×òî æå åñòü ó ìåíÿ? Äûðû â äðàíûõ êàðìàíàõ, Òðè ìîðùèíû íà ëáó, Äà èñò¸ðòûé ïÿòàê... Íî íå æàëêî íè äíÿ- Ìíå ñóäüáîþ ïðèäàííûõ, Õîòü ïîðîé ÿ æèâó Ïîïîäàÿ â ïðîñàê. Âñ¸ ÷òî åñòü ó ìåíÿ: Ñîâåñòü, ÷åñòü è óìåíüå. ß îòäàì íå ñêóïÿñü- Ïðîñòî òàê çà ïóñòÿê. Çà ïîñòåëü ó îãíÿ, Äîáðîòó áåç ñòåñíåíüÿ. È çà òî, ÷òî ïðîñòÿñü, Íå çàáûòü ìíå íè êàê... Âñ¸ ÷

Land Des Feuers

Land Des Feuers Morgan Rice Ring der Zauberei #12 In LAND DES FEUERS (Buch #12 im Ring der Zauberei) finden sich Gwendolyn und ihre Leute auf den Oberen Inseln umzingelt, belagert von Romulus Drachen uns seiner gigantischen Armee. Alles scheint verloren - bis Rettung von unerwarteter Quelle naht. Gwendolyn ist fest entschlossen ihr Baby, das auf See verschollen ist, zu finden und ihr Volk ins Exil in eine neue Heimat zu f?hren. Sie reist ?ber fremde und exotische Meere, begegnet unvorstellbaren Gefahren, Rebellion und Hunger als sie die Traum eines sicheren Hafens entgegensegeln. Thorgrin trifft im Land der Druiden endlich auf seine Mutter, und ihr Treffen wird sein Leben f?r immer ver?ndern und ihn st?rker denn je machen. Mit einer neuen Aufgabe betraut bricht er auf, entschlossen Gwendolyn zu retten, sein Baby zu finden, und sein Schicksal zu erf?llen. Thor wird auf jede erdenkliche Art und Weise auf die Probe gestellt werden; w?hrend er Monster bek?mpft und sein Leben f?r seine Br?der riskiert, wird er alles geben und sich zu dem gro?en Krieger entwickelt, der er sein soll. I M L A N D D E S F E U E R S (Band #12 IM RING DER ZAUBEREI) Morgan Rice Ausgew?hlte Kommentare zu Morgan Rices B?chern “DER RING DER ZAUBEREI hat alle Zutaten die f?r sofortigen Erfolg n?tig sind: Anschl?ge und Gegenanschl?ge, Mysterien, Edle Ritter und bl?hende Beziehungen die sich mit gebrochenen Herzen, T?uschung und Betrug abwechseln. Die Geschichten werden sie ?ber Stunden in ihrem Bann halten und sind f?r alle Altersstufen geeignet. Eine wunderbare Erg?nzung f?r das B?cherregal eines jeden Liebhabers von Fantasy Geschichten.” --Books and Movie Reviews, Roberto Mattos “Rice hat das Talent den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte hineinzusaugen. Mit ihrer malerischen Sprache gelingt es ihr ein mehr als nur ein Bild zu malen – es l?uft ein Film vor dem inneren Auge ab. Gut geschrieben und von wahnsinnig schnellem Erz?hltempo.” --Black Lagoon Reviews (zu Verwandelt) “Eine ideale Geschichte f?r junge Leser. Morgan Rice hat gute Arbeit beim Schreiben einer interessanten Wendung geleistet. Erfrischend und einzigartig, mit klassischen Elementen, die in vielen ?bersinnlichen Geschichten f?r junge Erwachsene zu finden sind. Leicht zu lesen, aber von extrem schnellem Erz?hltempo... Empfehlenswert f?r alle, die ?bernat?rliche Romanzen m?gen.” --The Romance Reviews (zu Verwandelt) “Es packte meine Aufmerksamkeit von Anfang an und lie? nicht los…. Diese Geschichte ist ein erstaunliches Abenteuer voll rasanter Action ab der ersten Seite. Es gab nicht eine langweilige Seite.” --Paranormal Romance Guild (zu Verwandelt) “Voll gepackt mit Aktion, Romantik, Abenteuer und Spannung. Wer dieses Buch in die H?nde bekommt wird sich neu verlieben.” --vampirebooksite.com (zu Verwandelt) “Eine gro?artige Geschichte. Dieses Buch ist eines von der Art, das man auch nachts nicht beiseite legen m?chte. Das Ende war ein derart spannender Cliffhanger, dass man sofort das n?chste Buch kaufen m?chte um zu sehen, was passiert.“ --The Dallas Examiner (zu Geliebt) “Ein Buch das den Vergleich mit TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES nicht scheuen muss. Eines, das Sie dazu verleiten wird, ununterbrochen Seite um Seite bis zum Ende zu lesen! Wer Abenteuer, Liebesgeschichten und Vampire gerne mag, f?r den ist dieses Buch genau das Richtige!” --Vampirebooksite.com (zu Verwandelt) “Morgan Rice hat sich wieder einmal als extreme talentierte Geschichtenerz?hlern unter Beweis gestellt… Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch die j?ngeren Fans des Vampir/Fantasy-Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger der den Leser geschockt zur?ckl?sst. --The Romance Reviews (zu Geliebt) ?ber Morgan Rice Morgan Rice schrieb die Nr. 1 Bestseller Serie DER WEG DER VAMPIRE, eine elfteilige Serie f?r junge Leser. Ihrer Feder entstammt auch die Nr. 1 Bestseller Serie TRILOGIE DES ?BERLEBENS, eine post-apokalyptischer Thriller-Serie aus derzeit zwei B?chern (man darf auf das Dritte gespannt sein) und die epische Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, das derzeit aus dreizehn B?chern besteht und die Bestsellerlisten anf?hrt. Morgans B?cher gibt es als Audio oder Print-Editionen die in vielen Sprachen erschienen sind: Deutsch, Franz?sisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Chinesisch, Schwedisch, Holl?ndisch, T?rkisch, Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch – mehr Sprachen werden folgen. Morgan freut sich, von ihren Lesern zu h?ren, darum besuchen Sie bitte www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com) um sich f?r Email-Updates zu registrieren. Erhalten sie ein kostenloses Buch, Geschenke, laden sie die kostenlose App herunter und erhalten sie exklusiv die neusten Nachrichten. Oder folgen Sie Morgan auf Facebook und Twitter. Morgan freut sich auf Ihren Besuch! B?cher von Morgan Rice DER RING DER ZAUBEREI QUESTE DER HELDEN (Band #1) MARSCH DER K?NIGE (Band #2) LOS DER DRACHEN (Band #3) RUF NACH EHRE (Band #4) SCHWUR DES RUHMS (Band #5) ANGRIFF DER TAPFERKEIT(Band #6) A RITE OF SWORDS – RITUS DER SCHWERTER (Band #7) A GRANT OF ARMS - GEW?HR DER WAFFEN (Band #8) A SKY OF SPELLS – HIMMEL DER ZAUBER (Band #9) A SEA OF SHIELDS – MEER DER SCHILDE (Band #10) A REIGN OF STEEL – REGENTSCHAFT DES STAHLS (Band #11) demn?chst auf Deutsch erh?ltlich A LAND OF FIRE – LAND DES FEUERS (BAND #12) A RULE OF QUEENS – DIE HERRSCHAFT DER K?NIGINNEN (BAND #13) DIE TRILOGIE DES ?BERLEBENS ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1) ARENA TWO -- ARENA ZWEI (Band #2) DER WEG DER VAMPIRE GEWANDELT (Band #1 Der Weg Der Vampire) VERG?TTERT (Band #2 Der Weg Der Vampire) VERRATEN (Band #3 Der Weg Der Vampire) BESTIMMT (Band #4 Der Weg Der Vampire) BEGEHRT (Band #5 Der Weg Der Vampire) BETROTHED -- VERM?HLT (Band #6) VOWED -- GELOBT (Band #7) demn?chst auf Deutsch erh?ltlich FOUND -- GEFUNDEN (Band #8) RESURRECTED – ERWECKT (Band #9) CRAVED – ERSEHNT (Band #10) FATED – BERUFEN (Band #11) (https://itunes.apple.com/de/artist/morgan-rice/id417552527?mt=11&uo=4) H?ren (https://itunes.apple.com/de/artist/morgan-rice/id417552527?mt=11&uo=4) im Audiobuch-Format an! Copyright © 2014 by Morgan Rice Alle Rechte vorbehalten. Mit den im U.S. Copyright Act von 1976 erlaubten Ausnahmen ist es nicht gestattet, jeglichen Teil dieser Publikation in jeglicher Form oder ?ber jegliche Mittel ohne die vorherige Erlaubnis des Autors zu vervielf?ltigen, zu verteilen oder zu ?bertragen, oder in einer Datenbank oder einem Abrufsystem zu speichern. Dieses E-Book ist ausschlie?lich f?r den pers?nlichen Gebrauch zugelassen. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen m?chten, erwerben Sie bitte ein zus?tzliches Exemplar f?r jeden Empf?nger. Wenn Sie dieses Buch lesen und nicht gekauft haben, oder es nicht ausschlie?lich f?r Ihren Gebrauch gekauft wurde, geben Sie es bitte zur?ck und erwerben Sie Ihr eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorf?lle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche ?hnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zuf?llig. ©iStock.com/© frentusha INHALT KAPITEL EINS (#uc1a2478e-7983-5a51-aeef-b441d044af18) KAPITEL ZWEI (#u0b142db1-af78-54fc-979d-b7fca1bbf8db) KAPITEL DREI (#ue1370a73-4bb6-56a5-aa64-ad95596e264c) KAPITEL VIER (#u9e0239c3-4a44-5568-9033-bcc2b044ecbb) KAPITEL F?NF (#u9c3f2ab2-c7f3-56d3-a5b0-e6ec834bc45d) KAPITEL SECHS (#ue707e4d7-0e51-5518-a1ac-6bb1229ec7ab) KAPITEL SIEBEN (#u4856be56-6c53-5ffd-a6ef-b6bcbcf31cda) KAPITEL ACHT (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUN (#litres_trial_promo) KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ELF (#litres_trial_promo) KAPITEL ZW?LF (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SECHZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL TWENTY-SIX (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUNUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL DREISSIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINUNDDREISSIG (#litres_trial_promo) “Wend ich so meinen R?cken; Noch anderswo gibts eine Welt...” --William Shakespeare Coriolanus KAPITEL EINS Gwendolyn stand am Ufer der Oberen Inseln und blickte hinauf auf den Ozean. Mit Schrecken betrachtete sie, wie Nebel aufzog, und ihr Baby verschlang. Es brach ihr das Herz, als sie Sah, wie das kleine Boot mit Guwayne von den Wellen immer weiter in Richtung Horizont davongetragen wurde und schlie?lich im Nebel verschwand. Die Gezeiten w?rden ihn Gott wei? wohin tragen und mit jedem Augenblick entfernte er sich weiter von ihr. Tr?nen rollten ?ber Gwendolyns Gesicht als sie zusah, doch sie konnte den Blick nicht abwenden, war wie gel?hmt. Sie hatte jegliches Zeitgef?hl verloren und sp?rte ihren K?rper nicht mehr. Ein Teil von ihr starb als sie zusah, wie der Mensch, den sie auf der Welt am meisten liebte, aufs Meer hinausgetragen wurde. Ein Teil von ihr wurde mit ihm von den Wellen ins Ungewisse getrieben. Gwendolyn hasste sich f?r das, was sie gerade getan hatte, doch gleichzeitig wusste sie, dass es das einzige war, was ihr Kind vielleicht retten konnte. Sie h?rte Donnergrollen am Horizont hinter sich, und wusste, dass bald die ganze Insel vom Feuer der Drachen verzehrt werden w?rde – und nichts auf der Welt konnte sie retten. Nicht Argon, der sich immer noch in einem hilflosen Zustand befand; nicht Thorgrin, der sich irgendwo am anderen Ende der Welt befand, im Land der Druiden; nicht Alistair oder Erec, die auch weit entfernt auf den S?dlichen Inseln waren; und nicht Kendrick oder die Silver oder irgendeiner der anderen tapferen M?nner, die hier waren – keiner von ihnen hatte, was n?tig war, um einen Drachen zu bek?mpfen. Sie brauchten Magie – und das war das Eine, das ihnen nicht zur Verf?gung stand. Sie hatten Gl?ck gehabt, dem Massaker im Ring ?berhaupt entkommen zu sein, und nun, das wusste sie, hatte das Schicksal sie eingeholt. Es gab keinen Ausweg mehr, keinen Ort, an dem sie sich verstecken konnten. Es war an der Zeit, sich dem Tod zu stellen, der sie so lange verfolgt hatte. Gwendolyn drehte sich um und blickte gen Himmel. Selbst von hier aus konnte sie sehen, wie die riesige Schar der Drachen den Himmel verdunkelte. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit; sie wollte nicht alleine hier am Ufer sterben. Sie wollte bei ihrem Volk sein, und es so gut sie konnte verteidigen. Sie blickte aufs Meer hinaus, in der Hoffnung, noch einen letzten Blick auf Guwayne erhaschen zu k?nnen. Doch da war nichts. Guwayne war schon weit fort, irgendwo hinter dem Horizont, auf dem Weg in eine Welt, die sie niemals sehen w?rde. Bitte Gott, betete Gwendolyn, wache ?ber ihn. Nimm mein Leben an seiner statt. Ich bin bereit, alles daf?r zu tun. Bring ihn in Sicherheit. Und erlaube mir, ihn bald wieder in den Armen halten zu k?nnen. Ich flehe dich an. Bitte. Gwendolyn ?ffnete ihre Augen. Sie hoffte ein Zeichen zu sehen, vielleicht einen Regenbogen am Himmel – irgendetwas. Doch der Himmel blieb leer. Dicke, schwarze Wolken hingen bedrohlich ?ber ihr, gerade so, als ob das Universum w?tend auf sie war f?r das, was sie getan hatte. Schluchzend wandte sie sich vom Meer ab und rannte in Richtung ihres Volkes. Es war alles, was ihr geblieben war, und sie wollte in der letzten Schlacht an ihrer Seite stehen. * Gwendolyn stand auf den Zinnen von Tirus‘ Festung, umgeben von ihren Leuten – unter ihnen ihre Br?der Kendrick, Reece, und Godfrey; Matus und Stara, die ?berlebenden Kinder ihres Onkels Tirus; Steffen, Aberthol, Srog, Brandt, Atme, und die verbliebenen Angeh?rigen der Legion. Alle betrachteten sie ernst den Himmel. Sie wussten, was auf sie zukam. Als sie den Fernen Schreien lauschten, die die Erde erzittern lie?en, standen sie hilflos da und beobachteten, wie Ralibar f?r sie sein Leben in die Waagschale warf. Ein einzelner Drache, der eine riesige Herde feindlicher Drachen abhielt. Gwendolyns Herz schwoll vor Stolz, als sie ihm zusah, so tapfer, so mutig, ein Dache allein gegen Dutzende, und doch war er furchtlos. Ralibar spie Feuer auf die anderen Drachen, griff sie mit seinen scharfen Krallen an und kratzte sie, hielt sie fest, und biss ihnen in die H?lse. Er war nicht nur gr?sser und st?rker als die anderen, er war auch schneller. Ein unglaublicher Anblick. Gwendolyn fasste ein wenig Hoffnung; tief im Inneren hoffte, sie, dass Ralibar sie besiegen konnte. Sie sah zu, wie Ralibar einem feurigen Angriff auswich, indem er im Sturzflug in die Tiefe tauchte, wobei er einem Angreifer seine Krallen in die Brust rammte und ihn mit sich aufs Meer zu riss. Einige andere Drachen spien Feuer auf Ralibar, als er hinabtauchte, und Gwendolyn sah erschrocken zu, wie Ralibar und der andere Drache von einem Feuerball eingeh?llt aufs Wasser zust?rzten. Der Drache wehrte sich, doch Ralibar nutzte seine k?rperliche ?berlegenheit, ihn mit sich zu rei?en – und bald st?rzten sie unter lautem Zischen in die Wellen. Dampfwolke stiegen auf, als das Wasser die Flammen l?schte. Gebannt sah Gwendolyn zu. Sie betete zu Gott, dass Ralibar den Sturz ?berlebt hatte – und Augenblicke sp?ter tauchte Ralibar auf. Auch der andere Drache tauchte auf, doch sein lebloser K?rper tanzte auf den Wellen; er war tot. Ohne zu z?gern schoss Ralibar in die H?he, auf die anderen Drachen zu, die sich auf ihn st?rzten. Sie kamen mit weit aufgerissenen M?ulern auf ihn zu – doch Ralibar griff sie furchtlos an: Er hieb mit seinen Krallen auf sie ein, breitete seine riesigen Fl?gel aus, umfasste zwei von ihnen und riss sie in die Tiefe. Ralibar konnte sie festhalten, doch w?hrenddessen st?rzten sich dutzende anderer Drachen auf seinen ungesch?tzten R?cken. Gemeinsam st?rzten sie auf die Wellen zu. Ralibar, so tapfer er auch k?mpfen mochte, war der zahlenm??igen ?bermacht unterlegen. Er tauchte um sich schlagend ins Wasser ein, festgehalten von unz?hligen anderen Drachen, die w?tend kreischten. Gwendolyn schluckte. Es brach ihr das Herz zu sehen, wie Ralibar alleine da drau?en f?r sie alle k?mpfte. Sie w?nschte sich, ihm helfen zu k?nnen. Sie starrte gebannt aufs Meer hinauf, hoffend, und wartete darauf, dass Ralibar wieder auftauchte. Doch zu ihrem gro?en Schrecken tauchte er nicht wieder auf. Einer nach dem anderen kamen die anderen Drachen wieder an die Oberfl?che und erhoben sich, um sich hoch oben am Himmel wieder zu sammeln und sich wieder auf die Oberen Inseln zu konzentrieren. Sie schienen Gwendolyn direkt anzusehen, als sie mit lautem Br?llen ihre Fl?gel spreizten. Gwendolyns Herz brach. Ihr geliebter Freund Ralibar, ihre letzte Hoffnung, ihre letzte Verteidigungslinie, war tot. Sie sah ihre M?nner an, die schockiert aufs Meer hinausstarrten. Sie wussten, was nun auf sie zukam: eine unaufhaltsame Welle der Zerst?rung. Gwendolyn war verzweifelt; sie ?ffnete den Mund, doch ihr fehlten die Worte. „L?utet die Glocken“, sagte sie schlie?lich mit gebrochener Stimme. „Befehlt den Leuten, Schutz zu suchen. Alle m?ssen sofort unter die Erde. In die H?hlen, in Keller – egal wohin, nur weg von der Oberfl?che. Gebt den Befehl!“ „L?utet die Glocken!“, schrie Steffen in den Hof hinunter, w?hrend er ?ber den Wehrgang rannte. Sofort schallten die Glocken ?ber den Platz. Hunderte ihrer B?rger, ?berlebende des Rings, rannten um ihr Leben, suchten Zuflucht in den H?hlen am Rande der Stadt oder in den Kellern unter den Geb?uden, und bereiteten sich auf die unaufhaltsame Welle des Feuers zu, die bald ?ber sie hinwegrollen w?rde. „Meine K?nigin“, sagte Srog. „Vielleicht k?nnen wir hier im Fort Zuflucht finden. Schlie?lich ist es aus Stein gebaut.“ Gwendolyn sch?ttelte wissend den Kopf. „Du verstehst die Drachen nicht“, sagte sie. „Nichts an der Oberfl?che ist sicher. Absolut nichts.“ „Aber Mylady. Vielleicht sind wir im Fort doch sicher. Es hat schlie?lich Jahrhunderte ?berdauert. Die Mauern sind mehr als einen halben Meter dick. W?ret Ihr nicht lieber hier als unter der Erde?“ Wieder sch?ttelte sie den Kopf. Sie h?rte das Br?llen der Drachen und sah, dass sie immer n?her kamen. Hilflos musste sie mit ansehen, wie die Drachen Feuer auf ihre Flotte hinabregnen lie?en, die im fernen s?dlichen Hafen lag. Sie sah zu, wie ihre kostbare Flotte, ihre Lebensader, wundersch?ne Schiffe, deren Bau Jahrzehnte gedauert hatte, zu Asche verbrannte. Da sie den Angriff erwartet hatte, hatte sie einige Schiffe hinter die Klippen vor der K?ste auf der anderen Seite der Insel geschickt. Wenn sie ?berleben sollten, dann blieben ihnen wenigsten diese. Wenn sie ?berleben sollten. „Wir haben keine Zeit f?r Diskussionen. Wir m?ssen sofort von hier weg. Folgt mir!“ Die M?nner folgten Gwendolyn die spiralf?rmige Treppe hinunter. Instinktiv wollte Gwendolyn dabei Guwayne umklammern – und wieder durchfuhr sie unglaublicher Schmerz, als sie bemerkte, dass er fort war. Es war, als fehlte ein Teil von ihr, als sie die Treppen hinuntereilte um sich in Sicherheit zu bringen. Sie konnte h?ren, dass die Schreie der Drachen n?her kamen, und sp?rte, dass der Boden unter ihnen zitterte. Wieder schickte sie ein Sto?gebet f?r Guwaynes Sicherheit gen Himmel. Sie st?rmte aus dem Fort und rannte mit den anderen ?ber den Hof auf den Eingang des Kerkers zu, in dem nun keine Gefangenen mehr sa?en. Davor warteten einige Krieger, die die massiven Eisent?ren ?ffneten, um sie einzulassen. Bevor sie eintraten, wandte sich Gwendolyn ihren Leuten zu. Sie sah, dass einige noch auf dem Hof umherirrten und wirr durcheinanderschrien. „Kommt her“, rief sie. „Wir m?ssen unter die Erde! Kommt!“ Sie trat beiseite. Bevor sie hinunterging wollte sie sicher sein, dass alle Menschen sicher in der Finsternis des Kerkers verborgen waren. Die letzten, die bei ihr stehen blieben, waren ihre Br?der, Kendrick, Reece und Godfrey, gemeinsam mit Steffen. Gemeinsam blickten sie zum Himmel auf, als sie wieder einen markersch?tternden Schrei h?rten. Die Drachen waren nur noch wenige hundert Meter entfernt, und Gwen konnte ihre w?tenden Gesichter sehen. Sie hatten ihre M?uler weit aufgerissen, als k?nnten sie es nicht abwarten, alles zu zerst?ren. So sieht also der Tod aus, dachte Gwendolyn. Sie blickte sich noch ein letztes Mal um, und sah, dass etliche Menschen sich in ihren neuen H?usern verbarrikadiert hatten und sich weigerten, unter die Erde zu gehen. „Ich habe ihnen befohlen, nach unten zu gehen!“, schrie Gwendolyn aufgebracht. „Einige unserer Leute haben auf dich geh?rt“, sagte Kendrick, der sie traurig ansah, „doch viele weigern sich.“ Der Schmerz zerriss Gwendolyn innerlich. Sie wusste, was mit jenen geschehen w?rde, die in ihren H?usern blieben. Warum mussten ihre Leute nur so halsstarrig sein? Und dann geschah es. Der erste Drache begann Feuer zu speien – noch weit genug entfernt, um sie nicht zu verbrennen, doch nah genug, dass Gwendolyn die Hitze der Flammen sp?ren konnte. Mit Schrecken h?rte sie die Schreie der Menschen, die sich dazu entschlossen hatten, ?ber der Erde in ihren H?usern oder im Fort auszuharren. Das steinerne Fort, das vor wenigen Augenblicken noch so uneinnehmbar gewirkt hatte, stand nun in Flammen. Gwendolyn schluckte. Wenn sie im Fort geblieben w?ren, w?ren sie nun alle totgeweiht. Wie die Menschen, die brennend und schreiend durch die Stra?en rannten, bevor sie tot zusammenbrachen. Der schreckliche Geruch von brennendem Fleisch f?llte die Luft. „Mylady“, dr?ngte Steffen. „Wir m?ssen in den Kerker. Sofort!“ Gwen konnte sich kaum losrei?en, doch sie wusste, dass er Recht hatte. Sie lie? sich von den anderen mitziehen, durch die T?ren, die Treppen hinunter, in die Finsternis, w?hrend die Wand auf Flammen unaufhaltsam auf sie zuraste. Die Stahlt?ren wurden nur Sekunden, bevor sie das Feuer erreichte, verschlossen. Das Krachen der zuschlagenden T?ren f?hlte sich an, als ob auch in ihrem Herzen eine T?r zugeschlagen wurde. KAPITEL ZWEI Schluchzend kniete Alistair neben Erec. Sie dr?ckte ihn an sich, ihr Brautkleid war ?ber und ?ber mit seinem Blut beschmiert. W?hrend sie ihn festhielt, drehte sich ihre ganze Welt und sie sp?rte, wie das Leben langsam aus seinem K?rper wich. Erec, schwer verletzt durch den feigen Angriff des Attent?ters, st?hnte, und sie konnte am Rhythmus seines Pulses f?hlen, dass er im Sterben lag. „NEIN!“, st?hnte sie, w?hrend sie ihn z?rtlich in den Armen hielt und sanft wiegte. Sie sp?rte, wie ihr Herz brach als sie ihn festhielt, f?hlte sich, als w?rde sie mit ihm sterben. Der Mann, den sie zu heiraten im Begriff war, der sie vor wenigen Augenblicken so liebevoll angesehen hatte, lag nun fast leblos in ihren Armen; sie konnte es kaum fassen. Der Angriff war so unerwartet gekommen, in einem Augenblick der Liebe und des Gl?cks; wegen ihr war er unachtsam gewesen – wegen ihres dummen Spiels. Sie hatte ihn gebeten, die Augen zu schlie?en, als sie in ihrem Hochzeitskleid auf ihn zukam. Sie f?hlte sich ?berw?ltigt von Schuldgef?hlen, als w?re es allein ihre Schuld. „Alistair“, st?hnte er. Sie blickte auf ihn herab, und sah, dass seine halb ge?ffneten Augen ins Leere starrten, dass das Leben aus ihnen zu entweichen begann. „Es war nicht deine Schuld“, fl?sterte er. „Vergiss nie, dass ich dich liebe.“ Alistair weinte und dr?ckte ihn an ihre Brust als sie sp?rte, dass die W?rme seinen K?rper verlies. In diesem Augenblick geschah etwas in ihr. Sie sp?rte die Ungerechtigkeit der Tat und weigerte sich, ihn sterben zu lassen. Pl?tzlich f?hlte sie das bekannte Prickeln, als w?rden tausende winziger Nadeln sie stechen, und ihr gesamter K?rper wurde von einer ?berw?ltigenden Hitze durchstr?mt. Eine ihr unbekannte Macht ?bernahm die Kontrolle, urt?mlich und unglaublich stark, eine Macht, die sie nicht verstand. Das Gef?hl war st?rker als jeder Ausbruch ihrer Kr?fte, den sie bisher in ihrem Leben versp?rt hatte, als w?rde ein anderes Wesen die Kontrolle ?ber ihren K?rper ?bernehmen. Ihre Arme und H?nde brannten hei?, und instinktiv legte sie ihre H?nde auf Erecs Brust und Stirn. W?hrend ihre H?nde auf Erecs leblosem K?rper ruhten, brannten ihre H?nde immer hei?er, und sie schloss ihre Augen. Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Sie sah Erec als Jungen, wie er die S?dlichen Inseln verlie?, wie er stolz und edel an Bord eines Gro?seglers stand; sie sah, wie er in die Legion eintrat; in die Gemeinschaft der Silver aufgenommen wurde; sie sah ihn beim Lanzenstechen, wie er ein Meister der Waffen wurde, wie er Feinde besiegte und den Ring verteidigte. Sie sah ihn in seiner silbergl?nzenden R?stung in aufrechter Pose auf seinem Pferd sitzen, ein Muster an Edelmut und Tapferkeit. Sie wusste, dass sie ihn nicht sterben lassen konnte; die Welt konnte es sich nicht leisten, ihn sterben zu lassen. Die Hitze in ihren H?nden schwoll weiter an. Als sie ihre Augen ?ffnete, sah sie, wie er seine schloss. Dann sah sie, wie ein glei?endes Licht von ihren H?nden ausging und sich ?ber Erec ausbreitete. Es schien seinen K?rper zu durchdringen und sie beide wie ein Kokon einzuschlie?en. Sie sah zu, wie das Blut aufh?rte aus seinen Wunden zu sickern, und wie sie sich langsam zu schlie?en begannen. Seine Augen flatterten und ?ffneten sich, und sie sp?rte, wie sich sein K?rper, der eben noch kalt gewesen war, zu w?rmen begann. Sie f?hlte, wie das Leben in seinen K?rper zur?ckkehrte. Erec sah sie ?berrascht an. Dabei sp?rte sie, wie sie selbst schw?cher wurde, als ihre Lebenskraft in seinen K?rper str?mte. Er schloss seine Augen und fiel in einen tiefen Schlaf. Ihre H?nde brannten nicht mehr, und sie f?hlte seinen Puls, der wieder vollkommen normal war. Sie seufzte erleichtert, denn sie wusste, dass sie ihn von der Schwelle des Todes zur?ckgeholt hatte. Ihre H?nde zitterten, und sie f?hlte sich schwach – doch sie war gl?cklich. Ich danke Dir Gott, dachte sie, als sie Erec unter Freudentr?nen umarmte. Danke, dass Du mir meinen Gemahl nicht genommen hast. Alistairs Tr?nen versiegten, und als sie sich umsah, sah sie Bowyers blutverschmiertes Schwert mitsamt der Scheide auf dem Boden liegen. Sie hasste Bowyer mit bisher ungekannter Leidenschaft und war fest entschlossen, Rache zu nehmen. Sie hob das blutige Schwert auf. Ihre H?nde waren blutverschmiert, als sie es untersuchte. Sie wollte es gerade in die Ecke werfen, als die T?r des Raumes aufgerissen wurde. Mit dem blutigen Schwert in der Hand fuhr sie herum und sah, wie Erecs Familie in den Raum gest?rmt kam, flankiert von einem Dutzend Kriegern. Als sie n?her kamen, wandelte sich der besorgte Ausdruck in ihren Gesichtern in blanken Horror, als sie zwischen ihr und Erec, der bewusstlos auf dem Boden lag, hin und her blickten. „Was hast du getan?“, kreischte Dauphine. Alistair sah sie verst?ndnislos an. „Ich?“, fragte sie. „Ich habe nichts getan.“ Dauphine starrte sie b?se an, w?hrend sie auf sie zust?rmte. „Hast du nicht?“, sagte sie. „Du hast nur unseren besten und gr??ten Ritter ermordet!“ Alistair sah sie schockiert an. Sie blickte auf das blutige Schwert in ihren H?nden, sah das Blut an ihrem Kleid und ihren Armen und erkannte pl?tzlich, dass alle sie f?r den M?rder hielten. „Aber ich war es nicht!“, protestierte sie. „Nein?“, schnaubte Dauphine anklagend. „Dann ist das Schwert also magisch in deine H?nde gelangt?“ Alistair sah sich im Raum um, als die anderen sich um sie herum sammelten. „Es war ein Mann. Der Mann der ihn im Wettkampf herausgefordert hatte: Bowyer!“ Die anderen sahen einander skeptisch an. „Ach so ist das“, gab sie zur?ck. „Und wo ist dieser Mann?“ fragte sie, w?hrend sie sich umsah. Alistair wusste, dass er fortgerannt war, und erkannte, dass alle sie f?r eine L?gnerin hielten. „Er ist geflohen, nachdem er auf ihn eingestochen hat.“ „Und wie ist dann das blutige Schwert in deine Hand gekommen?“, dr?ngte Dauphine. Alistair warf noch einmal einen Blick auf das Schwert und warf es dann aufgebracht in die Ecke. „Warum sollte ich meinen eigenen Gemahl umbringen wollen?“, fragte sie. „Du bist eine Hexe!“ sagte Dauphine und baute sich vor ihr auf. „Solchen wie dir kann man nicht vertrauen. Oh mein Bruder!“ Dauphine kniete zwischen Erec und Alistair nieder. Sie umarmte ihn und hielt ihn fest. „Was hast du getan?“, jammerte Dauphine unter Tr?nen. „Aber ich bin unschuldig!“, rief Alistair. Dauphine sah sie mit hasserf?lltem Blick an, dann wandte sie sich den Kriegern zu. „Nehmt sie fest!“, befahl sie. Alistair wurde von hinten gegriffen und unsanft hochgezerrt. Sie war zu schwach, sich zu wehren, als sie ihr die H?nde fesselten und sie wegschleppen wollten – doch sie konnte den Gedanken nicht ertragen, von Erec getrennt zu sein, gerade jetzt, wo er sie am meisten brauchte. Die Kraft, die sie ihm gegeben hatte, war noch nicht genug, er brauchte noch mehr. Wenn sie ihm nicht mehr geben konnte, w?rde er sterben m?ssen. „NEIN!“, rief sie. „Lasst mich los!“ Doch ihre Rufe fielen auf taube Ohre, als sie sie davonzerrten, als w?re sie eine gew?hnliche Kriminelle. KAPITEL DREI Geblendet vom Licht hob Thor die H?nde vor die Augen, als die gl?nzenden, goldenen Tore zum Schloss seiner Mutter weit aufschwangen. Eine Gestalt kam auf ihn zu, die Silhouette war die einer Frau, und mit jeder Faser seines Seins sp?rte er, dass dies seine Mutter war. Sein Herz pochte, als er sie vor sich stehen sah. Langsam gew?hnten sich seine Augen an das Licht. Er senkte seine H?nde und sah sie an. Das war der Augenblick, auf den er sein Leben lang gewartet hatte, der Augenblick, der ihn bis in seine Tr?ume verfolgt hatte. Er konnte es kaum glauben: Sie war es wirklich. Seine Mutter. Er war hier, in ihrem Schloss auf den Klippen. Thor betrachtete sie, wie sie nur ein paar Meter entfernt vor ihm stand und ihn ansah. Zum ersten Mal sah er ihr Gesicht. Ihm stockte der Atem, denn vor ihm stand die sch?nste Frau, die er je gesehen hatte. Sie wirkte alterslos – sowohl alt als auch jung, ihre Haut war makellos, ihr Gesicht strahlte. Sie l?chelte ihn liebevoll an. Ihr langes, blondes Haar reichte ihr bis zur Taille, sie hatte gro?e, graue Augen und ihre Wangenknochen und ihr Kiefer ?hnelten seinem. Was Thor am meisten ?berraschte, war die Tatsache, dass er seine Z?ge in ihrem Gesicht wiedererkennen konnte – nicht nur die Augen, Wangen und der Kiefer, sondern auch ihre Lippen, der Schwung ihrer Brauen und ihre Stirn. In gewisser Weise war es so, als w?rde er sich selbst ins Gesicht sehen – oder Alistair. Sie ?hnelte Alistair fast wie ein Ei dem anderen. Thors Mutter trug eine wei?e Seidenrobe und einen Umhang, dessen Kapuze zur?ckgeschlagen war. Sie trug keinen Schmuck, und hatte ihre H?nde zur Seite ausgestreckt. Thor konnte eine intensive Energie sp?ren, die von ihr ausging, intensiver als er es je zuvor gesp?rt hatte. Es f?hlte sich an, als w?rde die Sonne ihn umschlie?en. Als er vor ihr stand und in ihrer Energie badete, sp?rte er Wellen der Liebe, die von ihr ausgingen. Nie zuvor hatte er eine derart bedingungslose Liebe und Akzeptanz gesp?rt. Er war zu Hause. Als er hier vor ihr stand, f?hlte Thor sich ganz, gerade so, als ob auf der Welt alles in Ordnung war. „Thorgrin, mein Sohn“, sagte sie. Es war die sch?nste Stimme, die er je geh?rt hatte. Sanft hallte sie vom uralten Gem?uer des Schlosses wider und klang, als k?me sie direkt vom Himmel. Thor stand wie angewurzelt da, wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. War das real? Einen Moment lang fragte er sich, ob nicht auch das hier eine Kreation des Lands der Druiden war, nur ein weiterer Traum, sein Geist, der ihm wieder einen Streich spielte. Er hatte sich so lange danach gesehnt, seine Mutter in den Arm zu nehmen. Er machte einen Schritt auf sie zu, entschlossen herauszufinden, ob es wieder nur ein Trugbild war. Thor streckte die Arme nach ihr aus, auch wenn er bef?rchtete, ins Leere zu greifen. Doch dann sp?rte er sie – die warme Umarmung seiner Mutter, die ihn umfing. Es war das sch?nste Gef?hl der Welt. Sie hielt ihn fest, und Thor war ?bergl?cklich zu wissen, dass sie real war. Dass alles real war. Dass er eine Mutter hatte, dass sie wirklich existierte, dass sie in Fleisch und Blut vor ihm stand, in diesem Land der Illusion und Phantasie – und dass sie ihn wirklich liebte. Nach einer langen Weile sah Thor sie mit feuchten Augen an, und entdeckte, dass auch ihr Tr?nen in den Augen standen. „Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn“, sagte sie. Er starrte sie sprachlos an. „Du bist am Ziel deiner Reise angekommen“, f?gte sie hinzu. „Du hast dich als w?rdig erwiesen hier zu sein. Du bist zu dem Mann herangewachsen, den ich immer in dir gesehen habe.“ Thor sah sie an, nahm ihren Anblick in sich auf, immer noch erstaunt dar?ber, dass sie real war, und wusste nicht, was er sagen sollte. Sein ganzes Leben lang war er so voller Fragen gewesen. Doch nun, da er wirklich vor ihr stand, fehlten ihm die Worte. Er wusste nicht einmal, wo er anfangen sollte. „Komm mit mir“, sagte sie, und drehte sich um. „Ich will dir diesen Ort zeigen. Den Ort, an dem du das Licht der Welt erblickt hast.“ Sie l?chelte und streckte ihm eine Hand entgegen, die er dankbar ergriff. Seite an Seite gingen sie ins Schloss hinein. Von seiner Mutter schien ein Leuchten auszugehen, das von den Mauern des Schlosses zur?ckgeworfen wurde. Thor betrachtete alles staunend: Dies war der prachtvollste Ort, den er je gesehen hatte. Die W?nde waren aus glitzerndem Gold, alles gl?nzte, perfekt, surreal. Er f?hlte sich, als h?tte er ein magisches Schloss im Himmel betreten. Sie gingen einen langen Flur mit einer hohen, gew?lbten Decke entlang. Der Boden schimmerte im Licht, als best?nde er aus unz?hligen Diamanten. „Warum hast du mich verlassen?“, fragte Thor pl?tzlich. Es waren die ersten Worte, die er zu ihr sagte, und sie ?berraschten selbst ihn. Von all den Dingen, die er sie fragen wollte, war aus irgendeinem Grund diese Frage zuerst aus seinem Mund gekommen, und er sch?mte sich daf?r, dass er nichts Netteres gesagt hatte. Er hatte nicht so barsch sein wollen. Doch das mitf?hlende L?cheln seiner Mutter verlie? ihr Gesicht nicht. Sie ging neben ihm her und sah ihn voller Liebe an, und er konnte sp?ren, dass sie ihn niemals verurteilen w?rde, egal, was er sagte. „Du hast Recht, b?se auf mich zu sein“, sagte sie. „Ich muss dich um Vergebung bitten. Du und deine Schwester bedeuten mir alles auf der Welt. Ich wollte euch so gerne hier gro?ziehen – doch ich konnte es nicht. Weil ihr beide etwas Besonderes seid.“ Sie bogen in einen anderen Flur ab, wo seine Mutter stehen blieb und ihn ansah. „Du bist mehr als nur ein Druide, Thorgrin – mehr als nur ein Krieger. Du bist der gr??te Krieger den es jemals gab und der jemals sein wird – und ebenso der st?rkste Druide. Du hast ein ganz besonderes Schicksal; Dein Leben ist dazu bestimmt gr?sser, viel gr?sser zu sein, als dieser Ort. Es ist ein Leben und ein Schicksal, das dazu bestimmt ist, mit der Welt geteilt zu werden. Darum habe ich dich in die Welt der Menschen geschickt. Ich musste dich gehen lassen, damit du der Mann werden konntest, der du jetzt bist; damit du die Erfahrungen machen konntest, die du gemacht hast, um der Krieger zu werden, der dir zu sein bestimmt ist.“ Sie holte tief Luft. „Thorgrin, du musst verstehen, dass Abgeschiedenheit und Privilegien keine Krieger hervorbringen – nur M?he, Leid und Schmerz. Vor allem Leid. Es hat mir das Herz gebrochen, dich leiden zu sehen – und doch, so paradox es auch scheinen mag – das war genau das, was du brauchtest, um zu werden, wer du bist. Kannst du das verstehen, Thorgrin?“ Zum ersten Mal in seinem Leben verstand er es wirklich. Zum ersten Mal ergab alles einen Sinn. Er dachte an all das Leid, dass ihm in seinem Leben begegnet war: wie er ohne Mutter als Lakai seiner Br?der aufgewachsen war, bei einem Ziehvater, der ihn hasste, in einem kleinen, erdr?ckenden Dorf, wo er ein Niemand war. Seine Erziehung hatte aus einer Dem?tigung nach der anderen bestanden. Doch nun begann er zu sehen, dass er all das gebraucht hatte; dass all das so vorherbestimmt gewesen war. „All dein Leid, deine Unabh?ngigkeit, dein Kampf, deinen Weg zu finden“, f?gte seine Mutter hinzu. „Das war mein Geschenk an dich. Mein Geschenk, um dich st?rker zu machen.“ Ein Geschenk, dachte Thor bei sich. Er hatte nie zuvor so dar?ber gedacht. Damals war es ihm wie das Gegenteil vorgekommen – doch nun, r?ckblickend, wusste er, dass es genau das gewesen war. Als sie die Worte aussprach, wusste er, dass sie Recht hatte. All die Widrigkeiten, denen er in seinem Leben begegnet war – sie alle waren ein Geschenk gewesen, das dabei geholfen hatte, ihn zu dem zu machen, was er geworden war. Sie gingen weiter durch das Schloss. In Thors Kopf schwirrten unendlich viele Fragen an sie herum. „Bist du real?“, fragte er. Wieder sch?mte er sich f?r seine direkte Frage, und ertappte sich bei Stellen einer Frage, mit der er selbst nicht gerechnet hatte. Doch er versp?rte ein brennendes Verlangen, es zu erfahren. „Ist dieser Ort hier real?“, f?gte er hinzu. „Oder ist all das nur eine Illusion, eine Sch?pfung meiner eigenen Vorstellungskraft, wie der Rest dieses Landes?“ Seine Mutter l?chelte ihn an. „Ich bin so real wie du“, antwortete sie. Thor nickte zufrieden. „Du hast Recht, wenn du sagst, das Land der Druiden ist ein Land der Illusion, ein magisches Land in dir selbst“, f?gte sie hinzu. „Ich bin sehr real – doch zur gleichen Zeit bin ich, genau wie du, ein Druide. Wir sind nicht so sehr an physische Orte gebunden wie die Menschen. Was bedeutete, dass ein Teil von mir hier lebt, w?hrend ein anderer Teil von mir an einem anderen Ort lebt. Darum bin ich immer bei dir, auch wenn du mich nicht sehen kannst. Druiden sind gleichzeitig ?berall und nirgendwo. Wir wandeln zwischen den Welten in einer Weise, wie es den Menschen nicht m?glich ist.“ „Wie Argon“, sagte Thor, w?hrend er sich an Argons durchdringenden Blick erinnerte, und daran, wie er ebenso pl?tzlich wie er auftauchte, auch wieder verschwand. Auch er war zu jederzeit ?berall und nirgendwo. Sie nickte. „Ja“, antwortete sie. „Genau wie mein Bruder.“ Thor keuchte erschrocken. „Dein Bruder?“, echote er. Sie nickte. „Argon ist dein Onkel“, sagte sie. „Er liebt dich sehr. Er hat dich immer geliebt, und Alistair genauso.“ Thor schwirrte der Kopf. Er war ?berw?ltigt. Seine Stirn legte sich in Falten, als ihm etwas einfiel. „Aber es ist anders f?r mich“, sagte er. „Ich f?hle mich nicht so wie du. Ich f?hle mich mehr an Orte gebunden. Ich kann nicht einfach wie Argon zwischen den Welten reisen.“ „Weil du zur H?lfte Mensch bist“, antwortete sie. Thor dachte dar?ber nach. „Jetzt bin ich hier, in diesem Schloss, Zuhause“, sagte er. „Das hier ist mein Zuhause, oder nicht?“ „Das ist es“, sagte sie. „Dein wahres Zuhause. So wie jedes andere Zuhause, das du in der Welt der Menschen hast. Doch Druiden sind nicht an das Konzept von ‚Heimat‘ gebunden.“ „Wenn ich also hier leben wollte, dann k?nnte ich das?“, wollte er wissen. Seine Mutter sch?ttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie. „Denn deine Zeit hier im Land der Druiden ist endlich. Deine Ankunft war vorherbestimmt – doch du kannst dieses Land nur ein einziges Mal besuchen. Wenn du es verl?sst, kannst du nie wieder zur?ckkehren. Dieser Ort, dieses Schloss, alles was du hier siehst, all das hier, was du so viele Jahre in deinen Tr?umen gesehen hast, all das wird verschwinden. Wie ein Fluss, der niemals derselbe sein wird.“ „Und du?“, fragte Thor, pl?tzlich ?ngstlich. Seine Mutter sch?ttelte den Kopf. „Du wirst mich ebenfalls nicht wieder sehen. Nicht so. Doch ich werde immer bei dir sein.“ Der Gedanke verst?rte ihn. „Aber ich verstehe es nicht“, sagte er. „Endlich habe ich dich gefunden, diesen Ort, meine Heimat. Und nun sagst du mir, dass ich nicht wieder hierher zur?ckkehren kann?“ Seine Mutter seufzte. „Die Heimat eines Kriegers ist da drau?en, in der Welt“, sagte sie. Es ist deine Pflicht, wieder hinauszugehen, anderen zu helfen, sie zu verteidigen, und ein immer besserer Krieger zu werden. Du kannst immer st?rker werden. Kriegern ist es nicht bestimmt, an einem Ort zu bleiben, besonders nicht einem Krieger mit einem gro?en Schicksal wie du. Du wirst in deinem Leben gro?artigen Dingen begegnen: Gro?artigen Schl?ssern, einzigartigen St?dten, au?ergew?hnlichen V?lkern. Du darfst dich jedoch an nichts festklammern. Das Leben ist wie die Gezeiten, und du musst ihm erlauben, dich dorthin zu tragen, wo es dir bestimmt ist.“ Thor runzelte die Stirn, w?hrend er versuchte, ihre Worte zu verstehen. Es war alles zu viel auf einmal. „Ich habe immer gedacht, dass meine gro?e Suche vor?ber ist, wenn ich dich erst einmal gefunden habe.“ Sie l?chelte ihn an. „So ist das Leben“, antwortete sie. „Uns werden gro?e Aufgaben gegeben, oder wir entscheiden uns bewusst f?r sie – dann machen wir uns auf, sie zu erf?llen. Wir k?nnen uns niemals vorstellen, sie wirklich erf?llen zu k?nnen – und doch gelingt es uns irgendwie. Sobald es uns gelungen ist, erwarten wir, dass unser Leben zu Ende ist. Doch unser Leben steht gerade erst am Anfang. Einen Gipfel zu erklimmen, ist eine gro?e Leistung – doch dieser Gipfel f?hrt auch zu einem weiteren, noch gr??eren Gipfel. „ Thor sah sie ?berrascht an. „So ist es“, sagte sie, als sie seine Gedanken las. „Dass du mich gefunden hast, f?hrt dich zu deiner n?chsten, noch gr??eren Aufgabe.“ „Welche andere Aufgabe kann es f?r mich geben, die gr?sser ist, als dich zu finden?“, wollte er wissen. Sie l?chelte ihn mit weisen Augen an. „Du kannst dir nicht einmal ansatzweise vorstellen, welche Aufgaben noch vor dir liegen“, sagte sie. „Manche Menschen werden f?r eine einzige Aufgabe geboren. Manche gar ohne. Doch du – Thorgrin – du bist mit einem Schicksal von zw?lf Aufgaben geboren worden.“ „Zw?lf?“, fragte er verbl?fft. „Das Schwert des Schicksals zu finden war eine davon. Du hast sie ausgezeichnet gel?st. Mich zu finden, war die N?chste. Damit hast du zwei der Aufgaben erf?llt, die dir zugedacht sind. Zehn weitere werden folgen. Zehn Aufgaben, die weit gr?sser sind, als die ersten zwei.“ „Zehn weitere?“, fragte er. „Noch gr?sser? Wie ist das m?glich?“ „Lass es mich dir zeigen“, sagte sie, legte ihm den Arm auf die Schulter, und f?hrte ihn sanft den Flur hinunter. Sie f?hrte ihn durch eine blau schimmernde T?r aus Saphir in einem Raum, der ganz mit Saphiren ausgekleidet war schimmernd gr?n. Thors Mutter f?hrte ihn zu einem gro?en Kristallfenster. Thor stand neben ihr. Er hob seine Hand und legte sie auf die kristallene Scheibe. Er versp?rte einen Drang, das zu tun, und als seine Fingerspitzen die Scheibe ber?hrten, ?ffneten sich die Fensterfl?gel langsam. Thor blickte aufs Meer hinaus, ?ber dem einblendend wei?er Nebel lag, der das Licht reflektierte, und ihm das Gef?hl gab, ?ber den Wolken zu schweben. „Sieh hinaus und sag mir, was du siehst.“ Thor lie? den Blick schweifen, und zun?chst sah er nichts au?er dem Meer und den wei?en Dunst. Doch bald wurde der Dunst heller, das Meer begann zu verschwinden, und Bilder begannen, vor ihm aufzublitzen. Das erste, was Thor sah, war sein Sohn, Guwayne, der auf hoher See in einem kleinen Boot trieb. Thors Herz begann zu rasen. „Guwayne!“, rief er aus. „Ist das wahr?“ „Ja, in diesem Augenblick ist er auf dem offenen Meer“, sagte sie. „Er braucht dich. Ihn zu finden, ist eine der gro?en Aufgaben deines Lebens.“ Als Thor zusah, wie Guwayne von den Wellen davongetragen wurde, sp?rte er einen unglaublichen Drang, diesen Ort zu verlassen, und zum Meer zu laufen. „Ich muss sofort zu ihm!“ Doch seine Mutter legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. „Schau weiter. Es gibt noch mehr zu sehen“, sagte sie. Thor blickte wieder in den wei?en Dunst, und sah Gwendolyn und ihr Volk; sie sa?en zusammengekauert auf einer felsigen Insel und wappneten sich, als eine riesige Schar von Drachen den Himmel verdunkelte. Er sah eine Wand aus Feuer, brennende K?rper, Menschen, die unter unglaublichen Qualen schrien. Thors Herz pochte wild. „Gwendolyn!“, rief er. „Ich muss zu ihr.“ Seine Mutter nickte. „Sie braucht dich, Thorgrin. Sie alle brauchen dich – und sie brauchen eine neue Heimat.“ Als Thor weiter durch das Fenster blickte, sah er, wie sich die Landschaft ver?nderte. Er sah, dass der gesamte Ring zerst?rt war, eine schwarze, verkohlte Ebene, und er sah Romulus Armee, die wie Heuschrecken ?ber alles, was ?brig geblieben war, herfiel. „Der Ring“, fl?sterte er geschockt. „Er ist zerst?rt.“ Thor sp?rte ein brennendes Bed?rfnis, sofort aufzubrechen und alle sofort zu retten. Seine Mutter schloss das Fenster, und er drehte sich um und sah sie an. „Das sind nur einige der Aufgaben, die vor dir liegen“, sagte sie. „Dein Kind braucht dich; Gwendolyn braucht dich; dein Volk braucht dich – und dar?ber hinaus musst du dich auf den Tag vorbereiten, an dem du K?nig werden wirst.“ Thor riss seine Augen auf. „Ich? K?nig?“ Seine Mutter nickte. „Das ist dein Schicksal, Thorgrin. Du bist die letzte Hoffnung. Du musst der K?nig der Druiden werden.“ „Der K?nig der Druiden?“, fragte er, und versuchte die Worte seiner Mutter zu verstehen. „Aber… Ich verstehe es nicht. Ich dachte, ich w?re im Land der Druiden?“ „Die Druiden leben hier nicht mehr“, erkl?rte sie. „Wir befinden uns im Exil. Sie leben nun in einem weit entfernten K?nigreich in den Weiten des Empire, und sie sind in gro?er Gefahr. Es ist dir bestimmt, ihr K?nig zu werden. Sie brauchen dich, und du brauchst sie. Ihre und deine Kr?fte m?ssen vereint werden f?r die Schlacht gegen die gr??te Macht, die sich uns je entgegengestellt hat. Eine Gefahr, die noch viel gr?sser ist als die Drachen.“ Thor starrte sie an. „Mutter, ich bin verwirrt“, gab er zu. „Das kommt daher, weil deine Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist. Du hast gro?e Fortschritte gemacht, doch du bist noch nicht einmal ann?hernd auf der Stufe angekommen, die du erreichen musst, um ein gro?er Krieger zu werden. Du wirst m?chtige neue Lehrer treffen, die dich auf Ebenen f?hren werden, die sich deiner Vorstellungskraft entziehen. Du hast noch nicht einmal begonnen, dein Potential als Krieger auszuloten. Du wirst all ihr Training brauchen“, fuhr sie fort. „Du wirst dich gigantischen Reichen gegen?bersehen, K?nigreichen, die gro?artiger sind, als alles, was du bisher gesehen hast. Du wirst wilden Tyrannen begegnen, gegen die Andronicus gar nichts ist.“ Seine Mutter betrachtete ihn aus wissenden und mitf?hlenden Augen. „Das Leben ist immer noch ein wenig gro?artiger, als du es dir vorstellen kannst, Thorgrin“, erkl?rte sie. „Immer ein wenig gr?sser. In deinen Augen ist der Ring ein gro?es K?nigreich, das Zentrum der Welt. Doch es ist klein verglichen mit dem Rest der Welt, nicht mehr als ein Fleckchen auf der Landkarte des Empire. Thorgrin, es gibt Welten, die alles ?bertreffen, was du dir vorstellen kannst. Sie sind gr?sser als alles, was du je gesehen hast. Du hast noch nicht einmal zu leben begonnen.“ Sie hielt inne. „Du wirst das hier brauchen.“ Thor sah seine Hand an, als er etwas um sein Handgelenk sp?rte. Er sah, wie seine Mutter einen breiten Armreif umlegte, der seinen halben Unterarm bedeckte. Er bestand aus gl?nzendem Gold mit einem einzelnen, schwarzen Diamanten in der Mitte. Es war das sch?nste, m?chtigste Ding, das er je gesehen hatte, und als sich um seinen Arm schloss, sp?rte er, wie die Macht des Armreifs pulsierte und in ihn eindrang. „Solange du das hier tr?gst“, sagte sie, „kann kein Mann der aus dem Schoss einer Frau hervorgegangen ist, dir ein Leid zuf?gen.“ Thor sah sie an, und vor seinem geistigen Auge blitzten die Bilder wieder auf, die er vor dem kristallenen Fenster gesehen hatte. Er sp?rte wieder den Drang Guwayne, Gwendolyn und sein Volk zu retten. Doch ein Teil von ihm wollte diesen Ort nicht verlassen, diesen Ort seiner Tr?ume, zu dem er nie wieder zur?ckkehren konnte. Er wollte seine Mutter nicht hier zur?cklassen. Er sah den Armreif an, und sp?rte seine ?berw?ltigende Macht. Er hatte das Gef?hl, als w?rde er einen Teil seiner Mutter bei sich tragen. „Ist das der Grund, warum es uns bestimmt war, uns zu begegnen?“, fragte Thor. „Damit ich den Armreif bekomme?“ Sie nickte. „Und aus einem noch viel wichtigeren Grund“, sagte sie. „Um meine Liebe zu empfangen. Als Krieger musst du lernen zu hassen. Doch genauso wichtig ist es, dass du lernst zu lieben. Die Liebe ist die st?rkere der beiden M?chte. Hass kann einen Mann t?ten, doch Liebe kann ihn aufrichten. Es bedarf st?rkerer Macht zu heilen, als zu t?ten. Du musst den Hass kennen, doch auch die Liebe darf dir nicht fremd sein – und du musst lernen, wann du das eine oder das andere w?hlen musst. Du musst nicht nur lernen zu lieben, vielmehr noch musst du lernen, dir zu erlauben, Liebe zu empfangen. Genauso wie wir Nahrung brauchen um zu leben, brauchen wir Liebe. Du musst wissen, wie sehr ich dich liebe, wie stolz ich auf dich bin, und dass ich immer bei dir sein werde. Und du musst wissen, dass wir uns wieder begegnen werden. In der Zwischenzeit, lass zu, dass meine Liebe dich tr?gt. Und noch viel wichtiger: akzeptiere und liebe dich selbst.“ Thors Mutter umarmte ihn. Es f?hlte sich so gut an, sie in den Armen zu halten, zu wissen, dass er eine Mutter hatte, eine echte Mutter. W?hrend er sie festhielt, sp?rte er, wie ihre Liebe ihn erf?llte, ihn n?hrte, und er f?hlte sich wie neu geboren – bereit, sich zu allem stellen, was das Schicksal f?r ihn bereithielt. Thor blickte ihr in die Augen. Sie sahen genau wie seine Augen aus: grau und leuchtend. Sie legte beide H?nde um seinen Kopf und k?sste seine Stirn. Thor schloss die Augen und w?nschte sich, dass dieser Augenblick niemals enden w?rde. Pl?tzlich sp?rte er eine kalte Brise, h?rte das Rauschen der Wellen und sp?rte die feuchte Meeresluft. Er ?ffnete die Augen und sah sich ?berrascht um. Zu seinem gro?en Schrecken, war seine Mutter verschwunden. Das Schloss war verschwunden, und ebenso die Klippen. Er sah sich um und stand an einem Stand – dem roten Strand, der vor dem Eingang zum Land der Druiden lag. Irgendwie hatte er das Land der Druiden verlassen. Er war allein. Seine Mutter war verschwunden. Thor blickte zu seinem Handgelenk hinunter, auf seinen neuen Armreif mit dem schwarzen Diamanten in der Mitte, und f?hlte sich ver?ndert. Er sp?rte, dass seine Mutter bei ihm war, f?hlte ihre Liebe, und war bereit, die Welt zu erobern. Er f?hlte sich st?rker denn je. Er war bereit, es mit jedem Gegner aufzunehmen, um seine Gemahlin und sein Kind zu retten. Er h?rte ein schnurrendes Ger?usch, und als er sich umsah, war er hoch erfreut Mycoples ganz in der N?he sitzen zu sehen. Sie schnurrte und kam auf ihn zu. Er sp?rte, dass auch sie bereit war. Als sie n?her kam, erschrak er, als er etwas am Strand hinter ihr liegen sah. Es war wei?, gro? und rund – es war ein Ei. Das Ei eines Drachens. Mycoples sah Thor an und er erwiderte erschrocken ihren Blick. Mycoples sah sich traurig nach dem Ei um, als ob sie es nicht verlassen wollte, und doch wusste, dass sie es tun musste. Thor sah das Ei verwundert an, und fragte sich, welcher Drachen aus der Verbindung von Mycoples und Ralibar hervorgehen w?rde. Er sp?rte, dass das der gr??te Drache der Menschheitsgeschichte sein musste. Thor stieg auf Mycoples R?cken und nach einem langen letzten Blick verlie?en sie das Land der Druiden, diesen mysteri?sen Ort, der Thor willkommen gehei?en und wieder hinausgeworfen hatte. Es war ein Ort, vor dem Thor gro?en Respekt hatte, ein Ort, den er niemals ganz verstehen w?rde. Thor drehte sich um, und blickte auf das Meer hinaus. „Es ist Zeit, in den Krieg zu ziehen, liebe Freundin“, sagte Thor selbstbewusst. Seine Stimme war die Stimme eines Mannes, eines Krieger, dem es bestimmt war, K?nig zu werden. Mycoples schrie, schlug mit ihren gro?en Fl?gel und erhob sich in die Luft, ?ber den Ozean, fort von diesem Ort, zur?ck zu Guwayne und Gwendolyn – zu Romulus, seinen Drachen, und der Schlacht des Lebens. . KAPITEL VIER Romulus stand am Bug seines Schiffes, das den tausenden Schiffen seiner Flotte voraussegelte und blickte zufrieden zum Horizont. ?ber ihm flogen seine Dachen. Ihre Schreie im Kampf gegen Ralibar f?llten die Luft. Romulus hielt sich an der Reling fest w?hrend er sie dabei beobachtete, wie sie Ralibar angriffen, und immer wieder unter Wasser dr?ckten. Romulus schrie erfreut auf und zersplitterte die Reling, als er sah, wie seine Drachen siegreich aus dem Meer aufstiegen ohne eine Spur von Ralibar. Er hob seine Arme hoch ?ber seinen Kopf und sp?rte die Macht in seinen H?nden brennen. „Fliegt meine Drachen“, fl?sterte er. „Fliegt!" Als er die Worte ausgesprochen hatte, wandten die Drachen ihre Aufmerksamkeit wieder den Oberen Inseln zu, und flogen kreischend und fl?gelschlagend wieder in ihre Richtung. Romulus sp?rte, dass er sie kontrollierte und f?hlte sich unbesiegbar, als h?tte er die Macht ?ber das ganze Universum. Die Periode der au?ergew?hnlichen Macht neigte sich dem Ende zu, doch sie war noch nicht vor?ber. Zumindest zurzeit konnte ihn nichts aufhalten. Romulus Augen leuchteten auf, als er sah, dass die Drachen die Oberen Inseln anvisierten, und erkannte, dass in der Ferne M?nner, Frauen und Kinder schreiend vor ihnen davonliefen. Erfreu sah er zu, wie das Feuer vom Himmel zu regnen begann, und die ganze Insel mit einem zerst?rerischen Teppich von Flammen ?berzogen wurde. Er genoss die Zerst?rung, genauso wie er genossen hatte zuzusehen, wie der Ring zerst?rt worden war. Gwendolyn war ihm einmal entkommen. Doch diesmal gab es keinen Ausweg mehr. Endlich hatte er die letzte der MacGils zerst?rt. Endlich gab es keinen Ort im Universum mehr, der ihm nicht unterworfen war. Romulus drehte sich um, und betrachtete seine Flotte, die das Meer bis zum Horizont schwarz f?rbte. Er holte tief Luft, legte den Kopf in den Nacken hob die H?nde und schrie. Es war ein Siegesschrei. Die Welt geh?rte ihm. KAPITEL F?NF Gwendolyn stand im finsteren Kellergew?lbe, umringt von dutzenden ihrer Leute, und lauschte der Zerst?rung ?ber ihr. Die Erde bebte, und sie zuckte bei jedem Ger?usch zusammen. Jedes Mal, wenn die Drachen an der Oberfl?che wieder einen Tr?mmerhaufen in die Luft hoben und zu Boden krachen lie?en, erzitterte das Gew?lbe, und die Menschen im Kerker duckten sich ver?ngstigt. Das schreckliche Krachen schallte durch das alte Gem?uer und hallte endlos in Gwendolyns Ohren wider, gerade so, als die ganze Welt um sie herum zerst?rt wurde. Die Hitze wurde immer unertr?glicher, als die Drachen immer wieder Feuer gegen die dicken Stahltore spien, gerade so, als ob sie w?ssten, dass sie sich hier unten versteckt hielten. Gl?cklicherweise wurden die Flammen von den Toren abgehalten, doch dichter schwarzer Rauch drang durch die Ritzen und machte ihnen das Atmen schwer. Immer wieder mussten sie husten. Pl?tzlich fuhr der schreckliche Klang einer Mauer, die gegen die Tore geworfen wurde, durch den Kerker. Gwendolyn sah, wie die T?ren erzitterten und sich verbogen. Beinahe h?tten sie unter der Wucht des Einschlags nachgegeben. Offensichtlich wussten die Drachen, dass sie hier unten waren, und versuchten alles, um hereinzukommen. „Wie lange werden die Tore halten?“, fragte Gwendolyn Matus, der neben ihr stand. „Ich wei? es nicht“, antwortete dieser. „Mein Vater hat dieses Gew?lbe erbaut, um dem Angriff von Feinden standzuhalten – nicht zum Schutz vor Drachen. Ich glaube nicht, dass sie noch lange standhalten werden.“ Gwendolyn sp?rte, dass der Tod immer n?her kam, als die Kammer immer hei?er und hei?er wurde, und sie das Gef?hl hatte, auf verkohlter Erde zu stehen. Der Rauch wurde immer dichter und erschwerte das Sehen; der Boden erzitterte, als immer mehr Geb?ude ?ber ihnen zusammenst?rzten, und M?rtel begann von der Decke zu rieseln. Gwendolyn sah sich um. Sie blickte in die ver?ngstigten Gesichter der Menschen im Raum, und fragte sich, ob ihr Zufluchtsort sich nicht vielleicht doch nach einem langsamen, qualvollen Tod in ihr Grab verwandeln w?rde. Sie beneidete die Menschen, die an der Oberfl?che einen schnellen Tod gefunden hatte. Pl?tzlich wurde es still, als ob die Drachen ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zugewandt hatten. Gwendolyn war ?berrascht, und fragte sie, was geschehen sein mochte, bis sie Augenblicke sp?ter unglaublichen Krach h?rte, und die Erde so sehr bebte, dass sich niemand im Raum mehr auf den Beinen halten konnte. Die Quelle des Krachs war weit entfernt gewesen, und wurde gefolgt von zwei kurzen heftigen Beben, die sich anf?hlten wie ein Erdrutsch. „Das Fort“ sagte Kendrick. „Sie m?ssen es zerst?rt haben.“ Gwendolyn blickte zur Decke auf und erkannte, dass er Recht hatte. Was sonst konnte einen solchen Erdrutsch verursacht haben? Die Drachen in ihrer Zerst?rungswut w?rden nicht ruhen, bis sie auch das letzte Geb?ude auf der Insel zerst?rt hatten. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie auch in diese Kammer eindrangen. In einem pl?tzlichen ruhigen Moment, h?rte Gwendolyn das schrille Weinen eines Babys. F?r sie f?hlte es sich an, als ob ihr jemand ein Messer in die Brust gerammt hatte. Sie musste an Guwayne denken, als das Weinen lauter wurde. Sie musste sich zwingen, ruhig zu bleiben, und erinnerte sich immer wieder, dass es nicht Guwayne sein konnte. Ihr Sohn war weit fort von hier, mitten auf dem Ozean. Und doch w?nschte sich ihr Herz, dass er hier war. „Mein Baby!“, schrie Gwendolyn. „Er ist dort oben. Ich muss ihn retten!“ Gwendolyn rannte auf die Stufen zu, als sie pl?tzlich von starken H?nden zur?ckgehalten wurde. Sie fuhr herum und sah Reece. „Gwendolyn“, sagte er. „Guwayne ist weit fort von hier. Das ist ein anderes Baby“ Gwendolyn w?nschte sich so sehr, dass es nicht so war. „Selbst wenn er es nicht ist. Es ist ein Baby“, sagte sie. „Es ist ganz allein dort oben. Ich kann es nicht sterben lassen!“ „Wenn du hinaufgehst“,,sagte Kendrick und musste husten, „m?ssen wir die Tore hinter dir schlie?en und du bist allein. Du wirst alleine dort oben sterben.“ Gwendolyn konnte nicht klar denken. Sie war ?berzeugt davon, dass dort oben ein Baby am Leben war, ganz allein, und sie wusste, dass sie es retten musste – koste es, was es wolle. Gwendolyn befreite sich von Reeces Griff und rannte auf die Treppen. Sie nahm drei Stufen auf einmal, und bevor sie jemand erreichen konnte, hatte sie den Metallpfosten, mit dem sie die T?ren verbarrikadiert hatten, gel?st und dr?ckte mit aller Kraft gegen die T?ren. Sie schrie vor Schmerz auf, denn das Metall war so hei?, dass sie ihre H?nde verbrannte. Erschrocken zog sie die H?nde zur?ck. Doch sie war fest entschlossen. Schnell wickelte sie ihren Mantel um die H?nde und dr?ckte die T?ren auf. Als sie an die Oberfl?che stolperte, blinzelte sie ins Licht, dann hob sie die Hand vor die Augen. Schockiert starrte sie hinaus und erblickte die Zerst?rung. Was bei ihrer Flucht in den Untergrund noch gestanden hatte, war nun nicht mehr als Haufen von rauchenden, verkohlten Tr?mmern. Wieder h?rte sie das Weinen des Babys, diesmal lauter. Gwendolyn sah sich um, und als sich die dunklen Rauchwolken lichteten, sah sie auf der anderen Seite des Hofes ein Baby, in eine Decke gewickelt, auf dem Boden liegen. Daneben sah sie seine Eltern, tot, bei lebendigem Leib verbrannt. Irgendwie hatte das Baby ?berlebt. Mit Grauen erkannte sie, dass die Mutter beim Versuch, es vor den Flammen zu sch?tzen, gestorben war. Pl?tzlich erschienen Kendrick, Reece, Godfrey und Steffen neben ihr. „Mylady, Ihr m?sst mit uns kommen“, dr?ngte Steffen. „Wenn Ihr hier oben bleibt, werdet ihr sterben.“ „Aber das Baby!“, sagte sie. „Ich muss es retten!“ „Du kannst es nicht retten“, beharrte Godfrey. „Du w?rdest es niemals lebend zur?ck schaffen!“ Doch das war Gwendolyn egal. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als das Kind. Sie blendete alles andere aus, und wusste, dass sie es retten musste. Die anderen versuchten, sie zur?ckzuhalten, doch sie lie? sich nicht beirren. Sie riss sich los, und rannte auf das Baby zu. Sie rannte so schnell sie konnte, als sie durch die den immer noch brennenden Schutt rannte, umgeben von dunklen Rauchschwaden. Der Rauch gab ihr Deckung, sodass die Drachen sie nicht sehen konnten. Sie rannte durch die Wolken ?ber den Hof, und nahm dabei nichts anderes wahr als das Baby, h?rte nichts, au?er seinen Schreien. Sie rannte und rannte, bis ihre Lungen fast barsten, und endlich erreichte sie es. Sie hob es auf, und sah ihm ins Gesicht – ein Teil von ihr erwartete, Guwayne zu sehen. Doch er war es nicht. Es war ein M?dchen. Sie hatte riesige, blaue Augen, die voller Tr?nen waren und schrie und zitterte. Gwendolyn hatte das Gef?hl, durch die Rettung des M?dchens wieder gut zu machen, dass sie Guwayne fortgeschickt hatte. Und schon nach dem ersten Blick in ihre Augen wusste Gwendolyn, dass sie wundersch?n war. Die Rauchwolken lichteten sich, und pl?tzlich stand Gwendolyn ohne Deckung mit dem weinenden Baby in den Armen auf dem Hof. Sie blickte auf und sah, kaum hundert Meter entfernt, ein Dutzend wilde Drachen mit riesigen gl?henden Augen, die sie pl?tzlich anstarrten. Sie sahen sie mordl?stern an, und sie wusste, dass sie sich gleich auf sie st?rzen w?rden. Die Drachen schwangen sich in die Luft, und st?rzten auf sie zu. Gwendolyn duckte sich ?ber das Baby – sie wusste, dass sie es niemals rechtzeitig zur?ck schaffen w?rde. Pl?tzlich h?rte sie, wie Schwerter gezogen wurden, und als sie aufblickte, sah sie ihre Br?der, gemeinsam mit Steffen, Brandt, Atme und den Jungen der Legion mit gezogenen Schwertern und hoch erhobenen Schilden neben sich stehen. Sie bildeten einen Kreis um sie und hielten ihre Schilde in die H?he, bereit, mit ihr zu sterben. Gwendolyn war von ihrem Mut zutiefst ber?hrt. Die Drachen st?rzten auf sie zu, ?ffneten ihre M?uler, und sie wappneten sich f?r die Flammen, die sie unausweichlich alle t?ten w?rden. Gwendolyn schloss ihre Augen und sah ihren Vater und alle Menschen, die ihr in ihrem Leben etwas bedeutet hatten, und war bereit, sie wiederzusehen. Pl?tzlich h?rte sie einen schrecklichen Schrei, und Gwendolyn zuckte zusammen, dann sie dachte, dass nun der Angriff folgen w?rde. Doch dann erkannte sie, dass es nicht der Schrei der Angreifer gewesen war – es war der Schrei einer alten Freundin. Gwendolyn blickte auf, und sah einen einsamen Drachen, der auf sie zust?rzte, bereit sich in den Kampf gegen die anderen Drachen zu st?rzen. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie auf dem R?cken des Drachen den Mann erblickte, den sie ?ber alles liebte: Thorgrin. Er war zur?ckgekehrt. KAPITEL SECHS Er ritt auf Mycoples R?cken, die Wolken schlugen ihm ins Gesicht. Sie flogen so schnell, dass er kaum atmen konnte, auf die Herde der Drachen zu. Thors Armreif pulsierte an seinem Handgelenk, und er sp?rte, dass seine Mutter ihm eine neue Macht gegeben hatte, die er kaum verstehen konnte; es war, als w?rden Zeit und Raum nicht existieren. Thor hatte kaum daran gedacht, zur?ckzufliegen, sie hatten sich kaum vom Ufer des Lands der Druiden in die L?fte geschwungen, als sie pl?tzlich schon hier waren, ?ber den Oberen Inseln, und auf eine Schar von Drachen zuflogen. Thor hatte das Gef?hl, magisch hierher gebracht worden zu sein, als ob sie durch eine Spalte in Raum und Zeit gereist waren – als ob seine Mutter sie hierher gebracht hatte, ihm irgendwie das Unm?gliche erm?glicht hatte, schneller zu fliegen als je zuvor. Seine Mutter hatte ihn mit diesem Geschenk in die Welt der Menschen zur?ckgeschickt. Als Thor durch die Wolken blinzelte, kamen die riesigen Drachen ins Blickfeld, die die Oberen Inseln umkreisten, und sein Herz sank, als er sah, dass die Oberen Inseln bereits von einem Flammenteppich ?berzogen waren. Er fragte sich, ob irgendjemand das ?berlebt haben konnte – er bezweifelte es. War er zu sp?t gekommen? Doch als Mycoples tiefer flog und n?her kam, sah er eine einzelne Person, die ihn wie ein Magnet im Chaos anzog – Gwendolyn. Dort stand seine k?nftige Gemahlin, stolz und furchtlos hielt sie ein Baby umklammert, umringt von all jenen Menschen, die Thor liebte. Mit erhobenen Schilden umringten sie sie, als die Drachen sich zum Angriff auf sie st?rzten. Thor sah schockiert zu, wie die Drachen ihre riesigen M?uler aufrissen, und sich anschickten, Feuer zu speien, das in wenigen Augenblicken Gwendolyn und alle, die er liebte, vernichten w?rden. „Runter!“, schrie Thor Mycoples zu. Doch sie brauchte keine Ermutigung: Sie tauchte schneller durch die Wolken, als Thor sich es vorstellen konnte, so schnell, dass er kaum atmen konnte, und er sich im fast senkrechten Sturzflug festklammern musste, um nicht herunterzufallen. Binnen weniger Augenblicke hatte sie die drei Drachen erreicht, die im Begriff waren, Gwendolyn anzugreifen, riss ihr Maul auf, streckte ihre Krallen aus und griff die nichts ahnenden Biester an. Mycoples rammte die Drachen, getragen von ihrem Schwung, landete auf ihren R?cken, krallte einen, biss einen anderen, und versetzte dem Dritten einen heftigen Schlag mit den Fl?geln. Sie konnte sie gerade noch rechtzeitig aufhalten, bevor sie Feuer spien, und rammte sie mit dem Kopf voran in den Boden. Unter lautem Poltern schlugen sie auf dem Boden auf, wobei sie riesige Staubwolken aufwirbelten. Dabei sah Thor Gwendolyn erschrockenen Blick, und er dankte Gott, dass er gerade noch rechtzeitig gekommen war, um sie zu retten. Als er lautes Br?llen h?rte, blickte Thor zum Himmel auf und sah den Rest der Drachenherde auf sich zukommen. Mycoples hatte sich bereits erhoben und flog ihnen furchtlos entgegen. Thor war unbewaffnet, doch er f?hlte sich anders als je zuvor in einer Schlacht. Zum ersten Mal hatte er das Gef?hl, dass er keine Waffen brauchte. Er wusste, dass er sich auf die Kr?fte, die in ihm schlummerten, verlassen konnte. Seine wahren Kr?fte. Die Kr?fte, die seine Mutter in ihm geweckt hatte. Als sie n?her kamen, hob Thor seinen Arm, und ein Lichtstrahl schoss aus dem schwarzen Diamanten in seinem Armreif. Das gelbe Licht schloss den Drachen, der ihnen am n?chsten war ein, und schoss ihn zur?ck nach oben, wo er mit den anderen kollidierte. Mycoples war aufgebracht und wild entschlossen, unter den Drachen zu w?ten. Furchtlos tauchte sie in die Herde hinein, schlug und krallte, biss einen und rammte einen anderen, w?hrend sie sich ihren Weg durch die Drachen bahnte. Sie umklammerte einen, bis er schlaff unter ihr hing; dann lie? sie ihn wie einen riesigen Stein fallen. Leblos schlug er auf dem Boden auf. Der Einschlag lie? die Erde erzittern. Thor warf einen Blick nach unten, wo er Gwen und die anderen in Deckung laufen sah, und er wusste, dass er die Drachen von der Insel weglotsen musste, fort von Gwendolyn, damit sie eine Chance hatte, zu entkommen. Er musste sie hinaus aufs Meer locken und den Kampf dort fortsetzen. „Zum Meer!“, rief Thor. Mycoples folgte seinem Befehl, und als sie die Richtung ?nderte, h?rte Thor ein lautes Br?llen, und sp?rte die Hitze der Flammen, die einer der Drachen in seine Richtung spie. Sein Plan funktionierte – die Herde hatte sich von den Oberen Inseln abgewandt, und folgte ihnen aufs offene Meer hinaus. In der Ferne konnte Thor Romulus Flotte sehen. Seine Schiffe f?rbten das Meer schwarz. Thor wurde bewusst, dass er, selbst wenn er den Kampf mit den Drachen ?berleben sollte, alleine dieser gigantischen Flotte gegen?berstehen w?rde. Was auch immer geschah, zumindest hatte er den anderen Zeit verschafft. Zumindest w?rde Gwendolyn fliehen k?nnen. * Gwendolyn stand auf dem schwelende Hof, umgeben von den Tr?mmern von Tirus‘ Fort. Sie hielt noch immer das Baby umklammert und starrte gen Himmel. Sie sp?rte Erstaunen, Erleichterung und Trauer zur gleichen Zeit. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie Thor wiedersah, die Liebe ihres Lebens. Er war mit Mycoples zur?ckgekehrt. Mit ihm an ihrer Seite f?hlte sie sich st?rker, als ob alles m?glich war. Sie sp?rte etwas in sich wieder erwachen, das sie vor einer ganzen Weile verloren hatte: Ihren Willen zu leben. Langsam senkten ihre M?nner die Schilde und beobachteten, wie die Drachen in Richtung des Ozeans davonflogen. Gwendolyn sah sich um und betrachtete die Zerst?rung, die sie hinterlassen hatte, riesige Tr?mmerberge, ?berall Feuer, und einige tote Drachen. Die Insel war vom Angriff der Drachen zerst?rt. Gwendolyn sah die Leichen, die die Eltern des Babys gewesen sein mussten. Sie lagen direkt dort, wo Gwendolyn sie gefunden hatte. Sie blickte in die Augen des kleinen M?dchens und erkannte, dass sie alles war, was ihr auf der Welt geblieben war. Sie dr?ckte sie fest an sich. „Das ist unsere Gelegenheit!“, rief Kendrick. „Wir m?ssen hier weg!“ „Die Drachen sind abgelenkt“, f?gte Godfrey hinzu. „Zumindest f?r den Moment. Keine Ahnung ob sie zur?ckkommen werden. Wir m?ssen uns beeilen.“ „Aber den Ring gibt es nicht mehr“, jammerte Aberthol. „Wo sollen wir hingehen?“ „Egal wohin, nur fort von hier“, antwortete Kendrick. Gwendolyn h?rte ihre Worte, doch in Gedanken war sie nicht bei ihnen. Voller Sehnsucht blickte sie gen Himmel, dort wo sie Thor zum letzten Mal gesehen hatte, bevor er aufs Meer hinaus geflogen war. „Und was ist mit Thorgrin?“, fragte sie. „Sollen wir ihn etwa alleine zur?cklassen?“ Kendrick und die anderen verzogen das Gesicht. Der Gedanke missfiel ihnen offensichtlich genauso. „Wenn wir k?nnten w?rden wir bis zum Tod an Thorgrins Seite k?mpfen“, sagte Reece. „Doch er ist da drau?en, am Himmel ?ber dem Meer, und wir sind hier. Wir haben keine Drachen oder die Kr?fte eines Druiden. Wir k?nnen ihm nicht helfen. Wir m?ssen uns auf die konzentrieren, denen wir helfen k?nnen. Daf?r gibt Thor alles. Daf?r ist Thor bereit, sein Leben zu geben. Wir m?ssen die Chance ergreifen, die er uns gegeben hat.“ „Was von unserer Flotte ?brig ist, liegt immer noch verborgen hinter den Klippen auf der anderen Seite der Insel“, f?gte Srog hinzu. „Es war eine weise Entscheidung, die Schiffe zu verstecken. Wir brauchen sie jetzt. Wir und die anderen, die von unserem Volk ?brig geblieben sind, m?ssen sofort hier weg – bevor die Drachen zur?ckkehren.“ Gwendolyns Gedanken rasten. Sie wollte Thor so gerne helfen, doch sie wusste, dass sie nicht warten konnte – das w?rde ihren Leuten nicht helfen. Die anderen hatten Recht: Thor hatte sein Leben f?r ihre Sicherheit riskiert. Es w?re umsonst gewesen, wenn sie nicht versuchte, diese Menschen zu retten, nun, da sie die Chance dazu hatte. Ein andere Gedanke hing wie eine finstere Wolke ?ber Gwendolyns Gedanken: Guwayne. Wenn sie sofort lossegelten, w?rde sie ihn vielleicht finden k?nnen. Und der Gedanken, ihren Sohn wom?glich wiederzusehen, f?llte sie mit neuem Leben. Sie nickte und dr?ckte das Baby fest an sich. „Gut“, sagte sie. „Lasst uns aufbrechen und meinen Sohn finden.“ * Das Gebr?ll der Drachen hinter Thor wurde lauter. Sie kamen n?her, verfolgten sie immer weiter aufs Meer hinaus. Thor sp?rte die Flammen hinter sich, und er wusste, dass sie, falls er nichts dagegen tun w?rde, bald sterben m?ssten. Er schloss seine Augen. Er f?rchtete sich nicht mehr davor, die M?chte in seinem Inneren anzurufen, hatte nicht mehr l?nger das Bed?rfnis, sich auf physische Waffen zu verlassen. Als er die Augen schloss, erinnerte er sich an seine Zeit im Land der Druiden, erinnerte sich daran, wie m?chtig er gewesen war, wie spielerisch leicht er seine Umgebung hatte beeinflussen k?nnen. Er rief die Macht in sich an, und wusste, dass das physische Universum um ihn herum nur eine Erweiterung seines Geistes war. Thor zwang die Macht seines Geistes, sich eine Wand aus Eis vorzustellen, die ihn gegen das Feuer sch?tzte. Er stellte sich vor, dass er und Mycoples von einem sch?tzenden Schild umgeben, und sicher vor dem Feuer der Drachen waren. Thor ?ffnete die Augen und stellte erstaun fest, wie kalt es geworden war, und sah eine dicke, blau glitzernde Wand aus Eis hinter sich. Er drehte sich um, und sah, wie die Feuerwalze der Drachen n?her kam – und von der Wand aus Eis aufgehalten wurde. Zischend stiegen dicke Wolken aus Dampf auf. Die Drachen waren verwirrt. Thor lenkte Mycoples herum, als die Wand schmolz, fest entschlossen, sich den Drachen entgegenzustellen. Mycoples flog furchtlos mitten unter die Drachen, die diesen Angriff offenbar nicht erwartet hatten. Mycoples schoss vor, streckte ihre Krallen aus, griff einen der Drachen am Kiefer, schwang ihn herum und warf ihn kopf?ber in die Wellen unter sich. Bevor sie sich selbst abfangen konnte, wurde sie von einem anderen Drachen angegriffen, der sich in ihrer Seite festbiss. Mycoples schrie, und Thor reagierte sofort. Er sprang von Mycoples R?cken auf die Nase des Drachen, und kletterte auf den R?cken des Drachen. W?hrend er sich immer noch an Mycoples festhielt, buckelte er wie wild, um Thor abzuwerfen – doch dieser hielt sich mit aller Kraft auf dem feindlichen Drachen fest. Gleichzeitig biss Mycoples einen anderen Drachen, und riss ihm den Schweif ab. Er schrie und st?rzte ins Meer – doch im selben Augenblick wurde Mycoples von weiteren Drachen angegriffen, die ihre Z?hne in ihre Beine rammten. Gleichzeitig hielt sich Thor mit alle Kraft an dem anderen Drachen fest, wild entschlossen, die Kontrolle ?ber ihn zu gewinnen. Er zwang sich, ruhig zu bleiben, und sich daran zu erinnern, dass alles eine Ausgeburt seines Geistes war. Er konnte die unglaubliche Kraft dieses uralten Biests sp?ren, die durch seine Adern schoss. Als er seine Augen schloss, gab er den Widerstand auf, und begann, sich eins mit ihm zu f?hlen. Er sp?rte seinen Herzschlag, seine Gedanken. Er verschmolz mit ihm. Thor ?ffnete seine Augen, und als auch der Drache seine Augen ?ffnete, schimmerten sie in einer anderen Farbe. Thor sah die Welt durch seine Augen. Der Drache, das feindliche Biest, war zu einem Teil von Thor geworden. Thor befahl ihm, und es folgte. Der Drache lie? von Mycoples ab, dann br?llte er, grub seine Z?hne in die Drachen, die Mycoples angegriffen hatten, und riss sie in St?cke. Die anderen Drachen waren unvorbereitet. Sie hatten offensichtlich nicht damit gerechnet, dass einer der Ihren sie angreifen k?nnte. Bevor sie sich neu formieren konnten, hatte Thor bereits sechs von ihnen angegriffen, und einen Drachen nach dem anderen verst?mmelt. Einer nach dem anderen st?rzte ins Meer. Doch pl?tzlich wurde Thor von der Seite aus angegriffen. Er hatte es nicht kommen sehen, und so gelang es dem Drachen, einen Zahn zwischen seine Rippen zu rammen. Thor schrie auf, als er von seinem Drachen st?rzte und durch die Luft taumelte. Er raste aufs Meer zu, und wusste, dass er sterben w?rde. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Mycoples unter ihn tauchte – und sp?rte, wie sie ihn sanft auffing. Seine alte Freundin hatte ihn gerettet. Unter Schmerzen hielt Thor seine Rippen, und betrachtete den Schaden, den sie angerichtet hatten. Ein Dutzend Drachen trieben Tod oder schwer verletzt auf dem Meer. Sie hatten gute Arbeit geleistet, besser, als er gedacht hatte. Doch dann h?rte er laute Schreie ?ber sich, und als er aufsah, erblickte er mehrere Dutzend Drachen, die ?ber ihnen ihre Kreise zogen. Er keuchte. Thor erkannte, dass sie sich zwar tapfer geschlagen hatten, doch ihre Chance, zu siegen war gering. Trotzdem lenkte er Mycoples furchtlos in die H?he, bereit sich den Drachen zu stellen, die sie herausforderten. Mycoples kreischte und beantwortete einen feurigen Angriff damit, dass sie ihrerseits Feuer spie. Und Thor nutzte wieder seine Kr?fte, um vor ihnen einen Wall aus Eis heraufzubeschw?ren, der sie vor den Flammen sch?tzte. Er klammerte sich an Mycoples fest, als sie auf die Gruppe trafen. Sie schlug, biss und hieb um sich, k?mpfte um ihr Leben. Sie wurde verletzt, doch lie? sich davon nicht bremsen. Thor zielte mit seinem Armreif auf einen Drachen nach dem Anderen, und jedes Mal, wenn ein neuer Strahl wei?en Lichts herausschoss, schickte er einen weiteren Drachen ins Meer. Thor und Mycoples k?mpften mit Wunden ?bers?t bis an die Grenzen der Ersch?pfung. Und doch waren immer noch dutzende von Drachen ?brig. Als Thor mit seinem Armreif zielte, sp?rte, er wie seine Kr?fte schwanden. Er war m?chtig, das wusste er, doch er war noch nicht m?chtig genug, um so bis zum Ende weiterk?mpfen zu k?nnen. Thor blickte auf und musste hilflos mitansehen, wie riesige Krallen Mycoples Hals ergriffen. Thor klammerte sich an ihr fest, als der feindliche Drache Mycoples in den Schwanz biss, und sie herumwarf. Gemeinsam taumelten sie durch die Luft und auf die Wellen zu. Sie schlugen aufs Wasser auf, und tauchten ein. Um sich schlagend kamen sie wieder an die Oberfl?che. Als sie auftauchten, holte Thor keuchend Luft wobei er sich immer noch an Mycoples festklammerte. Sie trieben im Wasser, und als sich Thor umblickte, sah er etwas, das er nie vergessen w?rde. Nicht weit von ihnen trieb Ralibar mit weit aufgerissenen Augen im Wasser. Er war tot. Mycoples hatte ihn im gleichen Augenblick entdeckt, und als sie ihn erblickte, geschah etwas, was er noch nie gesehen hatte: Sie stie? voller Trauer einen Schrei aus, hob ihre Fl?gel und spreizte sie, so weit sie konnte. Ihr ganzer K?rper erzitterte als sie in markersch?tterndes Heulen ausbrach. Thor sah, wie sich ihre Augen ver?nderten – sie schillerten in verschiedenen Farben, bis sie schlie?lich wei? und gelb gl?hten. Mycoples richtete sich auf und blickte den Drachen, die auf sie zukamen, entgegen. Thor erkannte, dass irgendetwas in ihr zerbrochen war. Sie war nicht mehr dieselbe. Ihre Trauer war zu Wut geworden, und hatte ihr eine Kraft gegeben, die alles ?berstieg, was Thor bisher gesehen hatte. Sie war wie besessen. Sie schoss mit blutenden Wunden in den Himmel hinauf, und auch Thor sp?rte eine neue Welle der Energie in sich, einen unb?ndigen Drang, Rache zu nehmen. Ralibar war ein treuer Freund gewesen, der sein Leben f?r sie alle gegeben hatte, und Thor war wild entschlossen, es seinen Feinden zur?ckzuzahlen. Als sie auf sie zuschossen, sprang Thor von Mycoples R?cken, landete auf der Nase des n?chsten Drachen, und dr?ckte ihm das Maul zu. Thor rief all seine ?brige Kraft zur Hilfe, schleuderte den Drachen herum, und warf ihn mit aller Gewalt. Der Drache rammte in zwei weitere und riss sie mit sich in die Tiefe. Mycoples fuhr herum und fing Thor auf, bevor sie sich auf die ?brigen Drachen st?rzte. Sie beantwortete ihre Schreie, biss fester, flog schneller und w?tete wilder als sie. Je mehr sie sie verletzten, desto weniger schien sie es zu bemerken. Sie war ein Wirbelwind der Zerst?rung, und als sie und Thor ersch?pft durchatmeten, bemerkte er, dass keine Drachen mehr ?brig waren. Alle trieben tot oder schwer verletzt auf dem Meer. Thor und Mycoples flogen alleine durch die Luft und nahmen Bestand der gefallenen Drachen unter sich auf. Beide atmeten schwer, und waren blut?berstr?mt. Thor wusste, dass Mycoples am Ende ihrer Kr?fte angelangt war – er konnte sehen, wie das Blut bei jedem Atemzug aus ihrem Maul tropfte. Sie keuchte vor Schmerzen. „Nein, liebe Freundin“, sagte Thor, der seine Tr?nen kaum zur?ckhalten konnte. „Du darfst nicht sterben.“ Meine Zeit ist gekommen, h?rte er sie. Zumindest kann ich mit W?rde sterben. „Nein!“, beharrte Thor. ”Du darfst nicht sterben!“ Mycoples spie Blut, und das Schlagen ihrer Fl?gel wurde schwacher, als sie Richtung Meer hinabtauchte. Ich habe noch Kraft f?r einen letzten Kampf, dachte sie. Und ich will, dass mein letzter Augenblick ruhmvoll ist. Thor folgte ihrem Blick, und sah Romulus Flotte, die sich bis zum Horizont erstreckte. Thor nickte ernst. Er wusste was Mycoples wollte. Sie wollte dem Tod in der Schlacht begegnen. Thor war ebenfalls schwer verwundet und hatte das Gef?hl, dass auch er es nicht schaffen w?rde. Er war bereit, gemeinsam mit ihr in den Tod zu gehen. Doch er fragte sich, ob die Prophezeiungen seiner Mutter wahr waren. Sie hatte ihm gesagt, dass er sein Schicksal ?ndern konnte. Hatte er es ge?ndert? W?rde er jetzt sterben? „Lass uns gehen, liebe Freundin“, sagte Thorgrin. Mycoples stie? einen Schrei aus und gemeinsam flogen sie auf Romulus Flotte zu. Thor sp?rte den Wind und die Wolken in seinem Gesicht, und stie? seinerseits einen Schlachtschrei aus. Gemeinsam tauchten sie tief hinab, und Mycoples lie? auf ein Schiff nach dem anderen Feuer regnen. Bald breitete sich eine Wand aus Feuer ?ber das Meer aus, und setzte ein Schiff nach dem anderen in Brand. Zehntausende von Schiffen lagen vor ihnen, doch Mycoples hielt nicht einen Augenblick inne. Sie ?ffnete ihr Maul und spie ununterbrochen Feuer. Die Flammen breiteten sich aus, wie eine Wand und Thor h?rte die Schreie der M?nner unter sich. Mycoples Flammen wurden schwacher, und bald stie? sie nur noch Rauchwolken aus. Thor wusste, dass seine Freundin an der Schwelle des Todes stand. Sie sank immer tiefer, zu schwach, weiter Feuer zu speien. Doch sie konnte immer noch ihren K?rper als Waffe benutzen. Sie st?rzte auf die Schiffe zu, wie ein Meteor, der vom Himmel fiel. Thor wappnete sich und hielt sich mit aller Kraft fest, als sie auf die Schiffe zuraste. Der Klan von splitterndem Holz erf?llte die Luft, als sie auf ein Schiff nach dem anderen einschlug und die Flotte zerst?rte. Thor klammerte sich fest, w?hrend ihm aus allen Richtungen die Holzsplitter um die Ohren flogen. Schlie?lich konnte Mycoples nicht mehr. Sie trieb mitten unter der Flotte auf dem Wasser – sie hatte eine Unzahl zerst?rt, doch sie waren immer noch von tausenden von Schiffen umgeben. Thor lag auf ihrem R?cken und atmete schwach. Die verbliebenen Schiffe wandten sich gegen sie. Bald war der Himmel schwarz gef?rbt und Thor h?rte das Zischen von Pfeilen, die im hohen Bogen durch die Luft flogen. Ohne Deckung sp?rte er schreckliche Schmerzen, als er von Pfeilen durchbohrt wurde. Auch Mycoples wurde getroffen, und sie begannen unterzugehen, zwei gro?e Helden, die die Schlacht ihres Lebens geschlagen hatten. Sie hatten die Drachen und einen gro?en Teil der Flotte des Empire vernichtet. Sie hatten mehr Schaden angerichtet, als eine ganze Armee. Doch nun war nichts mehr ?brig. Sie konnten sterben. Als Thor von einem Pfeil nach dem anderen getroffen wurde und langsam versank, wusste er, dass nichts mehr zu tun blieb, au?er sich auf den Tod vorzubereiten. KAPITEL SIEBEN Alistair blickte nach unten und sah sich selbst auf der Br?cke stehen. Als sie weiter in die Tiefe blickte, sah sie die Wellen, die sich an den Felsen brachen und h?rte das Rauschen des Meeres. Ein starker Windsto? brachte sie aus dem Gleichgewicht, und als sie aufblickte, wie sie ihr Leben lang in so vielen Tr?umen getan hatte, sah sie das Schloss, das auf den Klippen lag und sie mit seinem goldenen Tor einlud. Davor stand eine einsame Gestalt, die ihr die Arme entgegenstreckte, also ob sie sie umarmen wollte – doch Alistair konnte ihr Gesicht nicht erkennen. „Meine Tochter“, sagte die Frau. Sie versuchte auf sie zuzugehen, doch ihre Beine waren wie angewurzelt. Als sie nach unten blickte, sah sie, dass sie an die Br?cke gefesselt war. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte sich nicht bewegen. Sie streckte ihre H?nde nach ihrer Mutter aus und schrie verzweifelt: „Mutter, rette mich!“ Pl?tzlich hatte Alistair das Gef?hl, als w?rde die Welt an ihr vorbeirauschen, f?hlte, wie sie fiel und bemerkte, wie die Br?cke unter ihr nachgab. Sie st?rzte in die Tiefe, die Fesseln immer noch an den F?ssen. Als sie in das eiskalte Meer eintauchte, wurde ihr ganzer K?rper taub. Sie sp?rte, wie sie immer tiefer versank und sah, wie das Licht, das durch das Wasser in die Tiefe drang, immer schw?cher wurde. Alistair ?ffnete die Augen und fand sich in einer kleinen steinernen Zelle wieder, an einem Ort, der ihr fremd erschien. Vor ihr sa? eine einsame Gestalt, die sie vage erkannte: Es war Erecs Vater, der sie b?se ansah. „Du hast meinen Sohn get?tet“, sagte er. „Warum hast du das getan?“ „Aber ich habe ihn nicht get?tet!“, protestierte sie schwach. Er blickte b?se auf sie herab. „Daf?r wirst du zum Tode verurteilt werden!“, f?gte er hinzu. „Ich habe Erec nicht umgebracht!“, protestierte sie erneut, und versuchte zu ihm zu gelangen, doch wieder fand sie sich gefesselt, unf?hig, sich zu bewegen. Hinter Erecs Vater erschienen pl?tzlich zw?lf Wachen in schwarzer R?stung mit feinen Visieren, und der Klang ihrer klirrenden Sporen erf?llte den Raum. Sie kamen auf sie zu, ergriffen sie, und rissen sie von der Wand weg. Doch ihre F??e steckten immer noch in den Fesseln, und sie dehnten ihren K?rper immer weiter. „Nein!“, schrie Alistair. Alistair erwachte schwei?gebadet, und sah sich um. Verwirrt versuchte sie sich zu erinnern, wo sie war. Sie war desorientiert; sie kannte die kleine, finstere Zelle, in der sie sa? nicht, das alte Gem?uer, die eisernen Gitter an den Fenstern. Sie fuhr herum und wollte einen Schritt machen, als sie das Rasseln der Fesseln an ihren Kn?cheln h?rte und sah, dass sie an die Wand gefesselt war. Sie versuchte, die Fesseln zu l?sen, doch es gelang ihr nicht. Das kalte Eisen schnitt ihr in die Haut. Alistair versuchte, sich zu orientieren, und erkannte, dass sie in einer teilweise unterirdischen Zelle sa?, deren einzige Lichtquelle ein winziges Fenster war, das von Eisengittern versperrt wurde. Aus der Ferne h?rte sie Jubel, und ging so dicht ans Fenster, wie es ihre Fesseln erlaubten. Sie lehnte sich vor, um zu sehen wo sie war, und was drau?en vor sich ging. „Die Hexenk?nigin hat versucht, ihren Gemahl zu t?ten!“, polterte Bowyer in der Menge. „Sie kam mit einem Plan auf mich zu, Erec zu t?ten, und mich an seiner statt zu heiraten. Doch ihr Plan wurde vereitelt!“ Emp?rte Schreie erhoben sich aus der Menge, und Bowyer wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Er hob seine H?nde und sprach erneut. „Ihr k?nnt beruhigt sein. Die S?dlichen Inseln werden nicht unter Alistairs Herrschaft stehen, oder der Herrschaft irgendeines anderen. Ich werde euch regieren! Nun, wo Erec im Sterben liebt, werde ich, Bowyer euch sch?tzen, ich, der nach Erec als Bester im Tournier abgeschnitten habe!“ Die Menge br?llte zustimmend und begann zu singen: „K?nig Bowyer, K?nig Bowyer!“ Schockiert betrachtete Alistair die Szene. Alles war so schnell geschehen, dass sie es kaum verarbeiten konnte. Dieses Monster! Der blo?e Anblick Bowyers erf?llte sie mit Wut. Der Mann, der versucht hatte, ihren Geliebten zu t?ten, stand hier, direkt vor ihren Augen und behauptete, unschuldig zu sein, und auch noch ihr die Schuld zu geben. Doch viel schlimmer war, dass er wom?glich zum K?nig ernannt wurde. Gab es denn gar keine Gerechtigkeit? Doch was drau?en vor sich ging, machte ihr viel weniger aus, als der Gedanke an Erec, der im Krankenbett lag und immer noch auf ihre heilenden Kr?fte wartete. Sie wusste, dass er sterben musste, wenn sie ihm nicht bald zur Hilfe kam. Es war ihr egal, dass sie den Rest ihres Lebens in einem Kerker verbringen sollte, f?r ein Verbrechen, das sie nicht begangen hatte – alles was sie wollte, war Erec zu heilen. Pl?tzlich wurde die T?r zu ihrer Zelle aufgeschlagen, und als Alistair herumfuhr, sah sie eine gro?e Gruppe von Leuten eintreten. In ihrer Mitte war Dauphine, flankiert von Erecs Bruder Strom und seiner Mutter. Hinter ihnen waren mehrere k?nigliche Wachen. Alistair stand auf, um sie zu begr??en, doch die Fesseln schnitten in ihre Haut und schickten einen stechenden Schmerz durch ihre Beine. „Geht es Erec gut?“, fragte sie verzweifelt. „Bitte sagt es mir. Lebt er noch?“ „Wie kannst du dich wagen, zu fragen, ob er noch am Leben ist“, schnappte Dauphine. Alistair wandte sich Erecs Mutter zu. Wenigstens von ihr erhoffte sie sich Erbarmen. „Bitte, sagt mir nur, ob er noch am Leben ist“, bettelte sie, wobei ihr fast das Herz brach. Seine Mutter nickte ernst, und sah sie entt?uscht an. „Er lebt“, sagte sie leise. „Doch er ist schwer verletzt.“ „Bitte bringt mich zu ihm“, bat Alistair. „Bitte. Ich kann ihn heilen!“ ”Dich zu ihm bringen?“, echote Dauphine. „Diese Frechheit! Ich werde dich auf keinen Fall in die N?he meines Bruders lassen – du gehst nirgendwo hin. Wir sind gekommen, um dich ein letztes Mal vor der Hinrichtung zu sehen.“ Alistair erschrak. „Hinrichtung?“, fragte sie. „Gibt es denn keine Richter und keine Jury auf dieser Insel? Keine Gerechtigkeit?“ „Gerechtigkeit?“, keifte Dauphine und trat mit rotem Gesicht auf Alistair zu. „Du wagst es, Gerechtigkeit zu fordern? Wir haben dich mit dem blutigen Schwert in der Hand gefunden w?hrend unser sterbender Bruder in deinen Armen lag, und du wagst es, von Gerechtigkeit zu sprechen? Der Gerechtigkeit wir Gen?ge getan!“ „Aber ich sage dir doch, dass ich ihn nicht get?tet habe!“, bettelte Alistair. „Das ist wahr“, sagte Dauphine, mit vor Sarkasmus triefender Stimme. „ein geheimnisvoller, magischer Mann ist in den Raum eingedrungen und hat ihn get?tet, und ist dann spurlos verschwunden, nachdem er dir die Waffe in die Hand gelegt hat!“ „Es war kein geheimnisvoller Mann!“, beharrte Alistair. „Es war Bowyer. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er hat Erec ermordet!“ Dauphine verzog das Gesicht. „Bowyer hat uns die Schriftrolle gezeigt, die du ihm geschickt hast. Du hast ihn gebeten, Erec zu t?ten, und angeboten, stattdessen ihn zu heiraten. Du bist krank! War es nicht genug, dass du meinen Bruder und die Krone bekommen solltest?“ Dauphine dr?ckte Alistair die Schriftrolle in die Hand, und Alistair zitterte, als sie las. Wenn Erec erst einmal tot ist, k?nnen wir auf ewig zusammen sein. „Aber das ist nicht meine Handschrift!“, protestierte Alistair. „Der Brief ist gef?lscht!“ „Oh nat?rlich ist er das“, zischte Dauphine. „Ich bin mir sicher, dass du auch daf?r eine passende Erkl?rung parat hast!“ „Ich habe diesen Brief nicht geschrieben!“, beharrte Alistair. „Kannst du dich nicht selbst h?ren? Es ergibt keinen Sinn? Warum sollte ich Erec t?ten wollen? Ich liebe ihn von ganzem Herzen! Wir wollten heiraten.“ „Und ich danke dem Himmel, dass das nicht geschehen ist!“, keifte Dauphine. „Ihr m?sst mir glauben!“, bettelte Dauphine Erecs Mutter an. „Bowyer hat versucht, Erec zu t?ten. Er will die Krone. Mir ist es egal, ob ich K?nigin werde oder nicht. Es hat mir nie etwas bedeutet.“ „Mach dir keine Sorgen“, sagte Dauphine. „Das wirst du auch nicht werden. Genauso wenig, wie du den neuen Mond erleben wirst. Wir hier auf den S?dlichen Inseln sorgen schnell f?r Gerechtigkeit. Morgen wirst du hingerichtet werden.“ Alistair sch?ttelte den Kopf als sie erkannte, dass alle Argumente auf taube Ohren stie?en. Sie seufzte schweren Herzens. „Bist du deshalb hierhergekommen?“, fragte sie schwach. „Um mir das zu sagen?“ Dauphine sah sie b?se an, und Alistair konnte den Hass in ihrem Blick sp?ren. „Nein“, antwortete Dauphine schlie?lich nach einer langen, bleiernen Stille. „Ich bin gekommen, um dir dein Urteil zu verk?nden, und dich ein letztes Mal anzusehen, bevor ich dich zur H?lle schicke. Du wirst leiden, so wie du unseren Bruder hast leiden lassen!“ Pl?tzlich wurde Dauphine rot, sprang vor und kralle Alistairs Haare. Es geschah so schnell, dass Alistair keine Zeit hatte, zu reagieren. Mit einem markersch?tternden Schrei zerkratzte Dauphine ihr Gesicht. Alistair hob die H?nde, um sich zu sch?tzen, als die anderen Dauphine festhielten. „Lasst mich los!“, kreischte sie. „Ich will sie t?ten! Sofort!“ „Morgen wird der Gerechtigkeit Gen?ge getan.“, sagte Strom. „Bringt sie hier weg“, befahl Erecs Mutter. Einige Wachen traten vor und zerrten Dauphine aus der Zelle, wobei sie protestierend um sich trat. Strom begleitete sie, und bald waren nur noch Alistair und Erecs Mutter im Raum. Sie blieb an der T?r stehen und drehte sich langsam um. Alistair musterte ihr Gesicht auf der Suche nach einer Spur von Warmherzigkeit oder Barmherzigkeit. „Bitte, Ihr m?sst mir glauben“, sagte Alistair mit gebrochener Stimme. „Es ist mir egal was die anderen Denken. Doch Ihr seid mir wichtig. Ihr seid vom ersten Augenblick an so nett zu mir gewesen. Ihr wisst, wie sehr ich Euren Sohn leibe. Ihr wisst, dass ich ihm niemals etwas Derartiges antun k?nnte.“ Erecs Mutter studierte sie, und als ihr Tr?nen in die Augen stiegen, schien sie zu schwanken. „Aus diesem Grund seid Ihr nicht mit den anderen gegangen, nicht wahr?“, dr?ngte Alistair. „Darum seid Ihr hier geblieben. Weil Ihr mir glaubt. Weil ihr wisst, dass ich Recht habe.“ Nach einer langen Stille nickte Erecs Mutter schlie?lich. Als ob sie eine Entscheidung getroffen hatte, kam sie einige Schritte auf sie zu. Alistair konnte sehen, dass Erecs Mutter ihr wirklich glaubte und war gl?cklich. Êîíåö îçíàêîìèòåëüíîãî ôðàãìåíòà. Òåêñò ïðåäîñòàâëåí ÎÎÎ «ËèòÐåñ». Ïðî÷èòàéòå ýòó êíèãó öåëèêîì, êóïèâ ïîëíóþ ëåãàëüíóþ âåðñèþ (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=43695407&lfrom=688855901) íà ËèòÐåñ. Áåçîïàñíî îïëàòèòü êíèãó ìîæíî áàíêîâñêîé êàðòîé Visa, MasterCard, Maestro, ñî ñ÷åòà ìîáèëüíîãî òåëåôîíà, ñ ïëàòåæíîãî òåðìèíàëà, â ñàëîíå ÌÒÑ èëè Ñâÿçíîé, ÷åðåç PayPal, WebMoney, ßíäåêñ.Äåíüãè, QIWI Êîøåëåê, áîíóñíûìè êàðòàìè èëè äðóãèì óäîáíûì Âàì ñïîñîáîì.
Íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë Ëó÷øåå ìåñòî äëÿ ðàçìåùåíèÿ ñâîèõ ïðîèçâåäåíèé ìîëîäûìè àâòîðàìè, ïîýòàìè; äëÿ ðåàëèçàöèè ñâîèõ òâîð÷åñêèõ èäåé è äëÿ òîãî, ÷òîáû âàøè ïðîèçâåäåíèÿ ñòàëè ïîïóëÿðíûìè è ÷èòàåìûìè. Åñëè âû, íåèçâåñòíûé ñîâðåìåííûé ïîýò èëè çàèíòåðåñîâàííûé ÷èòàòåëü - Âàñ æä¸ò íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë.