere Agenten. Sie verstand es; sie war f?r ihr Alter etwas zu nachl?ssig geworden, wenn sie im Dienst war, wie der letzte Fall gezeigt hatte. Aber er wusste auch, dass sie gut in dem war, was sie tat, und war noch nicht bereit, sie gehen zu lassen. Bis jetzt war nichts davon geschehen. W?hrend sie auf seinen Anruf gewartet hatte, war ihr Leben weitergegangen. In diesen stagnierenden sechs Wochen hatte sie ihren sechsundf?nfzigsten Geburtstag gefeiert, ihre Enkelin Michelle war ein Jahr alt geworden, und sie und Allen hatten zwei Ausfl?ge gemacht - einen zu einer abgelegenen H?tte in den Blue Ridge Mountains und einen weiteren zum Surfside Beach, South Carolina, um die letzten Sonnenstrahlen des Sommers zu genie?en. Aber die letzte Reise war bereits zwei Wochen her. Als sie zur?ckkamen, war Allen wieder an die Arbeit gegangen. Obwohl er noch seine eigene Wohnung hatte, verbrachte er die meiste Zeit in Kates Haus. Sie hatten dar?ber gesprochen, dauerhaft zusammenzuziehen und sie nahm an, dass es auch in diese Richtung gehen w?rden. Sie dachte ?ber solche Dinge nach, w?hrend sie ihre Tage vergeudete. Aber dann hatte sie Stranger Things gefunden und, Gott steh ihr bei, Grey's Anatomy und nun hatte sie viele M?glichkeiten, diese Leere zu f?llen. Sie hatte an dem Buch, das sie schon immer hatte schreiben wollen, herumgebastelt - ein Blick auf einige ihrer bizarrsten F?lle. Sie hatte ungef?hr f?nfzig Seiten, aber alles, was das getan hatte, war, sie daran zu erinnern, dass ihre glorreichen Tage nun hinter ihr lagen. Sogar mit einem bereits interessierten Agenten (obwohl es eigentlich nur eines dieser Freund-von-einem-Freund-Art von Gesch?ften war), konnte sie nicht die Motivation finden, das Buch voranzutreiben. Sie wusste, dass sie in der Klemme sa?. Wenn Duran entscheiden w?rde, dass er sie nicht mehr brauchte, h?tte sie sich wirklich gew?nscht, dass er einfach etwas sagen w?rde. Entlassen zu werden, dachte sie, w?re besser, als im Dunkeln gelassen zu werden. Sie hatte noch eine Stunde, bevor Allen nach Hause kommen w?rde. Als der Fernseher endlich ausgeschaltet war, dachte sie ?ber das Buch nach, wusste aber, dass sie nicht die Kraft hatte, heute daran zu arbeiten. Sie schaute auf ihr Handy und bl?tterte ihre alten Textnachrichten durch. Sie hatte vor f?nf Tagen eine Nachricht von Kristen DeMarco erhalten, in der diese sie fragte, wie es ihr ginge. Sie war immer noch aktiv und begleitete Agenten, denen aus dem einen oder anderen Grund ein Partner fehlte. Dennoch war sie mit DeMarco in Kontakt geblieben - eine Geste, die Kate mehr sch?tzte, als DeMarco jemals erfahren w?rde. DeMarco war sehr schnell eine Freundin geworden. Das sagte viel aus, denn Kate war immer sehr gut darin gewesen, diese dicke Linie zwischen Partnern und Freunden zu ziehen. Aber da war etwas an DeMarco, das sich von all ihren anderen Partnern unterschied. Es war mehr als nur ihre vielversprechende Karriere und ihr „never-say-die“-Charisma. Sie war eine vielseitige Frau, die Kate manchmal viel zu sehr an ihr j?ngeres Ich erinnerte. Und mit ihr in Kontakt zu bleiben, war einer der wichtigsten Eckpfeiler in Kates Leben in den letzten sechs Wochen gewesen. L?chelnd w?hlte sie DeMarcos Nummer und rief an. Sie war nicht allzu ?berrascht, als es nach viermaligem Klingeln auf die Mailbox ?berging. Sie machte sich nicht die M?he, eine Nachricht zu hinterlassen; DeMarco arbeitete wahrscheinlich an einem Fall und obwohl Kate sie vermisste, wollte sie sich nicht in ihre Arbeit einmischen. Sie legte den H?rer auf und ging in die K?che. Sie und Allen hatten Pl?ne gemacht, zum Abendessen auszugehen, so dass sie nicht kochen musste. Sie lehnte sich an den K?chentresen und schaute durch das Fenster auf ihren Hinterhof. Sie nahm an, so k?nnte ein tats?chlicher Ruhestand aussehen. Ja, sie hatte es vor etwa eineinhalb Jahren erlebt, aber sie hatte damit gerechnet. Sie hatte sich mit kleinen Hobbys und dem gelegentlichen Ausflug zum Schie?stand besch?ftigt. Aber diesmal f?hlte sie sich gelangweilt und fehl am Platz. Vielleicht lag es daran, dass sie wusste, dass Duran jeden Moment anrufen k?nnte und sie wieder ins Tagesgesch?ft zur?ckkehren w?rde. Oder vielleicht, so dachte sie, war es eine Art Vorahnung des Universums oder Gottes oder etwas ?hnliches, das ihr sagte, dass dies bald ihr Leben sein w?rde. Also bereitete sie sich lieber darauf vor und gew?hnte sich daran. *** Sie hatten sich auf thail?ndisches Essen geeinigt, was Kate gut gefiel, da es in den letzten Jahren zu einer ihrer Lieblingsspeisen geworden war. Es war das gleiche Restaurant, das sie mindestens zweimal im Monat besuchten. Als sie sich setzten, f?hlte Kate die Vertrautheit des Ortes und fragte sich, ob dies ein weiterer Aspekt des Lebens im Ruhestand (oder in ihrem Fall teilweise im Ruhestand) sei - allzu vertraut mit den ?rtlichen Restaurants und Gesch?ften, was sich so anf?hlte, als w?rde man in einem Hamsterrad stecken und alles keinen wirklichen Zweck h?tte. Die Eint?nigkeit des Restaurants wurde jedoch durch das Thema des Tischgespr?chs durchbrochen. Allen w?rde in drei Monaten von seinem Job als Werbeleiter in den Ruhestand gehen. Er w?rde in zwei Tagen abreisen, um f?r eine Woche oder so nach Chicago zu fliegen und es w?re wahrscheinlich seine letzte Reise vor seiner Pensionierung. Seine Firma machte eine Riesensache daraus und es hatte Allen in den letzten Tagen sehr gl?cklich gemacht. „Sie sagen, ich darf einen Gast mitbringen“, sagte Allen, als er sich in sein Essen vertiefte. „Und sie werden bezahlen. Also, wenn du ein paar Tage mit mir in Chicago verbringen willst...“ „Das w?re toll“, sagte Kate. „Ich habe bemerkt, dass du etwas... ich wei? nicht... distanziert bist. Nicht auf eine schlechte Art und Weise. Du scheinst dich nur zu langweilen. L?sst dich gehen...“ „Das ist genau die richtige Beschreibung“, sagte Kate. „Ich dachte, ich w?rde es besser verstecken.“ „Nein, ?berhaupt nicht“, sagte Allen mit einem L?cheln. „Wenn du mit mir kommst, werde ich die meiste Zeit arbeiten. Ich gehe davon aus, dass du allein zurechtkommst, um dir die Sehensw?rdigkeiten ansehen und in der Stadt einkaufen zu gehen.“ „Ja, ich denke, ich werde auf mich selbst aufpassen k?nnen.“ Das Gespr?ch zwischen den beiden war nat?rlich. Es war fast ein Jahr her, dass sie angefangen hatten, sich zu verabreden, und fast f?nf Monate, seit die Dinge zwischen ihnen sehr ernst geworden waren. Sie hatten nicht ?ber Ehe gesprochen und hatten kaum das Thema des tats?chlichen Zusammenlebens ber?hrt - und das war f?r Kate in Ordnung. Ein gro?er Teil ihres Herzens war immer noch f?r ihren verstorbenen Mann Michael reserviert. Wann immer sie versuchte, sich vorzustellen, den Rest ihres Lebens mit Allen zu verbringen, tauchten Erinnerungen an Michael auf und sie wusste nicht, ob sie schon bereit war. „Hast du in letzter Zeit mit Melissa geredet?“, fragte Allen. „Gestern. Sie rief an, um mich wissen zu lassen, dass Michelle fast schon laufen kann. Noch nicht ganz, aber fast ...“ „Gruselige Sache“", sagte Allen. „Sobald sie anfangen zu laufen...“ „Oh, ich wei?. Melissa war ein echter Wirbelwind als sie erst einmal ihre F??e in Schwung gebracht hatte. Ich erinnere mich an ein Mal, als sie...“ Ihr Telefon klingelte in ihrer Handtasche und unterbrach sie. Sie griff danach, in der Annahme, dass es Melissa war, als ob der Anruf durch die Erw?hnung ihres Namens heraufbeschworen worden war. Als sie nochmal dar?ber nachdachte, ignorierte sie das Klingeln. Wenn es Melissa w?re, w?rde sie eine Nachricht hinterlassen und Kate w?rde sie sp?ter zur?ckrufen. Sie fuhren mit dem Abendessen fort und erinnerten sich an die beiden letzten Reisen, die sie unternommen hatten. Kate hatte bemerkt, wie Allen sie in letzter Zeit angesehen hatte. Da war Tiefe zu sp?ren, ein Gef?hl, als w?rde Allen sie eingehend mustern. Es war nur Einbildung, aber sie fragte sich, ob er an eine Heirat dachte. In ihrem Alter bedeutete so viel Zeit miteinander zu verbringen nicht unbedingt, dass eine Heirat unmittelbar bevorstand, aber jeder Tag, der verging, musste etwas z?hlen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren w?rde, wenn er diese Grenze ?berschreiten w?rde, aber es war trotzdem sch?n, dar?ber nachzudenken. Das Abendessen ging zu Ende, die Rechnung wurde gebracht und Allen griff schnell danach. Er wusste, dass sie ?berhaupt nicht in irgendeiner Art von finanzieller Notlage war; tats?chlich hatte sie, als sie das erste Mal in Rente gegangen war, auf ihr Rentenkonto gesehen und festgestellt, dass sie mit diesem Betrag den Rest ihres Lebens ziemlich bequem verbringen konnte. Aber Allen ging es immer darum, dass sie sich sicher f?hlte, wenn er konnte, als w?ren sie ein echtes Paar, das miteinander ausging. Und f?r ihn bedeutete das, dass der Mann bezahlen musste. „Ich komme nach“, sagte Kate, als er mit dem Scheck in der Hand von seinem Platz aufstand. „Ich glaube, Melissa hat angerufen, als wir essen waren. Ich w?rde sie gerne zur?ckrufen.“ „Gr??