*** Òâîåé Ëóíû çåëåíûå öâåòû… Ìîåé Ëóíû áåñïå÷íûå ðóëàäû, Êàê ñâåòëÿ÷êè ãîðÿò èç òåìíîòû,  ëèñòàõ âèøíåâûõ ñóìðà÷íîãî ñàäà. Òâîåé Ëóíû ïå÷àëüíûé êàðàâàí, Áðåäóùèé â äàëü, òðîïîþ íåâåçåíüÿ. Ìîåé Ëóíû áåçäîííûé îêåàí, È Áðèãàíòèíà – âåðà è ñïàñåíüå. Òâîåé Ëóíû – ïå÷àëüíîå «Ïðîñòè» Ìîåé Ëóíû - äîâåð÷èâîå «Çäðàâñòâóé!» È íàøè ïàðàëëåëüíûå ïóòè… È Ç

Rebell, Schachfigur, K?nig

Rebell, Schachfigur, K?nig Morgan Rice F?r Ruhm und Krone #4 Morgan Rice hat eine brillante neue Fantasy-Serie geschaffen, die uns in das Reich von Ehre, Mut und Magie entf?hren wird. Morgan ist es gelungen eine neue Generation von Charakteren zu schaffen, die uns auf jeder Seite in Atem halten wird.. Eine Empfehlung f?r alle Leser, die gut geschriebene Fantasy zu sch?tzen wissen. Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (zu Aufstand der Drachen) Nach dem ersten Buch SKLAVIN, KRIEGERIN, K?NIGIN ist REBELL, SCHACHFIGUR, K?NIG das vierte Buch der Bestseller Fantasy-Reihe F?R RUHM UND KRONE von Morgan Rice. Die siebzehnj?hrige Ceres, ein sch?nes aber armes M?dchen aus der Reichsstadt Delos, erwacht in einem Kerker wieder. Ihre Armee ist zerst?rt, ihre Leute gefangen genommen und die Rebellion zerschlagen. So muss sie nach dem Hinterhalt die ?berreste erst wieder zusammenf?gen. Kann ihr Volk es immer noch schaffen?Mit dem Wissen, dass Ceres noch am Leben ist, hat sich Thanos zur Gefangeneninsel aufgemacht und ist doch sich selbst in die Falle gefangen. Auf seiner gef?hrlichen Reise suchen ihn Gedanken an die alleingelassene Stephania und ihr ungeborenes Kind heim und er ist hin- und hergerissen, welche Richtung er in seinem Leben einschlagen soll. Auf dem m?hsamen Weg zur?ck nach Delos, wo er seine beiden Lieben antreffen wird, deckt er einen Betrug auf, der so gro? ist, dass sein Leben nie wieder das gleiche sein wird. Stephania gibt nach der ihr beigebrachten Schmach nicht einfach auf. Sie wendet all ihre Wut gegen diejenigen, die sie am meisten liebt – und ihr Verrat, der nicht gef?hrlicher sein k?nnte, versetzt dem Reich schlie?lich den Todessto?. REBELL, SCHACHFIGUR, K?NIG erz?hlt die epische Geschichte von tragischer Liebe, Rache, Verrat, Ehrgeiz und Schicksal. Dank seiner unvergesslichen Charaktere und der nervenzerrei?enden Action entf?hrt uns auch dieser Band in eine Welt, die wir nie wieder vergessen werden und durch die wir uns wieder neu in das Fantasy-Genre verlieben werden. Eine mit Spannung geladene Fantasy die mit Sicherheit Fans fr?herer Morgan Rice Romane sowie des Verm?chtnis-Zyklus von Christopher Paolini gefallen wird. Anh?nger der Jugendliteratur werden dieses neuste Werk von Rice verschlingen und nach mehr verlangen. The Wanderer, A Literary Journal (in Bezug auf Der Aufstand der Drachen) Buch 5 aus der F?R RUHM UND KRONE Reihe erscheint bald! REBELL, SCHACHFIGUR, K?NIG (F?R RUHM UND KRONE--BUCH 4) MORGAN RICE Morgan Rice Als Autorin von Fantasy-Epen wie der siebzehn-b?ndigen Reihe DER RING DER ZAUBEREI; der zw?lf-b?ndigen Bestseller Serie DER WEG DER VAMPIRE; der bisher zwei-b?ndigen post-apokalyptischen Bestseller Serie DIE TRILOGIE DES ?BERLEBENS; der sechs-b?ndigen epischen Fantasy Serie VON K?NIGEN UND ZAUBERERN und dem neuen Fantasy-Epos Serie F?R RUHM UND KRONE geh?rt Morgan Rice zu den Bestsellern in ihrem Genre. Morgans B?cher sind als H?r- und Printb?cher in mehr als 25 Sprachen erh?ltlich. Morgan w?rde sich freuen von Ihnen zu h?ren. Besuchen Sie deshalb gerne ihre Homepage www.morganricebooks.com (http://www.morganricebooks.com) und registrieren Sie sich f?r ihre E-Mail-Liste. Sie erhalten daf?r ein kostenloses Buch und Extra. Downloaden Sie auch die kostenlose App und erhalten Sie die neusten Neuigkeiten ?ber Facebook und Twitter! Ausgew?hlte Kritiken zu Morgan Rice „Wenn Sie geglaubt haben nach dem Ende von DER RING DER ZAUBEREI nicht weiterleben zu k?nnen, dann haben Sie sich geirrt. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN hat Morgan Rice eine brillante neue Serie geschaffen, die uns in das Reich von Trollen und Drachen, von Ehre, Mut und Magie entf?hren wird. Morgan ist es gelungen eine neue Generation von Charakteren zu schaffen, die uns auf jeder Seite in Atem halten wird... Eine Empfehlung f?r alle Leser, die gut geschriebene Fantasy zu sch?tzen wissen.“ --Books and Movie Reviews Roberto Mattos „Ein Action-geladenes Fantasy Abenteuer das nicht nur allen Morgan Rice Fans gefallen wird sondern auch Anh?ngern von Christopher Paolinis DAS VERM?CHTNIS DER DRACHENREITER... Fans von Fiction f?r Jugendliche werden dieses Werk von Rice verschlingen und um eine Fortsetzung betteln.“ --The Wanderer, A Literary Journal (bezugnehmend auf Der Aufstand der Drachen) „Ein lebhaftes Fantasy-Abenteuer das auch durch seine mysteri?sen Elemente und sein Intrigenspiel besticht. In QUESTE DER HELDEN geht es um Mut und darum einen Sinn im Leben zu finden. Die Helden und Heldinnen reifen, wachsen ?ber sich hinaus und leisten dabei Au?ergew?hnliches... Alle die ein bissiges Fantasy-Abenteuer suchen, werden bei diesen Protagonisten und dieser Action f?ndig werden. Vor einer lebhaften Kulisse w?chst das vertr?umte Kind Thor zu einem jungen Erwachsenen heran, das es mit lebensbedrohlichen Herausforderungen aufnehmen muss... Dieser Band verspricht der Anfang einer epischen Serie f?r Jugendliche zu werden.“ --Midwest Book Review (D. Donovan, eBook Reviewer) „DER RING DER ZAUBEREI hat alle Zutaten f?r einen Bestseller: die Handlung, die Gegenhandlung, viel Geheimnisvolles, wackere Ritter und sich entfaltende Beziehungen voll von Herzschmerz, Betrug und T?uschung. Es wird Ihnen sicherlich keine Minute langweilig sein. F?r jedes Alter geeignet, darf es in keiner Fantasy-Buchsammlung fehlen.” --Books and Movie Reviews, Roberto Mattos „In diesem Action-geladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Reihe Der Ring der Zauberei – die momentan 14 B?nde umfasst – stellt Rice ihren Lesern den 14-j?hrigen Thorgin „Thor“ McLeod vor, dessen Traum es ist in die silberne Legion – der Eliteritter-Einheit des K?nigs – aufgenommen zu werden... Rices Schreibstil ist solide und ihre Handlung faszinierend.“ --Publishers Weekly Weitere Morgan Rice B?cher DER WEG DES STAHLS EHRE WEM EHRE GEB?HRT (Buch 1) F?R RUHM UND KRONE SLAVIN, KRIEGERIN, K?NIGIN (Buch 1) SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (Buch 2) RITTER, THRONFOLGER, PRINZ (Buch 3) REBELL, SCHACHFIGUR, K?NIG (Buch 4) VON K?NIGEN UND ZAUBERERN DER AUFSTAND DER DRACHEN (Buch 1) DER AUFSTAND DER TAPFEREN (Buch 2) DAS GEWICHT DER EHRE (Buch 3) DIE SCHMIEDE DES MUTS (Buch 4) EIN REICH DER SCHATTEN (Buch 5) DIE NACHT DER VERWEGENEN (Buch 6) DER RING DER ZAUBEREI QUESTE DER HELDEN (Buch 1) MARSCH DER K?NIGE (Buch 2) FESTMAHL DER DRACHEN (Buch 3) KAMPF DER EHRE (Buch 4) SCHWUR DES RUHMS (Buch 5) ANGRIFF DER TAPFERKEIT (Buch 6) RITUS DER SCHWERTER (Buch 7) GEW?HR DER WAFFEN (Buch 8) HIMMEL DER ZAUBER (Buch 9) MEER DER SCHILDE (Buch 10) REGENTSCHAFT DES STAHLS (Buch 11) LAND DES FEUERS (Buch 12) DIE HERRSCHAFT DER K?NIGINNEN (Buch 13) DER EID DER BR?DER (Buch 14) DER TRAUM DER STERBLICHEN (Buch 15) DAS TOURNIER DER RITTER (Buch 16) DAS GESCHENK DER SCHLACHT (Buch 17) DIE TRILOGIE DES ?BERLEBENS ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (Buch 1) ARENA ZWEI (Buch 2) ARENA DREI (Buch 3) GEFALLENE VAMPIRE VOR DEM MORGENGRAUEN (Buch 1) DER WEG DER VAMPIRE GEWANDELT (Buch 1) VERG?TTERT (Buch 2) VERRATEN (Buch 3) BESTIMMT (Buch 4) BEGEHRT (Buch 5) VERM?HLT (Buch 6) GELOBT (Buch 7) GEFUNDEN (Buch 8) ERWECKT (Buch 9) ERSEHNT (Buch 10) BERUFEN (Buch 11) BESESSEN (Buch 12) (http://www.amazon.com/Quest-Heroes-Book-Sorcerers-Ring/dp/B00F9VJRXG/ref=la_B004KYW5SW_1_13_title_0_main?s=books&ie=UTF8&qid=1379619328&sr=1-13) H?ren Sie die DER RING DER ZAUBEREI Reihe als H?rbuch! 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Au?er wie gem?? unter dem US Urheberrecht von 1976 ausdr?cklich gestattet, darf kein Teil dieser Ver?ffentlichung auf irgendwelche Weise oder in irgendeiner Form sei es elektronisch oder mechanisch kopiert, reproduziert, verteilt oder angezeigt werden ohne die ausdr?ckliche Erlaubnis des Autoren eingeholt zu haben. Dieses Ebook ist nur f?r den pers?nlichen Gebrauch bestimmt. Dieses Ebook darf kein zweites Mal verkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch an andere Personen weitergeben wollen, so erwerben Sie bitte f?r jeden Rezipienten ein zus?tzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen ohne es k?uflich erworben zu haben oder es nicht f?r Ihren alleinigen Gebrauch erworben wurde, so geben Sie es bitte zur?ck und erwerben Sie Ihr eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Es handelt sich um eine fiktive Handlung. Namen, Charaktere, Gesch?ftsangelegenheiten, Organisationen, Orte, Ereignisse und Zwischenf?lle entspringen der Fantasie der Autorin oder werden fiktional benutzt. ?hnlichkeiten mit tats?chlichen Personen, ob tot oder lebendig, sind zuf?lliger Natur. Die Bildrechte des Bildbandes liegen bei Ivan Bliznetsov und werden unter der Lizenz istock.com verwendet. INHALTSVERZEICHNIS KAPITEL EINS (#u63ed1bf1-6a6f-51fb-a7fd-f28e88d1c4e5) KAPITEL DREI (#u97397f82-9b7d-5b13-adac-8d98a3ef6ace) KAPITEL VIER (#u2f86b5bd-5c06-5b7a-bdd9-a941c839c0ae) KAPITEL F?NF (#ud6b51d9d-f30a-5007-87e7-1eda79707af5) KAPITEL SECHS (#u5086ea53-1162-56f8-bef7-a96e8def16b7) KAPITEL SIEBEN (#ud5098db4-5e5d-52f6-b97a-1bdc55cd0ad4) KAPITEL ACHT (#ucfc50f27-43dd-536e-baaa-cdbca14cacfc) KAPITEL NEUN (#u7d4c3c12-5561-5857-b20e-3566be839f5b) KAPITEL ZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ELF (#litres_trial_promo) KAPITEL ZW?LF (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SECHZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUNZEHN (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL DREIUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL VIERUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL F?NFUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL SECHSUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL ACHTUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL NEUNUNDZWANZIG (#litres_trial_promo) KAPITEL DREISSIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINUNDDREISSIG (#litres_trial_promo) KAPITEL EINS Je weiter das Schiff Thanos ?ber das Meer davontrug und ihn von seiner Heimat entfernte desto mehr sp?rte er einen Knoten in seinem Magen. Sie hatten jetzt schon seit Tagen kein Land mehr gesehen. Er stand am Bug des Schiffs und blickte in der Hoffnung, bald etwas zu ersp?hen, ?ber das Wasser. Nur der Gedanke an das, was dort wahrscheinlich vor ihm lag, hielt ihn davon ab, dem Kapit?n den Befehl zur Umkehr zu geben. Ceres. Irgendwo dort drau?en war sie und er w?rde sie finden. „Wollt Ihr wirklich dorthin?“ fragte ihn der Kapit?n, der jetzt neben ihm stand. „Ich kenne niemanden, der freiwillig auf die Gefangeneninsel f?hrt.“ Was konnte Thanos darauf erwidern? Dass er es nicht wusste? Dass er sich ein wenig wie das Schiff f?hlte, vorangetrieben durch die Kraft der Ruder gegen den Wind, der es zur?ckwerfen wollte? Das Bed?rfnis Ceres zu finden, lie? alles andere unwichtig erscheinen. Es trieb Thanos an und erf?llte ihn mit Erwartung. Er war sich so sicher gewesen, sie verloren zu haben, sie nie wiederzusehen. Als er erfahren hatte, dass sie noch leben k?nnte, hatte ihn eine Welle der Erleichterung erfasst und hatte ihm beinahe den Boden unter den F??en weggerissen. Doch konnte er auch die Gedanken an Stephania nicht einfach verdr?ngen, die ihn zur?ckblicken lie?en und ihn, wenn auch nur f?r eine Sekunde, erw?gen lie?en, zur?ckzukehren. Sie war schlie?lich seine Frau,, und er hatte sie verlassen. Sie trug sein Kind in ihr und er hatte sie stehen lassen. Er hatte sie dort am Pier zur?ckgelassen. Welcher Mann tat so etwas? „Sie hat versucht, mich zu t?ten“, rief sich Thanos ins Ged?chtnis. „Was meint Ihr?“ fragte der Kapit?n und Thanos bemerkte, dass er es laut gesagt hatte. „Nichts“, sagte Thanos. Er seufzte. „In Wahrheit wei? ich es nicht. Ich suche nach jemandem und die Gefangeneninsel ist der einzige Anhaltspunkt.“ Er wusste, dass Ceres’ Schiff auf dem Weg zur Insel gesunken war. Wenn sie ?berlebt hatte, dann w?rde sie dort sein, oder? Das w?rde schlie?lich auch erkl?ren, warum Thanos seitdem nichts mehr von ihr geh?rt hatte. Wenn sie es geschafft h?tte, zu ihm zur?ckzukehren, dann h?tte sie es ihn sicherlich wissen lassen. „Scheint ein ziemlich gro?es Risiko, f?r etwas, das man nicht genau wei?“, sagte der Kapit?n. „Sie ist es wert“, versicherte ihm Thanos. „Sie muss schon etwas besonderes sein, wenn sie sogar besser als Lady Stephania ist“, sagte der Schmuggler in einem Ton, dass Thanos ihm am liebsten eine reingehauen h?tte. „Du sprichst hier immer noch von meiner Frau“, sagte Thanos und erkannte selbst den darin liegenden Widerspruch. Er konnte sie nicht verteidigen, wenn er es doch gewesen war, der sie verlassen hatte und sie diejenige, die seinen Tod angeordnet hatte. Sie verdiente wahrscheinlich, was die Leute ?ber sie sagten. Wenn er sich jetzt doch nur selbst davon ?berzeugen k?nnte. Wenn seine Gedanken an Ceres doch nicht immer wieder von Erinnerungen an Stephania gest?rt w?rden. Wie sie zusammen auf dem Schlossfest gewesen waren, die Momente stiller Zweisamkeit, wie sie am Morgen nach ihrer Hochzeitsnacht ausgesehen hatte... „Bist du dir sicher, dass du mich unversehrt auf die Gefangeneninsel bringen kannst?“ fragte Thanos. Er war noch nie dort gewesen. Die Insel war als Hochsicherheitstrakt angelegt worden, ein Entkommen war f?r die Gefangenen unm?glich. „Oh, das ist kein Problem“, versicherte ihm der Kapit?n. „Wir fahren manchmal dort vorbei. Die W?chter verkaufen uns einige der Gefangenen, die sie brechen konnten, als Sklaven. Sie binden sie an Stangen, die sie am Ufer f?r uns aufgebaut haben.“ Thanos hatte schon l?ngst entschieden, dass er diesen Mann hasste. Er versteckte jedoch seinen Unmut, denn schlie?lich war der Schmuggler die einzige Chance, die er hatte, um zur Insel zu gelangen und Ceres zu finden. „Ich w?rde es vorziehen, nicht auf die Wachen zu treffen“, betonte er. Der andere Mann zuckte die Schultern. „Das ist nicht schwer. Wenn wir nah genug dran sind, lassen wir ein kleines Boot zu Wasser und machen weiter wie gewohnt. Dann warten wir ein St?ck abseits der K?ste auf Euch. Seid aber daran erinnert, dass wir nicht ewig warten k?nnen, denn sonst k?nnten sie uns auf die Schliche kommen.“ Thanos hatte keine Zweifel daran, dass der Schmuggler ihn zur?cklassen w?rde, wenn sein Schiff auf dem Spiel stand. Nur die Aussicht auf Profit hatte ihn bisher motiviert. Ein Mann wie er w?rde nicht verstehen, was Liebe ist. F?r ihn war Liebe sicherlich das lauschige St?ndchen, das er am Pier k?uflich erwerben konnte. Aber schlie?lich hatte er Thanos bis hierher gebracht. Das war es, das z?hlte. „Ihr wisst, dass selbst wenn ihr diese Frau auf der Gefangeneninsel findet“, sagte der Kapit?n, „sie nicht mehr so sein wird, wie Ihr sie in Erinnerung habt.“ „Ceres wird immer Ceres bleiben“, beharrte Thanos. Er h?rte den anderen Mann schnauben. „Das sagt sich leicht, Ihr wisst nicht, was sie dort mit den Gefangenen anstellen. Einige der Sklaven, die sie an uns verkauft haben, sind kaum in der Lage etwas f?r sich selbst zu tun, au?er man sagt es ihnen.“ „Und das tut ihr sicherlich mit gro?er Freude“, schnappte Thanos zur?ck. „Ihr m?gt mich nicht sonderlich, oder?“ fragte der Kapit?n. Thanos ignorierte die Frage und starrte auf die See. Sie kannten beide die Antwort und gerade hatte er wichtigere Dinge im Sinn. Er musste einen Weg finden, Ceres zu lokalisieren, wie auch immer – „Ist das Land?“ fragte er und streckte den Arm aus. Es war nicht viel mehr als ein Punkt am Horizont und doch strahlte dieser eingeh?llt in Wolken und umgeben von brausenden Wellen bereits D?sterkeit aus. Je n?her sie kamen, desto gr??er wurde das Grauen, das Thanos empfand. Eine Reihe grauer Granitzacken, die wie die Z?hne eines gigantischen Biests aussahen, erhoben sich aus dem Wasser. Auf dem h?chsten Punkt der Insel thronte eine Bastion und ?ber ihr ein Leuchtturm, der unabl?ssig blickte, als wollte er davor warnen, ihm zu nahe zu kommen. Thanos konnte auf einer Seite der Insel B?ume sehen, doch davon abgesehen, war die Insel vollkommen kahl. Als sie noch n?her kamen, konnte er Fenster ausmachen, die direkt in den Felsen der Insel gehauen worden waren, so als h?tten sie versucht, die ganze Insel auszuh?hlen, um das Gef?ngnis noch gr??er zu machen. Er erblickte Str?nde aus Schiefergestein, aus denen wei?gebleichte Knochen ragten. Thanos h?rte Schreie und er erbleichte als er erkannte, dass er nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob es Seev?gel oder Menschen waren. Thanos zog sein kleines Boot an den Schiefernstrand und zuckte beim Anblick der Fesselvorrichtungen, die unterhalb der Flutlinie angebracht worden waren, zusammen. Seine Vorstellungskraft verriet ihm sofort, welchen Nutzen sie erf?llten: zur Folter oder Hinrichtung von Gefangenen durch die Brandung. Die Berge aufgestapelter Knochen am Ufer erz?hlten ihre eigene Geschichte. Der Kapit?n des Schmugglerboots drehte sich zu ihm und grinste. „Willkommen auf der Gefangeneninsel.“ KAPITEL ZWEI Ohne Thanos kam Stephania die Welt wie eine d?stere Ein?de vor. Sie f?hlte sich kalt an, auch wenn die Sonne vom Himmel strahlte. Leer, auch wenn Menschen in N?he des Schlosses um sie wuselten. Sie starrte auf die Stadt, und sie h?tte sie ohne mit der Wimper zu zucken niedergebrannt, denn nichts davon bedeutete ihr noch irgendetwas. Sie sa? an den Fenstern ihrer Gem?cher und hatte das Gef?hl, jemand h?tte ihr das Herz herausgerissen. Vielleicht w?rde das auch noch jemand tun. Sie hatte f?r Thanos immerhin alles riskiert. Was war wohl die genaue Strafe f?r die Unterst?tzung eines Verr?ters? Stephania kannte die Antwort darauf, denn es war auch hier, wie mit jeder anderen Angelegenheit im Reich: was auch immer der K?nig entschied. Sie hatte kaum Zweifel daran, dass er ihren Tod fordern w?rde. Eine ihrer Zofen reichte ihr einen Beruhigungstrank aus Kr?utern. Stephania ignorierte sie, auch als das M?dchen ihn auf einen kleinen Steintisch neben ihr abstellte. „Gn?dige Frau“, sagte das M?dchen. „Einige der anderen... nun, sie fragen sich... sollten wir keine Vorbereitungen treffen, um die Stadt zu verlassen?“ „Die Stadt verlassen“, sagte Stephania. Sie konnte h?ren, wie stumpf und tonlos ihre Stimme klang. „Ich meine... schweben wir nicht in Gefahr? Nach allem was geschehen ist und allem, was Ihr uns aufgetragen hattet... um Thanos zu helfen.“ „Thanos!“ Dieser Name riss sie f?r einen Moment aus ihren Gedanken und versetzte sie in Rage. Stephania nahm den Kr?utertrank vom Tisch. „Wage es noch einmal diesen Namen zu erw?hnen, du dummes M?dchen! Verschwinde! Verschwinde!“ Stephania warf das Gef?? mit seinem br?hhei?en Inhalt nach dem M?dchen. Ihre Zofe duckte sich. Das allein gen?gte schon, doch das Ger?usch des Bechers, der auf dem Boden zerschellte, brachte das Fass zum ?berlaufen. Braune Fl?ssigkeit rann die Wand hinab. Stephania ignorierte es. „Lasst mich alle in Ruhe!“ schrie sie dem M?dchen nach. „Oder ich werde euch die Haut abziehen lassen.“ Stephania brauchte die Ruhe, um mit ihren Gedanken allein zu sein, auch wenn diese Gedanken so dunkel waren, dass sie sich am liebsten vom Balkon ihres Zimmers in den Tod gest?rzt h?tte. Sie hatte Thanos verloren. Alles was sie getan hatte, alles das, worauf sie hingearbeitet hatte war mit Thanos nichtig geworden. Sie hatte vor ihm nie an die Liebe geglaubt; sie war ?berzeugt gewesen, dass es eine Schw?che war, die den Menschen dem Schmerz auslieferte, aber mit ihm war es das Risiko wert gewesen. Jetzt stellte sich heraus, dass sie Recht gehabt hatte. Liebe machte es der Welt einfach, den Menschen zu verletzten. Stephania h?rte, wie sich eine T?r hinter ihr ?ffnete, und sie wirbelte erneut herum, um nach etwas zu suchen, dass sie nach der Person werfen konnte. „Ich habe doch gesagt, dass ich nicht gest?rt werden will!“ zischte sie, bevor sie sah, wer dort eingetreten war. „Nicht so undankbar“, sagte Lucious w?hrend er das Zimmer durchquerte, „schlie?lich habe ich daf?r gesorgt, dass du wohlbehalten wieder zum Schloss eskortiert wirst.“ Lucious sah in dem wei?en und mit Gold und Edelsteinen bestickten Samt aus wie ein Prinz aus dem M?rchenbuch. Er trug noch immer einen Dolch an seinem G?rtel, hatte jedoch seine goldene R?stung und sein Schwert abgelegt. Selbst sein Haar sah frisch gewaschen aus und stank nicht mehr nach der Stadt. Er sah f?r Stephania eher aus wie ein Mann, der unter ihrem Balkon seine sch?nsten Minneges?nge zum Besten geben wollte als jemand, der die Verteidigung der Stadt organisierte. „Eskortiert“, sagte Stephania mit einem gequ?lten L?cheln. „Das trifft es ganz gut.“ „Ich habe daf?r gesorgt, dass du sicher durch unsere vom Krieg zerr?ttete Stadt gelangst“, sagte Lucious, „meine M?nner haben Sorge getragen, dass du den Rebellen nicht zum Opfer f?llst oder von deinem mordlustigen Ehemann entf?hrt wirst. Wusstest du, dass er entkommen ist?“ Stephania funkelte ihn b?se an. Was f?r ein Spiel spielte Lucious hier? „Nat?rlich wei? ich das“, keifte Stephania zur?ck. Sie stand auf, denn sie mochte es nicht, wie Lucious ?ber ihr thronte. „Ich war dort.“ Sie sah, wie Lucious seine Augenbrauen in gek?nstelter ?berraschung nach oben zog. „Stephania, warum willst du dir selbst anlasten, deinem Ehemann bei der Flucht geholfen zu haben? Denn kein Hinweis deutet darauf hin.“ Stephania blickte in geradewegs in die Augen. „Was hast du getan?“ „Ich habe nichts getan“, sagte Lucious, der die Situation offenkundig zu sehr genoss. „Ich habe lediglich mit allen Mitteln versucht, die Wahrheit herauszufinden. Mit allen Mitteln.“ Das hie?, dass er Leute daf?r hatte foltern lassen. Stephania hatte nichts gegen Grausamkeit, aber sie teilte mit Sicherheit nicht sein Vergn?gen daran. Sie seufzte. „H?r auf, Spielchen zu spielen, Lucious. Was hast du getan?“ Lucious zuckte mit den Schultern. „Ich habe daf?r gesorgt, dass sich die Dinge so entwickeln, wie ich es will“, sagte er. „Wenn ich mit meinem Vater spreche, dann werde ich ihm sagen, dass Thanos auf seinem Weg ein paar Wachen get?tet hat, w?hrend ein anderer ihn wegen seiner Sympathien f?r die Rebellen geholfen hat. Leider, leider hat er nicht ?berlebt, um seine Geschichte zu erz?hlen. Ein schwaches Herz.“ Lucious w?rde mit Sicherheit daf?r Sorgen, dass niemand, der Stephania gesehen hatte, ?berlebte. Selbst Stephania wurde bei so viel Kaltbl?tigkeit ?bel, auch wenn ein anderer Teil von ihr bereits ?berlegte, was das f?r sie eigentlich bedeuten w?rde. „Leider hat sich eine deiner Zofen in den Plot verstrickt“, sagte Lucious. „Thanos hat sie anscheinend verf?hrt.“ Wut entbrannte daraufhin in Stephania. „Sie sind meine Zofen!“ Es war jedoch nicht blo? der Gedanke an die Frauen, die ihr so treu gedient hatten, der sie schmerzte, auch wenn das allein schon gen?gte. Es war der Gedanke, dass Lucious jemandem etwas antat, der so eindeutig zu ihr geh?rte. Es ging nicht nur darum, dass eine ihrer Bediensteten Leid widerfahren war, es ging um die Anma?ung an sich! „Genau darum ging es mir“, sagte Lucious. „Zu viele Menschen hatten gesehen, wie sie f?r dich Dinge erledigt hat. Und als ich dem M?dchen ihr eigenes Leben im Tausch gegen alles, was sie wusste, angeboten habe, war sie ?u?erst hilfreich.“ Stephania wandte den Blick ab. „Warum tust du all das, Lucious? Du h?ttest mich mit Thanos ziehen lassen k?nnen.“ „Thanos hat dich nicht verdient“, sagte Lucious. „Und er verdient es sicherlich nicht, gl?cklich zu sein.“ „Und warum hast du meine Spuren verwischt?“ fragte Stephania. „Du h?ttest dich zur?ckhalten k?nnen und meiner Hinrichtung zusehen k?nnen.“ „Ich habe tats?chlich dar?ber nachgedacht“, gab Lucious zu. „Oder zumindest hatte ich ?berlegt, den K?nig zu bitten, dich zu begnadigen, nachdem wir es ihm erz?hlt hatten. Aber das Risiko, dass er sich einfach hinrichten lassen w?rde, w?re zu gro? gewesen und das konnten wir nicht zulassen.“ Nur Lucious konnte so offen ?ber so etwas sprechen, nur er konnte glauben, dass Stephania etwas w?re, um das er seinen Vater bitten k?nnte als w?re sie ein wertvolles Schmuckst?ck. Der Gedanke daran bereitete Stephania G?nsehaut. „Aber dann ist mir eingefallen“, sagte Lucious, „dass ich die Spielchen zwischen uns zu sehr genie?e, um so etwas zuzulassen. Es geht nicht darum, dass ich dich will. Ich will dich als Ebenb?rtige, als Partnerin. Als wahrhaftig die Meine.“ Stephania trat an den Balkon, auch um frische Luft zu schnappen. Lucious war ihr so nah, dass sie den Duft seiner teuren Rosenwasser und Parf?ms riechen konnte, die er offenbar aufgelegt hatte, um den Gestank des Bluts der heutigen Kraftanstrengungen darunter zu ?bert?nchen. „Was hast du gerade gesagt?“ fragte Stephania, auch wenn sie bereits eine Vorstellung davon hatte, was Lucious von ihr wollen k?nnte. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, all das herauszufinden, was die anderen am Hofe umtrieb, Lucious Vorlieben miteinbezogen. Doch vielleicht hatte sie es nicht sorgf?ltig genug gemacht. Sie hatte nicht bemerkt, wie Lucious in ihr Informantennetzwerk gedrungen war. Auch hatte sie von Thanos Unternehmungen nichts bemerkt, bis es zu sp?t gewesen war. Jedoch wollte sie die zwei nicht vergleichen. Lucious kannte ganz klar weder Moral noch Ma?, und er suchte aktiv nach Wegen, anderen wehzutun. Thanos war stark und besa? Prinzipien, er war liebevoll und ein Besch?tzer. Aber er war derjenige, der sie stehengelassen hatte. Er hatte sie verlassen, wissend, welche Konsequenzen das f?r sie haben w?rde. Lucious griff mit einer ihm sonst fremden Sanftheit nach ihrer Hand. Stephania versp?rte dennoch einen Widerwillen als er ihre Hand an seine Lippen hob und die Innenseite ihres gerade pulsierenden Handgelenks k?sste. „Lucious“, sagte Stephania und entzog ihm ihre Hand. „Ich bin eine verheiratete Frau.“ „Ich habe das ?u?erst selten als ein Problem erlebt“, hob Lucious hervor. „Und tu doch nicht so, Stephania, du doch auch nicht.“ Stephanias ?rger loderte wieder auf. „Du kennst mich doch gar nicht.“ „Ich kenne dich sehr gut“, sagte Lucious. „Und je besser ich dich kenne, desto mehr erkenne ich, dass wir perfekt f?reinander sein.“ Stephania entfernte sich, doch Lucious folgte ihr. Nat?rlich tat er das. Er war kein Mann, der jemals Zur?ckweisung erfahren hatte. „Denk doch mal dar?ber nach, Stephania“, sagte Lucious. „Ich habe immer geglaubt, dass du nicht sonderlich helle seist, aber dann habe ich das Spinnennetz entdeckt, das du durch Delos gewebt hast. Wei?t du was ich dabei empfunden habe?“ „Wut, dass man aus dir einen Narren gemacht hat?“ schlug Stephania vor. „Vorsicht“, sagte Lucious. „Du kannst nicht wollen, dass du es dir mit mir verdirbst. Nein, ich habe Bewunderung empfunden. Davor habe ich geglaubt, dass du f?r ein oder zwei N?chte ganz nett w?rst. Doch dann habe ich erkannt, dass du jemand bist, der wirklich versteht, wie die Welt funktioniert.“ Oh, das verstand Stephania besser, als Lucious es sich vorstellen konnte. Er hatte seine Stellung, die ihn vor allem, was ihm widerfuhr, sch?tzte. Stephania hatte nichts als ihre Klugheit. „Und du hast entschieden, dass wir das perfekte Paar w?ren“, sagte Stephania. „Dann sag mir doch, was du in Bezug auf meine Ehe mit Thanos vorhast?“ „Das k?nnen wir getrost beiseite lassen“, sagte Lucious, als w?re es so leicht wie mit den Fingern zu schnipsen. „Nach allem, was er getan hat, h?tte ich geglaubt, dass du froh seist, dich aus dieser Bindung zu l?sen.“ Es w?re von Vorteil, wenn sich die Priester darum k?mmerten, denn sonst w?rde Stephania riskieren, durch Thanos’ Verbrechen als ehrlos zu gelten. Sie w?rde die Frau des Verr?ters bleiben, auch wenn Lucious ihr versicherte, dass ihr niemand ihre Verstrickungen w?rde nachweisen k?nnen. „Oder wenn du das nicht willst“, sagte Lucious, „ich bin mir sicher, dass es nicht schwer w?re, seinen Untergang anderweitig zu arrangieren. Schlie?lich ist es dir schon einmal fast gegl?ckt. Wo auch immer er steckt, ein Auftragsmord ist leicht in die Wege geleitet. Du k?nntest f?r... eine angemessene Zeit trauern. Ich bin mir sicher, dass dir schwarz ausgezeichnet st?nde. Du siehst in allem zauberhaft aus.“ Unter Lucious’ Blick f?hlte sich Stephania pl?tzlich unwohl, denn es kam ihr vor, als w?rde er sich vorstellen, wie sie ohne jegliche Kleidung aussah. Sie blickte ihm direkt in die Augen und versuchte, einen professionellen Ton an den Tag zu legen. „Und dann was?“ fragte sie. „Dann heiratest du einen dir w?rdigen Prinzen“, sagte Lucious. „Denk an all das, was wir mit deinem Wissen und meinen F?higkeiten zusammen erreichen k?nnten. Wir k?nnten das Reich zusammen regieren und die Rebellion w?rde es nicht einmal wagen, uns zu nahe zu kommen. Du musst zugeben, dass wir ein sch?nes Paar w?ren.“ Daraufhin musste Stephania lachen. Sie konnte nicht anders. „Nein, Lucious. Das w?ren wir nicht, denn ich empfinde nichts als Verachtung f?r dich. Du bist ein Ganove, schlimmer noch, du bist der Grund, weshalb ich alles verloren habe. Warum sollte ich dich jemals heiraten?“ Sie sah, wie sich Lucious’ Gesicht verh?rtete. „Ich k?nnte“, hob Lucious hervor. „Ich k?nnte mit dir anstellen, was immer mir beliebt. Glaubst du etwa, dass ich deine Beteiligung an Thanos’ Flucht nicht immer noch auffliegen lassen k?nnte? Vielleicht habe ich deine Zofe nur zu Sicherheitszwecken am Leben gelassen.“ „Um mich zu zwingen, dich zu heiraten?“ sagte Stephania. „Welcher Mann w?rde das tun?“ Lucious breitete die Arme aus. „Du bist mir gar nicht so un?hnlich, Stephania. Du bist Teil des Spiels. Du w?rdest keinen Idioten wollen, der zu dir mit Blumen und Juwelen kommt. Au?erdem w?rdest du lernen, mich zu lieben. Ob du das nun wollen w?rdest oder nicht.“ Er streckte erneut seine Hand nach ihr aus und Stephania legte ihre Hand auf seine Brust. „Komm mir noch einmal zu nahe, und du wirst diesen Raum nicht lebend verlassen.“ „Willst du, dass ich deine Beteiligung an Thanos’ Flucht auffliegen lasse?“ fragte er. „Du vergisst dabei deine eigene Beteiligung“, sagte Stephania. „Schlie?lich wusstest du alles dar?ber. Wie w?rde der K?nig reagieren, wenn ich ihn das wissen lie?e?“ Sie erwartete, dass Lucious nun w?tend, vielleicht sogar gewaltt?tig werden w?rde. Doch er l?chelte sie nur an. „Ich wusste, dass du perfekt zu mir passen w?rdest“, sagte er. „Selbst in deiner derzeitigen Lage, findest du einen Weg, auf bezaubernde Weise zur?ckzuschlagen. Zusammen w?ren wir unschlagbar. Aber du wirst Zeit brauchen, um das zu verstehen, das wei? ich. Du hast viel durchgemacht.“ Er klang genau so, wie ein besorgter Freier klingen sollte, was Stephanias Vertrauen in ihn noch weiter schm?lerte. „Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um ?ber meinen Vorschlag nachzudenken“, sagte Lucious. „Denk an all das, was eine Ehe mit mir dir bieten k?nnte, vor allem im Gegensatz zu einer Ehe mit einem Verr?ter. Vielleicht liebst du mich jetzt noch nicht, aber Menschen wie wir treffen ihre Entscheidungen nicht aufgrund solchen Unfugs. Wir treffen sie, weil wir ?ber sie erhaben sind und wir unseresgleichen anerkennen, wenn wir auf sie treffen.“ Stephania war nicht so wie Lucious, aber sie verkniff sich aus gutem Grund, es auszusprechen. Sie wollte nur, dass er verschwand. „Bis dahin“, sagte Lucious, als sie nicht antwortete, „habe ich ein Geschenk f?r dich. Besagte Zofe dachte, dass du es brauchen k?nntest. Sie hat mir alles m?glich ?ber dich erz?hlt, als sie um ihr Leben bettelte.“ Er zog eine Phiole aus seiner G?rteltasche und legte sie auf den kleinen Tisch neben dem Fenster. „Sie hat mir auch erz?hlt, warum du das Blutmondfestival vorzeitig verlassen hast“, sagte Lucious. „Dass du schwanger bist. Ich w?rde nat?rlich niemals Thanos’ Kind aufziehen. Trink das hier und das Problem ist gel?st. In jeder Hinsicht.“ Stephania wollte ihm die Phiole nachwerfen. Sie nahm sie von dem Tischchen, aber da war er schon durch die T?r verschwunden. Sie h?tte sie dennoch beinahe gegen die T?r geworfen, doch sie besann sich, lie? sich auf dem Fenstersims nieder und starrte auf die Phiole in ihrer Hand. Das Sonnenlicht lie? die Fl?ssigkeit unschuldiger aussehen, als sie eigentlich war. Wenn sie das trank, w?rde sie Lucious heiraten k?nnen, was ihr als grauenvoller Gedanke erschien. Und doch w?rde es ihr eine der m?chtigsten Positionen im Reich er?ffnen. Wenn sie das trank, w?re alles, was von Thanos noch ?brig war, vernichtet. Stephania sa? da ohne zu wissen, was sie tun sollte. Langsam begannen Tr?nen ihr ?ber die Wangen zu kullern. Vielleicht sollte sie die Fl?ssigkeit einfach trinken. KAPITEL DREI Ceres hatte M?he, wieder zu Bewusstsein zu kommen und den dunklen Schleier, der sie wie eine zu ertrinken drohende Frau fesselte, zu durchbrechen. Auch jetzt noch konnte sie die Schreie der Sterbenden h?ren. Der Hinterhalt. Die Schlacht. Sie musste sich zwingen, wieder zu sich zu kommen oder es w?rde alles verloren sein... Sie schlug die Augen auf und sprang, bereit weiterzuk?mpfen, auf ihre F??e. Zumindest versuchte sie dies. Etwas an ihren Handgelenken und Kn?cheln hielt sie davon ab. Die Schl?frigkeit fiel nun von ihr ab und Ceres erkannte, wo sie war. Sie war umgeben von Steinw?nden, die so eng waren, das Ceres gerade so zwischen ihnen liegen konnte. Es gab kein Bett, nur einen harten Steinboden. Ein kleines vergittertes Fenster lie? ein wenig Licht herein. Ceres konnte sp?ren, wie der harte Stahl in ihre Handgelenke und Kn?chel schnitt, und sie konnte die schwere Metall?se sehen, durch die ihre Ketten in der Wand verschwanden, die dicke T?r war mit Eisenstreben verst?rkt worden und schien ihr entgegenzuschreien, dass sie hier gefangen war. Wenn jemand von drau?en an ihren Ketten zog, dann w?rde sie in Richtung der Metall?se gezogen und gegen die Wand gedr?ckt. Hier so gefangen zu sein, erf?llte Ceres mit Wut. Sie zog, r?ttelte an ihren Ketten und versuchte, ihre Kr?fte zu wecken. Nichts passierte. Es kam ihr vor, als w?re ein Nebel in ihrem Kopf aufgezogen und sie versuchte, durch ihn hindurch zu blicken, um die Landschaft auf der anderen Seite zu erkennen. Hier und dort drang das Licht der Erinnerung durch diesen Nebel, aber sie blieb bruchst?ckhaft. Sie konnte sich daran erinnern, wie sich die Tore zur Stadt ge?ffnet hatten und die „Rebellen“ sie so zu sich hineingewunken hatten. Sie hatten sich auf den Weg gemacht und alles, was ihnen zur Verf?gung stand, mobilisiert, denn sie hatten geglaubt, dass dies die entscheidende Schlacht um die Stadt sein w?rde. Ceres sank zusammen. Es tat weh, und einige Wunden sa?en tiefer, als k?rperliche Wunden reichen konnten. „Jemand hat uns betrogen“, sagte Ceres leise. Sie hatten kurz vor dem Sieg gestanden und jemand hatte sie allesamt betrogen. Weil Geld gelockt hatte oder Angst oder das Verlangen nach Macht, jemand hatte all das aufgegeben, wof?r sie gek?mpft hatten und hatte sie in eine Falle gelockt. Jetzt konnte sich Ceres erinnern. Si erinnerte sich an den Anblick von Lord Wests Neffen, wie ein Pfeil aus seinem Hals ragte, die Blicke von Hilflosigkeit und Unglauben, die ihm im Gesicht gestanden hatten, bevor er aus dem Sattel gerutscht war. Sie erinnerte sich an die Pfeile, die den Himmel verdunkelt hatten und an die Barrikaden und das Feuer. Lord Wests M?nner hatten versucht, sich gegen die Bogensch?tzen zur Wehr zu setzen. Ceres hatte gesehen, wie f?hig ihre Reitersch?tzen auf dem Weg nach Delos gewesen waren, sie waren selbst bei rasendem Galopp geschickt im Umgang mit kleinen B?gen und Feuer. Als sie ihre ersten Pfeile in Richtung des Feinds schickten, hatte Ceres sogar zu hoffen gewagt, denn nichts schien diese M?nner in die Knie zwingen zu k?nnen. Doch sie wurde entt?uscht. Mit den von Lucious auf den D?chern postierten Bogensch?tzen, lag ein zu gro?er Vorteil auf Seiten der Feinde. Irgendwo in dem Chaos kamen dann zus?tzlich zu den Pfeilen auch Feuert?pfe zum Einsatz, und Ceres erinnerte sich an ihr Entsetzen, als sie mit ansehen musste, wie ihre M?nner in Flammen aufgingen. Nur Lucious war es zuzutrauen, dass er Feuer in seiner eigenen Stadt einsetzte und sich nicht darum scherte, ob die umliegenden H?user auch Feuer fingen. Ceres hatte Pferde gesehen, die sich panisch aufb?umten und ihre Reiter abwarfen. Ceres h?tte in der Lage sein m?ssen, sie zu retten. Sie hatte nach der Kraft in ihr gesucht und hatte nichts als Leere gefunden, ein schwarzes Loch, wo St?rke und Macht, den Feind zu zerst?ren, h?tte schlummern sollen. Sie suchte noch immer nach einem Zugang zu ihren Kr?ften, als auch ihr Pferd sich str?ubte und sie abwarf... Ceres zwang ihre Gedanken zur?ck in die Gegenwart zu kehren, denn es gab in ihren Erinnerungen Orte, an denen sie nicht l?nger verweilen wollte. Doch auch die Gegenwart sah nicht viel rosiger aus. Dort drau?en konnte Ceres die Schreie eines sterbenden Mannes h?ren. Ceres trat an das Fenster, soweit ihre Ketten dies zulie?en. Selbst das kostete sie eine enorme Kraftanstrengung. Sie f?hlte sich, als h?tte jemand sie ausgesogen, ihr ihre Kr?fte gestohlen, die ihr sonst geholfen h?tten. Sie hatte das Gef?hl, dass sie sich gerade noch auf den Beinen halten konnte. Sich von ihren Ketten loszurei?en, schien dabei ein unm?gliches Unterfangen. Sie schaffte es bis ans Fenster und umklammerte die Gitterst?be, als wollte sie sie herausbrechen. Tats?chlich waren sie beinahe das Einzige, was sie aufrecht stehen lie?. Als sie hinunter in den Hof unter ihrer neuen Zelle blickte, brauchte sie diese neue St?tze auch dringend. Ceres sah Lord Wests M?nner in mehreren Reihen stehen. Jeder von ihnen trug noch Reste seiner R?stungen, auch wenn in den meisten F?llen Teile abgebrochen oder zerfetzt worden waren. Keiner trug mehr eine Waffe. Ihre H?nde waren zusammengebunden und viele von ihnen knieten. Etwas Trauriges lag in diesem Anblick. Er sprach von einer Niederlage, die klarer nicht h?tte sein k?nnen. Ceres erkannte unter ihnen auch ihr bekannte Rebellen und der Ausdruck in ihren Gesichtern drehte ihr noch einmal mehr den Magen um. Lord Wests M?nner hatten sich ihr bereitwillig angeschlossen. Sie hatten f?r sie ihr Leben riskiert, und Ceres f?hlte sich f?r sie verantwortlich, doch kannte sie die M?nner und Frauen dort unten. Sie erblickte Anka. Anka stand mitten unter ihnen, ihre Arme waren so an einen Pfahl festgebunden, dass sie sich weder setzen noch hinknien konnte, um sich auszuruhen. Ein Seil war um ihren Hals geschlungen worden, sodass jeder Versuch sich zu entspannen, sie zu erw?rgen drohte. Ceres konnte das Blut in ihrem Gesicht sehen, das dort klebte, als w?re es ein Symbol ihrer Nichtigkeit. Dieser Anblick gen?gte, dass Ceres schlecht wurde. Es waren Freunde und in vielen F?llen Menschen, die sie seit Jahren kannte. Einige von ihnen waren verwundet. Wut ?berkam sie, denn niemand versuchte, ihnen zur Hilfe zu eilen. Sie standen oder knieten da, so wie es die Soldaten taten. Dann sah sie das, worauf sie warteten. Ceres wusste nicht, wof?r all das gut sein sollte, aber sie hatte eine Ahnung in Anbetracht der Dinge, die sie kannte. Pfahlstangen und B?cke, auf denen Menschen enthauptet werden konnten, Galgen und Pfannen aus hei?em Eisen hatte man dort hingeschafft. Und mehr noch. So viel, dass Ceres kaum imstande war zu begreifen, welcher verdorbene Geist f?hig war, diese Ger?te in Betracht zu ziehen. Dann sah sie Lucious unter ihnen und sie wusste es. Seinetwegen und auf eine gewisse Art auch ihretwegen. Wenn sie nur schneller gewesen w?re und ihn erwischt h?tte, bevor er sich nach dem Duell aus dem Staub gemacht hatte. Wenn sie ihn nur zuvor irgendwie h?tte umbringen k?nnen. Lucious stand ?ber dem schreienden Soldaten und stocherte mit seinem Schwert in dessen Fleisch, um ihm erneut den Klang seiner Todesqualen zu entlocken. Ceres konnte eine kleine Gruppe von Henkern in schwarzen Kapuzen um ihn sehen. Sie sahen aus, als machten sie sich Notizen, vielleicht sch?tzten sie aber auch nur denjenigen, der ihrer Profession solche Wertsch?tzung beima?. Ceres w?nschte, sie h?tte nach ihnen greifen und sie alle t?ten k?nnen. Lucious blickte auf und Ceres sp?rte den Moment, in dem sich ihre Augen trafen. Es war etwas, das dem ?hnelte, was die Dichter besagen, wenn sie von den Augenblicken sangen, in denen sich die Augen der Liebenden trafen, nur dass es sich hierbei um den blanken Hass handelte. In diesem Moment h?tte Ceres Lucious auf jede erdenkliche Art in den Tod schicken k?nnen, und sie konnte sehen, was er am liebsten mit ihr getan h?tte. Sie sah, wie sich langsam ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, und er drehte sein Schwert ein letztes Mal um, ohne die Augen von Ceres zu wenden. Dann richtete er sich auf und wischte sich gedankenverloren seine blutverschmierten H?nde an einem Tuch ab. Er stand dort wie ein Schauspieler, der seinem wartenden Publikum gleich einen Monolog vortragen wollte. Doch f?r Ceres sah er einfach nur aus wie ein Schl?chter. „Jeder Mann und jede Frau hier ist ein Reichsverr?ter“, verk?ndete Lucious. „Aber ich denke, wir alle wissen, dass es nicht eure Schuld ist. Ihr seid in die Irre gef?hrt worden, in Versuchung gef?hrt worden vor allem durch eine bestimmte Person.“ Ceres sah, wie er erneut in ihre Richtung blitzte. „Deshalb werde ich die Mitl?ufer unter euch begnadigen. Kommt zu mir gekrochen. Bettelt mich darum an, versklavt zu werden, und ihr werdet im Gegenzug euer Leben behalten. Das Reich kann ein paar Arbeitstiere immer gebrauchen.“ Niemand regte sich. Ceres wusste nicht, ob sie stolz sein sollte oder ihnen entgegenschreien, dass sie das Angebot annehmen sollten. Sie mussten doch wissen, was ihnen bevorstehen w?rde. „Niemand?“ sagte Lucious und ein Anflug von ?berraschung schwang darin mit. Vielleicht hatte er ernsthaft geglaubt, dass jeder hier die Versklavung im Tausch gegen das eigene Leben akzeptieren w?rde. Vielleicht verstand er wirklich nicht, worum es der Rebellion ging oder dass es Dinge gab, die schlimmer waren als der Tod. „Kein einziger?“ Ceres sah, wie die gespielte Ruhe von ihm wie eine Maske abfiel und enth?llte, was darunter lag. „Das passiert, wenn ihr Idioten auf solchen Abschaum h?rt, der nichts will, als euch an der Nase herumzuf?hren!“ sagte Lucious. „Ihr vergesst, wo ihr hingeh?rt! Ihr vergesst, dass es f?r Bauern wie euch Konsequenzen hat! Nun, ich werde euch daran erinnern, dass es diese Konsequenzen gibt. Ihr werdet sterben, jeder einzelne von euch und ihr werdet auf eine Weise sterben, dass die Leute jeden verraten werden, der an Betrug auch nur denkt. Deshalb werde ich eure Familien hierher bringen lassen, damit sie zusehen k?nnen. Ich werde ihre j?mmerlichen H?tten in Brandt setzen und sie dazu zwingen, euch beim Sterben zuzusehen w?hrend ihr vor Schmerzen schreit!“ Das w?rde er tats?chlich tun; daran hatte Ceres keinen Zweifel. Sie sah, wie er auf einen der Soldaten deutete, dann auf eines der Ger?te, die dort aufgebaut worden waren. „Fang mit dem an oder irgendeinem anderen. Es ist mir egal. Sorgt nur daf?r, dass sie leiden, bevor sie sterben.“ Er deutete mit dem Finger in Richtung von Ceres’ Zelle. „Und sorgt daf?r, dass sie die letzte ist. Sie soll jeden einzelnen Tod mitansehen m?ssen. Ich will, dass sie dabei den Verstand verliert. Ich will, dass sie versteht, wie hilflos sie wirklich ist, auch wenn das Blut der Uralten in ihren Adern pulsiert, wie sie vor ihren M?nnern geprahlt hat.“ Ceres wurde von den Gitterst?ben zur?ckgezogen. Auf der anderen Seite der T?r mussten M?nner gewartet haben, denn jetzt zerrte etwas an den Ketten um ihre Handgelenke und Kn?chel, dass sie gegen die Wand gedr?ckt wurde und ihre Bewegungsfreiheit einschr?nkte. Jetzt konnte sie sich nur noch wenige Zentimeter strecken. Mit Sicherheit konnte sie den Blick nicht mehr von dem Fenster wenden, hinter dem sie sehen konnte, wie der Henker die Sch?rfe seiner Axt pr?fte. „Nein“, sagte sie und versuchte sich den Mut zuzusprechen, der ihr gerade fehlte. „Nein, das werde ich nicht zulassen. Ich werde einen Weg finden, es aufzuhalten.“ Sie griff nicht nur nach der Kraft in ihr, sondern tauchte in den Raum ein, wo die Energie normalerweise auf sie wartete. Ceres zwang sich, das anzuwenden, was das Waldvolk ihr beigebracht hatte. Sie jagte nach ihrer Kraft, als w?rde sie einem versteckten Tier nachjagen. Doch sie konnte sie einfach nicht zu fassen bekommen. Ceres versuchte alles, was ihr auch nur einfiel. Sie versuchte, sich zu entspannen. Sie versuchte, sich an das Gef?hl zu erinnern, das sie durchflutete, wenn sie ihre Kraft benutzte. Sie versuchte, sie in einem Kraftakt des Willens zu zwingen. In ihrer Verzweiflung umschmeichelte sie sie s??, als w?re sie ein eigenes Wesen und nicht ein Teil von ihrem Selbst. Nichts davon funktionierte, und Ceres riss an den Ketten, die sie gefangen hielten. Sie sp?rte, wie sie ihr in ihre Handgelenke und Kn?chel schnitten, als sie sich nach vorne warf, doch mehr als eine Arml?nge Raum konnte sie dabei nicht herausholen. Ceres h?tte den Stahl mit Leichtigkeit sprengen sollen. Sie h?tte in der Lage sein sollen, sich zu befreien und all die anderen zu retten. Das h?tte sie, aber gerade konnte sie es nicht und das Schlimmste war, dass sie nicht wusste, warum. Warum hatten die Kr?fte, zu denen sie Zugang gehabt hatte, sie gerade jetzt und so pl?tzlich verlassen? Warum war es soweit gekommen? Warum konnte sie sie nicht zwingen, das zu tun, was sie wollte? Ceres sp?rte, wie ihr Tr?nen in die Augen traten, w?hrend sie weiter versuchte, etwas auszurichten, zu helfen. Drau?en begannen die Exekutionen und Ceres konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. Schlimmer noch, sie wusste, dass, wenn Lucious mit jenen dort drau?en fertig war, sie als n?chstes an der Reihe sein w?rde. KAPITEL VIER Sartes erwachte kampfbereit. Er versuchte, aufzustehen und wurde bei diesem Versuch von einem Stiefel, der zu einer grimmig dreinblickenden Person geh?rte, zur?ckgesto?en. „Denkst du etwa, dass du dich hier bewegen k?nntest?“ zischte er. Der Mann war kahlgeschoren und t?towiert und hatte in einer Schl?gerei oder ?hnlichem einen Finger eingeb??t. Es hatte eine Zeit gegeben, da h?tte es Sartes beim Anblick eines solchen Mannes mit der Angst zu tun bekommen. Das war jedoch vor der Armee und der Rebellion gewesen. Es war, bevor er das Angesicht des wirklich B?sen gesehen hatte. In dem mit Holzw?nden ausgekleideten Raum waren noch mehr M?nner zusammengepfercht worden. Licht drang nur durch ein paar Spalten. Doch es gen?gte, dass Sartes die M?nner dort sehen konnte, und was er dort sah, war alles andere als ermutigend. Der Mann neben ihm war wahrscheinlich der am wenigsten gef?hrlich Aussehende. Allein die gro?e Anzahl an M?nnern trug dazu bei, dass Sartes doch f?r einen Moment Angst empfand und das nicht nur, weil er sich ausmalen konnte, was sie mit ihm anstellen konnten. Was w?rde ihm bevorstehen, wenn er mit solchen M?nnern eingesperrt wurde? Er sp?rte, dass sich hinter ihm etwas bewegte und Sartes riskierte es, der Menge aus Ganoven seinen R?cken zuzudrehen, sodass er durch die Spalten der Holzwand linsen konnte. Drau?en sah er eine staubige und steinige Landschaft an ihm vorbeiziehen. Er kannte die Gegend nicht, aber wie weit konnte er von Delos entfernt sein? „Ein Wagen“, sagte er. „Wir sind in einem Wagen.“ „H?r dir den Jungen an“, sagte der kahlgeschorene Mann. Er versuchte, Sartes stimme nachzu?ffen, was jedoch kl?glich scheiterte. „Wir sind in einem Wagen. Was f?r ein kluger Junge. Wie w?re es, wenn du deine Klappe h?ltst, Dummschw?tzer? Es reicht schon, dass wir auf dem Weg zu den Teergr?ben sind, da musst du nicht auch noch dummes Zeug erz?hlen.“ „Den Teergr?ben?“ sagte Sartes und er sah, wie sich das Gesicht des Mannes zornig verzog. „Ich dachte, ich h?tte dir gesagt, die Klappe zu halten“, zischte der Ganove. „Vielleicht muss ich dich erst einmal deine Z?hne schlucken lassen, um dich daran zu erinnern.“ Ein anderer Mann streckte sich. Die Enge des Raumes schien kaum genug, ihn zu fassen. „Den einzigen, den ich hier reden h?re, bist du. Wie w?re es, wenn ihr beide die Klappe halten w?rdet?“ Der Glatzk?pfige verstummte mit einer derartigen Pl?tzlichkeit, dass Sartes verstand, wie gef?hrlich der andere Mann sein musste. Sartes bezweifelte, dass er in diesem Moment neue Freunde gewonnen hatte, aber er wusste aus seiner Armeezeit, dass M?nner wie diese keine Freunde hatten: Sie hatten Handlanger und sie hatten Opfer. Es war schwer, still zu sein, jetzt, da er wusste, wohin sie fuhren. Die Teergr?ben waren eine der grausamsten Strafen, die das Reich bereithielt; so gef?hrlich und unerfreulich, dass diejenigen, die dorthin gesandt wurden, froh sein konnten, wenn sie das erste Jahr ?berlebten. Dieser Ort war hei? und todbringend. Die Knochen toter Drachen ragten aus dem Boden und f?r die Wachen war es das Normalste der Welt, einen kranken oder gebrechlichen Gefangenen in den Teer zu werfen. Sartes versuchte, sich zu erinnern, wie er hier gelandet war. Er war auf Erkundungstour f?r die Rebellion gewesen und hatte nach einem Tor gesucht, durch das sie Ceres und Lord Wests M?nner in die Stadt lassen konnten. Er hatte es gefunden. Sartes konnte sich an das Hochgef?hl erinnern, das er dabei empfunden hatte, denn es war ideal gewesen. Er war zur?ckgerast, um es den anderen zu erz?hlen. Er hatte es beinahe geschafft und dann war diese vermummte Gestalt aufgetaucht und hatte nach ihm gegriffen; der Eingang zum Versteck der Rebellion war zum Greifen nah gewesen. Das Gef?hl der Sicherheit hatte sich bereits bei ihm eingestellt und dann war es ihm entrissen worden. „Mit freundlichen Gr??en von Lady Stephania.“ Diese Worte hallten noch in Sartes Erinnerung nach. Das waren die letzten Worte gewesen, bevor sie ihn bewusstlos geschlagen hatten. Sie sagten ihm nicht nur, wer f?r seine Entf?hrung verantwortlich war, sondern auch, dass er versagt hatte. Sie hatten ihn so nah kommen lassen, um ihm dann alles zu nehmen. So hatte Sartes Ceres und den anderen seine Informationen nicht weiterreichen k?nnen. Jetzt machte er sich um seine Schwester, seinen Vater, Anka und die Rebellion Sorgen, denn er wusste nicht, was mit ihnen geschehen w?rde, wenn sie das geeignete Tor nicht kannten. W?rden sie ohne seine Hilfe einen Weg in die Stadt finden? Waren sie in der Lage dazu gewesen, korrigierte sich Sartes selbst, denn in der Zwischenzeit musste die Sache irgendwie ?ber die B?hne gegangen sein. Sie hatten ein anderes Tor oder einen anderen Weg in die Stadt gefunden, oder nicht? Sie mussten es einfach, denn was w?re sonst? Sartes wollte nicht weiter dar?ber nachdenken, aber es war unm?glich, es zu ignorieren. Die Alternative w?re, dass sie gescheitert waren. Im besten Falle hatten sie erkannt, dass kein Weg hineinf?hrte, ohne ein Tor einzunehmen. Dann h?tten sie in der Falle gesessen, w?hrend die Armee vorger?ckt w?re. Im schlimmsten Fall... im schlimmsten Fall waren sie jetzt alle tot. Sartes sch?ttelte den Kopf. Er konnte es nicht glauben. Ceres w?rde einen Ausweg finden und gewinnen. Anka war so einfallsreich wie kein anderer. Sein Vater war stark und robust und die anderen Rebellen hatten die Willenskraft, die von dem Wissen herr?hrte, dass ihre Sache der Gerechtigkeit diente. Sie w?rden einen Weg finden, das durchzustehen. Sartes musste au?erdem glauben, dass seine derzeitige Lage nur vor?bergehend war. Die Rebellen w?rden siegen, was bedeutete, dass sie Stephania kriegen und diese ihnen sagen w?rde, was sie getan hatte. Sie w?rden ihn finden, genauso wie sein Vater und Anka ihn in der Armee gefunden hatten. Aber was f?r ein Ort das war, an dem sie ihn w?rden suchen m?ssen? Sartes blickte hinaus, w?hrend der Wagen durch die Landschaft polterte und sah, wie die Ebene einer Umgebung aus Felsen und Gr?ben und blubbernden L?chern, gef?llt mit schwarzer Hitze, wich. Selbst von hier konnte er den scharfen, bitteren Gestank des Teers riechen. Dort arbeiteten Menschen in Reihen stehend. Sartes konnte die Fesseln sehen, die jeweils zwei aneinander ketteten, w?hrend sie den Teer mit Eimern sch?rften und aufsammelten, sodass andere ihn benutzen konnten. Er konnte sehen, wie die W?chter mit Peitschen ?ber ihnen standen und in just diesem Augenblick sah Sartes, wie ein Mann unter den Hieben zusammenbrach. Die Wachen l?sten seine Fesseln und stie?en ihn in den n?chstgelegenen Teergraben. Der Teer brauchte eine ganze Weile, um die Schreie des Mannes zu verschlucken. Sartes wollte den Blick abwenden, doch er konnte es nicht. Er konnte seine Augen nicht von all dem Horror wenden. Von den K?figen, die in der Luft baumelten und den Gefangenen offenbar als Unterkunft dienten. Von den Wachen, die sie wie Tiere behandelten. Er beobachtete sie, bis der Wagen zu einem Halt kam und Soldaten ihnen die T?r des Wagens ?ffneten. Sie hielten eine Waffe in der einen Hand und Ketten in der anderen. „Gefangene raus“, rief einer. „Raus oder wir setzen den Wagen mit euch darin in Brand, ihr Abschaum!“ Sartes schl?rfte zusammen mit den anderen hinaus ans Licht. Nun konnte er das volle Ausma? des Horrors erblicken. Die D?mpfe an diesem Wort waren kaum zu ertragen. Die Teergr?ben um sie blubberten seltsam und in unregelm??igen Abst?nden. Sartes sah, wie ein St?ck Boden in der N?he einer der Gr?ben wegbrach und in den Teer st?rzte. „Das sind die Teergr?ben“, verk?ndete der Soldat, der bereits zuvor gesprochen hatte. „Versucht gar nicht erst, euch an sie zu gew?hnen. Ihr werdet lange davor das Zeitliche segnen.“ W?hrend sie Sartes Handfesseln anlegten, dachte dieser, dass das Schlimmste an dem Gesagten war, dass sie damit Recht haben konnten. KAPITEL F?NF Thanos zog sein kleines Boot an den Schieferstrand und versuchte, die Fessel unterhalb der Flutlinie zu ignorieren. Er lief weiter den Strand hinauf und hatte mit jedem Schritt, den er auf dem grauen Fels tat, das Gef?hl, beobachtet zu werden. Er war hier leicht auszumachen, und Thanos wollte definitiv nicht an solch einem Ort gesehen werden. Er kraxelte einen Pfad hinauf und hielt an. Er sp?rte Wut und Ekel beim Anblick dessen, was er dort am Wegesrand erblickte. Dort standen Folterinstrumente, Galgen, Nagelbretter und Richtr?der, die allesamt f?r einen unangenehmen Tod sorgen sollten. Thanos hatte von der Gefangeneninsel geh?rt und doch bereitete der Anblick des B?sen ihm solches Unbehagen, dass er am liebsten daf?r gesorgt h?tte, dass dieser Ort geschlossen wurde. Er lief trotzdem weiter und dachte dar?ber nach, wie es f?r einen Gefangenen sein musste, eingekesselt zwischen Felsw?nden und im Wissen, dass nur der Tod ihn erwartete. War Ceres wirklich hier gelandet? Der Gedanke allein gen?gte, dass sich Thanos’ Magen zusammenzog. Vor ihm h?rte Thanos Schreie, Rufe und ein Heulen, das genauso gut Tier wie Mensch h?tte sein k?nnen. Etwas in diesen Ger?uschen lie? ihn anhalten. Sein K?rper sagte ihm, dass er sich auf einen Kampf einstellen sollte. Er verlie? eilig den Pfad und reckte seinen Kopf ?ber den Felsen, der ihm die Sicht versperrte. Was er dort sah, lie? ihn erstarren. Ein Mann rannte mit nackten F??en ?ber den steinigen Grund und hinterlie? dabei blutige Spuren. Er trug Kleider, die zerrissen waren, ein ?rmel hing lose von seiner Schulter, ein gro?er Riss auf dem R?cken gab den Blick auf eine darunterliegende Wunde frei. Seine Haare waren zerzaust und sein Bart noch zerzauster. Nur die Tatsache, dass seine zerrissenen Kleider aus Seide waren, verriet, dass er nicht immer so ausgesehen hatte. Der Mann, der ihm nachjagte, sah fast noch wilder aus und etwas an ihm gab Thanos das Gef?hl, dass er mehr wildes Tier als Mensch war, denn er jagte dem anderen nach als sei er seine Beute. Seine Kleidung bestand aus verschiedenartigem Leder, das so aussah, als h?tte er es bei unterschiedlichen Anl?ssen zusammengestohlen. Das Muster war stellenweise von Schlammstreifen durchsetzt und Thanos nahm an, dass die Kleidung so entworfen worden war, um sich im Wald besser tarnen zu k?nnen. Er hielt einen Stock und einen kurzen Dolch in der Hand und die Schreie, die er ausstie?, w?hrend er den anderen Mann jagte, lie?en Thanos die Nackenhaare aufstellen. Thanos bewegte sich instinktiv vorw?rts. Er konnte nicht einfach daneben stehen und zusehen, wie ein anderer ermordet wurde, selbst hier nicht, wo jeder eine Straftat begangen haben musste, um hier gelandet zu sein. Er rannte ?ber den H?gel und sprintete zu der Stelle, an der die Beiden vorbeikommen w?rden. Der erste Mann versteckte sich hinter ihm. Der zweite hielt z?hnefletschend an. „Sieht nach noch mehr Beute aus“, sagte er und st?rzte sich auf Thanos. Thanos reagierte mit der Geschwindigkeit eines ge?bten K?mpfers und wich gekonnt dem ersten Messerangriff aus. Der Stock traf ihn an der Schulter, aber er ignorierte den Schmerz. Er lie? seine Faust fliegen und sp?rte Wucht, als diese auf den Kiefer des Mannes traf. Das wilde Tier kippte um und war bewusstlos, noch bevor er auf dem Boden aufkam. Thanos drehte sich um und sah, wie der erste Mann ihn anstarrte. „Keine Sorge“, sagte Thanos, „ich werde dir nichts tun. Ich bin Thanos.“ „Herek“, sagte der andere Mann. F?r Thanos klang seine Stimme wie eingerostet, so als h?tte er eine lange Zeit nicht mehr gesprochen. „Ich – “ Ein weiterer Schrei drang aus dem bewaldeten Teil der Insel. Viele Stimmen schienen sich in ihm zu etwas zu vereinigen, dass selbst Thanos angsteinfl??end fand. „Schnell, hier entlang.“ Der andere Mann griff Thanos’ Arm und zog ihn in Richtung mehrerer hoher Felsen. Thanos folgte ihm und duckte sich in eine Senke, die man vom Hauptpfad aus nicht sehen konnte und von der aus sie trotzdem nach Anzeichen f?r Gefahr Ausschau halten konnten. Thanos konnte die Angst des anderen Mannes sp?ren, w?hrend sie dort hockten, und er versuchte so ruhig wie m?glich zu bleiben. Thanos ?rgerte sich, dass er vers?umt hatte, dass Messer des Mannes, den er ausgeschaltet hatte, mitzunehmen, denn jetzt war es zu sp?t daf?r. Jetzt konnte er nur noch darauf warten, dass die anderen J?ger an ihnen vorbeizogen. Er sah, wie sie sich in einer Gruppe n?herten und keiner von ihnen glich dem anderen. Sie alle hielten Waffen in der Hand, die anscheinend aus Materialien hergestellt worden waren, die man auf der Insel finden konnte. Diejenigen die mehr als ein paar Fetzen am Leib hatten, trugen einen seltsamen Mix aus offenbar gestohlenen Dingen. Es waren M?nner und Frauen, sie sahen hungrig und gef?hrlich aus, waren halb verhungert und wirkten b?sartig. Thanos sah, wie eine der Frauen den bewusstlosen Mann mit ihrem Fu? anstie?. Angst durchzuckte ihn, denn wenn der Mann aufwachte, dann w?rde er den anderen erz?hlen, was passiert war, und das w?rde sie auf die Suche schicken. Doch er wachte nicht auf, denn die Frau kniete sich hin und schnitt ihm den Hals durch. Thanos’ K?rper spannte sich an. Herek legte neben ihm eine Hand auf seinen Arm. „Die Verlassenen d?rfen keinerlei Schw?che zeigen“, fl?sterte er. „Sie jagen jedem nach, denn diejenigen in der Festung dort oben geben ihnen nichts.“ „Sie sind Gefangene?“ fragte Thanos. „Wir sind alle Gefangene hier“, antwortete Herek. „Selbst die W?chter sind nur Gefangene, die an die Spitze der Hierarchie aufgestiegen sind und das Qu?len so sehr genie?en, dass sie sich in den Dienst des Reiches stellen. Du bist allerdings kein Gefangener, oder? Du siehst nicht so aus, als h?ttest du jemals in der Festung gesessen.“ „Das stimmt“, gab Thanos zu. „An diesem Ort... Gefangene tun das anderen Gefangenen an?“ Das Schlimmste daran war, dass er sich das vorstellen konnte. Es war die Sorte von Dingen, die sein Vater der K?nig sich erdenken konnte. Gefangene in die H?lle zu sperren und ihnen dabei die Chance zu geben, noch Schlimmeres zu vermeiden, wenn sie den Laden schmissen. „Die Verlassenen sind die Schlimmsten unter ihnen“, sagte Herek. „Wenn Gefangene nicht gehorchen, wenn sie zu verr?ckt oder dickk?pfig sind, wenn sie nicht arbeiten wollen oder sich zu sehr wehren, dann werden sie ins Freie entlassen, ohne irgendetwas. Die Aufseher jagen sie. Die meisten betteln darum, zur?ckgebracht zu werden.“ Thanos wollte nicht weiter dar?ber nachdenken, aber er musste es, denn Ceres konnte hier sein. Er lie? die Gruppe verwilderter Gefangener nicht aus den Augen, w?hrend er Herek weiter zufl?sterte. „Ich suche nach jemandem“, sagte Thanos. „Sie ist vielleicht hierher gebracht worden. Ihr Name ist Ceres. Sie hat im Stadion gek?mpft.“ „Die Kampfherr-Prinzessin“, fl?sterte Herek zur?ck. „Ich habe sie im Stadion k?mpfen sehen. Aber nein, ich h?tte davon geh?rt, wenn sie hierher gebracht worden w?re. Sie stellen die Neuank?mmlinge gerne zur Schau, so dass diese sehen, was sie erwartet. An sie h?tte ich mich erinnert.“ Thanos Herz sank wie ein Stein, der in eine See geworfen wurde. Er war sich so sicher gewesen, dass Ceres hier sein w?rde. Er hatte alles daran gesetzt, herzukommen, einfach weil es der einzige Anhaltspunkt ?ber ihren Aufenthaltsort gewesen war. Wenn sie nicht hier war... wo sollte er sie dann suchen? Die Hoffnung, die er gehegt hatte, versickerte so sicher, wie das Blut von Hereks F??en an den Felsen klebte. Das Blut, auf das die Verlassenen jetzt starrten und dessen Spur sie jetzt folgten... „Lauf!“ schrie Thanos als Eile seinen Herzschmerz ?berschattete und er Herek mit sich zerrte. Er stolperte ?ber den felsigen Boden in Richtung der Festung, einfach weil er davon ausging, dass ihre Verfolger ihnen dorthin nicht nachjagen wollen w?rden. Doch sein Plan ging nicht auf und Thanos musste Herek antreiben, nicht den Anschluss zu verlieren. Ein Speer sauste an seinem Kopf vorbei und Thanos zuckte, ohne jedoch anzuhalten. Er wagte einen Blick zur?ck und sah, dass die ausgemergelten K?rper n?her kamen, sie ihnen wie ein Pack W?lfe immer noch nachjagten. Thanos wusste, dass er umdrehen und gegen sie k?mpfen musste, aber er hatte keine Waffen. Vielleicht konnte er einen Stein benutzen. Silhouetten in schwarzem Leder und Kettenhemden erhoben sich aus den Felsen vor ihnen. Sie hielten B?gen in den H?nden. Thanos reagierte instinktiv und zerrte Herek mit sich auf den Boden. Pfeile flogen ?ber ihnen hinweg und Thanos sah, wie die Gruppe wilder Gefangener wie Dominosteine umfielen. Einer drehte sich um und versuchte zu fliehen, doch ein Pfeil traf ihn im R?cken. Thanos stand auf, als sich ein M?nnertrio ihnen n?herte. Der Kopf des Trios hatte silberne Haare und einen recht kantigen K?rperbau. Er legte sich seinen Bogen ?ber den R?cken, als er sich n?herte und zog ein langes Messer. „Ihr seid Prinz Thanos?“ fragte er immer n?herkommend. In diesem Augenblick verstand Thanos, dass er verraten worden war. Der Kapit?n des Schmugglerschiffs hatte ihn hintergangen, entweder f?r Gold oder schlicht, weil er den ?rger nicht wollte. Er zwang sich, aufrecht zu stehen. „Ja, ich bin Thanos“, sagte er. „Und wer sind Sie?“ „Ich bin Elsius, Aufseher dieses Orts. Fr?her haben sie mich Elsius den Schl?chter genannt oder Elsius den M?rder. Jetzt verdienen diejenigen, die ich t?te, ihr Schicksal auch.“ Thanos hatte von ihm geh?rt. Seinen Namen hatten die Kinder, mit denen er aufgewachsen war, dazu benutzt, einander Angst einzujagen. Es war der Name eines Adligen der immer wieder zum M?rder geworden war, bis selbst das Reich ihn als zu b?sartig empfunden hatte, um ihn frei herumlaufen zu lassen. Sie hatten Geschichten erfunden, die erz?hlten, was er seinen Opfern angetan hatte. Zumindest hoffte Thanos, dass sie erfunden waren. „Werden Sie mich jetzt t?ten?“ Thanos versuchte, k?hn zu klingen, auch wenn er keinerlei Waffen trug. „Oh nein, Prinz, wir haben viel Gr??eres mit Euch vor. Euer Begleiter jedoch...“ Thanos sah, dass Herek versuchte, aufzustehen, doch er war nicht schnell genug. Der Anf?hrer trat vor und stach mit k?hler Berechnung zu, seine Klinge verschwand ein ums andere Mal in dem Fleisch des anderen Mannes. Er zog Herek nach oben, so als wollte er ihn vom Sterben abhalten, bevor er dazu bereit war. Schlie?lich lie? er den toten K?rper des Gefangenen auf den Boden fallen. Als er sich Thanos zuwandte, blickte dieser in eine Fratze, die kaum mehr etwas Menschliches an sich hatte. „Wie f?hlt sich das an“, fragte er, „ein Gefangener zu werden, Prinz Thanos?“ KAPITEL SECHS Lucious hatte angefangen, den Geruch brennender H?user zu lieben. Etwas Wohltuendes lag darin und im Hinblick auf das Bevorstehende auch etwas Vorfreude. „Wartet auf sie“, sagte er vom Sattel seines Schlachtrosses aus. Um ihn hatten seine M?nner die H?user, die sie niederbrennen wollten, umzingelt. Sie waren es kaum wert, H?user genannt zu werden, es waren vielmehr einfache Bauernverschl?ge, die so j?mmerlich waren, dass sie es nicht einmal wert waren, ausgepl?ndert zu werden. Vielleicht w?rden sie in der Asche nachher noch einmal nachsehen. Jetzt stand erst einmal der Spa? im Vordergrund. Lucious sah, wie sich etwas in Gang setzte als die ersten Menschen schreiend aus ihren H?usern rannten. Er deutete mit einer seiner H?nde, die in einer Gantelet steckte, auf etwas. Seine goldene R?stung fing das Sonnenlicht ein. „Dort!“ Er gab seinem Pferd die Sporen, hob einen Speer und warf ihn in Richtung einer der davonlaufenden Menschen. Neben ihm fingen seine M?nner weitere Frauen und M?nner wieder ein. Sie hackten auf sie ein und t?teten sie. Am Leben lie?en sie gelegentlich nur jene, von denen anzunehmen war, dass sie auf dem Sklavenmarkt mehr einbringen w?rden. Lucious fand, dass es eine Kunst war, ein Dorf richtig niederzubrennen. Es war wichtig, nicht voreilig einzuschreiten und alles anzuz?nden. So gingen nur Amateure vor. Bei einem eiligen Einschreiten w?rden die Menschen nur davonrennen. Legte man in der falschen Reihenfolge die Feuer, dann riskierte man, dass die Menschen ihre Wertsachen zur?cklie?en. Lie? man ihnen zu viele Fluchtrouten, dann k?nnten sie weniger Menschen versklaven. Die Vorbereitung war ma?geblich. Er hatte seine M?nner in einer Kette aufstellen lassen, das war au?erhalb des Dorfs gewesen und lange bevor er in seiner gut sichtbaren R?stung hineingeritten war. Einigen der Bauern gen?gte der blo?e Anblick und sie rannten davon. Das hatte Lucious genossen. Es war gut, gef?rchtet zu werden. Es war Recht, dass er gef?rchtet wurde. Sie hatten nun die n?chste Stufe erreicht und verbrannten ein paar der am wenigsten wertvollen H?user. Sie schleuderten von oben Fackeln in die H?tten. Die Menschen konnten nicht davonlaufen, wenn man ihr Versteck im Erdgeschoss anz?ndete, und wenn sie nicht davonliefen, dann hatte das Ganze keinen Unterhaltungswert. Sp?ter w?rden sie sich dem klassischen Pl?ndern widmen, gefolgt von Folter derjenigen, von denen man annahm, dass sie entweder Rebellensympathien hegten oder Wertsachen unterschlugen. Und schlie?lich die Hinrichtungen. Lucious l?chelte bei diesem Gedanken. Normalerweise statuierte er lediglich Exempel. Doch heute w?rde er... umfassender durchgreifen. Er dachte an Stephania w?hrend er durch das Dorf ritt und sein Schwert zog, um es rechts und links von sich zum Einsatz zu bringen. F?r gew?hnlich reagierte er auf Zur?ckweisung weniger gut. Wenn eine der jungen M?dchen aus dem Dorf es versucht h?tte, dann h?tte Lucious sie wahrscheinlich lebendig h?uten lassen, als sie in die Sklavengr?ben zu schicken. Doch bei Stephania war es anders. Es war nicht nur ihre Sch?nheit und Eleganz. Als er noch geglaubt hatte, dass sie nicht mehr als das zu bieten hatte, h?tte er keinen Gedanken daran verschwendet, sie wie ein erhabenes Tier gef?gig zu machen. Jetzt, da er erkannt hatte, dass sie mehr als das verk?rperte, hatten sich seine Gef?hle f?r sie ver?ndert, intensiviert. Sie war nicht nur das perfekte Schmuckwerk f?r den zuk?nftigen K?nig; sie war jemand, die verstand, wie die Welt funktionierte, und sie war bereit, jede Intrige in Kauf zu nehmen, um das zu bekommen, was sie wollte. Das war der wesentliche Grund, weshalb er sie hatte gehen lassen; er zog zu viel Befriedigung aus ihren Spielchen. Er hatte sie in eine Ecke getrieben, und sie war gewillt gewesen, ihren Untergang an den seinen zu kn?pfen. Er fragte sich, was sie als n?chstes vorhatte. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er sah, wie zwei seiner M?nner eine Familie mit ihren Schwertern bedrohten: ein fetter Mann, eine ?ltere Frau und drei Kinder. „Warum atmen sie noch unsere Luft?“ fragte Lucious. „Eure Majest?t“, bekniete ihn der Mann, „ich bitte Euch. Meine Familie war Eurem Vater stets treu ergeben. Wir haben mit der Rebellion nichts am Hut.“ „Du meinst also, dass ich mich geirrt habe?“ fragte Lucious. „Wir sind treu ergeben, Eure Majest?t. Erbarmen.“ Lucious legte seinen Kopf auf eine Seite. „In Ordnung, angesichts eurer Loyalit?t, werde ich gro?z?gig sein. Ich werde einem eurer Kinder erlauben, zu leben. Ich werde sogar dir ?berlassen, welches. Eigentlich befehle ich es dir.“ „A-aber... wir k?nnen uns doch nicht zwischen unseren Kindern entscheiden“, sagte der Mann. Lucious wandte sich an seine M?nner. „Seht ihr? Selbst, wenn ich ihnen Befehle erteile, gehorchen sie nicht. T?te sie alle und verschwendet nicht noch einmal meine Zeit mit solchem Kram. Jeder und jede in diesem Dorf wird entweder get?tet oder versklavt. Lasst euch das nicht zwei Mal sagen.“ Er ritt davon in Richtung der anderen H?user, die in Flammen standen, w?hrend hinter ihm Geschrei einsetzte. Dieser Morgen war wirklich ganz wunderbar. KAPITEL SIEBEN „Arbeitet schneller, ihr lahmen Hunde!“ schrie der W?chter und Sartes winselte, als die Peitsche seinen R?cken traf. Wenn er gekonnt h?tte, dann w?re er herumgewirbelt und h?tte es mit dem W?chter aufgenommen, aber ohne Waffe kam das einem Selbstmord gleich. Anstelle einer Waffe hatte er einen Eimer. An einen anderen Gefangenen gekettet, sollte er den Teer aufsammeln und in gro?e K?bel packen. Diese wurden dann von den Gruben an einen Ort gebracht, wo der Teer f?r die Abdichtung von Booten, D?chern, Stra?en und wasserdichten Mauern genutzt werden konnte. Es war schwere Arbeit und dabei noch an eine andere Person gekettet zu sein, machte es noch schwerer. Der Junge, an den er gekettet war, war kaum gr??er als Sartes und sah bedeutend schm?chtiger aus. Sartes kannte seinen Namen noch nicht, denn die Wachen bestraften jeden, der zu viel sprach. Sie dachten sicherlich, dass sie eine Revolte planten, dachte Sartes. Wenn er sich einige der M?nner neben sich so ansah, konnte Sartes das auch verstehen. Die Teergr?ben waren ein Ort, an den einige der schlimmsten Verbrecher Delos’ gesandt wurden, und das sprach f?r sich. Es gab K?mpfe ums Essen und K?mpfe um den Rang als st?rksten Mann, auch wenn dieser Status schnell eingeb??t wurde. Wenn die Wachen sie beobachteten, dann hielten sie ihre K?pfe gesenkt. Diejenigen, die zu langsam waren, wurden geschlagen oder in den Teer geworfen. Der an Sartes gekettete Junge schien nicht recht zu den anderen hier zu passen. Er war klapperd?rr und sah aus, als w?rde er jeden Moment unter den Anstrengungen des Teerabbaus zusammenbrechen. Seine Haut war dreckig und von Brandmalen ?berzogen, die er sich bei Kontakt mit dem Teer zugezogen haben musste. Eine Gaswolke schwebte ?ber der Grube. Sartes konnte die Luft anhalten, doch sein Gef?hrte hatte weniger Gl?ck. Er begann zu husten und Sartes sp?rte den Zug an der Kette als er zu stolpern begann. Er war im Begriff hinzufallen. Sartes musste nicht zwei Mal dar?ber nachdenken. Er lie? seinen Eimer fallen, sprang nach vorne und hoffte, dass er schnell genug sein w?rde. Er sp?rte, wie sich seine Finger um den Arm des anderen Jungen legten. Sein Arm war so d?nn, dass seine Hand ihn komplett umschloss und wie eine zweite Fessel war. Der Junge stolperte auf den Teer zu und Sartes riss ihn zur?ck. Sartes konnte die Hitze sp?ren, die von dort ausging. Er sprang zur?ck, denn die Hitze versengte ihm beinahe die Haut. Er lie? den anderen Jungen nicht los, bis er wieder sicher auf solidem Boden war. Der Junge hustete und r?chelte, er schien zu versuchen, Worte zu formen. „Es ist gut“, versicherte ihm Sartes. „Du bist sicher. Versuch, nicht zu sprechen.“ „Danke“, sagte er. „Hilf... mir... hoch. Die Wache – “ „Was ist hier los?“ bellte ein W?chter und lie? bei jedem Wort seiner Frage die Peitsche niedergehen, sodass Sartes aufschrie. „Warum faulpelzt ihr hier herum?“ „Es waren die D?mpfe, mein Herr“, sagte Sartes. „Sie haben ihn f?r einen Moment lang die Orientierung verlieren lassen.“ Das brachte ihm einen weiteren Peitschenhieb ein. Sartes w?nschte sich nichts sehnlicher, als in diesem Augenblick eine Waffe zu haben. Etwas das er benutzen konnte, um zur?ckzuschlagen, aber es gab nur diesen Eimer und viel zu viele W?chter. Ceres h?tte bestimmt einen Weg gefunden, sie alle damit lahm zu legen und dieser Gedanke zauberte ihm ein L?cheln ins Gesicht. „Wenn ich will, dass du sprichst, dann werde ich es dir sagen“, sagte der Soldat. Er trat nach dem Jungen, den Sartes gerettet hatte. „Hoch, du. Du kannst nicht arbeiten, du bist von keinerlei Nutzen. Von keinerlei Nutzen, du landest genauso wie alle anderen im Teer.“ „Er kann stehen“, sagte Sartes und half dem anderen Jungen, genau das schnell zu zeigen. „Hier, ihm geht es gut. Es waren nur die D?mpfe.“ Dieses Mal machte es ihm nichts aus, dass der Soldat ihn schlug, denn das hie?, dass er gleiches nicht mit dem anderen Jungen tat. „Dann geht zur?ck an die Arbeit, ihr Beiden. Ihr habt schon zu viel meiner Zeit verschwendet.“ Wieder begannen sie Teer einzusammeln, und Sartes setzte alles daran, so viel wie m?glich einzubringen, denn der andere Junge war noch nicht stark genug, wieder voll zu arbeiten. „Ich bin Sartes“, fl?sterte er ihm zu und hielt dabei nach den Wachen Ausschau. „Byrant“, fl?sterte der andere Junge zur?ck, auch wenn er dabei nerv?s aussah. Sartes h?rte ihn wieder husten. „Danke, du hast mir das Leben gerettet. Wenn ich dir das jemals zur?ckzahlen kann, dann werde ich es tun.“ Er verstummte, als wieder eine Wache an ihnen vorbeilief. „Die D?mpfe sind wirklich schlimm“, sagte Sartes nur um das Gespr?ch fortzusetzen. „Sie fressen deine Lunge“, antwortete Byrant. „Auch einige der W?chter mussten schon daran glauben.“ Er sagte dies, als w?re es vollkommen normal, doch Sartes fand nichts Normales darin. Sartes blickte zu dem anderen Jungen. „Du siehst nicht wirklich wie ein Krimineller aus.“ Er konnte den schmerzverzerrten Blick im Gesicht des anderen Jungen sehen. „Meine Familie... Prinz Lucious ist auf unsere Farm gekommen und hat sie niedergebrannt. Er hat meine Eltern get?tet und meine Schwester mitgenommen. Und er hat mich hierher geschickt, ohne einen Grund zu haben.“ Diese Geschichte war Sartes nur allzu vertraut. Lucious war b?sartig. Jeder Vorwand war ihm recht, um Unheil zu stiften. Er riss Familien auseinander, weil er die Macht dazu hatte. „Warum sollten wir also nicht f?r Gerechtigkeit k?mpfen?“ schlug Sartes vor. Er sch?pfte weiter Teer aus der Grube und sorgte daf?r, dass ihnen kein W?chter zu nah kam. Der andere Junge blickte ihn an, als sei er verr?ckt geworden. „Wie sollte ich das anstellen? Ich bin ganz allein.“ „Die Rebellion ist mehr als nur eine Person“, hob Sartes hervor. „Als w?rden sie sich darum scheren, was mit mir passiert“, konterte Byrant. „Sie wissen nicht einmal, dass wir hier sind.“ „Dann m?ssen wir es eben zu ihnen schaffen“, fl?sterte Sartes zur?ck. Sartes sah, wie sich Panik im Gesicht des Jungen ausbreitete. „Das kannst du nicht schaffen. Wage es ?ber Flucht auch nur zu sprechen, und die Wachen werden dich ?ber dem Teer aufh?ngen und dich St?ck f?r St?ck hinablassen. Ich habe es gesehen. Sie w?rden uns t?ten.“ „Und was wird geschehen, wenn wir hier bleiben?“ fragte Sartes. „Wenn sie dich heute an einen anderen gekettet h?tten, was w?re dann passiert?“ Byrant sch?ttelte den Kopf. „Es gibt Teergr?ben und die Wachen, und ich bin mir sicher, dass es au?erdem Fallen gibt. Die anderen Gefangenen w?rden uns auch nicht helfen.“ „Aber du denkst jetzt dar?ber nach, oder?“ fragte Sartes. „Ja, es besteht ein Risiko, aber ein Risiko ist besser als auf den sicheren Tod zu warten.“ „Wie sollten wir das ?berhaupt anstellen?“ fragte Byrant. „Sie sperren uns nachts in K?fige. Am Tage ketten sie uns aneinander.“ Zumindest darauf kannte Sartes eine Antwort. „Dann entkommen wir zusammen. Wir warten auf den richtigen Moment. Vertrau mir, ich wei?, wie man schwierigen Situationen entkommt.“ Was er seinem neuen Freund jedoch verschwieg, war, dass es dennoch das schwierigste Unterfangen w?rde, dem er sich jemals gestellt hatte und dass ihre Chancen alles andere als rosig waren. Er w?rde Byrant nicht noch mehr ver?ngstigen wollen, aber sie mussten es versuchen. Er wusste, dass, wenn sie l?nger hier blieben, keiner von ihnen ?berleben w?rde. KAPITEL ACHT Thanos war angespannt wie ein angriffslustiges Tier, als er zwischen dem Trio aus Gefangenen in Richtung der m?chtigen Festung lief. Bei jedem Schritt hielt er nach einer Fluchtm?glichkeit Ausschau, doch in der Ebene und angesichts der B?gen, die seine Entf?hrer in den H?nden hielten, schien ein Entkommen hoffnungslos. „Das k?nnte durchaus vern?nftig sein“, sagte Elsius hinter ihm. „Dein Schicksal wird nicht besser aussehen, nur weil du mit uns gehst, aber daf?r wirst du l?nger am Leben bleiben. Es gibt keinen Ort auf dieser Insel, zu dem du fliehen k?nntest, au?er zu den Verlassenen und bevor du die erreichst, habe ich dich schon l?ngst wieder eingefangen.“ „Vielleicht sollte ich es dann versuchen und es schnell zu Ende bringen“, sagte Thanos und versuchte ?ber sein Erstaunen, dass der andere Mann seine Absichten so einfach durchschaut hatte, hinwegzut?uschen. „Ein Pfeil im R?cken ist doch eigentlich gar nicht so schlecht.“ „Nicht schlechter als ein Schwerthieb“, sagte Elsius. „Oh ja, wir haben selbst hier davon geh?rt. Die W?chter bringen uns Neuigkeiten, wenn sie neue Leute hier abladen. Aber glaub mir, wenn ich dich jage, dann wird dein Tod alles andere als schnell sein. Jetzt geh weiter, Gefangener.“ Thanos lief weiter, aber er wusste, dass er ihnen auf keinen Fall bis zur Festungsseite der Insel folgen durfte. Wenn er das tat, dann w?rde er nie wieder das Licht der Sonne erblicken. Der beste Zeitpunkt zu entkommen, war der am fr?hesten M?gliche, denn dann besa? man noch Kraft. So suchte Thanos weiter die Gegend ab und wartete auf den richtigen Augenblick. „Es wird nicht aufgehen“, sagte Elsius. „Ich kenne euch M?nner. Ich wei?, was sie versuchen werden zu tun. Es ist unglaublich, was du ?ber sie lernst, w?hrend du sie in St?cke schneidest. Du erkennst ihre wahre Seele, denke ich.“ „Du wei?t, was ich denke?“ fragte Thanos. „Erz?hl es mir. Die Beleidigung wird meinen Tag retten und dir ein paar schmerzliche Augenblicke einbringen.“ „Ich denke, dass du ein Feigling bist“, sagte Thanos. „Ich habe von deinen Taten geh?rt. Du hast ein paar hundert wehrlose Menschen umgebracht und ein wenig Zeit damit verbracht, eine Gruppe aus Banditen anzuf?hren, die dann an deiner Stelle gek?mpft haben. Das ist j?mmerlich.“ Thanos h?rte das Gel?chter hinter ihm. „Oh, ist das alles, was du zu bieten hast?“ fragte Elsius. „Jetzt bin ich aber beleidigt. Was hast du damit bezweckt, mich zu dir zu locken, um mich anzugreifen? Glaubst du wirklich, dass ich so bl?d bin? Ihr zwei, haltet ihn fest. Wenn du dich bewegst, Prinz Thanos, dann landet ein Pfeil an einer besonders schmerzhaften Stelle.“ Thanos sp?rte, wie sich die H?nde der zwei Wachen um seine Arme legten und ihn fixierten. Sie waren starke M?nner und waren es offenbar gewohnt, es mit aufm?pfigen Gefangenen zu tun zu haben. Thanos wurde herumgerissen, sodass er Elsius direkt ins Gesicht blicken konnte. Dieser hielt seinen Bogen zum Abschuss bereit. Genau darauf hatte Thanos gehofft. Thanos ging auf die Wachen los, die ihn festhielten, und dann h?rte er Elsius’ Lachen. „Erz?hl mir nicht, dass ich dich nicht gewarnt h?tte.“ Er h?rte den scharfen Ton der Bogensehne aber Thanos hatte nicht vor, sich so loszurei?en, wie sie es erwarteten. Vielmehr drehte er sich blitzschnell herum und stie? einen der W?chter in die Schusslinie des Pfeils. Er sp?rte den Schock im K?rper des anderen, als pl?tzlich ein Pfeilende aus seiner ?u?eren Brusth?lfte ragte. Thanos sp?rte, wie sich sein Griff lockerte, als der W?chter nach dem Pfeil griff, und Thanos z?gerte keine Sekunde. Er rammte seinen K?rper in den zweiten W?chter, griff nach dem am G?rtel befestigten Messer und schubste ihn gegen Elsius. W?hrend die zwei miteinander besch?ftigt waren, griff er nach dem Bogen des sterbenden W?chters und nach allen Pfeilen, die er in der Eile greifen konnte. Thanos sprang im Zickzack ?ber die zerkl?fteten Felsen und rannte auf die n?chstgelegene Deckung zu. Es rettete ihm wahrscheinlich das Leben, dass er zu den B?umen rannte und nicht gleich versuchte, zu seinem Boot zur?ck zu sprinten. „Du wirst nichts anderes finden als die Verlassenen!“ schrie Elsius ihm nach. Thanos duckte sich und ein Pfeil zischte an ihm vorbei. Er kam ihm dennoch so nah, dass sein Haar auseinanderstob. Der Killer, der ihm nachjagte, war ein viel zu guter Sch?tze. Thanos schoss zur?ck, ohne wirklich zu zielen. Wenn er zu lange stehengeblieben w?re, dann w?rde er zweifelsohne bald von einem der an ihm vorbeifliegenden Pfeilen get?tet werden. Oder schlimmer noch, er w?rde einfach nur verwundet und von Elsius auf die befestigte Seite der Insel geschliffen. Thanos duckte sich hinter einen Felsen und h?rte, wie ein Pfeil an ihm abprallte. Wieder feuerte er, rannte weiter, pausierte wieder, irgendein Instinkt sagte ihm, wann er warten musste, um einen Pfeil zu vermeiden. Jetzt sprintete er auf die B?ume zu. Er versuchte zu verschleiern, was er genau vorhatte, aber vor allem fokussierte er sich auf die Geschwindigkeit. Je schneller er im Schutz der B?ume sein w?rde, desto besser. Er schoss einen weiteren Pfeil ab, ohne hinzusehen, wich instinktiv zur Seite aus, so dass ein weiterer Pfeil ihn verfehlte. Dann warf er sich hinter den ersten Baum und ein Pfeil sauste in den Stamm seines Unterschlupfs. Thanos pausierte f?r einen kurzen Moment und spitzte die Ohren. ?ber dem Dr?hnen seines rasenden Herzens konnte er h?ren, wie Elsius Anweisungen gab. „Geht und holt mehr Wachen“, kommandierte er. „Ich werde unserem Prinz weiter nachjagen.“ Thanos begann durch das Dickicht zu kriechen. Er wusste, dass er seinen Vorsprung ausbauen musste, bevor noch mehr Wachen anr?ckten. Mit der richtigen Anzahl konnten sie ihn einfach einkesseln. Dann w?rde es keinen Ausweg mehr geben, wie gut er auch k?mpfte. Doch er musste vorsichtig sein. Er konnte Elsius hinter ihm h?ren, Laub raschelte und Zweige zerbrachen. Der ?ltere Mann hatte noch immer seinen Bogen und er hatte bereits bewiesen, dass er gewillt war, ihn auch zu benutzen. „Ich wei?, dass du mich h?ren kannst“, sagte Elsius hinter ihm. Er sprach im Plauderton als w?re es das Normalste der Welt, so mit jemandem zu reden, den man zu t?ten versuchte. „Du bist als Prinz sicher auf der Jagd gewesen.“ Thanos antwortete nicht. „Oh, ich wei?“, sagte Elsius. „Du willst deine Tarnung nicht auffliegen lassen. Du willst unentdeckt bleiben und du hoffst, dass du mir so einen Schritt voraus bist. Die Menschen, denen ich dort drau?en in der Welt nachgejagt bin, haben das auch versucht. Auch sie sind gescheitert.“ Ein Pfeil kam durch das Laubwerk geschossen und verfehlte Thanos nur knapp, weil dieser sich duckte. Er schoss zur?ck und begann dann durch die B?ume davonzurennen. „So ist es recht“, antwortete Elsius. „Pass auf, dass die Verlassenen dich nicht fangen. Vor mir haben sie Angst. Aber du... du bist einfach nur Beute.“ Thanos h?rte nicht auf ihn und rannte weiter. Er bog immer wieder zuf?llig ab, bis er sicher sein konnte, dass genug Raum zwischen ihm und seinem Verfolger lag. Er hielt an. Er konnte Elsius nicht mehr h?ren. Was er jedoch h?ren konnte, war das Ger?usch von jemandem, der vor sich hin fluchte, halb w?tend, halb schluchzend. Er bahnte sich vorsichtig seinen Weg, er traute dem nicht. Er traute nichts und niemandem hier. Er kam an den Rand einer kleinen Lichtung. Darauf fand er mit Schrecken eine Frau kopf?ber an ihrem Kn?chel aufgeh?ngt und in einer Schlinge baumelnd. Ihr dunkles Haar war zu einem Zopf geflochten und schwebte unter ihrem Kopf, sodass es ?ber den Boden wischte. Sie trug die rauen Kniehosen und die mit einer Sch?rpe zusammengebundene Tunika eines Seemanns. Sie fluchte gewiss wie ein Seemann, w?hrend sie versuchte sich ohne erkennbaren Erfolg aus dem Seil, das sie gefangen hielt, zu befreien. Jede Faser von Thanos’ K?rper sagte ihm, dass dies Teil einer gr??eren Falle sei. Vielleicht war es ein hinterlistiger Trick, um ihn aufzuhalten. Zumindest w?rden die Fl?che der Frau aber bald die Verlassenen auf den Plan rufen. Trotzdem konnte er sie hier nicht so zur?cklassen. Thanos trat auf die Lichtung, und er wog das Messer, das er hielt, in seiner Hand. „Wer bist du?“ fragte die Frau. „Bleib mir fern, du vermaledeiter Verlassenen Abschaum! Wenn ich ein Schwert h?tte – “ „Vielleicht h?ltst du einfach mal den Mund, um nicht jeden Gefangenen in Reichweite anzulocken“, sagte Thanos als er sie vom Baum schnitt. „Ich bin Thanos.“ „Felene“, antwortete die Frau. „Was treibst du hier drau?en, Thanos?“ „Ich versuche dem Mann zu entkommen, der mich t?ten will und zu meinem Boot zur?ckzufinden“, sagte Thanos. Er hatte eine Idee und fing an die Schlinge wieder in Stellung zu bringen. „Du hast ein Boot?“ sagte Felene. Thanos bemerkte, dass sie vermied, ihm zu nahe zu kommen. „Einen Weg dieser verfluchten Insel zu entkommen? Dann sieht es wohl so aus, als w?rde ich mich dir anschlie?en.“ Thanos sch?ttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass du dich an mich halten willst. Die Leute die mich jagen, werden bald hier sein.“ „Das kann nicht schlimmer sein, als das, was ich bisher erlebt habe.“ Wieder sch?ttelte Thanos seinen Kopf. „Es tut mir leid, aber ich kenne dich nicht. Wer wei?, aus welchem Grund du auf dieser Insel gelandet bist. Ich wei? nur, dass du mir ein Messer in den R?cken jagen wirst, sobald du die Gelegenheit dazu bekommst.“ Die Frau sah so aus, als wollte sie Einw?nde erheben, doch ein Ger?usch das aus den B?umen drang, lie? sie wie ein aufgescheuchtes Reh den Kopf heben und tiefer in den Wald davonrennen. Thanos folgte ihrem Beispiel und schl?pfte zur?ck in das Dickicht. Er sah, wie Elsius die Lichtung mit gespanntem Bogen betrat. Thanos griff nach seinem eigenen Bogen, doch er musste erkennen, dass ihm keine Pfeile mehr blieben. Er hatte nun keine Wahl mehr und trat so hinter dem Baum, hinter dem er sich versteckt hatte, hervor. „Ich h?tte geglaubt, dass du bessere Beute w?rest“, sagte Elsius. „Komm n?her und ich werde dir zeigen, wie gef?hrlich ich sein kann“, antwortete Thanos. „Oh, so funktioniert das hier nicht“, antwortete Elsius und trat dennoch einen Schritt auf ihn zu. Thanos h?rte, wie seine Falle zuschnappte und Elsius nach oben riss. Pfeile fielen aus seinem K?cher. Thanos griff nach ihnen und machte sich auf den Weg zur?ck in den Wald. Er h?rte bereits, wie die anderen n?her kamen; Verlassene oder Aufseher, das spielte keine Rolle. Thanos rannte durch den Wald. Jetzt, da er nicht mehr verfolgt wurde, konnte er zu seinem Boot laufen. Er glaubte kurz die Schatten mehrerer Personen durch das Laubwerk zu sehen und hinter ihm konnte Thanos einen Schrei h?ren, der nur von Elsius kommen konnte. Einer der Verlassenen brach durch die B?ume in Thanos’ N?he und st?rmte nach vorne. Thanos h?tte wissen sollen, dass er sie nicht alle vermeiden konnte. Der Mann schwang eine Axt, die er wohl aus dem Beinknochen eines toten Feindes geschnitzt hatte. Thanos passte den richtigen Moment ab und erstach ihn. Er stie? ihn zur Seite und raste weiter. Er konnte jetzt h?ren, dass es immer mehr wurden. Sie stie?en Jagdschreie aus, die durch den Wald drangen. Pl?tzlich stand er wieder im Freien und sah, wie eine Gruppe von Elsius’ Aufsehern ihm entgegen kam. Thanos’ Herz h?mmerte in seiner Brust, als hinter ihm mindestens ein dutzend K?mpfer in provisorischen R?stungen aus dem Dickicht sprangen. Thanos griff an, duckte sich unter einem Angreifer hinweg und rannte weiter, als die zwei Gruppen aufeinanderprallten. Einige jagten ihm weiterhin nach, doch Thanos sah, dass sich der Gro?teil von ihnen in eine gesonderte Schlacht verwickelte. Er sah, wie die Verlassenen sich wie eine Welle an den Aufsehern brach. Sie besa?en die Rohheit, doch jene von der befestigten Seite der Insel hatten echte R?stung und bessere Waffen zur Verf?gung. Thanos bezweifelte, dass sie eine Chance hatten zu gewinnen, und er war sich auch nicht sicher, ob ihm das wirklich Leid tat. Er schoss um die Felsen der Insel herum und versuchte den Weg zur?ck zum Boot zu finden. Wenn er es nur dorthin schaffte... nun, es w?rde schwierig, wenn die Schmuggler ihn hintergangen hatten, aber er w?rde einen Weg von der Insel finden. Das Schwierigste war, den richtigen Weg zu finden. Wenn er der Route, auf der er gekommen war, wieder gefolgt w?re, dann w?re es nicht schwer gewesen, aber dann h?tte er den M?nnern hinter ihm nicht aus dem Weg gehen k?nnen. Thanos wagte es auch nicht, kurz anzuhalten, auch wenn die Ger?usche hinter ihm sich jetzt wie Schlachtget?se anh?rten. Er glaubte, den Anfang des Weges zum Strand wiedergefunden zu haben und er folgte ihm, immer darauf bedacht die Augen nach m?glichen Angreifern offen zu halten. Doch niemand schien dort zu sein. Noch ein kleines St?ck und er w?rde wieder bei seinem Boot sein, er w?rde – Er nahm eine letzte Kurve und kam, am Strand angelangt, zum Stehen. Einer der Verlassenen war dort, ein muskelbepackter Klotz. Er stand ?ber Thanos’ Boot gebeugt oder zumindest das, was von dem Boot noch ?brig war. Thanos musste mitansehen, wie der Gefangene mit einem Schwert, das in seinen H?nden wie ein Streichholz aussah, die letzten Bretter zertr?mmerte. Thanos sank der Mut. Jetzt gab es keinen Ausweg mehr. KAPITEL NEUN Als Lucious zur?ck zum Schloss kam, waren die Hinrichtungen noch immer in vollem Gange. So sollte es sein. Er wollte, dass sich seine M?nner Zeit nahmen. Er wollte dabei sein und es genie?en. Mehr noch, er wollte, dass Ceres den Hinrichtungen so lange wie m?glich zusehen musste. Lucious blickte zu dem Fenster hinauf, hinter dem, wie er wusste, sie festsa? und gezwungen wurde, der Szenerie so lange wie m?glich zuzusehen. Darin lag eine gewisse Befriedigung. Eine gr??ere als in dem, was sich hier unten im Hof bei den Hinrichtungen abspielte. M?nner und Frauen knieten hier in ordentlichen Reihen w?hrend die Henker sich zwischen ihnen mit ?xten in den H?nden bewegten. In diesem Moment konnte er sehen, wie ein Mann zu Boden gesto?en wurde, eine Axt geschwungen wurde und diese in einem sauberen Bogen niederging, sodass der Kopf des Mannes ?ber den Boden kullerte. „Was ist das denn hier?“ fragte Lucious mit ver?rgerter Stimme. Er war h?chstens ein oder zwei Stunden weg gewesen. Und trotzdem schien bereits eine ganze Reihe von Lord Wests M?nnern get?tet worden zu sein, alle hatten praktisch ihren Kopf verloren. „Wir tun nur, was Ihr uns aufgetragen habt, Eure Hoheit“, sagte der Henker. „Diese M?nner hinrichten.“ „Und dabei ordentlich Unordnung stiften!“ raste Lucious. Damit meinte er, dass sie eigentlich nicht genug Unordnung gestiftet hatten. „Sie k?pfen? Ich will, dass sie leiden! Ich will, dass ihr erfinderisch werdet. Habe ich euch nicht gesagt, jedes Folterinstrument, das euch in den Sinn kommt, zu benutzen?“ „Viele von Lord Wests M?nner haben gesagt, dass sie Adlige sind“, erkl?rte der Henker. „Und dass sie deshalb das Recht haben, f?r ihre Hinrichtung zwischen Schwert und Axt zu entscheiden anstatt – “ Lucious rammte dem Mann seine metallene Faust in die Magengrube. Der Henker war ein gro?er Mann, doch war Lucious’ Schlag so hart, dass jener sich vorn?ber beugen musste. Lucious griff flink nach der Axt in seinen H?nden und jagte sie dem Henker in den R?cken. Als er schreiend zu Boden ging, zog Lucious die Waffe wieder aus dem R?cken. „Sie haben keinerlei Rechte, au?er ich sage etwas anderes! Und selbst mit einer Axt solltet ihr in der Lage sein, ihnen einen schrecklicheren Tod als das hier zu bereiten. Hier, ich zeige es euch!“ Er hackte ein ums andere Mal auf den Henker ein bis er sicher sein konnte, dass die anderen verstanden hatten, was mit ihnen geschehen w?rde, wenn sie ihm nicht gehorchten. Als er fertig war, blickte sich Lucious nach einem geeigneten ersten Opfer um. Wenn er ihnen ein gutes Beispiel war, vielleicht w?rden diese Idioten dann verstehen, was von ihnen verlangt wurde. „Ich will, dass es etwas wird, an das sich die Menschen auch noch in tausend Jahren erinnern werden“, sagte er. „Ist das so schwer zu verstehen? Ich will, dass ihr diese M?nner am Leben haltet, bis sie ihren letzten Schrei aussto?en. Ich will, dass Eltern ihren Kindern den Hals durchschneiden, wenn diese vom Rebellieren sprechen, denn alles andere ist einfach nur furchtbar. Jetzt bringt mir Lord West. Wir fangen mit ihm an.“ Die Stille, die daraufhin im Hof einkehrte, trug nicht zur Besserung von Lucious’ Laune bei. „Jetzt sagt nicht, dass ihr ihn schon enthauptet habt.“ Lucious sah, wie einer der Henker nach vorne geschoben wurde. „Also, was ist los?“ „?hm... bitte untert?nigst um Vergebung, Eure Hoheit, aber der K?nig hat nach Lord West schicken lassen. Er wollte mit ihm sprechen.“ Êîíåö îçíàêîìèòåëüíîãî ôðàãìåíòà. Òåêñò ïðåäîñòàâëåí ÎÎÎ «ËèòÐåñ». Ïðî÷èòàéòå ýòó êíèãó öåëèêîì, êóïèâ ïîëíóþ ëåãàëüíóþ âåðñèþ (https://www.litres.ru/pages/biblio_book/?art=43695311&lfrom=688855901) íà ËèòÐåñ. Áåçîïàñíî îïëàòèòü êíèãó ìîæíî áàíêîâñêîé êàðòîé Visa, MasterCard, Maestro, ñî ñ÷åòà ìîáèëüíîãî òåëåôîíà, ñ ïëàòåæíîãî òåðìèíàëà, â ñàëîíå ÌÒÑ èëè Ñâÿçíîé, ÷åðåç PayPal, WebMoney, ßíäåêñ.Äåíüãè, QIWI Êîøåëåê, áîíóñíûìè êàðòàìè èëè äðóãèì óäîáíûì Âàì ñïîñîáîì.
Íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë Ëó÷øåå ìåñòî äëÿ ðàçìåùåíèÿ ñâîèõ ïðîèçâåäåíèé ìîëîäûìè àâòîðàìè, ïîýòàìè; äëÿ ðåàëèçàöèè ñâîèõ òâîð÷åñêèõ èäåé è äëÿ òîãî, ÷òîáû âàøè ïðîèçâåäåíèÿ ñòàëè ïîïóëÿðíûìè è ÷èòàåìûìè. Åñëè âû, íåèçâåñòíûé ñîâðåìåííûé ïîýò èëè çàèíòåðåñîâàííûé ÷èòàòåëü - Âàñ æä¸ò íàø ëèòåðàòóðíûé æóðíàë.