*** Твоей Луны зеленые цветы… Моей Луны беспечные рулады, Как светлячки горят из темноты, В листах вишневых сумрачного сада. Твоей Луны печальный караван, Бредущий в даль, тропою невезенья. Моей Луны бездонный океан, И Бригантина – вера и спасенье. Твоей Луны – печальное «Прости» Моей Луны - доверчивое «Здравствуй!» И наши параллельные пути… И З

Vor dem Morgengrauen

Vor dem Morgengrauen Morgan Rice Gefallene Vampire #1 In VOR DEM MORGENGRAUEN (Band 1 von Gefallene Vampire) hasst die 17-j?hrige Kate ihr Leben. Eine Au?enseiterin in ihrer eigenen Familie, niemand der sie versteht, gehasst von ihrer beliebteren und sch?neren Schwester und verabscheut von ihrer kontrolls?chtigen Mutter, die ihre Schwester vorzieht. Kates einziger Trost sind ihre Freunde und ihr kluger Verstand. Doch selbst damit scheint ihr Leben dazu bestimmt zu sein in einer Sackgasse zu enden – vor allem als ihre Mutter verk?ndet, dass sie anstatt aufs College zu gehen zu Hause bleiben muss, um f?r die Studiengeb?hren ihrer Schwester aufzukommen. Aber eines Tages ?ndert sich das alles. An ihrem 17. Geburtstag verliebt sich einer der beliebten Jungs in sie. Gleichzeitig kommt ein neuer, mysteri?ser Junge, Elijah an die Schule und die Verbindung zwischen ihnen ist unbestreitbar. Alles scheint sich f?r sie zum Guten zu wenden – als ein schrecklicher Unfall ihr Leben auf den Kopf stellt. Kate sollte sterben. Aber am Rande des Todes geschieht etwas, etwas, das sie am Leben h?lt, das sie in etwas verwandelt zu dem sie nie bestimmt war. Im Zwielicht zwischen Leben und Tod verwandelt sich Kate in etwas, das niemand jemals zuvor gesehen hat. Als ein Debut einer spektakul?ren neuen Serie voller Liebe, Verlust, gebrochenen Herzen und Erl?sung, interpretiert VOR DEM MORGENGRAUEN das Vampirgenre neu. Mit Herzklopfen verursachender Spannung und Charakteren, in die Sie sich verlieben werden, wird es Sie bis sp?t in die Nacht wach halten, w?hrend Sie sich aufs Neue in die Fantasie verlieben. Auch von Morgan Rice erh?ltlich ist die 12-b?ndige Buchreihe DER WEG DER VAMPIRE, die mit GEWANDELT (Band 1) beginnt, einem #1 Bestseller mit ?ber 900 F?nf-Sterne-Reviews auf Amazon – und es ist als GRATIS Download erh?ltlich! Erfrischend und einzigartig; es hat die klassischen Elemente von paranormalen Geschichten f?r junge Erwachsene.. Einfach zu lesen, aber extrem schnelllebig.. Empfohlen f?r jeden der paranormale Liebesgeschichten mag. Mit FSK 12 bewertet. The Romance Reviews (zu Gewandelt) Fesselt vom ersten Moment an und l?sst nicht mehr los.. Die Geschichte ist ein fantastisches Abenteuer das von Anfang an rasant und voller Action ist. The Paranormal Romance Guild (zu Gewandelt) Morgan Rice VOR   DEM   MORGENGRAUEN (GEFALLENE VAMPIRE – BAND 1) Morgan Rice Morgan Rice ist die #1 Besteller- und USA Today Bestseller-Autorin der 17 B?nde umfassenden, epischen Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI; der 12-b?ndigen #1 Bestseller-Serie DER WEG DER VAMPIRE; der neuen 6-b?ndigen #1 Bestseller Fantasy-Serie VON K?NIGEN UND ZAUBERERN und der #1 Bestseller-Serie DIE TRILOGIE DES ?BERLEBENS, eine post-apokalyptische Thriller-Serie von bislang zwei B?nden. Morgans B?cher sind verf?gbar als H?rb?cher und Printeditionen und wurden bisher in mehr als 25 Sprachen ?bersetzt. Das erste Buch aus Morgans neuer epischer Fantasy-Serie, SKLAVIN, KRIEGERIN, K?NIGIN (VON KRONEN UND EHRE Band #1) wird im April 2016 ver?ffentlicht. Morgan freut sich, von Ihnen zu h?ren, darum z?gern Sie nicht und besuchen Sie www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com/), und melden Sie sich f?r den Email-Verteiler an. Erhalten Sie so Zugang zu kostenlosen Giveaways, der kostenlosen App und den neusten, exklusiven Informationen. Folgen Sie Morgan auch auf Facebook und Twitter um nichts zu verpassen! Ausgew?hlte Kritik f?r Morgan Rice "Ein Buch das TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES Konkurrenz macht, und eins, das Sie bis zur letzten Seite fesseln wird! 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Copyright © 2016 Morgan Rice Aus dem Englischen von Marina Sun Alle Rechte vorbehalten. Au?er durch eine Genehmigung nach dem U.S. Copyright Act von 1976, darf kein Teil dieses Buches ohne ausdr?ckliche Genehmigung der Autorin vervielf?ltigt, vertrieben oder in irgendeiner Form ?bermittelt, in Datenbanken oder Abfragesystemen gespeichert werden. Dieses E-Book ist nur f?r ihren pers?nlichen Gebrauch lizenziert. Es darf nicht weiterverkauft oder an Dritte weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit anderen teilen m?chten, erwerben Sie bitte f?r jeden Empf?nger eine zus?tzliche Kopie. Wenn Sie dieses Buch lesen, aber nicht gekauft haben, oder es nicht f?r Sie gekauft wurde, geben Sie es bitte zur?ck und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit der Autorin respektieren. Dieses Buch ist eine fiktive Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorf?lle sind von der Autorin frei erfunden oder werden fiktiv verwendet. ?hnlichkeiten mit echten Personen, lebendig oder verstorben, sind zuf?llig. Copyright Umschlagsbild iStock.com/nsilcock Komm, milde Nacht; komm liebevolle, dunkle Nacht; Gib mir meinen Romeo! Und stirbt er einst, Nimm ihn, zerteil' in kleine Sterne ihn: Er wird des Himmels Antlitz so versch?nen, Da? alle Welt sich in die Nacht verliebt…"     – William Shakespeare     Romeo und Julia KAPITEL EINS Kate erwachte am Morgen ihres siebzehnten Geburtstags mit einem Knoten im Magen. Sie w?nschte sich, sie k?nnte sich freuen; aber eine ungute Vorahnung sagte ihr, dass keine Geschenke auf sie warten w?rden, kein besonderes Geburtstagsfr?hst?ck und kein Kuchen. Es w?rde keine Geburtstagskarten geben. Sie h?tte Gl?ck, wenn auch nur einer aus ihrer Familie daran denken w?rde. Sie f?hlte den warmen Santa Barbara Sonnenschein auf ihren Augenliedern und sie ?ffnete blinzelnd die Augen. Ihr Zimmer war immer noch gef?llt mit Umzugskartons, ein chaotisches Durcheinander, eins, bei dem sie sich selbst nicht dazu bringen konnte aufzur?umen. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht hier sein wollte. Sie wollte nicht mit ihrer Familie zusammen sein – egal wo. Warum sollte sie? Sie hassten sie. Kate zog sich die Bettdecke ?ber den Kopf, sperrte das Licht aus und w?nschte sich verzweifelt sie m?sste nicht aus dem Bett kriechen und den Tag beginnen. Das Beste, entschied sie, w?rde sein, so schnell wie m?glich aus dem Haus zu kommen und zur Schule zu gehen. Wenigstens hatte sie Freunde. Sie kannten ihre Situation zu Hause nur zu gut und w?rden einen gro?en Wirbel um sie machen. Kate hievte sich schlie?lich aus dem Bett und zog sich ihre Lieblingsjeans und ein schwarzes T-Shirt an. Dann schl?pfte sie in die mitgenommenen, roten Converse Schuhe und zog sich einen Kamm durch die dunkelbraunen Haare; gerade genug um die Knoten herauszubekommen, aber nicht genug um sie auf irgendeine Weise zu stylen. Da es eine besondere Gelegenheit war, trug sie etwas Mascara auf und umrahmte ihre Augen mit einem Kajal. Sie machte einen Schritt zur?ck und betrachtete ihr Aussehen im Spiegel. Ihre Mutter w?rde das Outfit hassen. Der Gedanke brachte sie zum L?cheln. Im Flur roch die Luft nach Pfannkuchen, Fr?hst?cksspeck und Ahornsirup. Ihre Mutter liebte es die typische amerikanische Mutter, inklusive dem typischen Haarschnitt, zu spielen. Sie war alles andere als das. Eine Schwindlerin. Es war alles falsch. Typisch amerikanische M?tter sollten ihre Kinder lieben – nicht eine Tochter verh?tscheln, w?hrend sie die andere sich klein und unbedeutend f?hlen lie?en. Kate wusste bereits, dass die Pfannkuchen nicht f?r sie sein w?rden. Sie waren f?r ihren Vater oder ihre Schwester, Madison, und ihren Bruder, Max, aber nicht f?r sie. Die Sticheleien ihrer Mutter hallten ihr durch den Kopf. Wenn du nur einen Sport anfangen w?rdest, dann k?nntest du auch ein herzhaftes Fr?hst?ck haben. Aber weil du den ganzen Tag drinnen mit Lesen verbringst, musst du auf deine Figur achten. Kate bereitete sich seelisch darauf vor die K?che zu betreten. Die K?che in dem neuen Haus war geschmackvoll eingerichtet und mit den neuesten Ger?ten ausgestattet. Sie sah aus, als h?tte sie jemand aus einem Magazin geschnitten. Es war alles was ihre Mutter brauchte, um die Scharade einer perfekten Familie aufrecht zu erhalten. Ihr Vater sa? am Tisch, seine Augen immer noch rot vom Saufgelage des letzten Abends. Er starrte traurig in seinen schwarzen Kaffee. Seine Pfannkuchen standen unber?hrt neben ihm. Kate wusste, dass das nur bedeuten konnte, sein Kater war zu heftig, um etwas zu essen. Madison, auch am Tisch, war damit besch?ftigt ihr Make-up mithilfe des kleinen Handspiegels aufzutragen. Ihre dunklen Haare waren in sanften Wellen gestylt, die ihr ?ber die Schulter fielen und im Sonnenlicht gl?nzten. Sie vervollst?ndigte ihren Look mit leuchtend rotem Lippenstift, wodurch sie mehr wie eine Studentin aussah als eine Sch?lerin in der Highschool. Von au?en sa? es nicht so aus, als w?rden nur achtzehn Monaten zwischen den M?dchen liegen. Madison war mehr wie eine Frau, w?hrend sich Kate in vielerlei Hinsicht wie ein d?rres Kind f?hlte. Kate schlurfte in die K?che und nahm ihre Tasche vom Boden. Max bemerkte sie und l?chelte ihr zu. Er war vierzehn und bei Weitem der Netteste in Kates Familie. Zumindest versuchte er sich zu k?mmern. "M?chtest du welche?" fragte er und deutete auf den Stapel Pfannkuchen. Kate l?chelte. Sie wusste, dass Max Pfannkuchen liebte und wahrscheinlich musste er all seine Willenskraft aufbringen, um sie nicht alle herunterzuschlingen. Sie war ber?hrt von der Geste. "Passt schon, danke," sagte sie. In dem Moment drehte sich ihre Mutter um, die neben dem K?chenfenster Orangensaft eingegossen hatte. "Keine Pfannkuchen f?r Kate," sagte sie. "Sieht so aus, als h?ttest du in letzter Zeit ein paar Pfund zugenommen." Sie musterte Kate von oben bis unten und machte sich nicht die M?he die Abscheu auf ihrem Gesicht zu verstecken. Kate erwiderte ihren Blick kalt. Max sah schuldbewusst auf seinen Teller, weil er derjenige war, der das Kritisieren seiner Mutter an Kate verursacht hatte. "Mach dir keine Sorgen, Mutter," sagte Kate emotionslos. "Ich kenne die Regeln." Normalerweise war Kate vorsichtig damit ihrer Mutter nicht zu widersprechen. Das machte es nur noch schlimmer. Aber etwas f?hlte sich heute anders an. Vielleicht war es, weil sie jetzt siebzehn war. Sie f?hlte sich ein bisschen st?rker, ein bisschen m?chtiger. Im Hinterkopf f?hlte sie vielleicht, dass sie am Scheitelpunkt zu etwas Aufregendem stand. Kate ?ffnete den K?hlschrank und nahm einen Naturjoghurt heraus. Das war das einzige, was ihre Mutter sie momentan zum Fr?hst?ck essen lie?. Sie nahm einen L?ffel und begann, gegen die K?chentheke gelehnt, ihren Joghurt zu essen; unwillig sich dem Rest der Familie am Tisch anzuschlie?en. Ihre Mutter ging mit dem Orangensaftkanister zum Tisch und sch?ttete jedem ein Glas ein. Madison lie? ihren Handspiegel zuschnappen und sah ihre Schwester an. "Willst du mit mir und Max zur Schule fahren?" fragte sie und fuhr mit ihren Augen ?ber Kates mitgenommene Schuhe, die zerrissene Jeans und das wenig schmeichelhafte T-Shirt. Kate warf einen Blick auf Max. Er sah noch schuldbewusster aus als vorher. Max war immer mit dem Fahrrad mit ihr zusammen zur Schule gefahren, aber nachdem sie in das neue Haus gezogen waren, was die Strecke deutlich l?nger machte, wurde er im Auto von Madison mitgenommen. Es sollte ihr nichts ausmachen – es dauerte eine Stunde bis zur San Marcos Senior School, im Vergleich zu kaum f?nfzehn Minuten mit dem Auto – aber sie vermisste das Gef?hl von Verbundenheit mit ihm. Es war, als w?rde er dadurch, dass sie zusammen mit Fahrrad fuhren, schweigend zeigen, dass er der Hackordnung im Haus nicht zustimmte, an dessen Spitze unangefochten Madison stand. Aber jetzt war dieser stille Protest gebrochen worden. In einem ihrer paranoideren Momente hatte Kate sich gefragt, ob ihre Mutter nur deshalb auf das Haus am Butterfly Beach bestanden hatte, um sie und Max auseinanderzubringen. "Kein Mitnehmen," warnte ihre Mutter, auch wenn ihr Ton bei Madison weicher war. "Kate braucht die Bewegung." Kate sah auf die vier am Fr?hst?ckstisch und sp?rte einen Stich Eifersucht. Ihre Familie war vollkommen gest?rt, aber sie waren alles was sie hatte und von ihnen so getrennt zu sein war schmerzhaft. "Ich nehme mein Fahrrad," erwiderte Kate mit einem Seufzen. Madison zuckte mit den Schultern. Sie war nicht ?berm??ig gemein zu Kate, aber sie ?berschlug sich auch nicht, um f?r sie einzutreten. Madison war die Lieblingstochter im Haus und sie hatte es ziemlich bequem an der Spitze. Sich zu sehr auf Kates Seite zu schlagen, k?nnte ihr schaden. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, was passierte, wenn man in den Augen ihrer Mutter in Ungnade fiel und sie w?rde nichts tun, um das zu riskieren. ?ber den Raum hinweg trafen sich Max' und Kates Blicke und er formte ein stilles Tut mir leid. Sie sch?ttelte den Kopf und erwiderte ein lautloses Schon okay. Es war nicht die Schuld von Max, dass er in der Mitte von allem gefangen war. Er sollte nicht denken, dass er f?r Ungerechtigkeiten ihrer Mutter die Schuld trug. Max deutete auf Kates Tasche und hob eine Augenbraue. Kate runzelte die Stirn und sah in ihre Umh?ngetasche. Da steckte ein hellblauer Umschlag. Sie schnappte nach Luft. Es war ganz offensichtlich eine Karte. Sie wurde von Dankbarkeit ?berw?ltigt. Er hatte ihr eine Geburtstagskarte in die Tasche geschmuggelt. Kates Kopf schoss nach oben und sah ihm in die Augen, w?hrend er sie verlegen anl?chelte. Danke formte sie lautlos. Er nickte und sein L?cheln wurde breiter. "Hast du heute nicht Training, Liebes?" fragte ihre Mutter und ihre Augen glitzerten vor Stolz, als sie ihre sch?ne, talentierte, ?lteste Tochter ansah. Die beiden fingen an ?ber das Cheerleader-Training zu reden und kommentierten geh?ssig welche der M?dchen die Gruppe runterzogen oder wer in letzter Zeit ein paar Pfund zu viel zugenommen hatte. Ihre Mutter und Madison glichen sich wie ein Ei dem anderen. Kates Mutter war in ihren Highschool-Tagen eine erfolgreiche Cheerleaderin gewesen und f?r sie war es eine gro?e Entt?uschung gewesen, als Kate das Lesen und Schreiben dieser Aktivit?t vorgezogen hatte. In dem Moment stand ihr Vater vom Tisch auf. Alle erstarrten. Er war ein sehr gro?er Mann und ragte ?ber ihnen auf, wodurch ein dunkler Schatten durch die ansonsten helle, sonnige K?che geworfen wurde. "Ich bin sp?t dran f?r die Arbeit," murmelte er. Kate spannte sich innerlich an. Der einzige Ort an den ihr Vater gehen sollte, war sein Bett, um seinen Kater auszuschlafen. Er war in einem schlimmen Zustand, mit dem Hemd, das aus der Hose hing und den Stoppeln auf seinem Kinn. Vielleicht war sein Alkoholproblem einer der Gr?nde, warum ihre Mutter Kates Aussehen so sehr kritisierte; vielleicht war sie nicht in der Lage zu kontrollieren wie vorzeigbar ihr Vater war und lie? es deshalb an ihrer Tochter aus. Es wurde still im Raum, als jeder seinen Atem anhielt. Ihr Vater stapfte durch die K?che, nahm seine Autoschl?ssel aus der Sch?ssel auf der K?chentheke und nahm seine Aktentasche vom Boden. Seine Bewegungen waren unkoordiniert und Kate bereitete es Sorgen, dass er in diesem Zustand zur Arbeit fahren wollte. Sie fragte sich, was seine Kollegen ?ber ihn dachten. Wussten sie, wie viel er jeden Abend trank? Oder war er genauso gut im Schauspielern wie ihre Mutter? Wenn er auf die Arbeit kam, schl?pfte er m?helos in die Pers?nlichkeit eines anderen, eines besseren Mannes, eines Familienmannes, eines Mannes, der respektiert wurde? Er war oft genug bef?rdert worden, wodurch sie sich dieses sch?ne Haus in einer guten Nachbarschaft leisten konnte, also musste er etwas richtig machen. Sobald die Haust?r zuschlug und der Automotor startete, entspannten sich alle ein wenig. Aber nicht viel. Manchmal war es nur das unberechenbare Temperament ihres Vaters, das ihre Mutter in Schach hielt. Ohne ihn hier, war sie der Boss von allem und jedem, insbesondere von Kate. "Also," sagte sie und blickt mit kalten Augen auf ihre j?ngere Tochter. "Ich habe mir die Rechnungen angeguckt seit wir in das neue Haus gezogen sind und wie es aussieht ist College f?r dich vom Tisch, Kate." Kate erstarrte. Ihr ganzer K?rper verwandelte sich in Eis. "Was?" "Du hast mich geh?rt," sagte ihre Mutter. "Diese Nachbarschaft ist teuer und wir k?nnen es uns nicht leisten euch beide zu schicken. Madison muss unsere Priorit?t sein. Du kannst durch dein Abschlussjahr arbeiten und dann das n?chste Jahr eine Auszeit nehmen und mir helfen Madisons Studiengeb?hren zu bezahlen. Kate f?hlte wie der Joghurt sich in ihrem Magen umdrehte. Sie war so am Boden zerst?rt von diesen Neuigkeiten, dass sie das Gef?hl hatte sie w?rde sich jeden Augenblick ?bergeben. "Das … das kannst du nicht machen," stammelte sie. Max machte sich auf seinem Stuhl klein. Selbst Madison sah unbehaglich aus, auch wenn Kate wusste, dass sie sich in keinster Weise f?r sie einsetzen w?rde. "Ich bin deine Mutter und solange du unter meinem Dach lebst, kann ich tun was ich will. Madison wurde in einem guten College angenommen und ich werde nicht zulassen, dass du diese M?glichkeit f?r sie in Gefahr bringst." Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter war hart. Ihre Arme waren fest ?ber ihrer Brust verschr?nkt. "Und Gl?ckw?nsche w?ren auch angebracht," h?hnte sie. "Ich glaube nicht, dass ich auch nur einen Piep von dir geh?rt habe, seit Madison ihren Brief bekommen hat. Du bist nicht einmal f?r den Kuchen geblieben." Ihre Mutter hatte am Montag, als der Brief angekommen war, eine Party f?r Madison geschmissen. Sie hatte einen Kuchen gebacken – auch wenn Kate gesagt worden war, dass sie kein St?ck davon essen durfte – und hatte sogar ein gro?es Banner aufgeh?ngt. Madisons Feier war genau wie die Geburtstagsfeier, die Kate nicht bekommen w?rde. Kates Herz raste. Ein roter Nebel senkte sich ?ber ihren Verstand. Pl?tzlich sprudelte es nur so aus ihr heraus. "Und was ist mit mir?" rief sie. "Wie w?re es mit Herzlichen Gl?ckwunsch zum Geburtstag? Du hast nicht 'mal anerkannt, dass heute mein Siebzehnter ist! Warum muss sich immer alles um Madison drehen? Warum kannst du dich nicht zur Abwechslung mal um mich k?mmern?” Max' und Madisons Augen traten vor Angst aus den H?hlen. Kate hatte sich noch nie gewehrt und sie beide sorgten sich, wie die Vergeltung daf?r aussehen k?nnte. Der Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Mutter machte klar, dass sie Kates Geburtstag vollkommen vergessen hatte. Aber sie w?rde ihren Fehler nicht zugeben – das tat sie nie. "Ich habe nicht vor, das mit dir zu diskutieren, junge Dame. Du wirst mit mir H?user putzen, um bei Madisons Studiengeb?hren zu helfen und damit ist die Sache erledigt." Ihr Ton war emotionslos und kalt. "Wenn ich noch ein weiteres Wort von dir h?re, dann nehme ich dich aus der Schule und du bekommst nicht 'mal dein Highschool Abschlusszeugnis. Verstanden?" Sie sah Kate mit einem Blick purer Verachtung in den Augen an. "Bist du nicht sp?t dran f?r die Schule?" f?gte sie hinzu. Kate stand einfach da und rauchte vor Wut. Tr?nen stachen ihr in die Augen. Andere Kinder konnten sich auf Geschenke und Partys zu ihrem Geburtstag freuen. Alles was sie bekam, waren die Neuigkeiten, dass ihr ihre Zukunft weggenommen worden war. Sie knallte den Joghurtbecher auf die Theke und st?rmte aus dem Haus. Es war Mai und die hei?e Sonne brannte auf ihrer bleichen Haut. Sie griff sich ihr Fahrrad von der Stelle, wo sie es am Tag zuvor nach der Schule fallen gelassen hatte und begann die Stra?e herunterzufahren. Sie trat so fest in die Pedalen wie sie konnte, in dem Versuch die Wut, die durch ihre Adern pulsierte, zu beruhigen. Sie hasste ihre Mutter. Sie hasste das bl?de neue Haus. Sie hasste ihre Familie. Es war alles eine L?ge. Das einzige, was sie all die Jahre ?ber Wasser gehalten hatte, war das Wissen, dass sie von diesem Ort entkommen w?rde, von ihrer schrecklichen, erdr?ckenden Mutter und ihrem nutzlosen Trinker von einem Vater. Dass sie eines Tages aufs College gehen w?rde. Sie wollte an die Ostk?ste, so weit wie m?glich von ihnen weg. Jetzt war dieser Traum vorbei. KAPITEL ZWEI Kate schaffte es in Rekordzeit zur Schule. Normalerweise wurde sie fr?her oder sp?ter von Madison ?berholt, aber sie war so w?tend gewesen, dass sie es in weniger als f?nfundvierzig Minuten geschafft hatte. Schwei? lief ihr ?ber den R?cken, als sie ihr Fahrrad in den Unterst?nden neben dem Parkplatz abschloss. Sie war sich verlegen bewusst, dass ihr Gesicht knallrot und fleckig sein musste. In dem Moment hielt ein Auto auf dem Platz neben ihr und Tony sprang heraus. "Oh Gott," murmelte Kate laut. Tony war ihr Schwarm. Er spielte im Football-Team, hing mit den coolen Kids ab und trotz alldem war er ein wirklich liebenswerter Mensch. Er war die Art von Junge, der f?r Jeden Zeit hatte. Er sah die Leute an der Highschool nicht durch die Linse ihrer Cliquen. Kate war f?r ihn keine Au?enseiterin – sie war einfach Kate Roswell. Manchmal hatte Kate das Gef?hl, dass er der einzige war, der sie nicht im Vergleich zu ihrer sch?neren, beliebteren, lustigeren Schwester sah. "Kate," sagte er und schlug die Autot?r zu. "Wie geht's?" Kate f?hlte sich unbehaglich. Sie w?nschte sich sie w?rde hier nicht schwitzend und so ersch?pft aussehend stehen. "Gut," sagte sie, das einzige, was ihr einfiel. "Hey," sagt er mit einem leicht verwirrten Blick. "Du siehst heute anders aus. Du hast was mit deinen Augen gemacht." "Mascara," erwiderte sie und f?hlte sich noch unbehaglicher. "Sieht gut aus," stellte er n?chtern fest. "Vorher war mir nicht aufgefallen, wie blau deine Augen sind." Kates Herz machte einen Satz. Falls er nicht die Absicht hatte mit ihr zu flirten, dann gelang ihm das nicht sehr gut. "Hey, habe ich recht, wenn ich denke, dass heute dein Geburtstag ist?" f?gte er hinzu. Sie konnte nicht anders, als dahinzuschmelzen. Woher wusste er das? Sie konnte sich nicht erinnern ihm das erz?hlt zu haben. "?hm, ja, ist es," sagte sie. Tony l?chelte und zeigte seine sch?nen, perlwei?en Z?hne. "Herzlichen Gl?ckwunsch." Er lehnte sich zu ihr und zog sie in eine Umarmung. Kate stand stocksteif da. Ihr ganzer K?rper vibrierte voller Elektrizit?t. Sie wollte ihn auch umarmen, aber sie hatte Angst, dass sie Schwei?flecken so gro? wie Teller zeigen w?rden, falls sie Arme hob. Tony lie? sie los und machte einen Schritt zur?ck. "Danke," murmelte sie und f?hlte sich wie der gr??te Depp auf Erden. Sie w?nschte sich sie k?nnte cool bleiben. Madison w?re nicht ausgeflippt, wenn ihr Schwarm sie umarmt h?tte. "H?r zu," sagte Tony, dessen Augen zum Football-Team flackerten, das auf den Parkplatz kam. "Ich muss los. Hab einen sch?nen Geburtstag, okay?" Er ging bereits und sprach dabei ?ber seine Schulter. "Wenn ich dich beim Mittagessen sehe, dann kaufe ich dir einen Cupcake." Dann war er weg und joggte zu seinen Freunden. Kate umklammerte fest ihre Tasche, w?hrend ihr schmerzhaft bewusst wurde, dass sie die ganze Unterhaltung versaut hatte. Es war der Kommentar ?ber ihre Augen gewesen, der sie aus der Bahn geworfen hatte. Sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob Tony mit ihr geflirtet hatte. Vielleicht gab es einen winzigen Teil in ihm, der auch f?r sie schw?rmte? "Kate!" rief jemand und als sie sich umdrehte, sah sie ihre drei besten Freundinnen auf sich zulaufen. Dinah Higgins, Nicole Young, und Amy Tan waren Kates beste Freunde seit sie sich alle in der neunten Klasse kennengelernt hatten. Dinah war eine Afro-Amerikanerin und kam aus einer gro?en, warmherzigen Familie, die mehr Zeit f?r Kate zu haben schien als ihre eigene. Sie trug ihr Haar in Cornrows mit wei?en und roten Str?hnen hineingewebt. Nicole lebte nur mit ihrem Vater; ihre Mutter war an Krebs gestorben, als sie noch klein war. Sie war durch und durch Kalifornierin, aber versuchte es unter Lagen von schwarzen Kleidern und Motorradstiefeln zu verstecken. Weil ihre Haare von Natur aus blond waren, f?rbte sie sie oft in alle m?glichen Farben. Im Moment waren sie leuchtend orange. Amy war das M?dchen, dem sich Kate am n?chsten f?hlte. Ihre Eltern waren beide Chinesen, die nach Amerika gezogen waren um ihr und ihrem Bruder bessere Chancen zu erm?glichen. Daraus hatte sich ein gro?er kultureller Unterschied zwischen Amy und ihren Eltern ergeben. Sie sahen sie als eine Kuriosit?t, mit ihrer Liebe zur Pop-Kultur, ihrer Besessenheit von Reality-TV und ihrer albernen Pers?nlichkeit. Darum waren Kate und Amy sich so nahe. Amy f?hlte sich auch wie ein Au?enseiter in ihrer Familie. Die drei M?dchen schnappten sich Kate und zogen sie in eine Gruppenumarmung. "Herzlichen Gl?ckwunsch zum Geburtstag!" riefen sie alle. Viele der cooleren Leute auf dem Parkplatz sahen absch?tzig zu ihnen her?ber – so verhielt man sich einfach nicht in der ?ffentlichkeit. Aber Kate war es egal. Sie liebte ihre Freunde und wie sie ihr das Gef?hl gaben etwas Besonderes zu sein; trotz der Tatsache, dass sie gew?hnlich und langweilig im Vergleich zu Madison war. "Wir haben Geschenke!" Dinah strahlte, zog ein schlecht verpacktes Geschenk aus ihrer Tasche und dr?ckte es Kate in die H?nde. "Mach meins zuerst auf", rief Nicole und hielt ihr eine kleine Schachtel entgegen. "Nicht raten was drin ist," sagte Amy und reichte ihr ein Buchf?rmiges Paket. Kate war von den Geschenken ?berw?ltigt. "Danke, Leute," strahlte sie. "Ich wei? gar nicht, was ich sagen soll." "Mach sie einfach auf!" rief Nicole. Sie setzten sich auf die Wiese neben dem Tennisplatz. Kate ?ffnete all ihre Geschenke – eine Schachtel mit Schokolade von Dinah, Totenkopfohrringe von Nicole und eine gebrauchte Ausgabe von Romeo und Julia. Kate liebte Shakespeare und sie liebte romantische Trag?dien. Sie w?rde all ihre N?chte damit verbringen sie zu lesen, wenn sie k?nnte. "Ihr seid die Besten," sagte sie und umarmte jede von ihnen. Amy stupste sie an. "Also … was hat das Mutter-Monster heute Morgen gesagt? Hast du Gl?ckw?nsche bekommen?" Kate sch?ttelte den Kopf. "Nein." Dann erinnerte sie sich an die Karte von Max. "Max war der einzige, der daran gedacht hat." Sie zog die Karte aus der Tasche. Sie war ein wenig zerknittert worden. Sie ?ffnete den Umschlag und sah eine glitzernde pinke Karte mit einer Blume darauf. Es war die Art von Karte, die man einer Vierj?hrigen geben w?rde, aber sie war trotzdem dankbar. Max musste sein Taschengeld daf?r genommen haben; ihre Mutter h?tte ihm auf keinen Fall etwas geliehen. Im Inneren der Karte stand: "F?r meine Schwester an ihrem Geburtstag." Er hatte keine Nachricht geschrieben, nur "Kate" am oberen Ende und "Max" weiter unten. Bei dem Anblick der einfachen Karte zog sich ihr Herz zusammen und sie erinnerte sich an den schmerzhaften, entt?uschenden Morgen. Bevor sie es verhindern konnte, fing ihre Unterlippe an zu zittern. "Kate!" rief Dinah und schlang die Arme um ihre Freundin. "Was ist los?" Kate versuchte zu sprechen, aber die Tr?nen ?berw?ltigten sie. Die drei M?dchen wussten wie schwer sie es zu Hause hatte – sie hatten ihr bereits durch drei Jahre der Qualen geholfen und ihr zugeh?rt – und sie hatten gro?es Mitgef?hl f?r ihre Freundin. "Mom hat gesagt," begann Kate und schluchzte schwer, "sie hat gesagt, dass ich nicht aufs College gehen kann. Dass ich arbeiten muss, um mit Madisons Studiengeb?hren zu helfen." Amy fiel die Kinnlade herunter. Dinah warf Kate einen gequ?lten Blick zu. Nicole dr?ckte ihren Arm. "Das kann sie nicht machen!" rief Amy. "Das ist so unfair," sagte Nicole und runzelte die Stirn. "Du kannst jederzeit bei meiner Familie bleiben, wenn du aus dem Haus rauskommen musst." "Oder bei meiner," f?gte Dinah hinzu. "Meine Mutter liebt dich. Das wei?t du. "Danke," murmelte Kate. "Aber ich wei? nicht, was ich tun soll, wenn ich nicht aufs College kann. Das war mein Fluchtplan, wisst ihr?" Die M?dchen nickten. Sie hatten sich oft ?ber Colleges unterhalten und sogar geplant auf das gleiche zu gehen, damit sie zusammenbleiben konnten. "Ich wei? einfach nicht, was ich tun soll," f?gte Kate hinzu und fing wieder an zu weinen. "Ich nehme an Madison hat sich nicht f?r dich eingesetzt," sagte Amy. Sie hassten Madison daf?r, dass sie Kate nicht half und versuchte Kate immer dazu zu bringen, dass sie ihrer Schwester nicht so viel Freiraum gab. So wie Amy es sah, sollte Madison ihre Mutter darauf ansprechen, wie schlecht sie Kate behandelte, anstatt einfach unschuldig all ihre Komplimente und ihre Aufmerksamkeit anzunehmen. "Nein," erwiderte Kate d?ster. "Hey," sagte Nicole und dr?ckte ihre Freundin. "Das wird schon wieder. Du hast uns, wir passen auf dich auf. Es passiert schon etwas, das alles wieder in die richtige Bahn bringt. Ich verspreche es." Kate wusste nicht, wie sie sich da so sicher sein konnte. Nicole sprach immer davon, wie Dinge sich ver?ndern und letzten Endes gut werden w?rden, aber es schien, als w?rden sie sich f?r Kate immer nur zum Schlechten wenden. Das Trinken ihres Vaters war schlimmer geworden, der Griff ihrer Mutter um ihr Leben st?rker und Madison distanziert sich immer weiter, je h?her ihr Status als das goldene Kind stieg. Kates Leben folgte einer Abw?rtsspirale und die M?glichkeit zu verlieren aufs College zu gehen war der Tropfen, der das Fass zum ?berlaufen brachte. Nicole redete noch immer. "Der Abschlussball steht an," sagte sie gerade. "Wer wei?, was da passiert." "Oh, bitte," erwiderte Kate. "Jungs sind gerade das Letzte was mich besch?ftigt." "Ach wirklich?" sagte Amy mit hochgezogener Augenbraue. "Denn ich glaube, dass ich gesehen habe, wie ein gewisser Tony Martin einer gewissen Kate Roswell auf dem Parkplatz eine Umarmung gegeben hat." Trotz ihrer Traurigkeit tr?stete der Gedanke Kate ein wenig. Sie f?hlte wie ein L?cheln an ihren Lippen zog. "Ja. Er, ?hm, er hat gesagt meine Augen sehen gut aus mit Mascara." "Oh mein Gott!" rief Dinah. "Der steht total auf dich!" Kate lachte und sch?ttelte den Kopf. "Da bin ich mir nicht so sicher. Er ist zu allen nett." "Ja, nett," sagte Amy, "aber er flirtet nicht mit jedem!” Nicole sah sie triumphierend an. "Habe ich dir nicht gesagt, dass die Dinge wieder besser werden?" Kate winkte ab und versuchte die Begeisterung ihrer Freundin zu d?mpfen. "Ich glaube wirklich nicht, dass das so ist," sagte sie. "Vielleicht l?dt er dich zum Abschlussball ein," quietschte Dinah. Der Gedanke sorgte f?r Schmetterlinge in Kates Bauch. Gab es eine Chance, dass er sie fragen w?rde? Da erinnerte sie sich daran, dass sie Mascara trug und geweint hatte. "Oh Gott, bin ich verlaufen?" fragte sie panisch. "Nein, keine Panik," erwiderte Dinah. "Du siehst gut aus. Aber ich werde dich beim Mittagessen noch ein wenig aufh?bschen, als ein Geburtstagsgefallen!" Dinah liebte Make-up. Wegen ihrer gro?en Familie konnte sie nicht all die Klamotten und Schuhe kaufen, die sie haben wollte, um mit den Trends mitzuhalten. Deshalb war sie st?ndig dabei ihre Anziehsachen selber zu ver?ndern und verschiedene Make-ups auszuprobieren. Sie war unglaublich kreativ geworden. Sie versuchte die anderen immer zu ermutigen mehr aus ihrem Aussehen zu machen. Nicole war die einzig andere, die sich immer um ihr Aussehen bem?hte. Amy versuchte neutral zu bleiben, um ihre Familie nicht zu beunruhigen, auch wenn sie Minir?cke und kniehohe Stiefel trug, wann immer sie Gelegenheit dazu hatte. Kate war hatte bisher noch nie versucht ihre Identit?t durch Mode auszudr?cken. Sie hatte das Gef?hl, dass sie ihre Entscheidungen traf nur um ihre Mutter zu ver?rgern. Seit sie aufgeh?rt hatte die seidenen, ger?schten, Pastell-Kleider ihrer Mutter zu tragen und zu Sch?nheitswettbewerben zu gehen, war sie ziemlich burschikos geworden. Aber sie wusste nicht, ob das wirklich ihr Stil war, oder ob sie sich nur so anzog, weil sie wusste, dass es ihre Mutter aufbrachte. Kate l?chelte. Falls auch nur die geringste M?glichkeit bestand, dass Tony sie zum Abschlussball einlud, dann konnte sie ruhig versuchen das Beste aus sich zu machen und ihre Chancen erh?hen. Sie f?hlte sich bereits Tausend Mal besser als w?hrend ihrem w?tenden Fahrradritt am Morgen. Sie wusste, dass ihre Freunde f?r sie da waren. "Und selbst wenn Tony mich nicht fragt, dann ist das auch keine gro?e Sache," f?gte Kate hinzu. "Wir k?nnen alle zusammen gehen." "Ich bin so froh, dass du das sagst," erwiderte Amy. "Ich glaube nicht, dass meine Eltern mich mit einem Jungen gehen lassen w?rden!" Sie lachten alle. Es f?hlte sich gut an zu wissen, dass sie f?r einander da waren, dass sie nicht auf Jungs angewiesen waren, um Spa? auf dem Abschlussball zu haben. Als es schellte standen die M?dchen auf und gingen in verschiedene Richtungen. Amy und Kate hatten beide Mathe, also gingen sie Arm in Arm den Flur entlang. Pl?tzlich f?hlte Kate wie Amy ihre Hand dr?ckte. Sie sah auf und bemerkte, dass Madison mit ihren Cheerleader-Freundinnen bei den Schlie?f?chern stand. Sie stand mit dem R?cken zu Kate und Amy und, ohne zu wissen, dass sie hinter ihr standen, gab sie eine Geschichte zum Besten, die die anderen M?dchen lauthals lachen lie?. "Und dann war Mom so 'Junge Dame, du wirst eine Putze, so wie ich, damit Madison aufs College gehen kann.' K?nnt ihr das glauben? Und ich war so 'Oh mein Gott, sie verwandelt meine Schwester in eine Sklavin!' Und das alles an ihrem Geburtstag! Ich meine, ich habe ein Auto zum Siebzehnten bekommen. Und sie bekommt, irgendwie, nichts." Sie lachte laut auf und die anderen M?dchen taten es ihr gleich. Kates Magen fiel ihr in die Kniekehlen. Wie konnte Madison sich so ?ber sie lustig machen? Sie wusste, dass Madison sich zu Hause nicht wirklich f?r sie einsetzte, aber sie hatte nicht gedacht, dass sie ?ber ihr Ungl?ck mit ihren Freunden tratschte. Amy klammerte sich an Kates Arm, versuchte sie zu st?tzen und sie im Gleichgewicht zu halten. Sie half Kate an Madison und der Grupe gemeiner M?dchen vorbeizugehen. Kate wusste, dass Madison sie erkennen und begreifen w?rde, dass sie sie geh?rt hatte. Sie sah ?ber ihre Schulter zur?ck zu ihrer Schwester. Ihre Augen trafen sich und Madison sah sie leicht entsetzt an. Aber davon abgesehen, gab es keinen Hinweis darauf, dass ihr bewusst war, wie sehr sie Kate verletzte hatte. Dann brach sie den Augenkontakt und wandte ihre Aufmerksam wieder voll ihren Freunden zu. Kate ging schweren Schrittes zu ihrem Unterricht und f?hlte sich schlechter als jemals zuvor. KAPITEL DREI Kate schaffte es durch die ersten beiden Klassen, auch wenn sich ihre Stimmung nicht hob. Sie war erleichtert, als es zur Mittagspause l?utete und sie sich wieder mit ihren Freunden treffen konnte. Kate stand mit ihren Freunden in der Schlange in der ?berf?llten Cafeteria und versuchte sich die Essensauswahl nicht zu genau anzusehen. Die war ziemlich gr?sslich. Nicole, als Vegetarierin, hatte immer Probleme etwas zu finden, das sie essen konnte. Heute gab es f?r sie Kartoffelwaffeln und Bohnen, w?hrend Dinah und Amy mit Chicken Tikka Masala und Reis ein klein wenig besser dran waren. Kate dachte, dass das Curry etwas zu fettig aussah, aber Dinah, leicht gr??er als der Durschnitt, machte es nichts aus, weil sie gro? und gut proportioniert war. Amy war spargeld?rr und schien alles essen zu k?nnen, was sie wollte, ohne zuzunehmen. Nicole auf der anderen Seit blieb anscheinend einfach durch ihre Pingeligkeit d?nn. Am Ende entschied Kate sich f?r einen Salat. Obwohl sie wusste, dass die Sticheleien ihrer Mutter ?ber ihr Gewicht unbegr?ndet waren, konnte sie nicht verhindern, dass sie das Gef?hl hatte ihre Mutter w?rde vielleicht etwas weniger hart sein, wenn sie ein paar Pfund abnahm. "M?dchen," sagte Dinah, als sie ihren Teller sah, "erz?hl mir nicht, das ist alles was du isst. Verdammt, es ist dein Geburtstag! Du solltest wenigstens ein Dessert nehmen!" Kate lie? sich auf ihrem Platz nieder. "Tats?chlich hat Tony gesagt, er w?rde mir einen Cupcake kaufen, falls er mich beim Mittagessen sieht," sagte sie. Die drei anderen M?dchen grinsten und sahen sich an. Kate f?hlte sich albern, weil sie es erw?hnt hatte. "Oh mein Gott," sagte Nicole pl?tzlich. Alle h?rten auf zu kichern und drehten sich um, damit sie sehen konnten, was Nicoles Aufmerksamkeit erregt hatte. Ein traumhafter Junge war gerade in die Cafeteria gekommen. "Oh," sagte Kate und drehte sich wieder um. "Das ist Elijah. Ist ein Neuer im letzten Jahr, hat vor etwa einem Monat angefangen. Ich habe Madison ?ber ihn reden geh?rt." "Dieser g?ttliche Mann l?uft seit einem ganzen Monat in dieser Schule herum und das ist das erste Mal, dass ich ihn sehe?" sagte Nicole mit leichter Bitterkeit in der Stimme. Sie starrte ihn an, als k?nne sie die Augen nicht von ihm abwenden. Dinah schien er ebenfalls zu gefallen. "Oh, yeah! Er hat diese Leonardo DiCaprio in Titanic Art an sich." "Aber melancholisch," murmelte Nicole. "D?ster und melancholisch." Kate sah noch einmal hin. Elijah war wirklich ?u?erst attraktiv. Aber soweit sie geh?rt hatte, als Madison mit ihrer Mutter dar?ber sprach, war Elijah ein Einzelg?nger. Er schien nie mit jemandem abh?ngen zu wollen. Madison hatte versucht ihn in ihre Gruppe zu integrieren, als er angefangen hatte, aber er war widerstrebend gewesen, was sie als Beleidigung aufgefasst hatte. Seitdem hatte sie entschieden, dass er ein Freak war und ihre Aufmerksamkeit nicht wert. Er schien recht ausweichend zu sein. Tats?chlich war es wahrscheinlich das erste Mal, dass Kate ihn in der Cafeteria gesehen hatte. San Marcos war eine gro?e Schule, aber jemand wie Elijah war nicht der Typ, der in der Menge unterging. Sie fragte sich, warum sie ihn nicht schon ?fter gesehen hatte. "Wisst ihr noch, was wir ?ber den Abschlussball gesagt haben?" meinte Nicole. "Ich nehm's zur?ck. Ich w?rde euch drei ohne zu blinzeln sitzen lassen, wenn ich daf?r mit ihm gehen k?nnte!" Alle lachten. Alle au?er Kate. Sie war immer noch in den Anblick von Elijah vertieft und beobachtete die Art, wie er sich durch die Menschenmenge bewegte. Er war so leichtf??ig, dass es fast aussah, als w?rde er schweben. Er bewegte sich grazil, als w?re jeder Schritt Teil einer Tanzpartie. Es war faszinierend. In dem Moment schien er zu bemerken, dass ihn jemand ansah und er drehte den Kopf. Ihre Augen trafen sich ?ber die gesch?ftige Cafeteria hinweg. In dem Augenblick sp?rte Kate eine Sensation durch sich laufen, wie sie noch keine erlebt hatte. Es war als w?re sie vom Blitz getroffen worden und jedes ihrer Nervenenden st?nde in Flammen. Eine Gruppe j?ngerer Kinder ging an Kate vorbei und blockierte den Blick. Elijah war verschwunden nachdem die Sicht wieder frei war. Sie reckte den Hals, um zu sehen wie er durch die T?r ging, aber sie konnte ihn nicht entdecken. Er war verschwunden. "Leute," sagte Kate zu ihren lachenden Freundinnen, "habt ihr das gesehen?" Sie sahen sie verwirrt an. "Was gesehen?" "Elijah. Er war in dem einen Moment da und im n?chsten komplett verschwunden." Sie sah immer noch an die Stelle, an der er kurz vorher gestanden hatte. Er konnte auf keinen Fall die Cafeteria so schnell verlassen haben. "Elijah," lachte Nicole und griff sich theatralisch ans Herz. Dann sah sie Kate mit vorget?uschter Aggression an. "Ich werde um ihn k?mpfen, wei?t du. F?uste, Haare ziehen, kratzende Fingern?gel, mit allem Drum und Dran." Die M?dchen lachten wieder, aber Kate stimmte nicht mit ein. Ihr Blick war starr auf die Stelle gerichtet, an der Elijah gestanden hatte. Ihre Gedanken ?berschlugen sich. Was hatte sie da gerade gesehen? KAPITEL VIER Kate ging mit den anderen M?dchen die Flure hinunter, versunken in ihrer eigenen Welt. Ihre Gedanken purzelten durcheinander. Die anderen M?dchen schienen nicht zu verstehen, warum sie so aufgew?hlt war und jedes Mal, wenn sie darauf bestand, dass Elijah sich wortw?rtlich in Luft aufgel?st hatte, fanden sie einen Weg, um es zu erkl?ren. Sie war es leid geworden zu versuchen es ihnen zu erkl?ren und war nach dem Mittagessen beleidigt aufgesprungen. Nach der Schule grummelte Kates Magen lautstark. Alles was sie gegessen hatte, waren ein Joghurt, ein Salat und ein paar Schokoladenst?cke aus der Schachtel, die Dinah ihr gegeben hatte. Zusammen mit ihrem emotionalen Morgen, der w?tenden, schnellen Fahrt und dem seltsamen Verschwinden von Elijah, sorgte es daf?r, dass sie sich schwach und schwindelig f?hlte. Sie schloss ihr Fahrrad auf und begann ihren R?ckweg, wobei sie sicherstellte sich nicht zu ?beranstrengen; sie wollte nicht vom Fahrrad fallen. Ihre Tasche, gef?llt mit Schulb?chern und den Geschenken ihrer Freunde war schwer und machte das Fahren noch anstrengender. Die Sonne war um drei Uhr nachmittags nicht ganz so schmerzhaft und es kam eine k?hle Brise vom Meer. In der Ferne konnte Kate die Berge vom Rattlesnake Canyon Park sehen. Er war einer ihrer Lieblingsorte. Sie liebte die Natur, ihre Ruhe und ihre Sch?nheit. Sie ging gerne an den Wochenenden dorthin und dachte ?ber das Leben nach. Der Park erinnerte sie immer daran, dass die Welt gro? war und ihr Zuhause nur ein winziger Ausschnitt dessen, was die Erde zu bieten hatte. Aber w?rde sie jemals die Welt sehen? Wie sollte sie ohne College das Leben leben, das sie sich vorstellte? Sie konnte den Gedanken nicht ertragen noch ein weiteres Jahr in Kalifornien festzuh?ngen und wie ihre Mutter die H?user von reichen Leuten zu putzen. Es war einfach nicht fair! Warum sollte sie das Geld f?r Madisons Studiengeb?hren verdienen? Madison war in keinerlei Hinsicht so wissbegierig wie Kate; wahrscheinlich wollte sie nur aufs College gehen, um Jungs kennenzulernen. Kate entschied sich in dem Moment, dass sie einen Weg finden musste, um etwas von ihrem Verdienst f?r sich zu behalten und auf ein Flugticket an die Ostk?ste zu sparen, und dann w?rde sie eines Tages einfach verschwinden. Es schien ihr eine recht dramatische L?sung zu sein, aber welche Wahl hatte sie? Kate war so in Gedanken versunken, dass sie die Gruppe von Leuten vor sich nicht bemerkte, bis sie fast in sie hineinfuhr. Es waren Jungs aus der Oberstufe. Sie liefen ?ber die Stra?e und den B?rgersteig, riefen und schubsten in einem gro?en Haufen. Kate wollte gerade um sie herumfahren, als sie bemerkte, dass jemand zwischen ihnen war. Ein Junge wurde wie ein Wasserball von einem zum n?chsten geschubst. Sie sah die dunklen Haare und eleganten Gesichtsz?ge des Jungen. Es war Elijah. "Hey!" rief Kate und trat neben der Gruppe in die Bremsen. "Lasst ihn in Ruhe!" Einer der Jungs drehte sich mit finsterem Blick zu ihr. "Mach das du weiter kommst, Kleine," sagte er b?se. "Ich glaube nicht, dass dein Freund hier von einem kleinen M?dchen gerettet werden will." Erst da konnte Kate einen richtigen Blick auf Elijah werfen. Er war niedergeschlagen. Da war ein Riss in der Schulter seines T-Shirts. Aber als die Jungs Kate ignorierten und wieder anfingen ihn herumzuschubsen, wehrte er sich nicht einmal. "Elijah!" rief sie. "Wehr dich!" Er sah sie an, als w?rde er sie erst jetzt wirklich wahrnehmen, aber ging einfach weiter. Sie konnte es nicht verstehen. Aber Kate hatte nicht vor Elijah sich selbst zu ?berlassen, nur wegen dem dummen m?nnlichen Glauben, dass M?dchen sich nicht f?r Jungs einsetzen durften. Sie hatte ein Fahrrad, was hie?, dass sie schneller war und es als Rammbock nutzen konnte. Sie nahm ihren Rucksack, schwer und klumpig von ihren Schulb?chern. Sie schwang ihn und rannte auf die Gruppe von Jungs zu, wo sie einen von ihnen im R?cken traf. "Hey!" rief der und stolperte nach vorne. "Lass mich in Ruhe, du Verr?ckte." Er schien von Kate nicht zu sehr getroffen zu sein, aber sie hoffte, dass er nur versuchte vor seinen Freunden das Gesicht zu wahren. Vielleicht war es dumm sich, nur mit ihrem Rucksack und ihrem Fahrrad bewaffnet, mit einer Gruppe von Oberst?flern anzulegen, aber Kate wurde von einer Macht ?berkommen, wie eine Henne, die ihr Nest besch?tzt. Sie wehrte sich gegen Elijahs Schl?ger, wie sie sich gew?nscht h?tte, dass Madison f?r sie gegen?ber ihrer Mutter eintritt. Sie setzte sich auf ihr Fahrrad und fuhr so schnell auf sie zu wie sie konnte, sodass alle aus dem Weg sprangen. "Wer ist der Freak?" fragte einer der Jungen, als er ihr auswich. "Ist das nicht Madisons Schwester oder so?" erwiderte ein anderer und lachte bei dem Anblick von Kate, die ihren Rucksack schwang. "Igitt, widerlich," sagte er erste. "Aber Madison ist so hei?. Die ist adoptiert, oder?" Angestachelt von ihren fiesen Kommentaren, hielt Kate wieder auf sie zu. Sie traf einen anderen mit ihrem Rucksack so hart, dass er in den Jungen neben sich taumelte. Sie fielen in einem Haufen auf den Boden. Im Versuch ihr Gesicht zu wahren verstreuten sich die Schl?ger, wie eine Gruppe von Kindern, die ihr Eis fallen l?sst, wenn sie von einer hartn?ckigen Wespe heimgesucht wird. Ihnen war klar geworden, dass Kate ihnen die Attacke auf Elijah nerviger machen w?rde als es ihnen wert war. Kate keuchte vor Ersch?pfung und Angst, auch wenn etwas triumphierendes Adrenalin durch ihre Venen pumpte. Sie starrte den Jungs finster nach, die die Stra?e hinunterschlenderte, und drehte sich dann zu Elijah um. Aber Elijah war verschwunden. "Hey!" rief Kate laut. Das Mindeste was der Idiot h?tte tun k?nnen, w?re Danke zu sagen. Sie reckte den Hals, um zu sehen, wohin er gegangen war. Aber je mehr sie sich umsah, desto offensichtlicher wurde es, dass Elijah keine Zeit gehabt hatte so vollkommen aus ihrem Blickfeld zu verschwinden. Es gab keine H?user oder L?den an diesem Teil der Stra?e, in die er h?tte hineingehen k?nnen. nur ein steiniger Bergpfad auf der einen und ein steiler Abhang auf der anderen Seite, ?ber den D?chern der darunterliegenden Stra?e. Wo war er hingegangen? Sie sah sich um und kniff die Augen gegen das helle Sonnenlicht zusammen, aber er war nirgendwo zu sehen. Dann sah sie eine Gestalt ganz unten am Ende des H?gels, die auf die gleiche grazile Art lief wie Elijah. Sie hatte keine Ahnung, wie er in so kurzer Zeit so weit gekommen war. Sie wollte es darauf schieben, dass das Adrenalin sie verwirrte, aber ein beunruhigendes Gef?hl erfasste sie. Genau wie in der Cafeteria. Sie war sich sicher, dass Elijah sich schneller bewegte als m?glich war. Kate war sich nicht sicher, was sie dazu brachte ihm nachzujagen. Vielleicht war es ihr Siebzehnter Geburtstag und dass sie sich nicht l?nger alles gefallen lassen wollte, aber sie f?hlte, dass sie zumindest etwas Dankbarkeit von ihm verdiente, nachdem sie f?r ihn den Hals hingehalten hatte. Sie hatte die Schachtel voller Schokolade zerquetscht, w?hrend sie die Jungs angegriffen hatte. Sie verteilte klebrige, pinke Zuckerf?llung in ihrer Tasche. Und ihre Ausgabe von Romeo und Julia hatte jetzt einen gro?en Knick auf dem Umschlag. Sie begann in Richtung Elijah in die Pedalen zu treten. Es war eine lange Stra?e und an einigen Stellen war es recht steil. Alles was Kate tun musste, war sich nach vorne zu lehnen und sich von der Schwerkraft nach unten ziehen zu lassen. Sie war normalerweise eine sehr langsame, vorsichtige Fahrerin, die nicht viel f?r Nervenkitzel ?brig hatte, und es f?hlte sich gut an den Wind in ihren Haaren zu sp?ren, als sie den H?gel hinunterjagte. "Hey!" rief sie, nachdem sie in H?rweite von Elijah war. Er drehte sich um und sah sie verwirrt an. In dem Moment, in dem sich ihre Augen trafen, schoss wieder einmal ein seltsames Gef?hl durch Kate. Da war eine Intensit?t in Elijahs Augen, ein gequ?lter Ausdruck. Wenn die Augen wirklich die Fenster zur Seele waren, dann schien Elijahs Seele ?lter zu sein als er. Benommen von dem Gef?hl in ihrem K?rper, bet?tigte Kate die Bremsen an ihrem Lenker. Aber sie war viel schneller als sie normalerweise fuhr, ihr Fahrrad war alt, die Bremsen abgenutzt und sie griffen nicht so schnell wie sie sich gew?nscht h?tte. Sie flog praktisch und raste mit unheimlicher Geschwindigkeit auf das Ende der Stra?e zu. Sie erkannte voller Angst, dass es die Schnellstra?e war. Kates Herz begann zu h?mmern, als ihr klar wurde, dass sie nicht rechtzeitig w?rde anhalten k?nnen. Sie hielt genau auf die Stra?e zu. Die Zeit schien sich qualvoll zu verlangsamen, als sie zu der unausweichlichen, unaufhaltbaren Erkenntnis kam, dass sie sterben w?rde. Ihr Fahrrad fuhr an dem Stoppschild vorbei, ihre nutzlosen Bremsen quietschten und lie?en den Geruch von verbranntem Gummi um sie herum wabern. Dann flog sie ?ber die wei?e Markierung der Stra?e – genau in den entgegenkommenden Verkehr. Kate sah ein Wohnmobil genau auf sich zukommen. Sie sah die Augen des erschrockenen Fahrers – und dann f?hlte sie den Aufprall. Kates K?rper schlug gegen das Wohnmobil. Sie f?hlte keinen Schmerz, aber sie wusste durch das ohrenbet?ubende, knirschende Ger?usch, dass etwas gebrochen war. M?glicherweise alles. Die Hupe begann zu t?nen, als sie gegen die Windschutzscheibe geworfen wurde, erst nach oben und dann den ganzen Weg wieder herunterrollte. Ihr Fahrrad flog durch die Luft und fiel. Sie rollte von der Haube des Wohnmobils und traf mit dem Kopf zuerst auf dem Boden auf. Sterne tanzten vor ihren Augen. Ihr Fahrrad landete neben ihr und zerbrach in mehrere Teile auf dem harten Asphalt. Kate wurde sich der Taubheit in ihrem K?rper bewusst und des metallischen Geruchs von Blut. Aber der Schmerz kam nicht. Sie wusste, das war schlecht. Es war schlecht, dass sie sich nicht bewegte. Schlecht, dass sie nichts f?hlte. Kates Kopf fiel zur Seite und ihr Blick auf den glitzernden Ozean in der Ferne. Wie durch das Ende eines langen Tunnels konnte Kate das Ger?usch von bremsenden Wagen, zuschlagenden Autot?ren und rufenden Menschen h?ren. Sie konnte Benzin riechen, Gummi und Metall, und das etwas brannte. Dann, durch all das Chaos, sah sie Elijahs Gesicht auftauchen und f?hlte wie er sie in seine Arme hob. Er sagte etwas, aber sie konnte seine Worte nicht verstehen. Sein Ausdruck war angespannt, panisch. Und kurz bevor ihr schwarz vor den Augen wurde, sah es so aus, als w?rden Rei?z?hne aus seinem Mund wachsen. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nicht einmal schreien. Aber dann sp?rte sie etwas Scharfes, Hei?es und Nasses auf ihrem Hals und sie war sich sicher, dass sie richtig gesehen hatte. Dann verschwamm die Welt um sie herum. KAPITEL F?NF Das Erste was Kate h?rte, war ein elektronisches Biepen. Sie hatte sich noch nicht viele Gedanken ?ber das Sterben gemacht, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es sich nicht so anh?rte. Bald kam ein neues Ger?usch dazu; ein kontinuierliches Quietschen. Und dann wurde ihr bewusst, dass sie sich vorw?rts bewegte. R?der, dachte sie. Ich bin auf einer Liege. Dann kam der seltsame, zu saubere Geruch von Bleiche und Desinfektionsmittel. Ich bin in einem Krankenhaus, dachte sie. Also nicht tot, wurde ihr klar. Zumindest noch nicht. Kate f?hlte etwas in ihrem Hals und etwas, das in ihrem Arm steckte. Nicht schmerzhaft, aber nervig. Sie versuchte ihre Hand zu heben, aber nichts passierte. Sie konnte seltsame Ger?usche um sich herum h?ren, Menschen, die wie durch Wasser redeten. Nach und nach wurden die Worte deutlicher und sie konnte die Stimmen klarer h?ren. "Es ist ein Wunder," sagte jemand. Sie erkannte die Stimme nicht. "Ich habe noch nie jemanden mit solchen Verletzungen zur?ckkommen sehen," sagte eine andere Stimme. "Wir sollten sehen, ob wir die Einwilligung ihrer Eltern bekommen, um sie zu testen," sagte die erste Stimme wieder. "Sie hatte keinen Puls mehr, als der Wagen ankam und dann pl?tzlich hat sie wieder geatmet. Sie hatten nicht einmal Zeit den Defibrillator zu nutzen." Kate fragte sich, wie lange es her war, dass der Wohnwagen sie getroffen hatte. War sie gerade erst im Krankenhaus angekommen oder hatte sie Jahre im Koma verbracht? Der Gedanke an das Letztere lie? sie panisch werden. Was wenn sie an ihrem siebzehnten Geburtstag ohnm?chtig geworden und erst an ihrem drei?igsten Geburtstag wieder aufgewacht war? Oder dem Vierzigsten? Oder dem Achtzigsten! Sie regte sich immer mehr auf, bei dem Gedanken Amy, Dinah und Nicole verheiratet und mit Kindern zu sehen. Sie wusste, sie sollte froh sein zu leben, aber der Gedanke, dass jeder mit seinem Leben weitergemacht hatte, war erschreckend. Als w?rde sie durch ihre intensiven Emotionen angespornt werden, schaffte sie es die Augen zu ?ffnen. "Sie wacht auf," sagte jemand. "Das ist nicht m?glich. Sie ist in einem k?nstlichen Koma." "Ich sage dir, sie wacht auf," sagte die erste Stimme wieder, noch nachdr?cklicher. "Sie hat gerade ihre verdammten Augen aufgemacht." Kate konnte am Ton ihrer Stimmen h?ren, dass etwas nicht stimmte. Nach der Geschwindigkeit, mit der sie getroffen worden war, dem Winkel, in dem sie auf den Boden gest?rzt war, der Weise, in der ihr Kopf auf dem Asphalt aufgekommen war, h?tte sie hundertprozentig tot sein sollen. Die Stimmen zu h?ren, zu wissen, dass es gegen jede Logik ging noch am Leben zu sein, brachte sie noch mehr in Panik. Sie fing an zu blinzeln und war in der Lage sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. ?ber ihr waren wei?e Deckenplatten und auf jeder ihrer Seiten standen verwirrt aussehende ?rzte und Sanit?ter. Sie versuchte zu fragen was passiert war, aber sie konnte ihre Zunge nicht richtig bewegen. Da war etwas in ihrem Mund. Sie streckte ihre Hand aus und versuchte einen der ?rzte zu packen. Als sie sich bewegte, bemerkte sie eine Linie, die von ihrem Handgelenk ausging. Es war eine Art Nadel f?r eine Infusion oder so etwas. Der Anblick machte sie schwindelig – sie hatte Nadeln noch nie gemocht. Da war getrocknetes Blut auf ihrem Arm. Dadurch wurde Kate klar, dass es kurz nach ihrem Unfall sein musste. Sonst w?re kein Blut dagewesen und auch keine Sanit?ter. Sie w?rden sie nicht so den Flur entlang hasten. Wenn sie jahrelang in einem Koma gelegen h?tte, dann w?re sie jetzt irgendwo in einem abgelegenen Zimmer, wahrscheinlich von allen vergessen und voller Spinnweben. Zu wissen, dass nicht viel Zeit vergangen war, beruhigte sie ein wenig, aber die Gesichtsausdr?cke der ?rzte machten sie noch immer nerv?s. Schlie?lich schaffte sie es sich auszustrecken und einen der ?rzte am ?rmel zu greifen. Er sah auf ihre Hand, die den Stoff seines Kittels in ihrer Faust hielt. Er wurde blass, als h?tte er einen Geist gesehen. Er sah zu den Sanit?tern. "Ich dachte ihr habt gesagt ihre Knochen sind zersplittert." Auch der Sanit?ter sah auf ihre Hand. "Das waren sie," sagte er. Er blieb abrupt stehen, als w?re er so verbl?fft, dass er nicht weitergehen konnte. Sie lie?en ihn zur?ck und er verschwand aus ihrer Sicht. Schlie?lich f?hlte Kate, wie die Liege um eine Ecke bog und endlich anhielt. Die ?rzte wuselten um sie herum und schlossen sie an verschiedene Maschinen an, die alle ihre ganz eigenen piepsenden Ger?usche von sich gaben. Sie wurde gepiekt und untersucht. Aber mit jeder Minute die verging, schien sie mehr Kontrolle ?ber ihren K?rper und Verstand zur?ckzubekommen. Sie versuchte zu sprechen, aber das Ding in ihrem Hals war im Weg. Also griff sie danach und f?hlte eine Art Plastikmundschutz unter ihren Fingern. "Hey, hey, hey," sagte einer der ?rzte und versuchte ihre Hand wegzubewegen. "Das hilft dir beim Atmen. Lass es, wie es ist." Sie nahm ihre Hand wieder runter. "Lasst uns ihr Propofol erh?hen," sagte einer der ?rzte zu den anderen. "Es besteht immer noch die M?glichkeit, dass ihr Hirn anschwillt. Ein Koma gibt ihr die beste Chance auf die wenigsten Sch?den." "Sie hatte bereits die maximale Dosis," sagte der Zweite. "Nun, dann wurde ein Fehler gemacht," argumentierte der Erste. "Der Sanit?ter sah doch so aus, als w?re er nicht ganz da. Wahrscheinlich hat er was Falsches aufgeschrieben. Das M?dchen kann auf keinen Fall die maximale Dosis bekommen haben." "Okay, fein, wenn du das sagst." Kate sp?rte ein prickelndes Gef?hl von der Stelle, an der die Nadel in ihrem Handgelenk steckte. Ein seltsames Kribbeln breitete sich in ihrem K?rper aus, wie die Art von M?digkeit, die man bei einem langweiligen Film sp?rte. Es f?hlte sich nicht so an, als w?rde sie bet?ubt werden. Die ?rzte sahen sich nun alle an. "Da muss etwas mit dem Mittel nicht stimmen," sagte der Erste. "Oh Gott, w?rdest du dir das bitte ansehen? Das letzte was wir jetzt brauchen ist eine weitere Klage." Einer der ?rzte verschwand und lie? die anderen beiden zur?ck. Einer lehnte sich zu ihr. Er nutzte eine Taschenlampe um ihre Pupillen zu untersuchen. "Bist du auf Drogen?" fragte er. Sie sch?ttelte den Kopf. Er sah nicht so aus, als w?rde er ihr glaube. "Wenn du irgendwas genommen hast, dann hat das eine Wechselwirkung mit dem Propofol und wir m?ssen es wissen. Keine Amphetamine?" Kate sch?ttelte wieder den Kopf. Sie w?nschte sich verzweifelt sie k?nnte den Schlauch aus dem Hals nehmen und einfach mit ihnen sprechen. Die ?rzte sahen sich an, vollkommen unschl?ssig was sie tun sollten. In dem Moment kam eine andere Person an ihr Bett. Es war eine Frau in einem Anzug. "Wir haben eine ID f?r das M?dchen," sagte sie. "Da war eine Karte in ihrem Rucksack. Kate Roswell von der San Marcos Senior Highschool. Der Schulleiter besorgt uns die Telefonnummer der Eltern." Die ?rzte nickten. "Oder Sie h?tten sie einfach selber fragen k?nnen," sagte einer von ihnen und deutete auf das Bett, wo Kate hellwach und geduldig blinzelnd lag. Die Frau z?gerte. "Mir wurde gesagt, dass sie in ein Koma versetzt wurde." "Das stimmt," sagte ein anderer Arzt. Sie starrten Kate an und waren immer noch vollkommen verbl?fft. "K?nnten Sie uns f?r einen Moment entschuldigen?" Sie lie?en sie kopfsch?ttelnd und verwirrt alleine. Die Frau wandte sich an Kate. "Kate, kannst du mich h?ren?" fragte sie. Kate nickte. "Und du bist Kate Roswell, stimmt das?" Kate nickte wieder. "Ich bin Brenda Masters, ich bin eine Sozialarbeiterin hier im Krankenhaus. Hat dir jemand gesagt, was passiert ist? Kate sch?ttelte den Kopf. Aber man musste es ihr nicht sagen. Sie erinnerte sich an alles. Wie das Wohnmobil gegen sie geprallt war und ihre Knochen zersplittert hatte. Die Dunkelheit, die ihr den Blick verschleierte, als sie dem Tod n?herkam. Und Elijah. Elijah mit entbl??ten F?ngen, die sich in ihren Hals bohrten. "Typisch ?rzte," sagte die Frau. "Sie denken nie daran tats?chlich mit ihren Patienten zu reden." Brenda setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett. "Du wurdest von einem Wohnwagen angefahren. Du bist im Santa Barbara Cottage Krankenhaus. Ich werde mit dir und deinen Eltern arbeiten, w?hrend du dich erholst. Keine Sorge, sie werden bald hier sein." Brenda t?tschelte ihren Arm. Aber das Letzte, was Kate gerade wollte, war ihre Familie zu sehen. Sie w?rden sicherlich einen Weg finden, um ihr die Schuld zu geben. Sie w?rden sagen, dass es r?cksichtlos von ihr gewesen war, ihre Bremsen verkommen zu lassen oder zu schnell den H?gel herunterzufahren. Sie konnte sich ihre Mutter vorstellen, wie sie auf sie einredete. Schlimmer noch, sie k?nnte behaupten, dass Kate nur Aufmerksamkeit suchte, weil Madison aufs College ging und sie selbst keinen Kuchen an ihrem Geburtstag bekommen hatte. Tausende von Gedanken rasten durch ihren Kopf und Tr?nen traten ihr in die Augen. Eine schmale Falte zeigte sich zwischen Brendas Augenbrauen. "Du willst deine Eltern nicht hier haben?" fragte sie. Kate sch?ttelte wieder den Kopf und die Tr?nen liefen ihr ?ber die Wangen. Die Frau schien durch diese Enth?llung besorgt zu sein. Sie verstand vermutlich nicht, warum ein siebzehnj?hriges M?dchen, das gerade in einem fast t?dlichen Unfall gewesen war, ihre Familie nicht um sich haben wollte. Sie hatte vermutlich noch nie jemanden wie die Roswells getroffen. "Hast du etwas getan, das du nicht solltest?" fragte Brenda sanft. "Wenn du Angst hast, dass sie b?se auf dich sein werden, dann kann ich dir versichern, dass das nicht der Fall ist. Sie werden nur wissen wollen, dass du okay bist." Kate sch?ttelte wieder den Kopf. Sie w?rden w?tend sein, ja, aber es war nicht wegen etwas Speziellem, was sie getan hatte. Es war einfach die Tatsache, dass sie existierte. Ihre Tr?nen liefen immer schneller. "Wir m?ssen deine Eltern informieren," sagte die Frau. "Du bist legal gesehen noch ein Kind." Dann wurde ihre Stimme weicher. "Kate, ich werde dich etwas Wichtiges fragen und ich will, dass du wirklich ?ber deine Antwort nachdenkst. Nicke ja, wenn du dem zustimmst, was ich sage und sch?ttel deinen Kopf f?r Nein. Kate, verletzen dich deine Eltern?" Kate schluckte und ihr trockener Hals schmerzte. Wie sehr sie sich w?nschte sie k?nnte Ja nicken. Aber ihr Leben beinhaltete keinen Missbrauch, wie ihn diese Frau meinte. Zumindest dachte sie das nicht. Aber musste Missbrauch immer Schl?ge und Tritte hei?en oder konnte es auch hei?en kein Essen zu bekommen, ausgeschlossen zu sein und an seinem Geburtstag ignoriert zu werden? Kate wusste es nicht. Und auch wenn sie sich bewusst war, dass sie mit einem simplen Nicken eine Reihe von Ereignissen ins Rollen bringen k?nnte, vielleicht sogar aus ihrem Zuhause genommen und zu jemandem gebracht werden k?nnte, der sie nicht hasste und sie aufs College gehen lie?, musste sie doch an Max denken. Sie konnte ihn nicht durch diese Art von Trauma schicken, er war nur ein Kind. Sie sch?ttelte den Kopf. Die Frau nickte, scheinbar befriedigt mit der Antwort. Wahrscheinlich dachte sie, dass Kate nur ein dummer, von zu Hause weggelaufener Teenager war. Dass sie Aufregung gesucht hatte, fast get?tet worden war, und jetzt Angst davor hatte bestraft zu werden. "Ich mache den Anruf," sagte die Frau, stand auf und strich ihren Rock glatt. Sie ging und Kate bemerkte, dass sie das erste Mal alleine war. Der Schlauch in ihrem Hals machte sie wahnsinnig. Er juckte wie wild. Und sie wollte verzweifelt in der Lage sein zu sprechen. Sie musste jemanden fragen wo Elijah war. Sie erinnerte sich in seinen Armen gelegen zu haben. Warum war er nicht mit ihr im Krankenwagen gewesen? Er musste den Krankenwagen gerufen haben. Kate schaffte es sich aufzusetzen und endlich einen halbwegs guten Blick auf die Station zu bekommen. Sie war mit anderen, schlafenden Menschen gef?llt. Sie begriff, dass sie alle im Koma lagen, wie sie es auch sein sollte. Sie hatten sie hergebracht, in der Annahme, dass sie nicht aufwachen w?rde, bis die Schwellung ihres Gehirns zur?ckgegangen war. Aber ihr K?per hatte die Medikamente abgesto?en. Ihre Knochen waren auch geheilt. Das ist, was die ?rzte gesagt hatten. Jeder Knochen in ihrem Arm – Ulna, Radius, Humerus – war zersplittert gewesen und trotzdem sp?rte sie keinen Schmerz. Tats?chlich schienen ihre Arme vollkommen in Ordnung zu sein. Sie konnte ihre H?nde vor sich rotieren lassen und alle Finger bewegen. Tats?chlich … sie griff an ihren Mund und fand den seltsamen Plastikmundschutz. Sie quetschte ihre Finger darunter und begann zu ziehen. Der Schlauch fing an aus ihrem Hals zu rutschen. Es war unglaublich unangenehm, aber sie zog, bis der komplette Schlauch aus ihrem Mund war. Endlich konnte sie wieder richtig atmen. Sie warf den Schlauch auf den Boden und war froh ihn los zu sein. Das n?chste was sie st?rte war der Tropf in ihrem Arm. Sie riss das Pflaster ab, das sie an Ort und Stelle hielt, und zog die Nadel heraus. Blut erschien unter ihrer Haut und sie leckte es instinktiv ab. Ohne die Schl?uche und Kabel f?hlte sie sich besser, und mehr in der Lage ihre Situation einzusch?tzen. Ihr K?rper f?hlte sich in keinerlei Hinsicht schlecht. Sie hatte nirgendwo Schmerzen. Das Einzige, dessen sie sich bewusst wurde, ohne den Schlauch in ihrem Hals, war ein nagendes Gef?hl im Magen. Sie verhungerte. War das ein normales Gef?hl, nach einer Nahtoderfahrung? Sie ber?hrte ihren K?rper durch den d?nnen Krankenhauskittel. Alles war wo es sein sollte. Sie war genervt bei dem Gedanken, dass sie ihr vermutlich all ihre Anziehsachen vom K?rper geschnitten hatten, um nach Verletzungen zu suchen, die nicht wirklich da waren. Aber … wieso hatte sie keine Verletzungen erlitten? Keine gebrochenen Rippen oder angestochene Lungenfl?gel. Keine gerissenen Organe. Es war alles so verwirrend. Sie bemerkte, dass ihr Rucksack mit ihr zusammen hereingebracht worden war. Sie hob ihn zu sich und fand das Buch von Amy, das jetzt mit der zerquetschten Schokolade von Dinah beschmiert war. Dann, ganz am Boden, fand sie ihr Handy. Ihre Mutter hatte ihr kein Smartphone erlaubt, so wie Madison, also hatte sie eines dieser unverw?stlichen Dinger. Gl?cklicherweise hatte es den Unfall ?berlebt. Sie nahm es und schrieb Amy als erstes, einerseits, weil ihr Name schneller war und auch weil sie von den dreien ihre engste Freundin war. Von Auto angefahren. Vollkommen okay. Bitte finde Elijah. Sie dr?ckte auf Senden und wartete. Es dauerte nur Sekunden bis sie eine Antwort bekam. WAS!?!?!??! Kate seufzte. Offensichtlich hatte Amy nicht gelesen, dass sie okay war. Sie schrieb zur?ck. Wirklich, keine gro?e Sache. Nichts gebrochen. Bitte bitte bitte finde Elijah. Amys Antwort kam sofort. Du bist ganz klar krank!! Wo bist du? Frustriert legte Kate das Telefon neben sich aufs Bett. Sie musste unbedingt Elijah finden und ihn fragen was hier vor sich ging. Sie war sich sicher, dass er es wusste. Dann bemerkte sie, dass die ?rzte an ihr Bett kamen. Sie hatten einen anderen gefunden, einen alten Mann mit wei?em Haar und sie kamen geradlinig auf sie zu. Als sie sie auf dem Bett sitzen sahen, mit herausgezogenem Schlauch und Infusion, blieben sie abrupt stehen. "Ist das eine Art Scherz?" fragte der wei?haarige Arzt. Die anderen sch?ttelten mitf?hlend den Kopf. "Ich war in der Sekunde bei ihr, als sie aus dem Krankenwagen kam. Die Sanit?ter haben gesagt, dass sie keinen Puls hatte aber im Krankenwagen aufgewacht ist und geatmet hat." "Ihr wurden zwei volle Dosen Propofol verabreicht," f?gte eine anderer hinzu. "Wie kann sie sich dann aufsetzen?" fragte der wei?haarige Arzt. Kate wurde zunehmend frustriert bei der Art, wie sie ?ber sie redeten anstatt mit ihr. Sie war diejenige, die eine traumatische Erfahrung hinter sich hatte und sie behandelten sie als w?re sie eine Zirkusnummer. "Hi," sagte sie, erleichtert, dass der Schlauch ihren Hals nicht verletzt hatte. "Ich glaube ich f?hle mich schon besser. Kann ich nach Hause gehen? Ich sehe nicht, warum wir meine Familie beunruhigen sollten." Sie fing an aufzustehen, aber die ?rzte hielten sie auf dem Bett fest. "Nein. Warte. Es tut mir leid, aber du kannst nicht gehen, bis wir dich getestet haben. Du k?nntest einen Hirnschaden haben." "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht habe," sagte Kate. "Soll ich das Alphabet r?ckw?rts aufsagen oder so etwas in der Art?" Der Arzt mit den wei?en Haaren sah die anderen erstaunt an. Schlie?lich stellte er die Frage, die allen auf der Zunge brannte: "Was bist du?" KAPITEL SECHS Kates Eltern kamen erst viele Stunden sp?ter zum Krankenhaus. Ihr Vater hatte seine Arbeit nicht fr?her verlassen k?nnen (oder wollte es nicht). Ihre Mutter war, obwohl sie den Anruf vom Krankenhaus bekommen hatte, "zu besch?ftigt" gewesen. Es war bereits sieben Uhr abends, als jemand von ihrer Familie kam. Das Krankenhaus hatte sogar versucht Madison zu erreichen, die mit achtzehn Jahren, das n?chste war, was sie an "erwachsenen" Verwandten finden konnten. Aber sie war zu besch?ftigt gewesen an einem "wichtigen" Cheerleader-Wettbewerb nach der Schule teilzunehmen – ganz klar wichtiger als das Leben ihrer Schwester – und war nicht gekommen. W?hrenddessen waren verschiedene ?rzte und Schwestern gekommen um Kate zu sehen und alle waren verbl?fft gewesen. Letzten Endes hatten sie entschieden, dass es eine Art kranker Scherz war, dass sie den Unfall vorget?uscht hatte, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das war eine Meinung die ihre Familie teilte, als sie endlich kam. Конец ознакомительного фрагмента. Текст предоставлен ООО «ЛитРес». Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=43695351&lfrom=688855901) на ЛитРес. 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