‘ sie von mir“, sagte Allen, als er zur Vorderseite des Restaurants ging. Kate grub ihr Telefon aus ihrer Handtasche und sah, dass der verpasste Anruf nicht von Melissa war. Es war von Duran gewesen. Aufregung und Schuld zerrissen sie fast. Sie wusste, dass Duran nur um diese Zeit anrufen w?rde, wenn es tats?chlich einen Grund daf?r gab. Und wenn ihr Bauchgef?hl richtig war (und das war es in der Regel), w?rde sein Grund f?r den Anruf wahrscheinlich bedeuten, dass sie die Reise nach Chicago mit Allen vergessen konnte. Es macht keinen Sinn, sich dar?ber zu wundern, dachte sie. Sie rief sofort zur?ck, da sie wusste, dass Duran nicht der Typ war, der sehr lange am Telefon blieb. Es klingelte nur einmal, bevor er abnahm. „Kate, wie geht es dir?“ „Gut.“ Sie wusste, dass der Gebrauch ihres Vornamens bedeutete, dass er es eilig hatte - dass er sich nicht mit Formalit?ten herumschlagen wollte. „Wenn Sie mitmachen wollen, habe ich einen Fall f?r Sie. Es sollte nicht allzu kompliziert sein, nichts Ungew?hnliches.“ „Nat?rlich will ich. Worum geht’s?“ „Es ist in Delaware. Zwei Morde bis jetzt, sie stehen sehr wahrscheinlich miteinander in Verbindung. Ich br?uchte Sie schon morgen vor Ort. Was die Einzelheiten angeht, lasse ich Sie von dem zust?ndigen Agenten aufkl?ren.“ „Wer ist der Agent?“ „DeMarco“, sagte Duran. Er schien sich ein bisschen dar?ber zu freuen, ihr das sagen zu k?nnen. Selbst er hatte bemerkt, wie beide w?hrend ihrer Partnerschaft aufgebl?ht waren. „Sie hat die Dinge bisher wunderbar gehandhabt, aber es geht nicht so schnell voran wie erwartet und sie braucht Hilfe. Nat?rlich wird sie es nicht zugeben.“ „Wei? sie, dass ich komme?“ „Ich werde sie anrufen, sobald wir dieses Gespr?ch beendet haben, um ihr Bescheid zu geben. K?nnten Sie selbst fahren? Das FBI wird Sie auch f?r das Benzin entsch?digen.“ „Das h?rt sich toll an.“ Und obwohl es sich wirklich gro?artig anh?rte, konnte sie nicht anders, als an Allen und Chicago zu denken. „Perfekt. Ich rufe DeMarco an und lasse sie sich bei mir melden, wenn Sie dort sind. Danke, Wise.“ Er beendete den Anruf und Kate blieb einen Moment am Tisch sitzen, um ihre Gef?hle zu ordnen. Als sie wieder auf die Beine kam, sah sie Allen, der an der Eingangst?r auf sie wartete. Er hatte ein schmales L?cheln im Gesicht, als sie sich ihm n?herte. „Das war doch nicht Melissa, oder?“, fragte er. „Woher hast du das gewusst?“ „Du bist immer sehr entspannt, wenn du mit ihr sprichst. Das Gespr?ch, das du gerade hattest... du strahlst. Du sa?t kerzengerade und warst sehr konzentriert. Es war Duran, nicht wahr?“ „Das war er.“ Er nickte, als er ihr die T?r ?ffnete. Als sie wieder auf der Stra?e waren, im Schein der Stra?enlaternen, nahm er ihre Hand. „Ich nehme an, Chicago ist raus?“ „Mir wurde eine Chance gegeben“, sagte sie. „Ich dachte, wir k?nnten heute Abend dar?ber reden.“ „Ein Fall?“ „Ja“, sagte sie. „Wann w?rdest du gehen?“ „Morgen fr?h.“ „Dann gibt es nichts mehr zu reden“, sagte er. „Kate, das hatten wir doch schon. Ich wei?, wie viel dir dieser Job bedeutet. Also geh einfach. Zum Teufel, ich muss sowieso zur Arbeit. Es w?re sch?n gewesen, dich dort zu haben, aber wir h?tten uns kaum gesehen.“ „Allen, ich kann...“ „Es ist okay. Wei?t du... ich habe dir vor einigen Wochen ein Ultimatum gestellt. Ich stehe immer noch dazu, aber das... Ich denke, es ist okay. Ich denke, wir sollten es im Hinterkopf behalten, wenn ich der Arbeitswelt endlich einen Abschiedskuss gebe.“ „Drei Monate“, sagte sie mit einem Grinsen. „Ich wei?. Es ist schwer zu glauben.“ Das thail?ndische Restaurant war nur eineinhalb Meilen von ihrem Haus entfernt und sie hatten sich entschieden, zu Fu? zu gehen - etwas, das sie mindestens zweimal in der Woche versuchten. Der Abend war nett und begann sich ein wenig zu entspannen, als es langsam dunkel wurde. „Also, wenn ich gegen halb f?nf morgen das Haus verlasse, wirst du dich nicht aufregen?“ fragte sie kurz darauf. „Nein. Ich will, dass du diesen Job genie?t, solange wir beide ihn aushalten. Ich werde mich nicht allzu sehr aufregen. Aber k?ss mich, bevor du gehst.“ Sie lehnte sich an ihn und fragte sich, wie sie es jemals geschafft hatte, einen so verst?ndnisvollen und nachsichtigen Mann wie Allen zu finden. Und damit fragte sie sich auch, wie lange er ihre Art von Arbeit noch aushalten w?rde. „Wenn du dieses Verst?ndnis mir gegen?ber aufrechterh?ltst,“ sagte sie, „bekommst du viel mehr als nur einen Kuss.“ Er lachte, schlang seinen Arm um ihre Taille und sie gingen weiter durch die Nacht. KAPITEL ZWEI Es war schon ewig her, seit Kate das letzte Mal in den fr?hen Morgenstunden Auto gefahren war. Um 4:50 Uhr war sie aus dem Labyrinth der DC-Ausfahrten und Stra?en heraus und fuhr in nord?stlicher Richtung nach Delaware. Sie hatte am Abend zuvor ihre E-Mail ?berpr?ft und nichts von Duran gefunden. Aber kurz nachdem ihr Wecker geklingelt hatte, hatte sie noch einmal nachgesehen und ohne gro?e ?berraschung festgestellt, dass Duran ihr kurz nach Mitternacht den exakten Ort sowie elektronische Kopien der Fallakten geschickt hatte. Die Stadt, in der sich die Morde ereignet hatten, hie? Estes, eine kleine Stadt, die um den Fallows Lake herum lag. Mit der aufgehenden Sonne, die die Stra?e in einem sch?nen, wohligen Licht erscheinen lie?, erinnerte sie an den Strandurlaub, den sie und Allen gemacht hatten; sie hatten einen Morgen, fr?h am Strand verbracht und Bagels und Erdbeeren gegessen, w?hrend sie den Sonnenaufgang beobachteten. Obwohl eine Stadt am See weit entfernt von einem Strandurlaub war, stellte sie sich vor, dass sie wahrscheinlich trotzdem die gleichen Reize hatte... besonders in dieser saisonalen Vorh?lle, die in diesen wenigen Wochen zwischen den letzten richtigen Sommer- und den ersten k?hlen Herbsttagen lag. Die Erinnerung lie? sie sich gl?cklich, aber auch schuldig f?hlen. Allen schien fast zu verst?ndnisvoll in Bezug auf diesen pl?tzlichen Fall zu sein. Sie fragte sich, ob er sein Ultimatum in drei Monaten, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, aufrechterhalten w?rde. Er h?tte ein Recht darauf, nahm sie an. Und das bedeutete, dass sie ?ber einige ernste Dinge nachdenken musste. F?r den Moment gab es jedoch einen Fall. Und wenn sie aus dem letzten Fall etwas gelernt hatte, dann, dass sie ihr Privatleben unbedingt von ihrem Berufsleben trennen musste. In mancherlei Hinsicht war es jetzt noch schwieriger als zu der Zeit, als sie verheiratet gewesen war und ein heranwachsendes und ziemlich schwieriges Kind gehabt hatte. Sie kam um 7:40 Uhr in Estes an, zwanzig Minuten vor dem Zeitpunkt, an dem sie DeMarco am letzten Tatort treffen sollte. W?hrend die Stadt etwa eine Meile vom See entfernt war, war Estes so gebaut worden, dass man das Gef?hl hatte, direkt am Ufer zu sein. Zum Teufel, es gab bestimmte Merkmale der Gegend, die es so aussehen lie?en, als ob der Ozean gleich um die Ecke w?re und nicht nur ein See. Die H?user waren alle an der K?ste gelegen und es gab mehrere Souvenirl?den entlang der Hauptstra?e, die aussahen, als w?ren sie einfach von den Str?nden Delawares‘ hier hergesetzt worden, die etwa achtzig Meilen ?stlich lagen. Da Kate zu fr?h gekommen war, ging sie an einem kleinen Caf? vorbei und bestellte einen schwarzen Kaffee, bevor sie sich auf den Weg zum aktuellsten Tatort machte. Als sie f?nf Minuten sp?ter dort ankam, befand sich DeMarco bereits dort. Sie hatte in der gepflasterten Einfahrt geparkt, nippte an ihrem eigenen Kaffee und lehnte sich dabei an das, was eindeutig ein Dienstwagen war. Sie l?chelte und winkte Kate zu, als sie neben ihr parkte. „Hey“, sagte Kate, als sie ausstieg. „Tut mir leid, dass ich eure Party st?re.“ „Ich werde ehrlich sein“, sagte DeMarco. „Ich war irgendwie froh, als Duran anrief und mir sagte, dass er dich schickt.“ „L?uft der Fall ein bisschen aus dem Ruder?“, fragte Kate. „Nein, nicht wirklich. Aber das ist mein erster Solo-Fall und bis jetzt ist noch nichts richtig gelaufen.“ Sie schaute in den Himmel und l?chelte. „Ich wei?, es ist nur ein einfacher See, aber ist dir schon mal aufgefallen, dass sogar der Himmel anf?ngt anders auszusehen, je n?her man dem offenen Wasser kommt?“ „Nein, ist mir nicht“, sagte Kate und schaute in den Himmel. Sie erkannte, dass DeMarco einfach versuchte, die Tatsache zu vermeiden, dass Duran sie in der Sache hinzugezogen hatte, weil DeMarco nicht in der Lage gewesen war, den Fall allein voranzutreiben. Sie fragte sich, wie lange DeMarco in der Lage sein w?rde, so etwas nicht laut auszusprechen. „Hat Duran dir die Fallakten geschickt?“, fragte DeMarco, w?hrend sie auf das Haus zugingen. Es war ein zweist?ckiges Pseudostrandhaus, ein weiteres der H?user, welches man auch h?tte entlang der Delaware-K?ste bauen k?nnen. Ein ZU VERKAUFEN-Schild stand am Rande des Hofes, mit dem l?chelnden Gesicht einer h?bschen Frau. Ihr Name - Tamara Bateman - und ihre Nummer waren unter ihrem strahlenden L?cheln aufgef?hrt. „Ja, aber ich dachte, es w?rde mir Zeit und Kopfschmerzen ersparen, es direkt von dir zu h?ren.“ „Klingt logisch“, sagte DeMarco. „Zwei Morde in Estes innerhalb einer Woche. Das letzte Opfer ist die h?bsche Dame dort dr?ben.“ Sie nickte zur?ck in Richtung des ZU VERKAUFEN-Schildes. „Wann wurde sie get?tet?“ „Vor zwei Tagen. Ich wurde gestern angerufen, kam etwas sp?ter hinzu als mir lieb war. Ich habe mit den Leuten vom Immobilienb?ro gesprochen, aber die waren keine gro?e Hilfe. Einige von ihnen waren wirklich untr?stlich. Andere sind zu ?ngstlich, um mit einem FBI-Agenten zu sprechen, aus Angst davor, was es f?r den Verkauf f?r Folgen haben k?nnte. Sie haben mir aber den Schl?ssel gegeben.“ DeMarco fischte den Schl?ssel aus ihrer Tasche, w?hrend sie die Stufen der Veranda hinaufstiegen. Sie schloss die Haust?r auf und sie traten ein. Kate bemerkte, dass das Haus v?llig leer war, nicht ein M?belst?ck befand sich darin. Au?erdem roch es nach frischer Farbe und irgendeiner Art von Politur auf dem Boden. „Und sie war die zweite?“, fragte Kate, als sie die T?r hinter ihnen schloss. „Ja. Die erste war auch eine Immobilienmaklerin, in einem Haus wie diesem. Das erste Opfer wurde jedoch in einem neueren Haus get?tet. Ungef?hr zwei Jahre alt, glaube ich. Das Haus, in dem wir gerade stehen, ist etwa 15 Jahre alt." „Irgendwas Besonderes im Privatleben der Opfer?“ „Noch nichts. Ich habe Hintergrund?berpr?fungen angestellt und hatte die Hilfe der ?rtlichen Polizei bei der Suche nach Verhaftungsunterlagen. Es gibt nichts... nur ein paar Strafzettel f?r zu schnelles Fahren und eine einzige Anzeige wegen Trunkenheit am Steuer. Auch die Familien sind keine Hilfe. Uns wurde gesagt, dass sie beide tolle Frauen waren und keiner Fliege was zuleide tun w?rden. So was in der Art.“ Kate sah sich um. Es gab Blutspritzer auf dem Boden, direkt in der Eingangshalle. Eine hohe Treppe begann direkt vor dem Foyer. Auf den Hartholztreppen befanden sich Flecken von getrocknetem Blut und sogar ein getrockneter Steifen davon lief an der hellen blaugr?nen Farbe an der Wand entlang, die zwischen Treppe und Decke verlief. Die Treppe war eine von diesen, die bis zum zweiten Stockwerk vollst?ndig sichtbar war, ein durchgehendes dickes Gel?nder, das den Raum zwischen der Treppe und dem Freien unterbrach. Kate studierte das Muster und die Spur des Blutes und konnte keinen unmittelbaren Sinn darin erkennen. „Scheint komisch zu sein, oder?“, sagte DeMarco. „Soweit ich wei?, wurde Tamara Bateman entweder auf der Treppe oder ganz unten angegriffen. Danach wurde sie fast bis ganz nach oben geschleppt. Sie wurde dann offenbar ?ber das Gel?nder geworfen, mit einer Schlinge am Hals. Wenn man die Treppe hinaufgeht und die dritte Stufe von oben betrachtet, sieht man tats?chlich angesammeltes Blut und ganz offensichtlich Seilfasern". „Sie wurde erh?ngt?“ „Ja. Wie das erste Opfer. Nur wurde sie an einem Sparren aufgeh?ngt, der horizontal an der Wohnzimmerdecke entlangl?uft.“ „Waren die Opfer in derselben Immobilienfirma besch?ftigt?“, fragte Kate. „N?. Verschiedene Agenturen. Aber beide H?user sind erst k?rzlich auf den Markt gekommen. Das und die Tatsache, dass beide Opfer weibliche Makler sind, ist die einzige Verbindung. Ich sage nur... aber es scheint, als dass diese Verbindungen mehr als genug w?ren. Aber - wie durch den Aufruf hier bewiesen - ist es das ganz sicher nicht.“ „Warst du schon mal hier drin?“, fragte Kate. „Ja, gestern Nachmittag. Die Leiche lag etwa zw?lf Stunden hier, bevor jemand bemerkte, was passiert war. Batmans Freund rief die Polizei, um eine Vermisstenmeldung abzugeben. Ein Anruf im B?ro wurde get?tigt, sie fanden die Objekte heraus, mit denen sie handelte, und voil?...sie fanden sie am Gel?nder h?ngend. Ich kam etwa acht Stunden, nachdem die Leiche entfernt worden war, hierher. Schau dir das Haus ruhig an. Ich verspreche dir, dass ich nicht beleidigt sein werde. Ich besorge dir auch eine Kopie des Berichts des Gerichtsmediziners, aber da steht so ziemlich dasselbe, was ich dir gerade gesagt habe. Wenn eine Frau auf den Kopf geschlagen und dann geh?ngt wird, gibt es dem normalerweise nicht viel hinzuzuf?gen.“ „Irgendein sexueller Missbrauch durch den M?rder?“ „Im Bericht steht nichts davon. Ernsthaft... das verdammte Ding war ?berhaupt keine Hilfe.“ Kate grinste sie an, obwohl es tats?chlich eine unangenehme Situation war. Sie f?hlte sich, als w?rde sie DeMarco auf die F??e treten und ihren Kopf dort hineinstecken, wo man es vielleicht nicht unbedingt wollte. Au?erdem war es der erste Fall, bei dem sie zusammenarbeiteten, bei dem DeMarco zuerst da gewesen war - wo sie mehr oder weniger die Autorit?t hatte. Sie ging vorsichtig die Treppe hinauf und richtete ihren Blick nach unten, um sicher zu gehen, dass sie nicht in das Blut trat, auch wenn es bereits getrocknet war. Sie fand die Treppe, ?ber die der M?rder die Leiche offenbar geworfen hatte. An der fein polierten Reling war ein sehr leichter Abrieb zu erkennen. Etwa alle sechs Zentimeter waren Zierspindeln angebracht, die das Gel?nder mit der Treppe verbanden. An der Spindel entlang dieser speziellen Stufe klebten ein paar F?den, die wie haarfeine Jutefasern aussahen. Oder, wie DeMarco angedeutet hatte, Seilfasern. Diese lagen auch auf der Treppenkante, fast wie Staub. Kate sp?hte ?ber das Gel?nder auf den Boden. Ungef?hr ein 3,5 Meter tiefer Fall. Das bedeutete, dass die Schlinge wahrscheinlich sehr kurz gewesen war. Und wenn sie kurz gewesen war, bestand die M?glichkeit, dass der M?rder sie absichtlich so kurz gehalten hatte, als h?tte er es im Voraus geplant, da er wusste, wo er Tamara Bateman erh?ngen w?rde und wie viel Seil er brauchen w?rde. „Hast die Ma?e der Schlinge?“, fragte Kate. „Das Seil selbst war zwei Meter lang“, sagte DeMarco. „Scheint in dieser L?nge gekauft geworden zu sein, da es keine eindeutigen Anzeichen f?r K?rzungen gab.“ Kate war beeindruckt. Die Seill?nge war wahrscheinlich unwichtig, aber dennoch ein Detail, das f?r einen genauen und vollst?ndigen Bericht notwendig w?re. Wie sie es erwartet hatte, hatte DeMarco nichts verpasst. Kate ging die Treppe zum zweiten Stockwerk hinauf. DeMarco blieb hinter ihr zur?ck, war respektvoll und gab ihr viel Raum. Es gab f?nf T?ren entlang des oberen Flurs: zwei auf jeder Seite und eine am Ende des Ganges. Der Flur selbst war nicht mit Teppich ausgelegt, aber die ge?ffneten T?ren zu allen f?nf Zimmern zeigten, dass es sich um die Zimmer (au?er dem kleinen Bad am Ende des Flurs) handelte. Kate betrat in das erste Zimmer. Das Haus war offenbar gereinigt und gut gepflegt worden, als die Vorbesitzer ausgezogen waren. Es gab keinen einzigen Kratzer an den W?nden und nur die geringsten Einkerbungen im Teppich, die zeigten, dass die M?bel ?berhaupt jemals dort gewesen waren. Dieses Schlafzimmer war wahrscheinlich eines der G?stezimmer, da es recht klein war. Der einzige Bereich, den es au?er dem leeren Raum selbst zu ?berpr?fen galt, war der Schrank. Es war ein kleiner Schrank - nicht gr??er als ein Garderobenschrank, wirklich - und brachte nichts anderes als einen sehr sauberen Teppich hervor. Im n?chsten Raum war es dasselbe Bild, ebenso wie das viel gr??ere Hauptschlafzimmer. Das Hauptschlafzimmer bot ebenfalls ein gro?es Badezimmer, und es war genauso blitzsauber wie der Rest des Hauses. Der dritte Raum, in den sie kamen, sah ?hnlich aus nur der Schrank war viel gr??er; es war ein schmaler begehbarer Schrank, komplett mit Kleiderst?ndern und einem Regal f?r Schuhe ausgestattet. Es war genauso leer wie die anderen R?ume, aber es gab eine weitere T?r, die in der hinteren Wand sa?. Sie war schmaler als die anderen, ganz in der Ecke des ger?umigen Schrankes. „Abstellraum?“, fragte Kate und ging auf die T?r zu. „Ja, ich denke schon. So wie es aussieht, ist es ein weitgehend unfertiger Dachboden. Ich habe ihn gestern ?berpr?ft.“ Kate ?ffnete die T?r und wurde mit einem feuchten Luftsto? empfangen. Der Raum war in der Tat unfertig. Es gab freiliegende Balken und eine Isolierung, die nur durch die gro?e Klimaanlage, die in dem Raum installiert war, unterbrochen wurde. Die Vorbesitzer hatten ein paar Sperrholzplatten ausgelegt, um sicher ?ber das Geb?lk gehen zu k?nnen, aber das war es dann auch schon. Im hinteren Bereich verengte die Form des Schr?gdaches den Raum. Die Bauherren hatten dies mit mehreren Brettern unterst?tzt, wodurch eine Art falsche Wand entstanden war. Es war der einzige Bruch in dem perfekt quadratischen Raum. Kate trat auf die Sperrholzplatte. Als sie dar?ber lief, dachte sie, es sei eine Schande, dass der Platz verschwendet worden war. Wenn er fertig w?re, h?tte es ein tolles B?ro oder Spielzimmer f?r eine Familie mit Kindern werden k?nnen. Gerade als sie begann, sich vorzustellen, wo sie eine Treppe hinbauen wollte, um den Fu?boden zur?ck zur Hauptebene zu durchschneiden, kam sie zu der faulen, unfertigen Wand nahe der R?ckseite, wo das Dach etwas schief war. Sie sp?hte hinter die M?chtegern-Mauer und drehte verwirrt den Kopf. „Hast du gestern hier hinten nachgesehen?“, fragte sie. DeMarco kam ?ber den Sperrholzboden gelaufen, neugierig und besorgt. Sie schaute, sah dasselbe wie Kate und sagte: „Was zum Teufel?“ Auf dem Sperrholzboden lag eine Decke. Eine leere Dasani-Wasserflasche lag daneben, leer. „Kate, ich werde dich nicht anl?gen. Ich habe nicht einmal daran gedacht, dahinterzuschauen." „Es gab ja auch keinen Grund dazu“, sagte Kate. „Nicht f?r jemanden, der die Aufgabe hat, das ganz allein herauszufinden. Schreib das meinem allzu analytischen Verstand zu.“ „Trotzdem. Ich h?tte nachsehen sollen.“ „K?nnte ein Hausbesetzer sein“, sagte Kate, sie wollte DeMarco keine Zeit geben, zu hart mit sich ins Gericht zu gehen. „Sie kommen und gehen, vor allem in Immobilien, die schon lange leer stehen.“ „Zweifelhaft. Die Polizei war gestern den ganzen Tag hier, bis tief in die Nacht.“ "K?nnte ein Hausbesetzer sein, der den Ort beobachtet und auf die Polizei gewartet hat. Und wenn das der Fall ist, k?nnte der Hausbesetzer der M?rder sein. Es w?re sicherlich ein verdammter Zufall, dass das jetzt hier ist, wenn es gestern nicht hier war, wenn man bedenkt, dass hier vor weniger als zwei Tagen jemand get?tet wurde.“ „Jemand muss dieses Haus sehr genau beobachtet haben, das ist sicher.“ Kate und DeMarco blickten hinunter in den kargen Schlafbereich, ihre Gedanken waren bereits in Bewegung. Kate konnte nicht umhin, zu denken, dass sie, wenn dieser Quilt und diese Flasche tats?chlich dem M?rder geh?rten, nach Richmond zur?ckkehren w?rde, bevor der Tag vorbei war. KAPITEL DREI Der Charme einer Kleinstadt hatte Kate nie gereizt, und Estes war dabei keine Ausnahme. Sicher, es war malerisch und k?nnte ein sch?ner Ort sein, um ein paar Wochen im Sommer zu verbringen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, an einem Ort wie diesem zu leben. Sie f?hlte sich fast schlecht f?r die kleine Stadt - ihre Lebensgrundlage, die um diesen sch?nen, aber weniger bekannten See herum gebaut wurde, der wahrscheinlich von den weniger als anderthalb Stunden entfernten Str?nden ?berschattet wurde. Es war, als ob die Stadt eine Identit?tskrise h?tte und sich dessen nicht einmal bewusst war. W?hrend DeMarco mit dem ?rtlichen Sheriff am Telefon sprach, sah Kate die Stadt vorbeiziehen und lauschte mit einem Ohr dem Gespr?ch. „Wir brauchen mindestens eine Einheit im Haus in der Hammermill Street.“, sagte DeMarco. „Wenn der M?rder mutig genug war, dort zu schlafen und seine Decke zur?ckzulassen, besteht eine sehr gute Chance, dass er wieder auftaucht. Und selbst wenn es nicht der M?rder ist, k?nnten er oder sie etwas gesehen oder geh?rt haben.“ Kate nahm sich einen Moment, um den Tonfall zu sch?tzen, mit der DeMarco an ihren Job heranging. Kate hatte DeMarco w?hrend ihrer gemeinsamen Zeit als Partner hier und da etwas Verantwortung ?bertragen, aber sie hatte sie nie in einer F?hrungsposition gesehen. Es schien ihr nat?rlich, dass die pl?tzliche F?hrung in einem Fall sie nicht ein bisschen einsch?chterte. Sie arbeitete an dem Fall, als h?tte sie vorher Hunderte von ihnen geleitet. Kate lauschte dem Rest des Gespr?chs, w?hrend DeMarco weitere Vorschl?ge machte und intelligente Fragen stellte. Nach einer Weile gab DeMarco ein kurzes Nicken und ein kurzes „Danke“, bevor sie auflegte. „Wie ist die Polizei hier so?“, fragte Kate. „Angenehm. Der Sheriff ist eine ?ber f?nfzigj?hrige Frau, die die Stadt liebt und ein sehr m?tterliches Verhalten an den Tag legt. Die wenigen Offiziere unter ihr, die ich kennen gelernt habe, scheinen sie sehr zu m?gen.“ „Hat einer der anderen Immobilienmakler mit der Polizei gesprochen?“ „Ja, ein paar. Der Kerl, zu dem wir jetzt fahren, war der einzige, an dem Sheriff Armstrong Zweifel hatte. Das hat sie ihn aber nicht wissen lassen. Sie wollte, dass ich heute nach ihm sehe.“ „Hat sie dir gesagt, warum sie an seiner Geschichte gezweifelt hat?“ „Sie sagte, als sie gestern Morgen den Anruf ?ber das Verschwinden von Bateman erhielten, sagten einige der anderen Makler, er schien ein wenig zu eifrig zu sein, um nachzusehen. Ich habe auch seine Akte ?berpr?ft. Er hat eine Anklage wegen h?uslicher Gewalt von vor ein paar Jahren irgendwo im Hinterland von New York.“ „Es liegt nahe, dass jemand, der sich mit den zum Verkauf stehenden H?usern auskennt, die Anforderungen an unseren M?rder erf?llen w?rde“, sagte Kate. „Jemand, der wei?, wo die Makler sind und wann sie allein sein werden.“ Sie fuhren mehrere Bl?cke die Hauptstra?e von Estes hinunter, bevor DeMarco nach links abbog und eine kleine Reihe von Souvenirl?den, Restaurants und so weiter passierte. Ganz am Ende des Blocks befand sich ein Ort namens Lakeside Realty. Sie parkten auf einem Parkplatz, der mit Querbalken und Sand begrenzt war. Kate musste zugeben, dass die Art und Weise, wie die Stadt aufgebaut war, ihre Sehnsucht nach dem See weckte. Sie h?tte viel lieber den Strand gehabt, aber sie nahm an, dass dies ein Gef?hl war, das die meisten Leute in Estes von Zeit zu Zeit empfanden. Sie betraten das Geb?ude und fanden eine gro?e Lobby mit einem offenen Grundriss vor, abgetrennt durch einen barartigen Tresen, der die gesamte Etage durchquerte, unterbrochen durch eine s??e kleine halbgro?e Schwingt?r in der Mitte. Eine Frau, die an einem Schreibtisch in der Lobby sa?, begr??te sie freundlich und tat ihr Bestes, so zu tun, als h?tte sie nicht an dem Donut genagt, der neben ihr lag, bevor sie hereingekommen waren. „Guten Morgen, meine Damen“, sagte die Frau. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Wir m?ssen bitte mit Brett Towers sprechen“, sagte DeMarco. „Dann gehen sie nach hinten durch“, sagte die Frau. „Er ist der Einzige, der so fr?h hier ist.“ Sie taten, was ihnen aufgetragen wurde. Kate stellte sicher, dass sie hinter DeMarco blieb und sich nicht in den Vordergrund spielte. Tats?chlich war, wie die Frau vorne angedeutet hatte, nur ein Makler im hinteren Teil des B?ros. Es gab f?nf Schreibtische, die die gro?e offene Fl?che einnahmen, und nur einer war besetzt. Ein Mann - vermutlich Brett - sa? hinter seinem Schreibtisch, nippte an seinem Kaffee und bewegte die Maus an seinem Arbeitsplatz. Er sah die Agenten sich n?hern und stellte schnell seine Kaffeetasse ab. „Agent DeMarco, richtig?“, fragte Brett. „Ja, das ist richtig“, sagte sie. „Wir haben gestern kurz telefoniert. Das ist meine Partnerin, Agent Wise.“ Alle sch?ttelten sich die Hand, als Brett Towers sie einlud, sich ihm gegen?ber an seinen Schreibtisch zu setzen. „Also bitte, lassen Sie mich wissen, wie ich Ihnen helfen kann. Tamara und ich standen uns sehr nahe; wir waren seit sechs Jahren hier besch?ftigt, von Anfang an. Es waren nur wir beide in den ersten Monaten.“ „Sie waren also die ersten aktiven Makler, die f?r Lakeside Realty arbeiteten?"“, fragte DeMarco. „Das ist richtig. Nun, ehrlich gesagt, Tamara hatte sich an einem unserer Konkurrenten versucht, aber das hat nicht sehr lange angehalten.“ „Irgendeine Idee, warum Sie das Schiff verlassen hat?“, fragte Kate. "Es war Crest Realty. Sie boten ihr mehr Geld an, aber nach ein paar Monaten kam sie zur?ck. Sie sagte, die Atmosph?re dort dr?ben sei zu angespannt. Sie sagte, es ginge mehr ums Geld als um die Suche nach dem richtigen Partner f?r die Kunden.“ „Hatte sie etwas Schlechtes ?ber jemanden Bestimmtes zu sagen?" „Nein. Und selbst wenn sie so empfinden w?rde, h?tte sie nichts gesagt. Tamara war eine unglaublich nette Frau.“ „Mr. Towers“, sagte Kate, „kam es f?r Sie ?berraschend, dass Tamara Bateman ermordet wurde? Das hei?t, k?nnen Sie sich irgendwelche Probleme vorstellen, die sie in den Tagen oder Wochen vor ihrer Ermordung gehabt haben k?nnte?“ „Keineswegs. Die Polizei hat mir genau die gleiche Frage gestellt.“ Kate wusste, dass es Towers nicht gut ging. Er versuchte sichtlich, seine Emotionen zu verstecken und tat sein Bestes, um weiterzumachen. Sie hasste diese Taktik, aber sie dachte, wenn sie ihn dazu bringen k?nnte, die Fassade fallen zu lassen, w?re es einfacher, ihn zu lesen. Sie hoffte auch, dass in einer Stadt von der Gr??e von Estes die Suche nach einem M?rder etwas einfacher sein w?rde, wenn sie die Menschen in die Lage versetzen w?rde, Fragen zu beantworten, die auf Emotionen basierten. Sie wusste, dass es eine etwas schlampige Taktik war, aber meistens funktionierte es. „Ich nehme an, Sie und Ms. Bateman standen sich nahe?“, fragte Kate. „Ja, das taten wir.“ Sie h?rte ein Zittern in seiner Stimme, was darauf hinwies, dass er sich sehr bem?hte, nicht zusammenzubrechen und zu weinen. „Warum in aller Welt sind Sie dann heute Morgen hier bei der Arbeit?“, fragte DeMarco. „Sie haben die Leiche gefunden, richtig?“ „Das habe ich“, sagte er. Und dann kamen die Tr?nen. Sein Gesicht verkrampfte sich, als er versuchte, die Tr?nen zur?ckzuhalten. „Aber wir sind ein kleines Unternehmen, das einen sehr erfolgreichen Sommer in einer Seegemeinde hatte. Jetzt, wo sie weg ist, gibt es eine Menge Dinge, die ich erledigen muss, oder wir werden wieder in Vergessenheit geraten.“ „Mr. Towers“, sagte DeMarco, „ich bin keine Therapeutin, aber Sie haben ihre Leiche vor allen anderen gesehen. Das kann traumatisch sein. Es ist okay, sich etwas Zeit zu nehmen...“ „Das habe ich auch vor. Ich haue hier um zehn oder so ab und nehme mir den Rest des Tages frei. Deshalb bin ich so fr?h hier. Ich hasse es, das Gesch?ft an die erste Stelle zu setzen, aber da sie nicht mehr hier ist, gibt es viele Dinge zu tun, die so schnell wie m?glich erledigt werden m?ssen.“ „Sind Sie in der Lage, ein paar schwierige Fragen zu beantworten?“, fragte DeMarco. „Auf jeden Fall. Die Polizei sagte mir, dass dies die zweite Maklerin war, die innerhalb von sechs Tagen get?tet wurde. Wenn ich helfen kann, den T?ter zu finden, ja... fragen Sie mich was Sie m?chten.“ „Was k?nnen Sie uns ?ber das Haus sagen, das sie verkauft hat?“, fragte Kate. „War es eine bekannte Immobilie? Gibt es eine Geschichte dazu?“ „Keine, die ich kenne. Nur ein normales Haus.“ „Kannten Sie die fr?heren Bewohner?“, fragte DeMarco. „Nicht pers?nlich, nein. Diese Immobilie geh?rte Tamara und ausschlie?lich ihr. Aber selbst sie h?tte sie wahrscheinlich nicht getroffen, weil es an einen Typen verkauft wurde, der H?user f?r seinen Lebensunterhalt kauft und verkauft. Ich kann mich nicht an seinen Namen erinnern.“ „Wie lange ist das Haus schon auf dem Markt?“, fragte Kate. „Es kam auf den Markt, sobald der neue Besitzer mit der Reparatur fertig war - also etwa vor zwei Wochen, w?rde ich meinen. Es ist ein wundersch?nes Haus... es ist eine Schande.“ „Eine Schande?“, fragte DeMarco. „Wieso das?“ „Weil wir alle Informationen offenlegen m?ssen. Selbst wenn jemand in Estes zuf?llig nicht von dem brutalen Mord geh?rt hat, der dort geschehen ist, m?ssten wir es ihm sagen. Das macht es viel schwieriger, das Haus zu verkaufen. Und wir befinden uns derzeit in einem Markt, in dem viele dieser gr??eren H?user monatelang nur herumstehen und Staub ansammeln.“ „Mr. Towers, wissen Sie, ob sich Tamara mit einem Liebhaber getroffen hat? Sie war nicht verheiratet, oder?“ „Richtig. Und ich glaube nicht, dass sie mit jemandem zusammen war. Sie neigte dazu, das eher privat zu behandeln. Aber ich sage einfach, dass ich nichts davon wusste, wenn sie sich mit jemandem getroffen hat.“ Kate f?hlte sich schrecklich f?r den Mann. Er tat alles, was er konnte, um die Kontrolle ?ber sich selbst zu behalten, auch wenn ihm weiterhin Tr?nen ?ber das Gesicht rollten. Au?erdem bezweifelte sie, dass sie aus ihm trotzdem viele n?tzliche Informationen herausbekommen w?rden. Sie dachte, sie k?nnten vielleicht Tamaras Aufzeichnungen und Kundenliste aus dem letzten Jahr benutzen, aber das war eine Bitte, die sie bei der Frau an der Rezeption auf dem Weg nach drau?en hinterlassen konnten. Was Brett Towers anging, der hatte schon genug durchgemacht. Aber Kate wollte nichts sagen. Sie wollte, dass DeMarco das Gespr?ch zu Ende f?hrte, da dies ihr Fall war und sie bereits mit ihm gesprochen hatte. Anscheinend war sie auf dem gleichen Level wie Kate. DeMarco stand auf und Kate folgte ihr. „Vielen Dank f?r Ihre Zeit, Mr. Towers“, sagte DeMarco. „Wir m?ssen vielleicht noch mal mit Ihnen reden, aber f?r den Moment ist das alles.“ Er nickte, und Kate konnte die Erleichterung auf seinem Gesicht sehen. Als sie gingen, hinterlie? sie bei der Frau an der Front eine Anfrage, ob sie ihnen alle Aufzeichnungen ?ber Ausstellungen, Verk?ufe und die vollst?ndige Liste der Kunden, die Tamara Bateman im Laufe des letzten Jahres gesehen hatte, per E-Mail zuschicken k?nnte. Als sie wieder nach drau?en gingen, fand Kate sich sofort auf der Fahrerseite wieder. Sie korrigierte sich in letzter Minute und drehte sich nach rechts, zur Beifahrerseite. DeMarco kicherte, als sie die T?r der Fahrerseite ?ffnete. „Es ist okay, Wise. Du kannst fahren und du kannst Fragen stellen, wenn wir mit den Leuten sprechen. Ich verspreche dir... du wirst mir nicht auf die F??e treten. Wir sind Partner und das ist nicht mehr nur die Kristen DeMarco Show. Wie ich schon sagte, ich bin froh, dass du da bist.“ „Das ist gut zu h?ren“, sagte Kate, als sie in den Wagen stieg. Es war die Wahrheit; von allen Menschen in ihrem Leben schien DeMarco am leichtesten zufriedenzustellen zu sein. Und als solche machte ihr die Arbeit umso mehr Spa?. Sie hatte in der Vergangenheit ?hnliche Gef?hle f?r Partner empfunden und das hatte ihre Ehe und ihre Beziehung zu Melissa belastet. Sie behielt das immer im Hinterkopf, um sicher zu gehen, dass sie diese Linie nicht wieder ?bertrat. Sie wusste, dass sie seit ihrer R?ckkehr in den Dienst schon ein paar Mal nahe dran gewesen war, aber sie hatte das Gef?hl, dass sie es jetzt besser machen w?rde. „Wollen wir den Tatort des ersten Opfers untersuchen?“, fragte DeMarco. „Es ist, als ob du in meinem Kopf w?rst.“ DeMarco lachte. „Manchmal frage ich mich, ob das ein wunderbarer oder ein unheimlicher Ort ist.“ „Kommt auf den Tag an.“ Kate hatte es als Witz gemeint, war aber ein wenig beunruhigt, da auch ein gro?es Qu?ntchen Wahrheit dabei war. Die letzten sechs Wochen, in denen sie keinen Job gehabt hatte und nur die Freuden eines einfachen Lebens sie ablenkten, waren voll von guten und schlechten Tagen gewesen, an denen sie froh war, frei zu haben und von Tagen, an denen sie die Arbeit heftig vermisste. Und jetzt, wo sie wieder arbeitete, f?hlte es sich zu vertraut an... und sie war sich nicht sicher, ob das eine gute Sache war oder nicht. KAPITEL VIER Das Haus, in dem die erste Maklerin get?tet worden war, war etwas gr??er als das in der Hammermill Street. Es befand sich auf einem Privatgrundst?ck nur sechs Meilen von dem Haus entfernt, in dem Tamara Bateman get?tet worden war. Der n?chste Nachbar war etwa dreihundert Meter entfernt, die H?user waren durch ein d?nnes Geh?lz von B?umen und wildem Unkraut getrennt, das aussah wie das Strandgras, das oft auf Sandd?nen wuchs. Auch dieses Haus ?hnelte einem Strandhaus, allerdings auch mit gewissen Elementen eines Bauernhaus-Stils. Als Kate und DeMarco die Treppe zu der massiven, umlaufenden Veranda hinaufstiegen, ?bergab DeMarco Kate eine Mappe, die sie vom R?cksitz des Autos mitgenommen hatte. „Du wirst die Fotos sehen wollen, um den vollen Eindruck zu bekommen. Aber... Moment. Vertrau mir.“ DeMarco schloss die Haust?r auf (sie hatte anscheinend auch den Schl?ssel zu diesem Haus bekommen) und f?hrte Kate hinein. Die Eingangst?r ?ffnete sich und entpuppte ein sehr gro?es Foyer - so gro?, dass ein kleines Sofa an der rechten Wand stand und ein verzierter Teppich in der Gr??e von Kates Schlafzimmer den gr??ten Teil des Bodens bedeckte. Der Teppich war wei? und zyanfarben, wodurch die dunkelroten Blutflecken dramatisch sichtbar wurden. Kate schaute auf und sah eine riesige offene Decke. Vor ihnen konnte sie den Flur zum zweiten Stockwerk sehen, der durch ein sch?nes Zusammenspiel von einem Gel?nder und dekorativen Eisenlamellen abgesperrt war. Vom Ende des Foyers rechts f?hrte eine Treppe in den zweiten Stock. Als sie die Treppe hinaufschaute, bemerkte Kate den sch?nen Kronleuchter, der an der Decke des Foyers hing. Es sah aus, als w?re er aus einer Art Stahl gefertigt, in komplizierten Windungen verziert, so dass es fast wie ast?hnliches Treibholz aussah. Es war die perfekte Mischung aus Strandhaus und Bauernhaus. Entlang des Sockels, wo er in die Decke eingebaut worden war, sah er etwas locker und schief aus. „Der Kronleuchter“, sagte DeMarco. „H?bsch, nicht wahr?“ „Er ist umwerfend.“ „Okay, jetzt schau in den Ordner.“ Kate tat es und ?bersprang die Notizen und Polizeiberichte, um zu den Tatortfotos weiter hinten zu gelangen. Das erste zeigte den Kronleuchter, nur sah er viel weniger sch?n aus. Tats?chlich sah er aus wie etwas aus einem Horrorfilm. Daran hing eine Leiche. Ein Seil war am Hals der Frau befestigt, aber es sah so aus, als ob das, was sie oben hielt, die Tatsache war, dass ihre Arme an mehreren Zweigen des Kronleuchters verfangen waren. Auf dem Bild konnte Kate das Ende des Seils nicht sehen, das an anderer Stelle angebunden war. Es sah aus, als w?rde es hinter dem Kronleuchter weitergehen, vielleicht um die Glieder gewickelt, die es mit der Decke verbanden. Das Gesicht der Frau war ein Blutbad und in der unbeholfenen Pose, in der sie am Kronleuchter hing, schien es, als w?rde sie direkt auf den Teppich schauen, auf den sie blutete. Sie war eine zierliche Frau, ihr geringes Gewicht reichte bei weitem nicht aus, um den riesigen Kronleuchter von der Decke zu ziehen. „Mein lieber Gott“, keuchte Kate. „Wie w?rde jemand sie ?berhaupt da hochbekommen?“ „Nun, die Maklerin, die du vor dir siehst, ist Bea Faraday. Sie ist achtundzwanzig Jahre alt und wiegt etwa sechzig Kilo. Die Polizisten scheinen zu glauben, dass der M?rder sie die Treppe in den zweiten Stock geschleppt und ?ber das Gel?nder geworfen hat, um sie so zu h?ngen, wie er Tamara schlie?lich aufgeh?ngt hat, aber der Kronleuchter kam ihm in die Quere.“ „Das nimmst du ihnen ab?“, fragte Kate. „Ja, das tue ich. Da ist Blut an dem Gel?nder oben, um diese Aussage zu st?tzen. Ich glaube, dort hat er zuerst das Seil befestigt, aber als er dann merkte, dass sie am verdammten Kronleuchter h?ngt, hat er das Seil durchgeschnitten und das Bild f?r sich selbst sprechen lassen. Sieht so aus, als h?tte er sie erst mit einer stumpfen Waffe angegriffen und sich dann die Zeit genommen, sie die Treppe hinaufzubringen und sie zu Boden zu werfen.“ Sie gingen zum oberen Ende der Treppe und Kate fand die Stelle, an der Faraday offenbar hin?bergeworfen worden war. Der Kronleuchter war nur etwa zwei Meter vom Gel?nder entfernt, die Lampen hingen nur leicht darunter. Sie hatte kein Problem damit, sich vorzustellen, dass ein starker Mann in der Lage w?re, eine kleine Frau so weit werfen. „Wie wurde sie gefunden?“, fragte Kate. „Das Maklerb?ro schickte eine Putzfrau, die zwei Stunden vor der geplanten Pr?sentation eine schnelle Reinigung machen sollte. Die Putzfrau fand sie schlie?lich und rief die Polizei.“ „Hast du mit ihr gesprochen?“ „Nein. Aber Sheriff Armstrong hat es.“ Kate nickte und schaute auf den ersten Stock und den blutbefleckten Teppich hinunter. Sie dachte an die Steppdecke und die Wasserflasche, die sie im Haus in der Hammermill Street gefunden hatten und fragte sich, ob es in diesem Haus Ecken und Winkel gab, in denen sich ein Hausbesetzer vielleicht recht leicht verstecken k?nnte. „Wie alt ist dieses Haus?“, fragte Kate. „Nicht sicher. Aber es ist schon fast einen Monat lang auf dem Markt. Aufzeichnungen zeigen, dass es achtzehn Mal gezeigt wurde, mit sechs potenziellen K?ufern. Nur einer der potenziellen K?ufer war ein Einheimischer.“ Kate und DeMarco liefen durch das Haus, ihre Schritte hallten in den leeren R?umen wider. Kate dachte, es sei ein unheimliches Gef?hl, eigentlich - das Gef?hl eines Hauses, das die Erinnerungen und das Leben von Menschen beherbergte, die sie niemals treffen w?rde. Sie hatte sich schon immer vage f?r Geister interessiert und fand es durchaus m?glich, dass jedes Haus das Potenzial hatte, von den Erinnerungen und Bewegungen der Familien, die darin gelebt hatten, heimgesucht zu werden. Sie ?berpr?ften den gro?en Raum, von dem Kate annahm, dass er als Wohnzimmerbereich diente und dann die K?che. Da es an diesem Ort keinerlei Habseligkeiten gab, war es recht einfach festzustellen, dass nichts mitgenommen worden war. Dann gingen sie nach oben. Kate war auf der Suche nach einem einfachen Zugang zu einem Dachboden oder sogar zu kleinen Traufr?umen. Aber es gab nichts dergleichen. Das Haus hatte keinen Dachboden, was f?r Kate bedeutete, dass es wahrscheinlich eine Art Keller hatte. Niemand baute mehr H?user in solchen Gemeinden ohne zumindest eine Form von zus?tzlichem Lagerraum zu schaffen. Sie gingen wieder nach unten zur ersten T?r entlang des Hauptgangs. Sie f?hrte hinunter in einen fertigen Keller, der genauso leer und trostlos war wie der Rest des Hauses. Nach hinten gab es eine Reihe von Doppelt?ren, die vermutlich nach drau?en f?hrten. Kate ging zu ihnen, ?ffnete die T?ren und fand sich tats?chlich mit Blick auf einen herrlich gr?nen Hinterhof wieder. Sie ging hinaus, DeMarco folgte ihr, auf eine Terrasse, die die Form eines halben Ovals hatte. Auf der rechten Seite war eine leicht erh?hte Ziegelmauer, die ein Blumenbeet enthielt. Auf der linken Seite war ein kleiner unstrukturierter Raum unter einer Reihe von Holztreppen, die zur hinteren Veranda f?hrten. Der Raum, von dem sie annahm, dass er so etwas wie einen kleinen Lagerschuppen f?r einen Rasenm?her, Mulchs?cke und Dinge dieser Art unterzustellen, war. Auf eine Ahnung hin ging sie in den unvollendeten Raum. Die Erde darunter war hart und trocken, die vor dem Bau des Hauses aus dem Landschaftsbau ausgeebnet worden war. Sie kniete sich hin und ?berpr?fte den Boden, nicht sicher, was sie suchte. Sie fand nichts, aber kurz bevor sie aufgab, erblickte sie etwas in der hinteren, weit entfernten Ecke direkt links von ihr, fast v?llig au?er Sichtweite. Etwas grunzend vom Kraftaufwand, den sie leisten musste, um hineinzusehen, sah sie, was wie mehrere alte Lappen aussah. Sie waren zu etwas geb?ndelt worden, das einem Haufen glich, einer auf dem anderen. Ein paar Meter von den T?chern entfernt sah sie etwas, das wie Scheuerspuren im Schmutz aussah. „Irgendetwas?“, fragte DeMarco. „Vielleicht. Warum schaust du nicht mal nach und sagst mir, was du siehst... nur um sicherzugehen, dass ich keine voreiligen Schl?sse ziehe.“ Die Frauen tauschten die Pl?tze und Kate schaute zu, wie DeMarco ihren viel j?ngeren R?cken nach hinten kr?mmte, so dass ihr K?rper fast in einer L-Form war. Sie huschte in den unfertigen Raum und sah sich einen Moment lang um, bevor sie etwas sagte. „Lumpen“, rief sie aus dem Raum heraus. „Scheint eine seltsame Sache zu sein, die man in diesem Raum zur?ckl?sst, oder? Und... ja, ein paar Kratzer und Einkerbungen im Boden hier. Es ist trocken, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass hier vor kurzem noch etwas Schweres aufbewahrt wurde.“ DeMarco kam wieder heraus und streckte ihren R?cken. „Die T?cher“, sagte sie. „Glaubst du, jemand hat sie als Kissen oder so benutzt?“ „Ich glaube schon.“ "Noch ein Hausbesetzer? Scheint mir weit hergeholt zu sein. Aber ja, diese leichten Spuren auf dem Boden k?nnten die Abdr?cke von Kniebeugen oder die Platzierung eines Fu?es gewesen sein, sch?tze ich.“ Sie schaute es sich noch einmal an und f?gte hinzu: „Und vor kurzem.“ „Es scheint ein verzweifelter Versuch zu sein“, stimmte Kate zu. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Haufen altert?mlicher T?cher leicht nichts anderes als nachl?ssiges Aufr?umen durch die Bauarbeiter sein kann.“ „Ich w?rde gerne mit der Putzfrau sprechen“, sagte DeMarco. „Das ist eine gute Idee - der n?chste logische Schritt, denke ich.“ „Ich rufe die Immobilienfirma an, um zu sehen, ob ich eine Adresse bekomme. Wenn nicht, bin ich sicher, dass Sheriff Armstrong uns helfen wird.“ DeMarco drehte ihr den R?cken zu, um genau das zu tun, sie ging zum Rand der Beton-Terrasse und schaute auf den Hinterhof. W?hrend sie sprach, blickte Kate zur?ck in den unfertigen Raum unter der Treppe und an die Seite des Hauses. Sie versuchte sich zu verbiegen wie DeMarco, aber sie hatte einfach nicht mehr diese Art von Flexibilit?t. Sie ging auf die Knie und watschelte in den Raum und suchte nach allem anderen, was sie vielleicht ?bersehen hatten. Sie fand nichts Neues, aber je mehr sie den Lumpenhaufen und die leichten Einkerbungen am Boden betrachtete, desto sicherer wurde sie sich, dass dort in den letzten Tagen jemand gelegen hatte. Sie hatte sich notiert, dass die Lumpen einget?tet werden sollten, um nach Haarfasern zu suchen. Als sie aus dem kleinen Raum unter der Treppe zur?ckkam, steckte DeMarco ihr Handy ein. „Hast du eine Adresse?“, fragte Kate. „Noch besser. Es hat sich herausgestellt, dass sie zur Polizeiwache gerufen wurde. Armstrong hat sie f?r eine weitere Befragung dorthin bestellt. Ich habe gerade mit Armstrong gesprochen und sie sagte, es sei okay, wenn wir vorbeikommen und mitmachen.“ „H?rt sich gut an“, sagte Kate und versuchte, ihr schmerzverzerrtes Gesicht zu verbergen, als sie sich wieder aufrichtete, nachdem sie aus dem kleinen Raum herauskam. Sie folgte DeMarco und w?hrend sie um das Haus herum durch den Hof gingen, konnte sie nicht anders als zu l?cheln. DeMarco hatte wirklich die Kontrolle ?ber den Fall ?bernommen und schaffte es, ihn sich weiterhin zu eigen zu machen, selbst nachdem Kate hinzugezogen worden war. L?chelnd bemerkte Kate, dass sie zu stolz auf DeMarco war, um sich auch nur ein bisschen beleidigt zu f?hlen. *** Als sie an der Polizeiwache ankamen, nur eine Viertelmeile von den stillen Wassern des Fallows Lake entfernt, war Sheriff Armstrong in der Lobby und wartete darauf, sie zu begr??en. Sie sah ziemlich erleichtert aus, sie zu sehen, nicht ganz l?chelnd, aber sicherlich erfreut. Sie schien Anfang f?nfzig zu sein und war etwas f?lliger, aber sie war weit davon entfernt, als ?bergewichtig zu gelten. Sie hatte ein schlichtes Gesicht, das wahrscheinlich h?bsch war, wenn ihr Haar hochgesteckt und etwas Make-up aufgetragen wurde. Was Kate jedoch am meisten an ihr mochte, war, dass sie ein ernsthaftes Funkeln in ihren Augen hatte... den Blick einer Frau, die ihren Job und ihre Pflichten sehr ernst nahm. „Ich war sehr froh zu h?ren, dass Sie auf dem Weg hierher sind“, sagte Armstrong. „Ich habe Ms. Seibert hinten. Sie f?ngt an, sehr defensiv zu werden. Ich habe keinen Grund zu glauben, dass sie etwas mit den Morden zu tun hat, aber sie denkt, dass wir sie als Verd?chtige sehen, nur weil wir sie wieder herbeigerufen haben. „Ich frage mich, ob es in ihrer Familie eine Vorgeschichte von Verbrechen gibt“, sagte Kate. Dann grinste sie, als Armstrong sie verwirrt ansah. „Tut mir leid“, sagte Kate. „Agent Kate Wise. Freut mich, Sie kennenzulernen.“ „Mich auch“, sagte Armstrong. „Was Ihre Frage angeht, ich wei? es ehrlich gesagt nicht.“ „Das passiert oft“, erkl?rte Kate. „Wenn sie ein oder zwei Familienmitglieder mit Problemen mit den Beh?rden gesehen hat, sind die Chancen sehr gut, dass sie sich defensiv verhalten wird, egal wie nett sie behandelt wird.“ „Nun, ich habe ihr f?nf Minuten gegeben, um sich abzuk?hlen. Ich sagte ihr, dass jemand anders vielleicht einspringen w?rde, um ein paar Fragen zu stellen, und sie war nicht allzu scharf darauf.“ „Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir ?bernehmen?“, fragte DeMarco. „Keineswegs. Den Flur entlang, dritte T?r links.“ Kate und DeMarco gingen in diese Richtung. Kate bemerkte, dass sie irgendwie nach vorne getreten war, aber sie wollte sich nicht bem?hen, das zu korrigieren. Als sie die T?r erreichten, die ihnen Armstrong genannt hatte, klopfte Kate kurz an, wartete zwei Sekunden und ?ffnete dann die T?r. Es gab nur einen Tisch und ein paar St?hle im Raum. Die Frau, die am Tisch sa?, sah aus, als sei sie Ende f?nfzig, vielleicht Anfang sechzig. Sie war eine kaukasische Frau mit str?hnigen Haaren, die hier und da etwas zerzaust aussahen. Sie be?ugte Kate und DeMarco argw?hnisch, ihre Augen huschten zwischen ihnen hin und her. „Sie sind Mary Siebert?“, fragte DeMarco. Mary nickte nur. Kate sah sofort, dass Armstrong Recht hatte; die Frau sah aus, als ob sie das absolut Schlimmste erwartete. „Wir sind die Agenten DeMarco und Wise vom FBI. Wir hoffen, Ihnen einige Fragen zu Ihrer Entdeckung der Leiche von Bea Faraday stellen zu k?nnen.“ Auch nun blieb Mary weiterhin stumm. Sie sa? etwas starrer auf ihrem Stuhl, aber ansonsten blieb sie weitgehend unver?ndert. „Ms. Seibert“, fuhr DeMarco fort, „Sheriff Armstrong sagte uns, dass Sie sich verd?chtigt f?hlen. Wir sind hier, um Ihnen zu sagen, dass das ab sofort nicht mehr der Fall ist. Wir haben ein solches Interesse an Ihnen, weil Sie die erste am Tatort waren. Und auch, weil wir hoffen, dass Sie in Ihrem Beruf in letzter Zeit etwas gesehen oder geh?rt haben, das uns bei diesem Fall helfen k?nnte. Nichts weiter. Wir w?rden gerne mit Ihnen sprechen, damit wir versuchen k?nnen, festzustellen, wie lange die Leiche schon vor Ihrer Ankunft dort gelegen hat, vielleicht wenn Sie noch etwas anderes Merkw?rdiges gesehen haben, solche Dinge“. Mary wurde etwas lockerer. Kate staunte dar?ber, wie gut DeMarco sich machte. Sie hatte nicht nur daran gearbeitet, Marys ?ngste zu zerstreuen, sondern sie hatte der Frau auch subtil das Gef?hl gegeben, dass das, was sie beitragen musste, sehr wichtig war - was es auch war. „Nein, da war nur die Leiche“, sagte Mary. „Und all das Blut.“ „Kannten Sie Ms. Faraday ?berhaupt?“, fragte Kate. „Nein. Obwohl ich sp?ter, als ich Bilder von ihr sah, ihr Gesicht erkannte. Ich hatte sie in der Stadt gesehen, wissen Sie? Es ist eine sch?ne Stadt, aber nicht sehr gro?.“ „Und Sie waren allein, richtig?“, fragte DeMarco. „Ja, es war nur ich.“ „Wie viele andere arbeiten f?r die Reinigungsfirma?“ „Wir sind zu f?nft. Aber da dieses Haus weitgehend leer stand und es seit einiger Zeit nicht mehr betreten wurde, war ich die einzige, die hinging. Es sollte ein einfacher Wisch- und Staubjob sein. Die Fenster hatten noch nicht einmal Schmiere oder Dreck abbekommen.“ DeMarco bl?tterte durch den Aktenordner auf dem Tisch. „Und Sie kamen um 14:15 Uhr dort an, richtig?“ „Ja. Ich hatte an dem Tag noch ein anderes Haus zu reinigen. Aber das habe ich offensichtlich nicht mehr geschafft.“ „Das mag wie eine beunruhigende Frage klingen“, sagte Kate, "aber erinnern Sie sich zuf?llig, ob das Blut noch feucht war?“ „Oh, sicher. Es war noch nass. Es tropfte immer noch Blut aus dem K?rper. So seltsam es scheint... das ist die Sache, die mich nachts nicht schlafen l?sst. Es ist nicht das Gesicht der armen Frau oder gar die eklige Szene selbst; es ist das Ger?usch, das frisches Blut macht, wenn es auf den Boden spritzt - dieses tropfende Ger?usch.“ „Also, Ms. Siebert... wer macht die Anrufe und bittet Sie zu kommen, um das Haus zu putzen?" „Das Immobilienb?ro.“ „Und zu welcher Agentur geh?rte dieses Haus?“, fragte DeMarco. „Davis und Hopper Immobilien“. „Sind sie schon sehr lange ein Kunde von Ihnen?", fragte Kate. „Vielleicht zwei Jahre. Sie zahlen gut und die Makler, die dort arbeiten, sind einige der nettesten Leute, die ich kenne.“ F?r einen Moment herrschte Stille im Raum, als Kate und DeMarco ihre eigenen Gedanken im Kopf sortierten. W?hrenddessen schien Mary Seibert ziemlich entspannt - weit entfernt von der Frau, die Sheriff Armstrong ihnen vor weniger als zehn Minuten beschrieben hatte. Es war Kate, die schlie?lich das Schweigen brach. Sie hatte beschlossen, dass es keine M?glichkeit gab, dass Mary Seibert Bea Faraday get?tet hatte, sie die Treppe hinaugeschleppt und ihren schlaffen K?rper mindestens einen Meter weit von der Reling im zweiten Stock ?ber die freie Luft geworfen hatte. Es war einfach unm?glich. „Ms. Seibert, waren Sie schon mal in dem Haus?“ „Nein, das war das erste Mal.“ „Und w?hrend Sie dort waren“, sagte DeMarco, „haben Sie zuf?llig noch etwas anderes gesehen? Vielleicht eine Art Zeichen, dass jemand anderes dort gewesen sein k?nnte?“ „Wie ich schon sagte... alles was ich sah, war die Leiche. Nun, ich sah zuerst das Blut auf dem Boden, gleich als ich das Haus betrat, und dann sah ich ihre Leiche dort oben auf dem Kronleuchter. Ich glaube, ich hatte f?r ein paar Sekunden keine Ahnung. Ich erinnere mich, dass es mir sehr schwer fiel zu atmen und dann, als ich atmen konnte, schrie ich. Ich rannte nach drau?en und rief die Polizei. Sie baten mich, im Auto zu warten, also tat ich das.“ DeMarco warf einen Blick auf Kate. Kate nickte ihr zu, w?hrend sie Mary Seibert ein L?cheln schenkte. DeMarco war die erste, die auf die T?r zuging und Mary dabei ihr eigenes L?cheln schenkte. „Wie lange putzen Sie schon H?user in der Gegend?“, fragte Kate. „Etwa acht oder neun Jahre.“ „Sind Sie in all der Zeit schon mal auf etwas auch nur ann?hernd so etwas gesto?en?“ „Oh, hin und wieder kommen wir in ein Haus, das eindeutig benutzt wurde. Normalerweise sind es nur Teenager, die nach einem Ort zum Feiern suchen. Ab und zu finden wir Hinweise auf Leute, die auf dem Boden schlafen. Ich hatte einmal einen Freund, der eines Morgens in ein Haus kam und einen Obdachlosen im hinteren Schrank eines Schlafzimmers schlafen sah.“ „Das war hier in Estes?“, fragte DeMarco. „Nein, irgendwo in der N?he von New Castle.“ Kate und DeMarco tauschten Blicke aus, die sie beide w?hrend ihrer gemeinsamen Zeit von dem anderen bereits kannten und verstehen gelernt hatten. Es war ein Blick, der sagte: Diese Befragung ist vorbei. „Vielen Dank f?r Ihre Zeit, Ms. Seibert. Wenn Sheriff Armstrong nichts von Ihnen braucht, k?nnen Sie gehen.“ Mary stand auf und war offensichtlich bereit, nach drau?en zu gehen. „Ich habe geh?rt, es hat noch einen anderen gegeben. Ist das richtig?“ „Wir k?nnen noch keine genauen Angaben machen“, begann DeMarco durch die T?r zu sagen, hielt dann aber inne, drehte sich um und f?gte hinzu: „Aber ich w?rde vorschlagen, sich von den H?usern, die derzeit zum Verkauf stehen, fernzuhalten, bis Sie etwas anderes h?ren. „Wir k?nnten auch die gleiche Warnung an alle Immobilienangestellten in der Gegend weitergeben“, sagte Kate. Mary nickte und schaute zu dem Tisch, als ob sie nicht sicher war, was sie denken sollte. Kate hatte den Ausdruck schon viele Male gesehen. Es war der Blick einer Frau, die das St?dtchen, das sie ihr Zuhause nannte, liebte, aber langsam verstand sie, dass es nicht mehr so sicher war, wie sie einst gedacht hatte. KAPITEL F?NF Kate stellte schnell fest, dass sie Sheriff Armstrong sehr mochte. Sie war eine wohlerzogene Frau, die ihren Beruf nicht allzu ernst nahm. Als sie sich, f?nfzehn Minuten nachdem sie Mary Seibert nach Hause geschickt hatten, mit Kate und DeMarco in einem kleinen Konferenzraum im hinteren Teil des Geb?udes zusammensetzte, tat sie dies wie ein gestresster Teenager. Die Frau war wahrscheinlich irgendwo zwischen f?nfzig und f?nfundf?nfzig Jahren alt, aber der unsichere Gesichtsausdruck lie? sie viel j?nger aussehen. Sie war auf einfache Art und Weise h?bsch und empfing die beiden Agenten mit ihren strahlend gr?nen Augen. „Wissen Sie“, sagte sie und hielt eine Tasse Kaffee in beiden H?nden, w?hrend sie sich in ihrem Stuhl zur?cklehnte, „ich w?nschte wirklich, Sie beide h?tten die Gegend aus anderen Gr?nden kennenlernen k?nnen. War einer von Ihnen schon mal in Estes oder sonst wo in der Gegend?“ Kate und DeMarco verneinten beide. Kate nippte an ihrer eigenen Tasse Kaffee, die Armstrong ihr angeboten hatte und ging die wenigen Fakten des Falles noch einmal im Kopf durch. Dabei studierte sie den Raum genau, da sie davon ausging, dass dieser wahrscheinlich als ihre Hauptdrehscheibe dienen w?rde, bis dieser Fall abgeschlossen war. An der hinteren Wand, direkt neben einem Whiteboard, war eine gro?e Karte des Gebietes angebracht. Die Tafel sah aus, als ob sie nicht sehr oft benutzt wurde, der belastenste Beweis hierf?r stammte von einem gekritzelten Datum, das nur teilweise in der rechten oberen Ecke von vor fast einem ganzen Jahr gel?scht worden war. „Nun, ich stehe Ihnen zu Diensten“, sagte Armstrong. „Abgesehen von diesen beiden Morden war es hier in letzter Zeit ziemlich ruhig. Es ist ein eher lockerer Job. Selbst wenn der Sommer die Touristen anlockt, bleibt es meist ruhig in der Stadt. Ein paar Strafzettel f?r zu schnelles Fahren und Kneipenschl?gereien am Samstagabend, aber das war's auch schon. Also diese Woche war offensichtlich...“ Sie brach ab, als ob sie nicht einmal versuchen wollte, das passende Wort zu finden, um die Aussage zu beenden. DeMarco schaute zu Kate, die mit dem Finger auf Armstrong zeigte. „Sie und ein paar Beamte haben bereits so ziemlich alles, was wir hier brauchen k?nnten - Akten, Berichte, Verkaufslisten und so weiter. Ich habe schon ein bisschen mit ihr gearbeitet, aber nicht viel - nur gestern eine Stunde oder so." „Haben Sie zuf?llig eine aktuelle Liste aller zum Verkauf stehenden H?user in der Gegend?“ fragte sie. „Ja, die habe ich“, sagte Armstrong. „Ist heute Morgen angekommen, nachdem ich anrief und von jeder Immobilienfirma in der Gegend verlangte, dass sie ihre Angebote so schnell wie m?glich zur Verf?gung stellen. Die Liste ist in meinem B?ro, aber ich kann sie Ihnen auch per E-Mail schicken.“ „Wie viele sind das?“ „In Estes stehen derzeit sechzehn H?user zum Verkauf und f?nf zur Miete. Wenn man sich aus Estes herauswagt und bis zum See hinausgeht, wird die Zahl viel gr??er. 41 zu verkaufen, 19 zu vermieten.“ Kate stand auf und ging zu der Karte an der Wand. Sie blickte einige Sekunden hin?ber und fand Estes in der N?he der rechten oberen Ecke der Karte. „Wo ist hier die Hammermill Street?“ „Oh Gott, da wirst du ja blind.“ Sie lehnte sich in ihrem Stuhl, n?her zur T?r hin und schrie: „Hey, Jimmy! Besorgen Sie mir die topographische Karte von Estes!“ Ein gehorsames „Ich bin dran!“, dr?hnte es von anderswo im B?ro. Das ganze Gespr?ch war lustig und auf eine seltsame Art und Weise ein bisschen erfrischend f?r Kate. Sie hatte schon immer etwas f?r die Kleinstadtpolizei ?briggehabt, und Estes war da keine Ausnahme. „Daran habe ich auch gedacht“, sagte Armstrong. „Die Nachbarschaften sind sich ziemlich ?hnlich. Auch die H?user, ich sch?tze, nur das eine war nagelneu und das andere nicht so sehr. Verschiedene Immobilienb?ros, was mich glauben l?sst, dass die Agenturen keine Verbindung darstellen.“ „Bei beiden Morden wurden Treppen benutzt“, sagte DeMarco. „Ich glaube, der M?rder muss gewusst haben, wo die Treppe ist, bevor er die H?user betrat.“ „Wir glauben auch, dass in beiden H?usern ein Hausbesetzer gewesen sein k?nnte“, sagte Kate. „Wir sind noch nicht hundertprozentig sicher, aber es gibt genug, um das ernsthaft zu verfolgen.“ „Welche Art von Beweisen?“, fragte Armstrong. Als DeMarco anfing ihr davon zu erz?hlen, betrat ein junger Offizier, den Kate f?r Jimmy hielt, das B?ro mit einer gro?en Karte in der Hand. Er hatte sie bereits f?r sie aufgeklappt und auf den Tisch gelegt. Er tat dies etwas ungeschickt, da er damit die bereits vorhandenen Akten verdeckte. „Danke, Jimmy“, sagte Armstrong in einer Weise, die darauf hinwies, dass sie ihn so schnell wie m?glich wieder raushaben wollte. Jimmy nickte, schaute Kate und DeMarco an (seine Augen verweilten etwas l?nger auf DeMarco) und ging dann. „Ich wiederhole“, sagte Armstrong und bemerkte, wie Kate Jimmy angesehen hatte, „es ist eine ruhige kleine Stadt. Wir brauchen nicht unbedingt die rauesten und h?rtesten Mitarbeiter.“ Die drei Frauen kicherten, als sie aufstanden und sich um die Karte von Estes herum positionierten. Die Stra?en waren perfekt angelegt und die Kreuzungen seltsam friedlich in Kates Kopf. „Hier die Hammermill“, sagte Armstrong und zeigte mit einem Marker auf sie. Sie malte ein X auf die Stra?e und sagte: „Das ist der Ort des letzten Mordes. Und hier“, sagte sie, indem sie die Karte ?berflog und dann ein weiteres X setzte, „ist der Ort des ersten Mordes. Leander Drive, etwa sechs Meilen entfernt.“ Kate schaute sich die beiden X an, wissend, dass es zu fr?h war, um wirklich ein Muster zu erkennen. Nat?rlich hoffte sie, dass sie ihren M?rder finden w?rden, bevor irgendein Muster auftauchen k?nnte. „Ich w?rde gerne...“, fing Kate an, wurde aber dann vom Klingeln ihres Telefons unterbrochen. Sie ?berpr?fte es, sah, dass es Allen war und h?tte es fast ignoriert. Aber angesichts dessen, wie ihr Job ihre Beziehung beeinflusst hatte, war das das Letzte, was sie tun sollte. Sie musste ihm zeigen, dass er eine Priorit?t in ihrem Leben war... auch wenn er aus heiterem Himmel anrief und wichtige Meetings unterbrach. Etwas widerwillig hielt sie das Klingeln aus und schaute zu DeMarco und Armstrong. „Entschuldigen Sie mich einen Moment, ja?“ Sie trat in den Flur hinaus und entfernte sich ein paar Schritte von der T?r des Konferenzraums, bevor sie abnahm. Als sie es schlie?lich tat, versuchte sie ihr Bestes zu geben, nicht so irritiert zu klingen, wie sie sich f?hlte. „Hallo, du.“ „Selber hey“, sagte Allen. „Ich dachte, ich lasse dich wissen, dass ich schon eingecheckt habe. Ich habe mich mit einem der Jungs von der Firma getroffen, die ich hier drau?en sehen wollte und er hat bereits die n?chsten drei Tage geplant. Aber jetzt schon... basierend auf nur einem Gespr?ch, sagt er, dass er ein gutes Gef?hl dabei h?tte.“ „Das ist toll.“ Aber im Ernst, sogar sie konnte die Entfernung in ihrer Stimme h?ren. Und wenn sie es h?ren konnte, wusste sie, dass er es h?ren konnte. „Tut mir leid... Du bist besch?ftigt, nicht wahr?“ „Ja. Zwei Morde, keine Spuren.“ Sein Seufzen, das vom anderen Ende der Leitung zu h?ren war, h?tte genauso gut bedeuten k?nnen, dass er sie verfluchte. „Tut mir leid, dass ich dich bel?stigt habe.“ „Das ist ein fieser Tonfall“, sagte Kate. „Sollte es nicht sein.“ „Wie l?uft das Meeting?“, fragte sie und wollte unterst?tzend wirken und nicht so klingen, als h?tte sie keine Zeit zum Telefonieren. „Es ist okay. Ich bin nur nerv?s. Die Dinge sind bisher gut gelaufen, aber... Wei?t du was? Lass uns einfach sp?ter reden. Du bist besch?ftigt und...“ „Das bin ich. Aber das ist okay.“ „Es ist nur, wenn dieses Treffen gut l?uft, k?nnte ich mit einem sehr sch?nen Batzen Kleingeld und einen betr?chtlichen Bonus in den Ruhestand gehen. Das wei?t du doch, oder?“ „Ja, das wei? ich. Und ich will nur das Beste f?r dich und hoffe, du bekommst es auch. Aber ich habe hier auch was am Laufen.“ „Ja, das bin ich gewohnt und... wei?t du was? Es lohnt sich nicht, dar?ber zu streiten. Lass uns einfach dar?ber reden, wenn wir beide wieder zu Hause sind. H?rt sich das gut an? Du lebst dein Leben, ich lebe meins und wir halten sie so weit wie m?glich voneinander fern." „Allen, du...“ „Ich muss jetzt auflegen“, sagte er. Und einfach so war das Gespr?ch beendet. Kate starrte einen Moment lang auf das Telefon und versuchte sich zu erinnern, ob es jemals einen Moment in ihrer Beziehung gegeben hatte, in dem Allen tats?chlich aufgelegt hatte. Die Wut, die in ihr aufflammte, war nur kurzzeitig, ?berlagert von der Schuld, wieder einmal die Arbeit ?ber ihn gestellt zu haben. Sie steckte ihr Handy ein und ging zur?ck in den Konferenzraum. Armstrong und DeMarco standen immer noch ?ber der Karte, Armstrong fuhr mit ihrem Finger eine bestimmte Route entlang. „Tut mir leid f?r die Unterbrechung“, sagte Kate. „Keine Sorge“, sagte Armstrong. „Was hattest du gesagt, bevor du rausgegangen bist?“ Kate musste ihren Gedanken in den R?ckw?rtsgang schalten, nur um den Gedankengang zu erfassen, dem sie zuvor nachgegangen war. Als sie ihn fand, verschwanden die Emotionen bez?glich Allen schnell wieder, gedrosselt von der Aufregung, das R?tsel dieses Falles zu l?sen. „Ich wollte sagen, dass ich gerne eine Liste der verf?gbaren Grundst?cke bekommen w?rde, die sich zwischen den beiden H?usern befinden, in denen die Morde stattgefunden haben. Wenn an dieser Hausbesetzer-Theorie etwas dran ist, w?rde ich sagen, dass die Chancen gutstehen, dass er oder sie diesen speziellen Bereich im Auge hat.“ Armstrong nickte, anscheinend gefiel ihr die Idee. „Das ist ein toller Anfang... aber warum dieses Gebiet? Warum sollte sich der M?rder - oder auch nur ein Hausbesetzer - f?r dieses Gebiet interessieren?“ „Keine Ahnung“, sagte Kate. „Das ist wohl eines der Dinge, die wir herausfinden m?ssen.“ KAPITEL SECHS Es dauerte etwa zwanzig Minuten, bis die drei die Immobilien aus der viel l?ngeren Liste, als die die drei ?rtlichen Beh?rden dem Polizeirevier zur Verf?gung gestellt hatten, ausgew?hlt hatten. Weitere zehn Minuten und Armstrong hatte jeden Ort auf der Karte markiert. In dem Bereich zwischen den beiden H?usern standen elf H?user zum Verkauf und zwei zur Miete. Als Kate und DeMarco sich darauf vorbereiteten, hinauszugehen und mit der Untersuchung jedes Grundst?cks zu beginnen, stellte Armstrong eine kleine Truppe von Officern zusammen. Armstrong w?rde diese Gruppe anf?hren, um herauszufinden, wie alt jede Immobilie war und wie lange sie schon auf dem Markt war. Sie schickte auch zwei weitere Beamte, um die Suche nach Grundst?cken f?r Kate und DeMarco zu verk?rzen. Die Uhr zeigte mittlerweile Mittagszeit an, als Kate und DeMarco beim ersten Haus auf der Liste ankamen. Es befand sich anderthalb Meilen von dem brandneuen Geb?ude entfernt, in dem Bea Faraday get?tet worden war. Dieses Haus war kein Neubau und wurde in der Immobilienliste als Baujahr 1995 aufgef?hrt. In einem der ?lteren Teile der Stadt gelegen, war es nicht ann?hernd so teuer wie die beiden Tatorte. Wie die anderen war es jedoch f?r das Leben am See oder dem Strand dekoriert worden, mit viel Treibholz, Sanddollar und teerfarbenem Dekor. Aber das war alles, was sie dort fanden. Es gab zwar einen Keller, der k?rzlich ausger?umt worden war, aber es gab keine Anzeichen daf?r, dass ein Hausbesetzer - oder irgendjemand anders, k?rzlich dort gewesen w?re. Das zweite Haus auf der Liste war nur drei Blocks vom ersten entfernt. Es handelte sich um eine gro?e Immobilie, die ?ber den Sommer vermietet wurde und bis vor kurzem in den Sommermonaten bewohnt worden war. Lakeside Realty verwaltete die Immobilie derzeit, nachdem sie vor vier Tagen auf den Markt gekommen war. Aufgrund des absolut l?cherlichen Preises fiel es Kate nicht schwer zu glauben, dass noch niemand wirklich Interesse an diesem Ort gezeigt hatte. Es war nicht einmal am See. Sie war sich nicht sicher, was die Immobilienstrategie war, wenn es um die Stadtplanung in Estes ging, aber f?r Kate machte es keinen Sinn. Mit f?nf Schlafzimmern, zwei B?ros, einem riesigen Keller und einem Kriechgang darunter dauerte es viel zu lange, um das Objekt zu ?berblicken. Aber sie waren gr?ndlich, pr?ften jeden Raum und auch potentiell verborgene R?ume. Aber, wie beim ersten Heim, war dort nichts. Êîíåö îçíàêîìèòåëüíîãî ôðàãìåíòà. Òåêñò ïðåäîñòàâëåí ÎÎÎ «ËèòÐåñ». Ïðî÷èòàéòå ýòó êíèãó öåëèêîì, êóïèâ ïîëíóþ ëåãàëüíóþ âåðñèþ (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=51922802&lfrom=688855901) íà ËèòÐåñ. Áåçîïàñíî îïëàòèòü êíèãó ìîæíî áàíêîâñêîé êàðòîé Visa, MasterCard, Maestro, ñî ñ÷åòà ìîáèëüíîãî òåëåôîíà, ñ ïëàòåæíîãî òåðìèíàëà, â ñàëîíå ÌÒÑ èëè Ñâÿçíîé, ÷åðåç PayPal, WebMoney, ßíäåêñ.Äåíüãè, QIWI Êîøåëåê, áîíóñíûìè êàðòàìè èëè äðóãèì óäîáíûì Âàì ñïîñîáîì.
Íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë Ëó÷øåå ìåñòî äëÿ ðàçìåùåíèÿ ñâîèõ ïðîèçâåäåíèé ìîëîäûìè àâòîðàìè, ïîýòàìè; äëÿ ðåàëèçàöèè ñâîèõ òâîð÷åñêèõ èäåé è äëÿ òîãî, ÷òîáû âàøè ïðîèçâåäåíèÿ ñòàëè ïîïóëÿðíûìè è ÷èòàåìûìè. Åñëè âû, íåèçâåñòíûé ñîâðåìåííûé ïîýò èëè çàèíòåðåñîâàííûé ÷èòàòåëü - Âàñ æä¸ò íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë.